Pfefferminzöl

Pfefferminzöl ist ein in der Kosmetik- und pharmazeutischen Industrie bedeutendes ätherisches Öl. Es wird durch Wasserdampfdestillation von Pfefferminze (Mentha piperita) gewonnen. Herkunftsländer sind die USA (Mitcham und Pfefferminzöl Amerika Kennewick) sowie Bulgarien und Italien. Im Jahr 2001 führte Deutschland 119 Tonnen aus den USA ein.
Inhaltsstoffe
Sicherheitshinweise | |||||||||
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Name | Pfefferminzöl aus Mentha piperita L. | ||||||||
CAS-Nummer | |||||||||
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Hauptinhaltsstoffe sind das Menthol (35–45 %) und das Menthon (15–20 %); daneben noch Menthylacetat (3–5 %), Neomenthol (2,5–3,5 %), Isomenthol (3 %). Für medizinische Anwendungen muss sichergestellt sein, dass das Menthofuran durch Destillation abgetrennt wurde.

Physikalische Eigenschaften
Pfefferminzöl ist eine farblose bis leicht gelbliche Flüssigkeit mit einer Dichte von 0,900–0,916 g/ml.[1]
Wirkung
Pfefferminzöl wirkt schwach antibakteriell und antifungal. Es fördert die Sekretion von Magensäften und Gallenflüssigkeit. Beim Reizdarmsyndrom kann die Anwendung gegenüber Placebo überlegen sein, wobei die Qualität der Evidenz sehr gering ist. Es traten auch mehr Nebenwirkungen auf.[2]
Bei Hautauftrag entsteht langes Kältegefühl.
Die Forschung des Schmerztherapeuten Hartmut Göbel schlussfolgert eine Wirksamkeit von Pfefferminzöl (als 10-prozentige Lösung) bei Spannungskopfschmerz.[3] Ein Vergleich mit Aspirin bei akutem, episodischen Spannungskopfschmerz bei Erwachsenen kann nicht gezogen werden, da die Datenlage unzureichend ist.[4]
Anwendungsgebiete
Medizinisch
Pfefferminzöl wird innerlich bei Beschwerden der Gallenblase und des Gastrointestinaltrakts (Verdauungsapparats) angewendet. Beim Reizdarmsyndrom wird Pfefferminzöl in magensaftresistenten Kapseln zur Beruhigung der Muskeln des Dickdarms verabreicht. Bei Entzündungen der Mundschleimhaut und der oberen Atemwege wird Pfefferminzöl in heißem Wasser inhaliert.[5]
Äußerlich angewendet lindert Pfefferminzöl Beschwerden bei Rheuma, Insektenstichen und Verbrennungen als 10-prozentige Salbe oder im Heilbad.
Kosmetisch
Hauptanwendungsgebiet für Pfefferminzöl in kosmetischen Produkten sind Mundpflegemittel (über 50 %), weiterhin wird es als Aromastoff in der Lebensmittelindustrie und in der Aromatherapie genutzt.
Siehe auch
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ a b c DatenblattPfefferminzöl ( vom 13. Juni 2016 im Internet Archive) (PDF) bei Sanabio, abgerufen am 13. Juni 2016.
- ↑ Maria Rosa Ingrosso et al.: Systematic review and meta-analysis: efficacy of peppermint oil in irritable bowel syndrome. In: Alimentary Pharmacology & Therapeutics. Band 56, Nr. 6, September 2022, S. 932–941, doi:10.1111/apt.17179, PMID 35942669 (englisch).
- ↑ Hartmut Göbel et al.: Oleum menthae piperitae (Pfefferminzöl) in der Akuttherapie des Kopfschmerzes vom Spannungstyp. In: Der Schmerz. Band 30, Nr. 3, 1. Juni 2016, S. 295–310, doi:10.1007/s00482-016-0109-6.
- ↑ Sheena Derry et al.: Aspirin for acute treatment of episodic tension-type headache in adults. In: The Cochrane Database of Systematic Reviews. Band 1, Nr. 1, 13. Januar 2017, S. CD011888, doi:10.1002/14651858.CD011888.pub2, PMID 28084009, PMC 6464783 (freier Volltext) – (englisch).
- ↑ Kommentar zum Europäischen Arzneibuch. 2005.
Auf dieser Seite verwendete Medien
Globally Harmonized System of Classification and Labelling of Chemicals (GHS) pictogram for environmentally hazardous substances
Peppermint (Mentha piperita) Essential Oil in clear glass vial
Autor/Urheber: unknown, Lizenz: CC BY 3.0
A peppermint flower pot on the terrace in New Belgrade, Serbia. Picture was taken with an amateur photo-camera, but by a skilled photographer. It used Macro mode to improve the appearance of the image.
Globally Harmonized System of Classification and Labelling of Chemicals (GHS) pictogram for corrosive substances