Paul Poser

Paul Poser (* 12. Oktober 1876 in Zeulenroda; † 30. Dezember 1940 in Berlin) war ein deutscher Architekt. Er entwarf hauptsächlich Kommunal- und Wohnungsbauten.

Leben

Nach einer Steinmetzausbildung in Zerbst absolvierte Poser ein Architekturstudium an der Technischen Hochschule Charlottenburg. Ab 1907 arbeitete für die Berliner Terrain-Centrale, die die Gartenstadt Frohnau entwickelte. Hier zeichnete er für mehrere Gebäude wie das Poloplatzgebäude, die Siedlung Barbarossahöhe, die Pagode am Zeltinger Platz und die Villa Worch (heute Centré Bagatelle) verantwortlich. Ab 1922 arbeitete er in Partnerschaft mit dem Architekten Bernhard Bamm (1899–1956). Posers Büro befand sich am Bahnhofsplatz in Berlin-Frohnau. Zahlreiche Gebäude von Poser im Bezirk Reinickendorf stehen unter Denkmalschutz. Poser verdiente sein Geld aber auch mit der Planung und Überwachung von Tiefbauarbeiten wie der Pflasterung der Nohlstraße in Glienicke/Nordbahn.

„Poser wird zunächst dem „Landhaus-“ und „Heimatstil“ zugerechnet, die sich durch die Verwendung „einheimischer“ Materialien sowie dekorative Zitate bäuerlicher und ländlicher Architektur auszeichnen. Charakteristisch für Poser sind dabei geschwungene, fast barocke Formen.“

ekg-glienicke.de. (Nicht mehr online verfügbar.) Ehemals im Original;

Poser war Mitglied der Berliner Freimaurerloge Zu den drei Seraphim.

Ehrungen

Gedenktafel auf dem Paul-Poser-Platz, Berlin-Frohnau

In Berlin-Frohnau wurde im November 2008 vor der Barbarossasiedlung ein Platz nach ihm benannt.[1]

