Parlamentswahl in Norwegen 2029

Die Parlamentswahl in Norwegen 2029 (norwegisch Stortingsvalget 2029 oder Stortingsvalet 2029) wird im September 2029 stattfinden, da vorgezogene Wahlen in Norwegen nicht möglich sind. Bei der Wahl werden die 169 Abgeordneten für das norwegische Nationalparlament Storting gewählt.
Wahlsystem
Wahlkreise und Mandatsvergabe
Bei der Wahl werden die 169 Mitglieder des Stortings für die Legislaturperiode 2029–2033 bestimmt. Es gibt 19 Wahlkreise, die weitgehend der bis 2017 gültigen Einteilung der Fylker entsprechen.[1][2] In den Fylkern Agder, Innlandet, Trøndelag und Vestland gibt es deshalb jeweils zwei Wahlkreise.
Die Anzahl der Parlamentssitze pro Wahlkreis wird basierend auf der Fläche und Einwohnerzahl der einzelnen Wahlkreise berechnet. Die Verteilungszahl wird mit der Formel „1,8 × Fläche in km² + Einwohnerzahl“ berechnet.[3] Durch diese Formel wird insbesondere der ländliche und dünn besiedelte Norden überrepräsentiert. Die Berechnung der Mandate pro Wahlkreis muss anhand der Einwohnerzahlen vom 1. Januar 2028 durchgeführt werden.[4] Unabhängig von den Ergebnissen der Berechnung erhält jeder Wahlkreis mindestens vier Mandate.[3]
Nach der Wahl werden in jedem Wahlkreis alle Sitze bis auf einen nach dem Sainte-Laguë-Verfahren bestimmt. Für die Berechnung wird das Wahlergebnis des jeweiligen Wahlkreises genutzt. Der verbleibende Sitz dient als Ausgleichsmandat, wodurch landesweit eine annähernd proportionale Repräsentation gewährleistet werden soll. Ausgleichsmandate werden nur an Parteien verteilt, die landesweit mindestens vier Prozent der Stimmen erhalten. Parteien, die bei den Ausgleichsmandaten nicht berücksichtigt werden, da sie Werte von unter vier Prozent erreichen, können über die in den Wahlkreisen gewonnenen Mandate trotzdem ins Storting einziehen.[5][4]
| Fylke | Wahlkreis |
|---|---|
| Aust-Agder | |
| Vest-Agder | |
| Akershus | |
| Buskerud | |
| Finnmark | |
| Hedmark | |
| Oppland | |
| Møre og Romsdal | |
| Nordland | |
| Oslo | |
| Østfold | |
| Rogaland | |
| Telemark | |
| Troms | |
| Nord-Trøndelag | |
| Sør-Trøndelag | |
| Vestfold | |
| Hordaland | |
| Sogn og Fjordane | |
| Norwegen | – |
Wahlberechtigung
Wahlberechtigt sind nach § 2-1 des norwegischen Wahlrechts (Valgloven) alle norwegischen Staatsbürger, die bereits 18 Jahre alt sind oder bis zum Ablauf des Wahljahres 18 Jahre alt werden und als in Norwegen wohnhaft gemeldet sind oder waren. Das Personal an den norwegischen Botschaften und Konsulaten im Ausland sowie deren Haushaltsmitglieder erhalten das Stimmrecht unabhängig davon, ob sie jemals als in Norwegen wohnhaft gemeldet waren.[6]
Termin
Im norwegischen Wahlgesetz ist vorgeschrieben, dass die Stortingswahlen an einem Montag im September stattfinden müssen.[7][8] Im Gegensatz zu vielen anderen Ländern sind in Norwegen keine vorgezogenen Wahlen im Grundgesetz vorgesehen. Weder die Regierung noch das Parlament kann solche anordnen.[9]
Ausgangslage
Parlament
Bei der Parlamentswahl 2025 ging die sozialdemokratische Arbeiderpartiet (Ap) als die größte Fraktion hervor. Ins Parlament zogen zudem Mitglieder der rechten Fremskrittspartiet (FrP), der konservativen Høyre (H), der sozialistischen Sosialistisk Venstreparti (SV), der Senterpartiet (Sp), der Partei Rødt (R), der grünen Miljøpartiet De Grønne (MDG), der christdemokratischen Kristelig Folkeparti (KrF) sowie der liberalen Venstre (V) ein. Die Partei Venstre erreichte nicht die Grenze der vier Prozent und wurde bei der Verteilung der Ausgleichsmandate nicht berücksichtigt. Sie zog mit drei Personen ins Storting ein.[10]
