Otmar Alt

Otmar Alt (2014)
Signatur
Otmar Alt, Skulptur „Vogel“ im Westfalenpark Dortmund
Engel an der Engel-Apotheke in Münster
Der Turmkater in der Grevenbroicher Innenstadt
Tierplastiken im Allwetterzoo Münster
Tierplastiken im Allwetterzoo Münster

Otmar Alt (* 17. Juli 1940 in Wernigerode) ist ein deutscher Maler, Grafiker, Designer und Bildhauer. Er vertritt den Leitgedanken, Kunst, die man erklären muss, ist langweilig. Das gemeinsame Erkennungsmerkmal seiner Arbeiten ist die Experimentierfreudigkeit.[1]

Leben

Otmar Alt ist Sohn des Kirchenmusikers und Musiklehrers Rudolf Hermann Alt und der aus einer Kaufmannsfamilie stammenden Dorothea Stiemke. Sein Vater war Mitglied der Herrnhuter Brüdergemeine. 1945 wurde die Wohnung des Vaters ausgebombt und das Vermögen der Familie ging verloren. Dadurch wechselte der Wohnort mehrfach. 1951 siedelte er mit seiner Mutter von Wernigerode dauerhaft nach West-Berlin um. Der Vater war auf den Lebenserwerb als Reiseleiter angewiesen und lebte daher größtenteils von der Familie getrennt, bis er 1958 starb.

Schule und Ausbildung

Otmar Alt besuchte ab 1952 in Berlin die Volksschule, die er mit der Mittleren Reife abschloss.

Im Elternhaus erfuhr er erste Begegnungen mit Kunst und Musik. Seit seinem sechsten Lebensjahr erhielt Otmar Alt Klavier- und später Klarinettenunterricht.

1956 begann Otmar Alt eine Lehre als Schaufenstergestalter und Plakatmaler. Die Gesellenprüfung im Jahre 1958 bestand er mit Auszeichnung.

Studium

1959 begann er sein Studium an der Meisterschule für Kunsthandwerk Berlin. Dort wurden vor allem Ausstellungsbau und Schrift unterrichtet. Wegen der zeitlich parallelen Aufnahmeprüfung an der Hochschule der Künste Berlin versäumte Alt die Abschlussprüfung.

1960 wurde Alt in die Vorklasse bei Walter Bergmann in der Abteilung für Angewandte Kunst aufgenommen. Er nahm zusätzlich am Aktzeichnen bei Hermann Bachmann teil, wodurch ihm der Übertritt in die freien Klassen gelang. Am Institut unterrichteten u. a. Karl Hartung, Bernhard Heiliger und Ulrich Knispel. Alt schulte sich zunächst im Malen der Natur und orientierte sich an abstrakter Malerei.

Zwischen 1964 und 1966 war Otmar Alt Meisterschüler bei Hermann Bachmann. Der junge Künstler bezog mit Waldemar Grzimek ein Atelier in der Görresstraße, das zuvor dem Bildhauer Richard Scheibe gehört hatte. Eine große Zahl informeller Arbeiten entstand, viele davon ohne Titel. Etwa ab 1965 nahmen die Bilder figurative Züge an. Die Entwicklung des eigenen Stils begann.

Künstlerische Entwicklung

Nach Abschluss seines Studiums als Meisterschüler bei Bachmann war Alt als Bühnenbildassistent in Trier und Frankfurt am Main tätig. Seine erste Ausstellung hatte er in der Berliner Gaststätte Like Bari. Während dieser Tätigkeit lernte er die Pharmazeutin Inge Papenfuß kennen, die er später heiratete.

1970 wurde sein Sohn Fabian geboren, welcher zwei Jahre später an den Folgen einer postoperativen Infektion starb. Während eines Aufenthalts in Italien in den 1970er Jahren verunglückte seine Ehefrau Inge Papenfuß. Alt eignete sich neue künstlerische Techniken an, die er für die Fertigstellung von verschiedenen Serien nutzte.[2]

1991 erhielt Otmar Alt den Kulturpreis der deutschen Freimaurer. Im Juni 2005 erwies ihm seine Heimatstadt Wernigerode ihre Reverenz und verlieh ihm den Wernigeröder Kunstpreis. Otmar Alt schenkte seiner Geburtsstadt im Gegenzug eine ironische Plastik, die am Tag der Preisverleihung enthüllt wurde: einen Menschenkopf mit herausgestreckter Zunge – den Kunstschlecker.[3]

2001 entwickelte Otmar Alt die Skulpturen für die Landesgartenschau in Oelde. Passend dazu hat er der Stadt Oelde Würfel gewidmet, die bis heute noch an der Autobahn A2 stehen, Ausfahrt Oelde.

