Paul Tremmel

Paul Tremmel

Paul Tremmel (* 30. September 1929 in Theisbergstegen) ist ein Pfälzer Mundartdichter. Bis 2016 wohnte er in der rheinland-pfälzischen Weinbaugemeinde Forst an der Weinstraße, dann zog er um in die benachbarte Stadt Deidesheim.

Leben

Der in der Westpfalz geborene Tremmel verbrachte den größten Teil seines Lebens in der Vorderpfalz. Dort arbeitete sich der gelernte Automechaniker zum Chef eines Autohauses hoch, ehe 1971 seine Laufbahn als Pfälzer Mundartdichter begann. Bereits 1972 und 1973 war er beim Pfälzischen Mundartdichterwettstreit in Bockenheim unter den Preisträgern.[1]

Seit 1983 wirkt er regelmäßig in Sendungen von Hörfunk und Fernsehen mit. Die Volkstümlichkeit seiner Themen, die er meist in Gedichtform darbietet (z. B. fünf Jahre lang in der Zeitung Sonntag Aktuell unter der Rubrik En Reim druff), verbindet sich bei ihm mit Schlagfertigkeit und Mutterwitz. Er hat – meist im Selbstverlag – mehr als drei Dutzend Bücher herausgegeben, die fast ausschließlich die Pfälzer Mundart zum Thema haben. Von 1996 bis Dezember 2015 war bei SWR4–Kurpfalzradio jeden Freitag Tremmels Wochenkolumne zu hören.[2][3] Im Jahr 2005 war er Turmschreiber der Gemeinde Limburgerhof.[4]

Seine Popularität bescherte Tremmel nicht nur Preise und Auszeichnungen, sondern auch eine Befragung als Sachverständiger, als ein Gericht in Frankenthal die Frage zu klären hatte, ob die Titulierung „Dabbschädel“ in der Pfalz als Beleidigung zu werten sei.[5]

Werke (Auswahl)

  • Dumm gebore! Nix dezu gelernt? Selbstverlag, Forst 2009, ISBN 978-3-9809914-4-5
  • Dumm geloffe. ISBN 978-3-9809914-3-8
  • Die Dabbschädel der Weltgeschichte. Verlag Waldkirch, Mannheim 2008
  • Sellawie. 2000
  • Tausend Worte Pälzisch. Verlag Meininger, Neustadt an der Weinstraße 1996. ISBN 3-87524-113-4
  • heiter – weiter. Weitere heitere Gedichte. Selbstverlag, Forst 1996
  • Neuer Bubbes, frisch gekeltert. Gedichte. Selbstverlag, Forst 1992
  • Uff pälzisch Pälzisch lerne. Kleines Lehrbuch für alle, die Pfälzer sind oder es werden wollen. Selbstverlag, Forst 1992
  • Die Weihnachtsg’schicht uff pälzisch. Wie se noch em Evangelischt Lukas vor fascht 2000 Johr tatsächlich bassiert is. 8. Auflage, Selbstverlag, Forst 1992, ISBN 3-9806259-2-3
  • Feierowend. 1985
  • Blick freudig in den Tag hinein. 1984
  • Üwwers Johr un zwische de Johre. Besinnlich heitere Gedichte. 1983
  • Pfälzer Verz in Reime. 1981
  • Bubbes. Gedichte in Pfälzer Mundart. 1976
  • Üwwer die Leit
  • Unter grünem Loden
  • Dem Wein zu Ehren. Wein und Trinksprüche
  • Ach Gott wann unser Oma nochemol käm
  • Mei Sanduhr
  • De Rentnerschtreß, ISBN 3-9806259-7-4
  • Meim Seiner
  • Schnookes. 1977

Auszeichnungen

Tremmel gewann mehrere Preise beim Pfälzischen Mundartdichterwettstreit. Im Jahre 2000 wurde er durch den Förderkreis Mundarttage Bockenheim für das Buch Sellawie (pfälzisch, von französisch C'est la vie) mit dem Dr.-Wilhelm-Dautermann-Preis für die beste mundartliche Neuerscheinung geehrt, 2009 wurde ihm der Preis der Emichsburg für besondere Verdienste um Mundart, Dialektliteratur und regionale Kultur verliehen.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Paul Tremmel in der Pfalzbibliothek. In: Bezirksverband Pfalz. 29. April 2013, abgerufen am 10. Februar 2018.
  2. Paul Tremmel - "Die Woch". In: www.swr.de. 18. Dezember 2015, abgerufen am 10. Februar 2018.
  3. Paul Tremmel: Danke und Tschüs. In: www.swr.de. 17. Dezember 2015, abgerufen am 10. Februar 2018. (Video)
  4. Ein Schriftsteller als Geschenk. In: www.limburgerhof.de. Abgerufen am 10. Februar 2018.
  5. Rolf Sperber: Dialekt-Poet denkt nicht an Ruhestand. In: www.morgenweb.de. 12. Juni 2009, abgerufen am 10. Februar 2018.

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