Pflegamt Engelthal

Koordinaten: 49° N, 11° O

Das Pflegschloss Engelthal, der ehemalige Verwaltungssitz des Pflegamtes Engelthal
Das Landgebiet der Reichsstadt Nürnberg

Das Pflegamt Engelthal war eines der zeitweise mehr als ein Dutzend Pflegämter umfassenden Gebiete, mit denen die Reichsstadt Nürnberg die Verwaltung ihres Territorialbesitzes organisiert hatte.[1][2]

Geschichte

Das Pflegamt Engelthal wurde eingerichtet, nachdem im Jahr 1565 die beiden letzten Nonnen des Dominikanerinnenklosters Engelthal dieses zusammen mit den zugehörigen 327 Höfen und Gütern an den Rat der Stadt Nürnberg übergeben hatten.[3] Die Besitzungen des Pflegamtes wurden von einem in Engelthal residierenden Pfleger verwaltet, für den die Reichsstadt ab dem Jahr 1567 ein Klostergebäude zum Pflegschloss Engelthal in Stand setzte, das im Zweiten Markgrafenkrieg zerstört worden war.[4] Dem Pfleger oblag dabei auch die Anwendung der Niedergerichtsbarkeit, wohingegen die Hochgerichtsbarkeit von dem ebenfalls nürnbergischem Pflegamt Hersbruck ausgeübt wurde. Die Existenz des Pflegamtes Engelthal endete 1806, als die Reichsstadt Nürnberg mit der Rheinbundakte ihrer Selbstständigkeit beraubt und vom Königreich Bayern zwangsweise in Besitz genommen wurde.[5][6][7]

Literatur

  • Sigmund Benker, Andreas Kraus (Hrsg.): Geschichte Frankens bis zum Ausgang des 18. Jahrhunderts. 3. Auflage. Beck, München 1997, ISBN 3-406-39451-5.
  • Peter Fleischmann: Engelthal. In: Michael Diefenbacher, Rudolf Endres (Hrsg.): Stadtlexikon Nürnberg. 2., verbesserte Auflage. W. Tümmels Verlag, Nürnberg 2000, ISBN 3-921590-69-8 (Gesamtausgabe online).
  • Eckhardt Pfeiffer (Hrsg.): Nürnberger Land. 3. Auflage. Karl Pfeiffer’s Buchdruckerei und Verlag, Hersbruck 1993, ISBN 3-9800386-5-3.
  • Gertrud Diepolder: Bayerischer Geschichtsatlas. Hrsg.: Max Spindler. Bayerischer Schulbuch Verlag, München 1969, ISBN 3-7627-0723-5.
  • Wilhelm Schwemmer, Gustav Voit: Lauf-Hersbruck. In: Historischer Atlas von Bayern. Kommission für bayerische Landesgeschichte, München 1967.
  • Robert Giersch, Andreas Schlunk, Bertold Frhr. von Haller: Burgen und Herrensitze in der Nürnberger Landschaft. Hrsg.: Altnürnberger Landschaft. W. Tümmels Buchdruckerei und Verlag GmbH & Co. KG, Nürnberg 2006, ISBN 978-3-00-020677-1.
  • Gerhard Taddey (Hrsg.): Lexikon der deutschen Geschichte. Ereignisse, Institutionen, Personen. Von den Anfängen bis zur Kapitulation 1945. 3. Auflage. Alfred Kröner Verlag, Stuttgart 1998, ISBN 3-520-81303-3.

Einzelnachweise

  1. Michael Diefenbacher, Rudolf Endres (Hrsg.): Stadtlexikon Nürnberg. W. Tümmels Verlag, Nürnberg 2000, ISBN 3-921590-69-8, S. 246.
  2. Michael Diefenbacher, Rudolf Endres (Hrsg.): Stadtlexikon Nürnberg. W. Tümmels Verlag, Nürnberg 2000, ISBN 3-921590-69-8, S. 823.
  3. Eckhardt Pfeiffer (Hrsg.): Nürnberger Land. 3. Auflage. Karl Pfeiffer’s Buchdruckerei und Verlag, Hersbruck 1993, ISBN 3-9800386-5-3, S. 102.
  4. Robert Giersch, Andreas Schlunk, Bertold Frhr. von Haller: Burgen und Herrensitze in der Nürnberger Landschaft. S. 81–82.
  5. Eckhardt Pfeiffer (Hrsg.): Nürnberger Land. 3. Auflage. Karl Pfeiffer’s Buchdruckerei und Verlag, Hersbruck 1993, ISBN 3-9800386-5-3, S. 118.
  6. Sigmund Benker, Andreas Kraus (Hrsg.): Geschichte Frankens bis zum Ausgang des 18. Jahrhunderts. 3. Auflage. Beck, München 1997, ISBN 3-406-39451-5, S. 528.
  7. Gerhard Taddey (Hrsg.): Lexikon der deutschen Geschichte. Ereignisse, Institutionen, Personen. Von den Anfängen bis zur Kapitulation 1945. 3. Auflage. Alfred Kröner Verlag, Stuttgart 1998, ISBN 3-520-81303-3, S. 896.

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