2003 gestaltete Alt den ersten Buddy Bären, der im Frühjahr 2004 im Mittelpunkt einer großen Otmar Alt-Ausstellung im Kronprinzenpalais (Berlin) einem breiteren Publikum gezeigt werden konnte.

Im Frühjahr 2006 engagierte sich Otmar Alt für die RAG Ruhrkohle AG in Essen bei deren Bemühungen, die Bewerbung der Stadt Essen und des Ruhrgebietes um die Europäische Kulturhauptstadt 2010 erfolgreich zu gestalten. Die Kampagne lief unter dem Slogan „I love Ruhrgebiet“. Dabei entstand die Liebeserklärung für das Ruhrgebiet in Form eines riesigen Plakates. 48.000 Ruhrgebietsbürger hatten für diese Aktion ihre persönlichen Liebeserklärungen an das Revier formuliert. 45 Teilnehmer hieraus wurden bestimmt, die in drei Workshops den Künstler Otmar Alt bei seiner Arbeit anregen und beflügeln sollten. Das dabei entstandene Kunstwerk umspannt einen illustren Bogen von typischen Merkmalen des Reviers, u. a. Currywurst und Fußball. Das von Alt geschaffene Kunstwerk ist von den für ihn typischen Figuren bevölkert. Im Mittelpunkt strahlt ein rotes Herz. Das Plakat ist 3.418 Quadratmeter groß und hat eine Höhe von 48 Metern. Ab dem 28. März 2007 zierte es für einige Wochen weithin sichtbar die RAG-Konzernzentrale. Eine spektakuläre Aktion: 16 Bergsteiger waren nötig, um das 1.200 Kilogramm schwere Transparent an dem 80 Meter hohen Gebäude zu enthüllen.

Heute lebt und arbeitet Otmar Alt in Hamm (Nordrhein-Westfalen). Hier, im ländlichen Ortsteil Norddinker, hat er sich in einem ehemaligen Bauernhaus eingerichtet. Gleich nebenan befindet sich das Haus der Otmar-Alt-Stiftung, welches 1996 eröffnet wurde und in dem sich Ausstellungsflächen befinden sowie Ausstellungen junger Künstler stattfinden. Die Otmar Alt-Stiftung wurde 1991 gegründet und hat sich zur Aufgabe gemacht, junge talentierte Künstler mit Stipendien zu unterstützen.

Werk

Alts oft farbenfrohe Bilder wirken vordergründig meist heiter verspielt. Bei näherer Betrachtung entfalten sich tiefgründige und komplexe Geschichten. Kennzeichnend für seinen Stil ist, dass seine Werke aus puzzleartig zusammengesetzten Farbfeldern mit präzisen Umrisslinien bestehen. Er verwendet meist reinbunte Farben, deren Leuchtkraft durch die Umrandung noch gesteigert wird. Tiere, v. a. Katzen, seltsame Wesen und die Zirkuswelt sind seine vorrangigen Themen.

Bereits mit seiner zweiten Einzelausstellung in der Berliner Galerie Katz erfuhr er öffentliche Anerkennung und positive Kritiken. Es folgten weitere Ausstellungen im In- und Ausland, Preise – wie beispielsweise der „Franz Roh-Preis“ für König Wolke 1965 – und Projekte, die sowohl die wachsende Popularität als auch die Vielseitigkeit des Künstlers und Handwerkers Otmar Alt belegten: Es entstanden neben Gemälden, Grafiken und Skulpturen auch Kinderbücher, Olympia-Plakate, Wand- und Fassadengestaltungen, Springbrunnenanlagen, Bühnenbilder, u. v. m.

Die Auseinandersetzung mit immer neuen Materialien und Techniken interessiert ihn; dabei integriert er oft Kunsthandwerker in den Entstehungsprozess seiner Arbeiten, die seine Ideen und Entwürfe in ständigem Dialog mit dem Künstler umsetzen. Zu seinem Werk gehören auch zahlreiche Auftragsarbeiten (z. B. Wandmalereien, Wandreliefs, Plastiken, Porzellan, Möbel).

Ebenso wenig Berührungsängste wie hinsichtlich des Materials zeigt Alt in Bezug auf die Popularisierung und Kommerzialisierung von Kunst: Ob es sich um die Gestaltung von Telefonkarten, Porzellan, Autos, T-Shirts, Regenschirmen, Kinderspielzeug oder selbst eines Eisenbahnzuges (Rurtalbahn GmbH) handelt, Otmar Alt zeigt sich offen. Aus banalen Gebrauchsgegenständen werden kleine Kunstwerke, die möglichst jedermann – unabhängig von Alter und Bildungsstand – zugänglich sein sollen.

