Peter Murton

Peter Murton (* 22. September 1924 in London; † im Dezember 2009 in England) war ein britischer Filmarchitekt beim hochklassigen Unterhaltungskino.

Leben und Wirken

Murton kam als Zeichenassistent seines Vaters, des Innen- und zeitweiligen Filmarchitekten Walter Murton, 1941 zum Film (Gainsborough Pictures) und sammelte weitere Erfahrungen unter dem bedeutenden deutschen Szenenbildner Alfred Junge. Seine erste wichtigere Tätigkeit war die eines Zeichners bei der 1944 gedrehten, "etwas steif geratenen Schnulze"[1] "Madonna der sieben Monde", "ein Publikumsrenner erster Güte".[1] Mit "Madonna"-Regisseur Arthur Crabtree arbeitete Murton im Folgejahr auch bei der Abenteuerromanze "Gefährliche Reise" zusammen.

In den 50er und 60er Jahren wirkte er sukzessive als Requisiteur, Ausstatter, zweiter und schließlich erster Architekt an so zentralen Produktionen wie John Hustons Walfang-Drama Moby Dick, Peter Ustinovs Parabel von ‘Gut’ und ‘Böse’ Die Verdammten der Meere, Stanley Kubricks Antiatomkriegs-Farce Dr. Seltsam oder: Wie ich lernte, die Bombe zu lieben sowie an einigen Abenteuern rund um die britischen Agenten James Bond (Goldfinger, Feuerball) und Harry Palmer (Ipcress – streng geheim, Finale in Berlin).

1968 stieg Murton bei dem packenden, mittelalterlichen Historiendrama Der Löwe im Winter zum Production Designer auf. Seitdem wurde Peter Murton zu einer Reihe von teuren (wenngleich nicht immer hochklassigen) Unterhaltungsfilmen in England wie den USA herangezogen. Während er mit Superman II und III sowie Stargate in die ausstattungsfreudigen Welten des Fantasy- und Science-Fiction-Kinos eintauchen durfte, evozierte Murton mit seinen Entwürfen zu dem aufwändigen Historienstoff „Genghis Khan“ und der Neuverfilmung eines Klassikers der viktorianischen Literatur, Dracula, längst vergangene Epochen. Bei Sheena – Königin des Dschungels, Freitag und Robinson und King Kong lebt wiederum brachte er architektonische Gestaltung in die Abgelegenheit von Dschungel und Wildnis, während er bei den Zeitdramen Der Adler ist gelandet und Ike: The War Years, einer für das amerikanische Fernsehen 1978 produzierten Miniserie, europäisches Kriegsschauplatzflair der frühen 1940er Jahre zu kreieren hatte.

1997 zog sich Peter Murton aus dem Filmgeschäft zurück. In die Öffentlichkeit trat er nur noch im Rahmen von Galaveranstaltungen im Zusammenhang mit James Bond auf: so etwa 2005 anlässlich des 40. Jahrestages der Aufführung von „Feuerball“, im Juli 2007 bei einem ‘Behind The Scenes Of Bond‘-Event, wo er auf die früheren Bond-Architektenkollegen Peter Lamont und Sir Ken Adam traf, sowie im April 2008, wo sich die Überlebenden der „Goldfinger“-Produktion trafen.[2]

Murton starb kurz vor Weihnachten 2009.[3]

Filmografie

als Architekt und Chefdesigner

Anmerkung

  1. a b Kay Weniger: Das große Personenlexikon des Films. Die Schauspieler, Regisseure, Kameraleute, Produzenten, Komponisten, Drehbuchautoren, Filmarchitekten, Ausstatter, Kostümbildner, Cutter, Tontechniker, Maskenbildner und Special Effects Designer des 20. Jahrhunderts. Band 2: C – F. John Paddy Carstairs – Peter Fitz. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2001, ISBN 3-89602-340-3, S. 191, (Eintrag Arthur Crabtree).
  2. http://mi6.co.uk/sections/articles/biography_peter_murton.php3?t=&s=articles&id=02475@1@2Vorlage:Toter Link/mi6.co.uk (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  3. http://commanderbond.net/9481/peter-murton-passes-away.html

Literatur

  • Kay Weniger: Das große Personenlexikon des Films. Die Schauspieler, Regisseure, Kameraleute, Produzenten, Komponisten, Drehbuchautoren, Filmarchitekten, Ausstatter, Kostümbildner, Cutter, Tontechniker, Maskenbildner und Special Effects Designer des 20. Jahrhunderts. Band 5: L – N. Rudolf Lettinger – Lloyd Nolan. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2001, ISBN 3-89602-340-3, S. 597.

Weblinks