Pistole Typ 14

Pistole Typ 14
Allgemeine Information
Zivile Bezeichnung:Nambu-Pistole
Militärische Bezeichnung:Pistole Typ 14
Einsatzland:Japanisches Kaiserreich, Japan, Republik China (von japanischen Streitkräften erbeutet), Britisch-Malaya, Thailand
Entwickler/Hersteller:Nambu Kijirō
Produktionszeit:1906 bis 1945
Modellvarianten:Typ 04/14/Baby
Waffenkategorie:Pistole
Ausstattung
Gesamtlänge:229 mm
Gesamthöhe:153 mm
Gewicht: (ungeladen)0,96 kg
Visierlänge:200 mm
Lauflänge:121 mm
Technische Daten
Kaliber:8 × 22 mm Nambu
Mögliche Magazinfüllungen:8 Patronen
Munitionszufuhr:Stangenmagazin
Anzahl Züge:6
Drall:rechts
Ladeprinzip:Rückstoßlader
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Die Pistole Typ 14 (jap. 十四年式拳銃, jūyon nenshiki kenjū, dt. „Pistole Jahresmodell 14“) war die Standard-Faustfeuerwaffe der Kaiserlich Japanischen Armee während des Zweiten Weltkrieges. In der Fachliteratur findet die Waffe Erwähnung unter verschiedenen Bezeichnungen, wie Nambu Taisho 14, Nambu-Pistole Modell 14 oder auch Taisho 14.[1]

Geschichte

Die Pistole wurde vom japanischen Waffenkonstrukteur Major Nambu Kijirō entwickelt, der später in den Rang eines Generals befördert wurde. Die Waffe entstand 1925 als Weiterentwicklung des Vorgängermodells Typ 4 (auch als Typ A bezeichnet). Insgesamt lag der Schwerpunkt der Weiterentwicklung in der vereinfachten Produktion gegenüber dem Vormodell.[2] Die Jahreszahlenangabe bei japanischen Waffenmodellen bezieht sich dabei häufig auf das Amtsjahr der Regentschaft des jeweiligen japanischen Kaisers, im Falle dieser Waffe auf das 14. Jahr seit Amtsantritt des Kaisers Taishō.[1]

Technik

Typ 14 Pistole der Serie 1 mit original Magazin und Holster (ausgestellt im Texas Military Forces Museum in Austin (Texas))

Die Waffe ähnelt entfernt der Pistole 08, hat jedoch mit ihr nichts gemein. Die Verriegelung der 08 basiert auf einem Kniegelenkverschluss, während die Nambu über einen kurz zurückgleitenden Lauf verfügt, der beim Rücklauf von einer Nocke im Griffstück gefangen wird und dann entriegelt. Während das Vorgängermodell noch über eine Griffsicherung verfügte, fiel diese beim Typ 14 weg. Spätere 14er Modelle sind an ihrem vergrößertem Abzugsbügel erkennbar, der Schießen auch mit Handschuhen erlaubt. Der ursprüngliche Bügel hingegen ist kreisrund. Die Waffe wird als nicht gelungen eingestuft: die Patrone hat zu geringe Energiereserven, die Magazin- und Schlagbolzenfedern sind oft schwach, was bisweilen in Ladehemmungen beziehungsweise Fehlzündungen resultiert. Auch nahm die Fertigungsqualität der Pistole im Verlaufe des Krieges immer weiter ab. Die Waffe liegt jedoch gut in der Hand und hat einen angenehm schwachen Rückstoß, gepflegte Exemplare sind sehr präzise.[2]

Es entstand auch eine verkleinerte Version der Waffe (Baby-Nambu) im Kaliber 7 × 20 mm Nambu, die jedoch nur in einer Stückzahl von maximal 7.000 Stück gefertigt wurde. Dementsprechend sind solche Exemplare sehr rar und als Sammlerstücke begehrt.[3]

Es gibt auch, ähnlich der deutschen Mauser C96, ein Modell mit einem hölzernen Anschlagkolben als Schulterstütze. Der innen hohle Anschlagschaft konnte auch als Holster benutzt werden, aus dem dann nur der untere Teil des Pistolengriffstückes herausragte.

Literatur

  • Military Intelligence Division, War Department (USA), Japanese infantry weapons, Special Series, no. 19, 1943, „Model 14 (1925) 8-mm pistol“ und Zusatzausstattung auf den Seiten 14 bis 20, ISBN 978-0-8071-2013-2.
  • Reiner Lidschun, Günter Wollert: Enzyklopädie der Infanteriewaffen – 1918 bis 1945 – Band 2 Bechtermünz Verlag, Augsburg 1998, ISBN 3-8289-0406-8, S. 330–332
  • David Miller: Fighting Men of World War II, Axis Forces. Uniforms, Equipment & Weapons of Axis Forces. 1. Auflage. Stackpole Books, 2007, ISBN 978-0-8117-0277-5, Japan, S. 274–276.
  • Japanese infantry weapons. In: Military Intelligence Division, US-Department of War (Hrsg.): Special Series. Nr. 19, 31. Dezember 1943, OCLC 14636290 (Textarchiv – Internet Archive).
  • TM–E 30–480 Handbook on japanese military Forces. In: US-Department of War (Hrsg.): War Department technical Manual. TM–E 30–480. Washington D.C. 15. September 1944, OCLC 5039485 (Textarchiv – Internet Archive).
  • TM–E 30–480 Handbook on japanese military Forces. In: US-Department of War (Hrsg.): War Department technical Manual. TM–E 30–480. Washington D.C. 15. September 1944, OCLC 5039485, S. 187–188 (Textarchiv – Internet Archive).

Weblinks

Commons: Type 14 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b Reiner Lidschun, Günter Wollert: Enzyklopädie der Infanteriewaffen – 1918 bis 1945 – Band 2 Bechtermünz Verlag, Augsburg 1998, ISBN 3-8289-0406-8, S. 330
  2. a b Reiner Lidschun, Günter Wollert: Enzyklopädie der Infanteriewaffen – 1918 bis 1945 – Band 2 Bechtermünz Verlag, Augsburg 1998, ISBN 3-8289-0406-8, S. 331
  3. Reiner Lidschun, Günter Wollert: Enzyklopädie der Infanteriewaffen – 1918 bis 1945 – Band 2 Bechtermünz Verlag, Augsburg 1998, ISBN 3-8289-0406-8, S. 332

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Nambu Type 14, Series 1Pistol and Holster (TMFM).jpg
Autor/Urheber: Chris.w.braun, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Die Typ 14 Pistole wurde vom japanischen General Kijiro Nambu um 1925 entworfen. Die Serie-1-Pistolen wurden von Dezember 1941 bis November 1943 gefertigt. Das abgebildete Modell wurde im August 1943 hergestellt. Es hat einen vergrößerten Abzugsschutz, der es erlaubt, die Waffe mit Handschuhen abzufeuern. Die Pistole ist mit original Magazin und Holster im Texas Military Forces Museum in Austin, Texas ausgestellt.