Seine ersten, farblich noch reduzierten Arbeiten ohne Titel geben mit ihrer spontanen und expressiven Pinselschrift den Einfluss des vorherrschenden Informell zu erkennen. Schon früh entdeckt man in seinen Bildern zaghaft angedeutete Figuren und Zeichen, die er schließlich mit phantasiereichen Titeln auf neue Bedeutungsebenen hebt (z. B. Baldi der Fröhliche 1964, Bildnis des König Wolke mit seiner grünen Ziege 1966). Zugleich wird seine Vorliebe für intensive Farben und für klar definierte Formen und Konturen aus der Tier- und Pflanzenwelt ersichtlich.

Zum Kennzeichen Otmar Alts werden Mitte der 1960er Jahre die – in ihren präzisen Umrisslinien und Farbfeldern fast an Drucke oder Pop-Art erinnernden – „Puzzlebilder“. Spätestens ab den 1980er Jahren brechen die Formen und Konturen auf, die Farben verlieren ihre Deckungsfähigkeit und die unruhige Pinselschrift ruft Erinnerungen an die informellen Anfänge hervor. Über den Weg der Metamorphose nähert sich Otmar Alt dem Motiv des Menschen und beginnt, Fabeln von der „Seltsamkeit des Lebens“ zu erzählen. Die Stimmung in seinen erzählerischen Bildern verändert sich: Hinter der Fassade der bunt-heiteren Phantasiewelten wird zunehmend ein ernsthafter Hintersinn spürbar.

Alts Stil wurde mit Künstlern der klassischen Moderne in Verbindung gebracht, wie beispielsweise Miró, Matisse, Arp, Kandinsky und Klee. Es gibt zwar hie und da Ähnlichkeiten hinsichtlich der Expressivität der Farben oder der Art und Weise, wie er neuartige Phantasiegestalten aus einer Mischung aus organischen Formen und angedeuteter Figürlichkeit entstehen lässt. Im direkten Vergleich aber bleibt er ein Künstler mit unverwechselbarer Sprache.

Siehe auch

  • Otmar-Alt-Sprinter

Bühnenbilder

Ein besonderes Faible hat der Künstler bei seinen verschiedenen Bühnenarbeiten entwickelt. Die Welt des Theaters ist Otmar Alt seit vielen Jahren bekannt. Ende der 60er Jahre war der Künstler Bühnenbildassistent in Trier und später sogar am legendären „Theater am Turm“ in Frankfurt am Main, wo einst Rainer Werner Fassbinder und Claus Peymann wirkten. In den letzten Jahren hat es Otmar Alt immer mal wieder als Fortsetzung seiner Fabulierkunst mit anderen Mitteln ans Theater gezogen. Insgesamt hat er bis heute acht Theaterinszenierungen mit seinen Ausstattungen und Kostümen begleitet. Darunter Die kleine Hexe nach Otfried Preußler, Molières Der Geizige, Figaros Hochzeit sowie die Ballette Höhle des Herzens und Der Nussknacker für das Westdeutsche Tourneetheater Remscheid und das Theater Hof. In Münster kam im Mai 2005 an den Städtischen Bühnen die zeitgenössische Oper Die Eroberung von Mexico von Wolfgang Rihm zur Aufführung, bei der Otmar Alt die Ausstattung übernommen hatte.

Innenansichten der Moderne

In seinem malerischen Projekt „Innenansichten der Moderne“ hat Alt sich seit dem Jahre 2000 auf die Suche gemacht, um seiner Inspiration und seinen Anleihen bei den Meistern der modernen Klassik auf den Grund zu gehen. Ihn interessieren Strukturen, Motive und Themen in den Werken eines Joan Miró, Wassily Kandinsky, August Macke, Franz Marc, László Moholy-Nagy, Paul Klee, Ernst Ludwig Kirchner, Heinrich Campendonk, Gabriele Münter und anderen, die einst als „Blaue Reiter“, die „Brücke“ oder im Dessauer Bauhaus Furore gemacht und Kunstgeschichte geschrieben haben.