Bauten und Entwürfe

Villa Stöwer in Berlin-Tegel (1913)
Wohnhaus Im Amseltal 24, Berlin-Frohnau (1921)
(c) Matthias Wiegandt, CC BY-SA 4.0
Kapelle auf dem Waldfriedhof in Birkenwerder (1925)
Nordteil des Gebäudeensembles am Bahnhof Birkenwerder (1928–1929)
Friedhofskapelle in Glienicke/Nordbahn (1929)
Rathaus in Glienicke/Nordbahn (1932)
  • 1909: Verkaufspavillon für die Berliner Terrain-Centrale in Berlin-Frohnau, Oranienburger Chaussee / Utestraße[2] (2002 auf dem „Künstlerhof Frohnau“ umgesetzt)[3]
  • 1909: Landhaus Becker für die Berliner Terrain-Centrale in Berlin-Frohnau, Zeltinger Straße 15[4]
  • 1909: Wohnhaus Franke für die Berliner Terrain-Centrale in Berlin-Frohnau, Wahnfriedstraße 1 / Maximiliankorso 8[5]
  • 1909–1910: Wohnhaus Rumland in Berlin-Frohnau, Zeltinger Straße 31 (für den in Hennigsdorf tätigen Patentingenieur Julius Rumland; ausgeführt durch das Bauunternehmen August Conrad)[6][7]
  • 1910: Wohnhaus Berger mit Pavillon und Einfriedung für die Berliner Terrain-Centrale in Berlin-Frohnau, Im Fischgrund 41[8]
  • 1911: Wohnhaus Ihmsen für die Berliner Terrain-Centrale in Berlin-Frohnau, Fürstendamm 30[9]
  • 1911: Wohnhaus Fellenberg in Berlin-Frohnau, Im Fischgrund 45[10]
  • 1912: Wohnhaus Kaufmann in Berlin-Frohnau, Am Grünen Hof 7[11]
  • 1912: Wohnhaus für den Kaufmann Friedrich Holland in Berlin-Frohnau, Am Grünen Hof 17[12]
  • 1912–1913: Wohn- und Werkstattgebäude der Glaserei Johann Prippenow in Berlin-Frohnau, Markgrafenstraße 89[13]
  • 1913: Villa für den Marinemaler Willy Stöwer in Berlin-Tegel, Gabrielenstraße 68 (ausgeführt durch den Bauunternehmer Gustav Müller)[14]
  • 1913: Wohnhaus (mit vermuteter Gartengestaltung) für Christine Hartmann, genannt Landhaus Sachsen, in Berlin-Zehlendorf, Karl-Hofer-Straße 33 / Sven-Hedin-Straße[15]
  • 1913: Wohn- und Remisengebäude für die Berliner Terrain-Centrale in Berlin-Frohnau, Remstaler Straße 11 und 13[16]
  • 1913–1914: Turnhalle der Höheren Mädchenschule Frohnau in Berlin-Frohnau, Senheimer Straße 35 (erbaut im Auftrag der Berliner Terrain-Centrale); seit 1938: Katholische Kirche St. Hildegard[17]
  • 1921: Landhaus Voigt in Werder (Havel), heutige Puschkinstraße 7a[18]
  • 1921–1922: Wohnhaus für Margarete Hollmann in Berlin-Frohnau, Im Amseltal 24 (ausgeführt durch Baugeschäft Haase & Jahnke)[19]
  • 1921–1924: Wohnhaus für Hans Ludwig in Berlin-Frohnau, Mehringer Straße 7[20]
  • 1922: Gefallenen-Denkmal an der Wiltinger Straße in Berlin-Frohnau, eingeweiht am 17. September 1922[21]
  • 1922: Wohnhaus für Hermann Silberstein, genannt Ambi-Haus, in Berlin-Frohnau, Karmeliterweg 4 (ausgeführt durch die Ambi-Werke gemeinsam mit der Bauunternehmung Franz Krüger)[22]
  • 1924: Wohnhaus mit Einfriedung für Robert Däumer in Berlin-Frohnau, Fürstendamm 25/26[23]
  • 1924–1925: Wohnhaus mit Einfriedung für den Juwelier Karl Wutke in Berlin-Frohnau, Ludolfingerplatz 5 / Welfenallee 2/4[24]
  • 1925: Wohnhaus für den Industriellen und Vorstandsvorsitzenden des Deutschen Herold, Herbert Worch, in Berlin-Frohnau, Zeltinger Straße 6 / Fuchssteiner Weg (bis 1937 Veltheimpromenade)[25][26]
  • 1925: Kapelle des Waldfriedhofs in Birkenwerder[27]
  • 1926: Wohnhaus mit Remise für die Atlantik Handelsgesellschaft mbH in Berlin-Frohnau, Sigismundkorso 86 / Tannenstraße 8[28]
  • 1926–1927: Ruheplatz für die Vaterländischer Bauverein eGmbH an der Barbarossahöhe in Berlin-Frohnau, Welfenallee / Olwenstraße[29]
  • 1926–1928: Wohn- und Geschäftshaus für die Frohnau-GmbH in Berlin-Frohnau, Ludolfingerplatz 4 / Maximiliankorso 1[30]
  • 1926–1929: Wohnhäuser Welfenallee 72/74, Donnermarckallee 27/29, Forstweg 38–70, Olwenstraße 1–7 und 15–19, Zwergenweg 1 und 3–6 in Berlin-Frohnau (Siedlung Barbarossahöhe)[31]
  • 1926–1930: Schulhaus mit Turnhalle und Feuerwehrdepot in Birkenwerder (heute Hauptstraße 61)[27]
  • 1928: Wohnhaus für Frau Ilse von Maltzan in Berlin-Frohnau, Edelhofdamm 58[32]
  • 1928: Umbau eines Wohnhauses mit Einfriedung für den Rechtsanwalt Joseph Neumann in Berlin-Frohnau, Ortwinstraße 3[33]
  • 1928–1929: Gebäudeensemble mit Postamt am Bahnhof in Birkenwerder (heute Clara-Zetkin-Straße 10 und 14)[27]
  • 1928–1929: Friedhofskapelle der evangelischen Kirchengemeinde Glienicke/Nordbahn[27]
  • 1930: Schul- und Volkshaus der Eden Obstbau-Siedlungsgenossenschaft in Oranienburg[27]
  • 1931–1932: Rathaus in Glienicke/Nordbahn[34]
  • 1933: Wohnhaus für Paul Dallmann in Berlin-Frohnau, Maximiliankorso 3[35]
  • 1934: Wohnhaus für Regina Schürmann in Berlin-Frohnau, Stolzingstraße 49/51[36]
  • 1934: Wohnhaus für den Möbelfabrikanten Gustav Schwarz in Berlin-Konradshöhe, Am Krähenberg 45[37]
  • 1934–1935: Wohnhaus Kambach in Werder (Havel), heutige Brandenburger Straße 28[18]
  • 1936–1937: Reihenhäuser am Coesfelder Weg in Berlin-Tegel[38]
  • 1939–1941: Umbau der Bethlehemskirche in Berlin-Neukölln (gemeinsam mit Walter Peschke)

