Ovidie

Ovidie (2014)

Ovidie (* 25. August 1980 als Eloïse Becht in Lille, Frankreich) ist eine französische Schauspielerin (zwischen 1999 und 2002 vor allem in Pornofilmen), Regisseurin, Schriftstellerin und Filmproduzentin.

Als ehemalige Philosophiestudentin hat Ovidie sich einige Jahre für den anarchischen Antifaschismus engagiert, insbesondere durch ihre Mitgliedschaft bei SCALP, denen sie laut Interviews mit der Nouvelle Droite nicht mehr angehört. Mittlerweile konstatiert sie von sich, apolitisch zu sein.

Ovidie ist die Autorin des Buches Porno Manifesto, verlegt von Flammarion und La Musardine, das die vorhandenen Vorstellungen vom Pornogewerbe in Frage stellt, die von ihr als „Intello du X“ bezeichnet werden. Sie definiert sich selbst als sex-positive Feministin. Während ihrer Karriere als aktive Darstellerin hat sie einige sexuelle Praktiken abgelehnt und auf der Verwendung von Präservativen beim Dreh bestanden. Sie gab ebenfalls etliche Stellungnahmen gegen die Homophobie ab.

Ihre Arbeit als Pornodarstellerin beendete sie mit dem Wechsel hinter die Kamera. Anschließend ist sie in einigen nichtpornographischen Filmen aufgetreten: Le Pornographe von Bertrand Bonello (mit realen Sexszenen) mit Jean-Pierre Léaud, 2001 ausgezeichnet mit dem Kritikerpreis in Cannes, Mortel Transfert von Jean-Jacques Beineix, All About Anna produziert von Lars von Trier und La nuit transfigurée vom Fantasy-Regisseurs Jean Rollin. Ovidie drehte ihren ersten eigenen nichtpornographischen Dokumentarfilm 2006. Im April 2006 führte sie für V.Communications Regie bei dem neuen Pornofilm Les Concubines, Co-Autorin war Véronique Lefay.

Über Ovidie haben sowohl das englische Time Magazine als auch die französischen Filmzeitschriften Synopis und Le Film français berichtet. Sie erhielt für ihre Arbeit als Darstellerin und Regisseurin sieben Preise, darunter 2001 den Ehrenpreis des Hot d’Or und für Orgie en noir den Hot d’Or für das beste Drehbuch.

Ausgewählte Filme

als Darstellerin/Schauspielerin:

  • 2000: XYZ, John B. Root
  • 2000: Ovidie, Clarisse Hahn (Dokumentation)
  • 2001: La Fête à Gigi, Alain Payet
  • 2001: Claudine, Martin Cognito
  • 2001: Der Pornograph (Le Pornographe), Bertrand Bonello
  • 2002: Orgasmus n°2, John B. Root
  • 2003: Les Plombiers, Wesley Mrozinki
  • 2005: All About Anna, Jessica Nilsson

als Regisseurin:

  • 2000: Orgie en noir, Marc Dorcel productions
  • 2001: Lilith, Marc Dorcel productions
  • 2003: Sexualité mode d'emploi, en 3 volumes, Blue One
  • 2004: Premières expériences, Dorcel Productions
  • Le Point G (Dokumentarfilm), V.communications
  • 2006: Les Concubines, V.Communications
  • 2017: Wo Sexarbeiterinnen keine Rechte haben (Original: Là où les putains n’existent pas), Dokumentation über Eva Marree Kullander Smith

Veröffentlichungen

  • Ovidie: Porno Manifesto. Flammarion, 2002, ISBN 2080683446 (fr.)
  • Hugo Ovidie: In sex we trust. Backstage. La Musardine, 2004, ISBN 2842712021 (fr.)
  • Hugo Ovidie: In sex we trust. On stage. Alixe, 2004, ISBN 2911902122 (fr.)
  • Ovidie: Osez... tourner votre film X. La Musardine, 2005, ISBN 284271282X (fr.)
  • Ovidie und Maria Michela Marzano: Le Corps. Films X : Y jouer ou y être entretien avec Michela Marzano. Autrement, 2005, ISBN 2746706547 (fr.)
  • Ovidie: Osez découvrir le point G. La Musardine, 2006, ISBN 2842712862 (fr.)
  • Ovidie: Osez l'amour pendant la grossesse. La Musardine, 2007, ISBN 2842712986 (fr.)

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Ovidie, réalisatrice et ancienne actrice de films pornographiques