Die Erkundigungen des Künstlers bieten keine fertigen Lösungen, schon gar keine unmittelbar nachvollziehbaren Interpretationen. Es scheint so, als wolle er mit seinen freien Assoziationen Schicht für Schicht abtragen, um hinter das Rätsel der Bilder zu kommen. Die Sequenz der „Innenansichten“ ist das Dokument einer mühevollen und akribischen Annäherung. Die Arbeitsweise ist die der Übermalung, mal nur metaphorisch gemeint, mal wortwörtlich, indem nur Bildpartien oder schlichtweg das ganze Vor-Bild Schritt für Schritt übermalt werden. Bis zum Jahre 2005 sind über 200 Bilder entstanden. Im Frühjahr 2005 wurde ein Großteil dieser Bilder erstmals der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Das Rheinische Landesmuseum Bonn in Bonn hat dem Künstler Otmar Alt unter dem Titel „Innenansichten der Moderne“ eine eigene Ausstellung gewidmet.

Otmar Alt hat für seine Bilderfolge „Innenansichten der Moderne“ die Methode gewechselt. Der Künstler zeigt seinen Umgang mit bekannten Bildern der Moderne und fordert damit zugleich einen neuen Blick auf das Ausgangs-Bild ein. Die expressionistische Verfremdung ist Anstoß für einen neuen Zugang, sowohl auf dieses als auch auf jenes Bild. Der Künstler tritt dafür seinen berühmten Vor-Bildern mit großem Respekt, gleichwohl ohne falsche Ehrfurcht gegenüber. Mancher der Großen würde mit nichts daran erinnert, dass ausgerechnet sein Bild zur Inspiration vorgelegen hat. Bei anderen sind kleine und kleinste Details versteckt. Bei anderen geht Otmar Alt völlig frei und geradezu spielerisch mit den Motiven um.[4]

Eine Grafik des Künstlers wurde in der Spielzeit 2006/2007 als Platzhalter für Werbung der RAG Aktiengesellschaft auf den Trikots von Fußballbundesligist Borussia Dortmund genutzt.

Der Rabe im Zentrum der Weltgeschichte

Das Weltkulturerbe Völklinger Hütte zeigte vom 5. April bis zum 2. November 2009 Otmar Alts neuen Bildzyklus „Der Rabe im Zentrum der Weltgeschichte“ in einer Weltpremiere in der Möllerhalle und der Sinteranlage der Hütte. Der Bilderzyklus ist in knapp drei Jahren Arbeit in Hamm-Norddinker entstanden. Dort trug das Projekt den Arbeitstitel „Der Blues des Lebens.“ Angeregt und inspiriert wurde die monumentale Arbeit durch einen Besuch in der Völklinger Hütte. Das Resultat dieses folgenreichen Besuches, die Ausstellung „Otmar Alt – Der Rabe im Zentrum der Weltgeschichte“ ist ein Gemäldezyklus mit 31 Arbeiten im Format 200 × 170 Zentimeter, in der der Geschichtenerzähler Otmar Alt seine eigene Geschichte erzählt.

Der Künstler Otmar Alt verknüpft und illustriert in seinem Zyklus auf kongeniale Weise seine persönliche Biografie mit der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland und einigen herausragenden weltpolitischen Ereignissen. Die Höhen und Tiefen seines Lebensweges stellt er historischen Momenten und Weltereignissen gegenüber. Otmar Alt folgt dem Konzept seiner bewährten Patchwork-Methode, indem er scheinbar Unversöhnliches nebeneinander stellt. Vieles kann der Betrachter wie bei einem Bildrätsel und einem Rebus entschlüsseln, viele Details verbleiben aber als ganz private und persönliche Chiffren im Dunkeln. Wegbegleitern und Freunden, Mitstreitern und Mitarbeitern erweist er bildlich seine Reverenz und Dankbarkeit, indem er sie in verschiedenen Masken auftauchen lässt. Diese persönlichen Details sind liebevoll umgesetzt, mal plakativ und drastisch, mal verspielt und ironisch.

Die monumentalen Bildtafeln sind wie vielschichtige Kollagen aufgebaut und vereinigen unterschiedliche Techniken. Auf einer gemalten Fläche im typischen Otmar Alt-Stil stehen im Halbrelief Alucubond-Platten, auf denen Fotos beispielsweise des Fotografen Robert Lebeck gedruckt sind. Es gibt keine Vorgabe und keine bestimmte Lesart dieser Tafeln, der Betrachter ist auf sich selbst gestellt. Er muss sich selber seinen Weg suchen, was insgesamt als spannende Geschichtsstunde angelegt ist.