Literatur

  • Angelika Pintsch-Mahler: Paul Poser. Landschaftsarchitekt und leitender Baudirektor. In: Peter-Jochen Winters (Hrsg.): Hundert Jahre Gartenstadt Frohnau. Ein Berliner Ortsteil eigener Art. Berlin 2010, S. 52f.
  • Matthias Metzler: Glienicke / Nordbahn. Die evangelische Friedhofskapelle. Ein Meisterwerk des Architekten Paul Poser. In: Brandenburgische Denkmalpflege, 21. Jahrgang 2012, Heft 2, S. 36–45. (kurz: Metzler 2012)

Weblinks

Commons: Paul Poser – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Frohnau hat jetzt einen Paul-Poser-Platz, abgerufen am 5. Dezember 2012
  2. Eintrag in der Berliner Landesdenkmalliste, abgerufen am 5. Dezember 2012
  3. Grußwort von Gesine Schwan, abgerufen am 5. Dezember 2012
  4. Eintrag in der Berliner Landesdenkmalliste, abgerufen am 5. Dezember 2012
  5. Eintrag in der Berliner Landesdenkmalliste, abgerufen am 5. Dezember 2012
  6. Die Enkelin des Pioniers, abgerufen am 5. Dezember 2012
  7. Eintrag in der Berliner Landesdenkmalliste, abgerufen am 5. Dezember 2012
  8. Eintrag in der Berliner Landesdenkmalliste, abgerufen am 5. Dezember 2012
  9. Eintrag in der Berliner Landesdenkmalliste, abgerufen am 5. Dezember 2012
  10. Eintrag in der Berliner Landesdenkmalliste, abgerufen am 5. Dezember 2012
  11. Eintrag in der Berliner Landesdenkmalliste, abgerufen am 5. Dezember 2012
  12. Eintrag in der Berliner Landesdenkmalliste, abgerufen am 5. Dezember 2012
  13. Eintrag in der Berliner Landesdenkmalliste, abgerufen am 5. Dezember 2012
  14. Kunst & Kultur in Tegel (Memento vom 26. Januar 2013 im Internet Archive), abgerufen am 5. Dezember 2012
  15. Eintrag in der Berliner Landesdenkmalliste, abgerufen am 5. Dezember 2012
  16. Eintrag in der Berliner Landesdenkmalliste, abgerufen am 5. Dezember 2012
  17. Eintrag in der Berliner Landesdenkmalliste, abgerufen am 5. Dezember 2012
  18. a b Metzler 2012, S. 45 (vgl. Literatur)
  19. Eintrag in der Berliner Landesdenkmalliste, abgerufen am 5. Dezember 2012
  20. Eintrag in der Berliner Landesdenkmalliste, abgerufen am 5. Dezember 2012
  21. Unser Frohnau, Zeitschrift der CDU Frohnau, Dezember 2008
  22. Eintrag in der Berliner Landesdenkmalliste, abgerufen am 5. Dezember 2012
  23. Eintrag in der Berliner Landesdenkmalliste, abgerufen am 5. Dezember 2012
  24. Eintrag in der Berliner Landesdenkmalliste, abgerufen am 5. Dezember 2012
  25. Centre Bagatelle, abgerufen am 5. Dezember 2012
  26. Eintrag in der Berliner Landesdenkmalliste, abgerufen am 5. Dezember 2012
  27. a b c d e Metzler 2012, S. 44 (vgl. Literatur)
  28. Eintrag in der Berliner Landesdenkmalliste, abgerufen am 5. Dezember 2012
  29. Eintrag in der Berliner Landesdenkmalliste, abgerufen am 5. Dezember 2012
  30. Eintrag in der Berliner Landesdenkmalliste, abgerufen am 5. Dezember 2012
  31. Eintrag in der Berliner Landesdenkmalliste, abgerufen am 5. Dezember 2012
  32. Eintrag in der Berliner Landesdenkmalliste, abgerufen am 5. Dezember 2012
  33. Eintrag in der Berliner Landesdenkmalliste, abgerufen am 5. Dezember 2012
  34. Glienicker Kurier, September 2007, abgerufen am 5. Dezember 2012
  35. Eintrag in der Berliner Landesdenkmalliste, abgerufen am 5. Dezember 2012
  36. Eintrag in der Berliner Landesdenkmalliste, abgerufen am 5. Dezember 2012
  37. Eintrag in der Berliner Landesdenkmalliste, abgerufen am 5. Dezember 2012
  38. Begegnung „Auf Billerbeck“ in Berlin, abgerufen am 22. Dezember 2012

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