Paparuda

Paparuda

Paparuda, auch Perperuna, Peperdua, Paparuna und Piperia, ist eine rumänische und bulgarische Regenzeremonie, die mit unterschiedlichen Namen auch in anderen Ländern auf dem Balkan verbreitet ist. Die Zeremonie ist wahrscheinlich heidnischen Ursprungs und wird im Frühling und in Zeiten großer Dürre praktiziert.

Ein Mädchen, das einen Rock aus frischen grünen Reben und Zweigen trägt, tanzt singend durch die Straßen des Dorfes, bleibt dabei vor jedem Haus stehen, wo dessen Bewohner sie mit Wasser begießen. Sie wird von den Dorfbewohnern begleitet, die zur Musik singen und schreien. Zu diesem Brauch gehört eine spezifische Art von Tanz und Melodie.

Eine vergleichbare rumänische Regenzeremonie ist das Caloian.

Der Name ist wahrscheinlich abgeleitet von Perperuna, einer (süd)slawischen Gottheit, bzw. handelt es sich, nach Sorin Paliga, um ein lokales thrakisches Kultursubstrat.[1]

Auch die Dodola (rumänisch dudula, dudulica, dodolă, albanisch dudulë, griechisch tuntule, kroatisch dudulya und didilya), bei der es sich um einen anderen Namen für einen ähnlichen Brauch handelt, vergleicht Decev[2] mit thrakischen Anthroponymen und Toponymen (wie Doidalsos, Doidalses, Dydalsos, Dudis, Doudoupes etc.) und meint, dass Paliga thrakischen Ursprungs sei, wohingegen die Paparuda nur bei den Rumänen (păpărudă), Aromunen (pirpirună) and Südslawen (peperuda, perperuna) anzutreffen sei.[1]

Der Name Dodola kann möglicherweise mit dem litauischen Wort für Donner (dundulis) in Verbindung gebracht werden.[1]

Siehe auch

Literatur

Weblinks

Commons: Paparuda – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b c Sorin Paliga: Influenţe romane și preromane în limbile slave de sud. (Memento desOriginals vom 28. Dezember 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/egg.mnir.ro
  2. D. Decev, Die thrakischen Sprachreste, Wien: R.M. Rohrer, 1957, pages 144, 151

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Paparuda-1905.jpg

The Graphic September 9, 1905
Drawn by Frédéric de Haenen from a sketch by Rook Carnegie

In times off severe drought, writes our correspondent, the Roumanian peasantry have recourse to a peculiar custom, the origin of which is unknowm, but is doubless some heathen rite. Gypsy girls, clad only in a short skirt, of corn, vine and small branches run through the villages, whilst the peasantry deluge them with water. The most curious part about the rite is that it is done in all seriousness, the onlookers dutifully crossing themselves as the Babarouda, as they are termed rush by, the recipients of douches from buckets or the wooden vessels so dear to the Roumanian peasant. The girls afterwards go round and collect as a reward for their trouble. As to the effiacy of these rain-makers, no reliable records are kept.

RAIN GIRL The Baradouda or Paparuda. Roumanian custom of the Thursday following Easter. Rite of invocation RAIN GIRL La Baradouda or Paparuda. Roumanian custom of the Thursday following Easter. Rite of invocation of rain (peasants throw water on a young woman). Illustration by Frederic de HAENEN (1853-1928) for the English magazine The Graphic of September 9, 1905.

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