Das Rückgrat der Darstellung sind die Stationen im Schaffen des Künstlers. Alle wichtigen Ausstellungen und Schaffensperioden werden skizziert, zitiert und zur Darstellung gebracht: Von den „Kinguinen“ und Puzzlebildern bis zum Zyklus der „Innenansichten der Moderne“. Schatten werfen zum Beispiel das Ende des letzten Weltkrieges im brennenden Berlin, die Stilllegung der Völklinger Hütte 1986 oder die Katastrophe von Tschernobyl. Die meisten historischen Anspielungen schlagen Assoziationen in der Wahrnehmung des Betrachters an. Aber auch hier wirken Otmar Alts Werke nie düster und deprimierend: Die puzzleartig zusammengesetzten Farbfelder und unterschiedlichen Sinnebenen eröffnen beim Betrachter jeden Alters immer auch die Hoffnung auf das Licht und den Morgen danach. Die Zeit heilt alle Wunden. So folgt etwa dem Mauerbau mit „Kaltem Krieg der Supermächte“ mit Berlin als zentraler Reibungsfläche auch die „Erlösung“ durch den Fall der Mauer 1989.

Weitere Rückgriffe und optische Anleihen aus der bundesdeutschen, europäischen und weltweiten Zeitgeschichte sind zum Beispiel die 68er-Bewegung, die Pilzköpfe der Beatles, die Fußball-Weltmeisterschaft 1974 oder die Ölkrise. Die Tafeln sind in einer unverwechselbaren Bildsprache gestaltet und sie sind zugleich Ausdruck einer neuen künstlerischen Form, zu der der Künstler gefunden hat. Für sich genommen sind die 31 Bildtafeln bereits bedeutende Werke des Künstlers, die das Genre der Historienmalerei auf eine ganz neue Weise weiterentwickeln und befruchten, zugleich wird aber auch ein neues Kapitel aufgeschlagen, indem es eine geradezu altersweise und versöhnliche Konklusion seiner Arbeit vorstellt. Selbst das letzte Bild, das dem Tod des Künstlers gewidmet ist und einen geöffneten Sarg zeigt, weist in die Zukunft. Dem Selbstverständnis des Künstlers nach kommt es darauf an, „Mensch zu bleiben“ und alles dafür zu tun, sich durch gute Werke zu bewähren. Hier bekennt sich Otmar Alt als ein überzeugter Freimaurer, der sich „stets strebend bemüht“ und Vorbild sein möchte.

Werke im öffentlichen Raum

  • 1979 Eisenplastiken für die Bundesgartenschau in Bonn
  • 1981 Großer Springbrunnen an der Tierklinik Hochmoor
  • 1985 Springbrunnen für die Stadt Wiesloch
  • 1986 Springbrunnen für die Stadt Duisburg
  • 1987 Eisenplastik für die Stadt Kamen[5]
  • 1999 Die Sängerin für die Stadt Oberhausen[6]
  • 2001 Skulpturen für die Landesgartenschau Oelde, sowie Würfelskulpturen an der A2, Ausfahrt Oelde
  • 2005 Engel auf der Alten Post in der Stadt Eckernförde[7]
  • 2005 Der Wächter Bahnhofstraße Sinsheim[8]
  • 2022 Plastiken für den Pilgerpfad Franziskusweg in der Stadt Werl[9][10]

Öffentliche Sammlungen (Auswahl)

Ausstellungen (Auswahl)

Filmografie

  • 1982: Otmar Alt – Der Mann aus dem Rote-Grützeland (Film)
  • 1992: Otmar Alt (Video), Edition Schnake, Münster 1992, Produktion: Fontana Film GmbH, Köln; ProfiMAZ GmbH, Bochum
  • 2000: Otmar Alt – Leben und Werk (DVD), Otmar Alt GmbH, Hamm. Produktion: Zimmer Film, Welver
  • 2001: Otmar Alt – Das Interview (DVD), wie vor
  • 2010: Otmar Alt – Zeichensetzer unserer Zeit (DVD), M&W GmbH, Rüthen-Kallenhardt. Realisation: Sauerland-Media, Arnsberg

