Pfälzerhütte

Pfälzerhütte
LAV-Schutzhütte Kategorie I
Die Pfälzerhütte im August 2010

Die Pfälzerhütte im August 2010

LageBettlerjoch; Liechtenstein; Talort: Triesenberg
GebirgsgruppeRätikon
Geographische Lage:765159 / 215663
Höhenlage2108 m ü. M.
Pfälzerhütte (Liechtenstein)
BesitzerLiechtensteiner Alpenverein
BautypSchutzhütte
Übliche ÖffnungszeitenMitte Juni bis Mitte Oktober
Beherbergung11 Betten, 51 Lager, 20 Notlager
WinterraumLager
WeblinkPfälzerhütte
HüttenverzeichnisÖAV DAV

Die Pfälzerhütte ist eine Schutzhütte des Liechtensteiner Alpenvereins. Sie liegt am Bettlerjoch auf 2108 m ü. M. im Rätikon in Liechtenstein, unmittelbar an der österreichischen Staatsgrenze.

Geschichte

1925 wurde dem Verband der Pfälzischen Sektionen im Deutschen und Österreichischen Alpenvereins die Genehmigung erteilt, eine bewirtschaftete Hütte auf dem Bettlerjoch zu errichten. Aus dem im Herbst 1926 durchgeführten Architekturwettbewerb und 37 eingegangenen Entwürfen, wurde der von Ernst Sommerlad ausgewählt. Die Bauzeit betrug 113 Tage und der Bau kostete 93.000 Franken. Die Hütte wurde am 5. August 1928 eröffnet. Das erste Wirte-Ehepaar war Ida und Hermann Ospelt[1] aus Vaduz, welches die Hütte elf Jahre führte. Im Zweiten Weltkrieg wurde die Hütte mehrfach geplündert und beschädigt.[2]

Nach Ende des Zweiten Weltkriegs wurde die Schweiz Eigentümerin der Hütte und 1950 kam sie in das Eigentum des Liechtensteiner Alpenvereins, der dafür (samt Inventar) 8400 Franken bezahlte. 1952 wurde der Kauf rechtskräftig, nachdem Deutschland auf alle Ansprüche der bis dahin getätigten Auslandsverkäufe verzichtete. 1964 wurde das Nutzungsrecht an der Hütte zwischen dem Pfälzer und dem Liechtensteinischen Alpenverein geregelt, die nunmehr die Hütte gleichberechtigt benutzen durften.[3][4]

Gebäude

Pfälzerhütte mit Winterhütte im Juli 2022

Das ursprüngliche, zweigeschossige Gebäude besteht aus massivem Bruchsteinmauerwerk. Es ist ein einfacher Baukörper mit einem Grundrissmass von etwa 10 × 13 Metern. Die aus dem Sockelgeschoss ausgehende Terrasse ist nach Süden ausgerichtet.[5]

Bewirtschaftung

Von ungefähr Mitte Juni bis etwa Mitte Oktober ist die Hütte durchgehend bewirtschaftet; die Gaststube bietet 60 Plätze. Weiter stehen elf Betten, 51 Lager und weitere 20 Notlager im Nebengebäude sowie ein Gruppenraum für 20–25 Personen zur Verfügung. Der Winterraum im Nebengebäude ist ohne Schlüssel zugänglich und bietet Platz für vier Personen.

Zugänge

  • Ab Malbun (1600 m) über Fürstin-Gina-Weg, Gehzeit: 1,5 Stunden
    • Ab Bergstation Malbun–Sareis, Gehzeit: 2 Stunden
  • Ab Nenzing (530 m) über Nenzinger Himmel, Gehzeit: 5 Stunden
    • Ab Nenzinger Himmel (1358 m) 2,5 Stunden
  • Ab Steg (1300 m) über Alp Valüna und Alp Gritsch, Gehzeit: 2,5 Stunden
  • Über die Via-Alpina-Etappe R58

Tourenmöglichkeiten

Wegweiser vor der Pfälzerhütte

Übergänge zu anderen Hütten

Gipfelbesteigungen

  • Auf den Naafkopf (2571 m), Gehzeit: 1 Stunde 15 Minuten
  • Auf den Augstenberg (2359 m), Gehzeit: 45 Minuten

Trivia

Die Pfälzerhütte ist das Motiv der motivgleichen Briefmarken-Gemeinschaftsausgabe, die Deutschland und das Fürstentum Liechtenstein am 14. Juni 2012 gemeinsam herausgaben.[6][7]

Die Hütte liegt am Zentralalpenweg, einem österreichischen Weitwanderweg, der hier auf liechtensteinischem Staatsgebiet verläuft.

Literatur

Weblinks

Commons: Pfälzerhütte – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Hermann Ospelt wurde später Landesgeometer in Liechtenstein.
  2. Panorama – Das Liechtensteiner Alpenmagazin, November 2018, S. 36.
  3. Panorama – Das Liechtensteiner Alpenmagazin, November 2018, S. 37.
  4. Christoph Maria Merki: Wirtschaftswunder Liechtenstein: die rasche Modernisierung einer kleinen Volkswirtschaft im 20. Jahrhundert. Verlag des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein, 2007, ISBN 978-3-906393-42-1, S. 265 (Google Books).
  5. Stiftung Sommerlad, Webseite der Stiftung.
  6. Sondermarken Juni 2012. Bundesfinanzministerium; abgerufen am 18. Juni 2012
  7. Deutsch-liechtensteinische Versöhnung. In: NZZ, 18. Juni 2012; abgerufen am 18. Juni 2012

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