Masud Gharahkhani von der Arbeiderpartiet wurde im Oktober 2025 erneut zum Parlamentspräsidenten gewählt.[11]
Regierung Støre
Nach der Parlamentswahl am 8. September 2025 konnte sich die Regierung Støre, eine Minderheitsregierung unter Führung von Jonas Gahr Støre, im Amt halten. Die Regierung war aus der Stortingswahl 2021 hervorgegangen und zunächst eine Minderheitsregierung unter Beteiligung der Arbeiderpartiet (Ap) und der Senterpartiet (Sp).[12] Gemeinsam mit der Sosialistisk Venstreparti (SV) hatte die Regierung in dieser Zeit eine Mehrheit im Storting. Nach dem Regierungsaustritt der Senterpartiet im Februar 2025 setzte die Ap die Regierungsarbeit alleine – aber im Storting durch die Sp und die SV gestützt – fort.[13]
Bei der Wahl 2025 konnte die Arbeiderpartiet zwar ihr eigenes Ergebnis verbessern, durch die Rückgänge bei den anderen beiden Parteien wurde sie auf die weiteren Parteien des Mitte-Links-Blocks angewiesen. Diese sind die Partei Rødt (R) und die Miljøpartiet De Grønne (MDG). Die Zusammenarbeit der fünf Parteien erhielt den Beinamen „Tuttifrutti“.[14]
Weblinks
- Offizielle Wahlseite valg.no (norwegisch, englisch)
Einzelnachweise
- ↑ Endrer valgdistriktene ( vom 25. Februar 2021 im Internet Archive) In: valg.no. (norwegisch)
- ↑ Lov om endringar i valgloven (valdistrikt ved stortingsval, rett til å stille liste ved val mv.). Lovdata, abgerufen am 22. November 2025 (norwegisch).
- ↑ a b Kongeriket Norges Grunnlov - C. Om borgerrett og den lovgivende makt. In: Lovdata. Abgerufen am 21. November 2025 (norwegisch).
- ↑ a b Lov om valg til Stortinget, fylkesting og kommunestyrer (valgloven) - Kapittel 11. Mandatfordeling og kåring av representanter ved stortingsvalg. In: Lovdata. Abgerufen am 21. November 2025 (norwegisch).
- ↑ Hvordan velges Stortinget? In: stortinget.no. Abgerufen am 22. November 2025 (norwegisch).
- ↑ Lov om valg til Stortinget, fylkesting og kommunestyrer (valgloven). In: Lovdata. Abgerufen am 16. Februar 2025 (norwegisch).
- ↑ Wahlen zum norwegischen Parlament. Bundeszentrale für politische Bildung, 6. September 2017, abgerufen am 22. November 2025.
- ↑ Lov om valg til Stortinget, fylkesting og kommunestyrer (valgloven) - Kapittel 9. Stemming på valgtinget. In: Lovdata. Abgerufen am 21. November 2025 (norwegisch).
- ↑ Parlamentarismen i dag. In: stortinget.no. 21. Januar 2022, abgerufen am 22. November 2025 (norwegisch).
- ↑ a b Valgresultat 2025. In: valgresultat.no. Valgdirektoratet, abgerufen am 21. November 2025 (norwegisch).
- ↑ Gharahkhani tar fatt på ny periode som stortingspresident. In: Aftenposten. 11. Oktober 2025, abgerufen am 21. November 2025 (norwegisch).
- ↑ Svein Vestrum Olsson: Her er den nye regjeringens politikk. In: NRK. 13. Oktober 2021, abgerufen am 22. November 2025 (norwegisch).
- ↑ Karoline Johannessen Litland: Ap og Sp bryter regjeringssamarbeidet. In: NRK. 30. Januar 2025, abgerufen am 22. November 2025 (norwegisch).
- ↑ Kristian Skårdalsmo: «Tutti-frutti»-partienes budsjettkrav: Fullt sprik om olje, gass og klima. In: NRK. 14. Oktober 2025, abgerufen am 21. November 2025 (norwegisch).
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