Ehrungen

Literatur

  • Siegfried Salzmann: Geschichten Aus Bremen, Westfalen und anderswo. Kunsthalle Bremen 1988
  • Otmar Alt Stiftung (Hrsg.): Otmar Alt – Das Wagnis der Phantasie. Ausstellungskatalog, 27. Mai – 22. Juli 2007 in der Peter Maffay Stiftung auf Mallorca. Selbstverlag, Hamm-Norddinker 2007.
  • Anne Reinke: Thea aus der Schatzkiste. Idee und Bilder: Otmar Alt. Lichtmalerei: Uli Haller. Tecklenborg Verlag, Steinfurt 2010, ISBN 978-3-939172-75-8.
  • Prinz GrüneWald und Perlenfein mit ihrem lieben Eselein. Selbstverlag, Hamm-Norddinker 1992.
  • Otmar Alt (Hrsg.): Der Bühnenfloh Felix trifft Rotkäppchen. Dokumentation der Kindertheaterinszenierung am Stadttheater in Altenburg-Gera. Selbstverlag, Hamm-Norddinker 2004.
  • Otmar Alt (Hrsg.): Alice im Wunderland. Dokumentation der Ballettinszenierung am Stadttheater in Hof. Selbstverlag, Hamm-Norddinker 2005.
  • Martin Luther: Vom Hahn und der Perle. 2013 Luther-Verlag Bielefeld, ISBN 978-3-7858-0632-6.
  • Otmar Alt (Hrsg.): Otmar Alt – Bilder-Grafiken-Objekte. Ausstellungskatalog 10. Mai bis 9. Juni 1996 im Historischen Museum in Krakau. Hamm 1996.
  • Reinhard End (Hrsg.): Otmar Alt – Ausstellungsjournal. Augen---Blick Mal! Sieben Kapitel über einen Maler. Ausstellungskatalog. Hamm 1986.
  • Alt, Ottmar. In: Oberste Baubehörde München (Hrsg.): Bildwerk Bauwerk Kunstwerk – 30 Jahre Kunst und Staatliches Bauen in Bayern. Bruckmann, München 1990, ISBN 3-7654-2308-4, S. 196, 214–215.
  • Gerd Presler: Otmar Alt und Ernst Ludwig Kirchner, in: Innenansichten der Moderne, Bonn 2005, S. 41–45
  • Otmar Alt, Ilse Bintig (Hrsg.): Baalabu – oder die Reise zum Glück. Westfälischer Anzeiger Verlagsgesellschaft, Hamm 2000, ISBN 3-924966-26-5.
  • Otmar Alt, Klaus Kremer, Martina Mühlheims, Ulrich Wolfkühler: King Krab’s Reise nach Kallenhardt. Raben-Edition, Rüthen 2011.
  • Volker Kapp (Hrsg.): Otmar Alt – Glasgrotesken. Ausstellungskatalog, Veste Coburg. Hamm 1990, ISBN 3-89261-314-1.
  • Kulturbüro der Stadt Buxtehude (Hrsg.): Liebe, Lust und Leidenschaft. Selbstverlag, Hamm-Norddinker 2007.
  • Willi Blöß: Otmar Alt – Graf Öppenpöller gibt sich die Ehre. Willi Blöß Verlag, Aachen 2006, ISBN 3-938182-10-5.
  • Birgit Brandenburg: Otmar Alt für Kinder – Eine Werkstatt. 2005.
  • Rudi Fred Linke (Hrsg.): Otmar Alt. Mit Texten von Rudi Fred Linke und Jörg Bockow. RFL Verlag, Münster 2013, ISBN 978-3-943950-05-2.
  • Ursula Gareis: Kinder entdecken Otmar Alt – Die kunterbunte Fundgrube für den Kunstunterricht. Bergedorfer Unterrichtsideen, 2005.
  • Willy Athenstädt (Hrsg.): Otmar Alt. Monographie und Ausstellungskatalog. 26. Juni bis 14. August 1994 im Von der Heydt Museum Wuppertal. Edition Braus, Heidelberg 1994, ISBN 3-89466-107-0.
  • Gerd Presler: Die Kraft der Synthese – eine ungehaltene Rede, in: Otmar Alt – Trolle, Gnome und andere Wirklichkeiten, Linnich 2001/2, S. 34–46, ISBN 3-935019-37-8
  • Otmar Alt, Detlef H. Mache (Hrsg.): Die geheimnisvolle Reise eines Pinguins. Witten 2006.
  • Otmar Alt (Hrsg.): Die Eroberung von Mexico. Dokumentation der Opernaufführung an den Städtischen Bühnen Münster. Selbstverlag, Hamm-Norddinker 2005.
  • Otmar Alt, Zoppe Voskuhl: Zweihändig. Rabengalerie, Rüthen-Kallenhardt 2013.
  • Otmar Alt (Hrsg.): Der Nussknacker – Ein Ballett zum Träumen. Dokumentation der Ballettinszenierung am Stadttheater in Hof. Selbstverlag, Hamm-Norddinker 2003.
  • Iris Nestler (Hrsg.): Otmar Alt – Trolle, Gnome und andere Wirklichkeiten. Ausstellungskatalog. 15. September 2001 bis 3. Februar 2002 Deutsches Glasmalerei-Museum Linnich, 28. September bis 25. November 2001 Leopold-Hoesch-Museum Düren. Linnich 2001, ISBN 3-935019-37-8.
  • Hans Stempel, Martin Ripkens (Hrsg.): Luderbär. Kinderbuch mit Bildern von Otmar Alt. Middelhauve Verlag, Köln 1970.
  • Silke Ramelow (Hrsg.): Der Löwe von Tannheim. Bilder und Geschichten der Kinder aus der Nachsorgeklinik Tannheim. Meurer Verlag, Radolfzell-Bodensee 2005, ISBN 3-9810566-0-4.
  • pro Kunsthalle e. V. für die Kunsthalle Rostock: Otmar Alt – Arbeiten aus fünf Jahrzehnten. Rostock 2011.
  • Galerie Vömel (Hrsg.): Otmar Alt 1993. Ausstellungskatalog. Vömel, Düsseldorf 1993.
  • Gerd Presler: Otmar Alt. „Schwarze Bilder“, oder: „Die Kargheit der Grisaille“, Hamm-Norddinker, März 1997
  • Anton Fuchs, Otmar Alt (Hrsg.): Drei Katzen in Rom. Selbstverlag, Hamm-Norddinker 2007.
  • Otmar Alt, Wystan Hugh Auden: Die große Veränderung. Bruckmann Verlag, München 1972.
  • Otmar Alt mit dem Beruflichen Schulzentrum Amberg(Hrsg.): Miro + Poldi. Stahlplastik. Selbstverlag, Hamm-Norddinker 2007.
  • Kunstamt Spandau (Hrsg.): Der Tisch des Zauberers – Otmar Alt Retrospektive. Ausstellungskatalog. Spandauer Zitadelle. Spandau 2000.
  • Meinrad Maria Grewenig (Hrsg.): Otmar Alt – Der Rabe im Zentrum der Weltgeschichte. Ausstellungskatalog. Weltkulturerbe Völklinger Hütte, 5. April 2009. Springpunkt Verlag, 2009, ISBN 978-3-89857-242-2.
  • Otmar Alt, Anja Schlader, Arno Schlader (Hrsg.): Männlich-Weiblich – Bilder-Schmuck-Keramik. Ausstellungskatalog. Selbstverlag, Hamm-Norddinker 2007.
  • Gerd Presler: Otmar Alt und „ART BRUT“, in: Otmar Alt. Geschichten aus Bremen, Westfalen und anderswo, Kunsthalle Bremen 1988 S. 9–13.
  • Otmar Alt (Hrsg.): Rumpelstilzchen. Dokumentation der Ballettinszenierung. Hamm-Norddinker 2008.
  • Klaus Honnef (Hrsg.): Otmar Alt – Die Kraft zur Synthese. Ausstellungskatalog. Kunsthalle Darmstadt. Hamm 1997.
  • Otmar Alt, Ulrich Wolfkühler (Hrsg.): Die Geschichte der edlen Brände aus Kallenhardt. Selbstverlag, Hamm-Norddinker 2004.
  • Theo Kautzmann, Verein südliche Weinstraße (Hrsg.): Mit einem Textbeitrag von Thilo Engelhardt Otmar Alt und Wein. Landau 2007.
  • Otmar Alt (Hrsg.): Erotische Geschichten im Glück der Lust. Selbstverlag, Hamm-Norddinker 2005.
  • Thomas Hengstenberg, Sigrid Zielke, Otmar Alt Rückblick und Ausblick 2013 Verlag Kettler Bönen, ISBN 978-3-86206-326-0.
  • Kolping Bildungswerk in der Diözese Augsburg (Hrsg.): Wir sind Kolping. Augsburg 2008.
  • Galerie Orangerie-Reinz (Hrsg.): Otmar Alt 1989–1990. Ausstellungskatalog. Köln 1989, ISBN 3-920710-25-8.
  • Otmar Alt, Susanne Bieler: Wie der Elefant und der Gipswurm ein königliches Paar glücklich machten. Gestaltung: Gudrun Wirsieg. Hamm 2009.
  • Otmar Alt: Kochtopffantasien aus Vettweiß. Hamm 2010.
  • Gerd Biegel (Hrsg.): Die neun Kreise der Hexe Antra. Katalog der Konzeptausstellung von Otmar Alt, Jean-Marie Bottequin und Gerd Scherm im Braunschweigischen Landesmuseum. Braunschweig 2002, ISBN 3-927939-62-5.
  • Otmar Alt, Thilo Engelhardt: Naschen vom Baum der Erkenntnis – Über Äpfel, Sünden und andere Genüsse. Stuhr 2011.
  • Stadt Amberg (Hrsg.): Phantasie erleben – Otmar Alt in der Evelyn-Glashütte Amberg. Ausstellungskatalog, Alte Feuerwache Amberg, 7. Oktober bis 27. November 2005. Stadt Amberg, Amberg 2005.
  • Frank Günter Zehnder (Hrsg.): Otmar Alt – Innenansichten der Moderne. Ausstellungskatalog, Rheinisches LandesMuseum Bonn, 7. April bis 5. Juni 2005. Rheinisches LandesMuseum, Bonn 2005.
  • Sabine Gaudzinski-Windheuser, Regina Höfer, Olaf Jöris (Hrsg.): Ganz Alt – Wie bunt war die Vergangenheit wirklich? Die Archäologie des Eiszeitalters, umgesetzt von Otmar Alt. Ausstellungskatalog Schloss Monrepos. Römisch-Germanisches Zentralmuseum Mainz, Mainz 2007, ISBN 978-3-88467-107-8.
  • Otmar Alt: Liebes-Buch der Elefanten. Harenberg Verlag, Dortmund 1982, ISBN 3-88379-349-3.
  • Galerie Vömel (Hrsg.): Otmar Alt – Gouachen und Ölbilder. Ausstellungskatalog 25. November 1977 bis Januar 1978. Galerie Vömel, Düsseldorf 1978.
  • Karlhans Frank Bin Dein Liebestropfes Tier, das hohe Lied der niederen Minne 99 Gedichte mit Originalgraphiken von Otmar Alt. Verlag im Unteren Tor, Bietigheim 1999, ISBN 3-924099-54-5.
  • Jörg Bockow für die Otmar-Alt-Stiftung (Hrsg.): Zeichensetzer unserer Zeit – Otmar Alt. Otmar-Alt-Stiftung. Hamm 2010, ISBN 978-3-939651-09-3.

Weblinks

Commons: Otmar Alt – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b c Lernpaket Otmar Alt (Memento vom 18. Oktober 2011 im Internet Archive) In: Weltkulturerbe Völklinger Hütte, abgerufen am 1. Februar 2017. (PDF; 7,4 MB)
  2. Lebenslauf (Memento vom 8. Januar 2015 im Internet Archive) In: Kunstforum Hamm, abgerufen am 1. Februar 2017.
  3. Foto des Kunstschleckers In: Flickr, 2. Juni 2007, abgerufen am 1. Februar 2017.
  4. Ausstellung: Innenansichten der Moderne In: pressearbeit-bockow.de, abgerufen am 1. Februar 2017.
  5. Siegfried Salzmann: Geschichten Aus Bremen, Westfalen und anderswo, Kunsthalle Bremen 1988, S. 54 und 55
  6. Die Sängerin. Stadt Oberhausen, abgerufen am 30. Oktober 2021.
  7. Gernot Kühl: Schönheitskur für den Post-Engel. In: shz. 14. Dezember 2016 (shz.de [abgerufen am 15. Dezember 2016]).
  8. Sinsheimer Wächter, statues.vanderkrogt.net
  9. Otmar Alt. Abgerufen am 8. Juli 2023 (deutsch).
  10. Neuer Denkmalpfad Franziskusweg in Werl. In: Franziskaner. Abgerufen am 8. Juli 2023 (deutsch).
  11. „Die Welt wird bunter…“ In: lebenskunst-badenweiler.de, 2015, abgerufen am 1. Februar 2017. (PDF; 252 kB)
  12. Siegfried Salzmann: Geschichten Aus Bremen, Westfalen und anderswo, Kunsthalle Bremen 1988, S. 54
  13. Otmar Alt erhält Ehrenring der Stadt Hamm zum 70. Geburtstag In: wa.de, 17. Juli 2010, abgerufen am 1. Februar 2017.

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Otmar Alt, 10 Tierskulpturen im Zoo Münster, entstanden im Rahmen der Ausstellung “Animalia 85”, einer Präsentation von Tierplastiken des 20. Jahrhunderts im Allwetterzoo Münster, die Plastiken wurden 1991 von Alt überarbeitet
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Westfalenpark Dortmund, Sculpture by Otmar Alt am Florianturm/Germany
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der von Otmar Alt gestaltete Engel an der Engel Apotheke in Münster