Otjiwarongo

Gemeinde
Otjiwarongo
Gûdi-ǁGams (historisch)

Details

Details
Otjiwarongo, Blick Richtung Südosten
Otjiwarongo, Blick Richtung Südosten
Otjiwarongo, Blick Richtung Südosten
MottoGradatim
(Schrittweise)
Basisdaten
Einwohnerzahl
Fläche
Einwohnerdichte
28.000 (Zensus 2011)[1]
139,9 km²
200 Einw./km²
Staat
Region
Wahlkreis
Namibia
Otjozondjupa
Otjiwarongo
Gründungsdatum1892
Kfz-Kennzeichen
Telefonvorwahl
OT
67
Websiteotjimun.org.na
Karte Otjiwarongo in Namibia
Otjiwarongo (Namibia)
Politische Daten
Bürgermeister/inGottlieb Shivute (SWAPO)[2]
Chief Executive OfficerModeratha Shaduka
Letzte Wahl2020
Geographische Daten
Koordinaten20° 28′ S, 16° 39′ O
Höhe1460 m
Wohnsiedlung
Kirche
(c) User: Bgabel auf wikivoyage shared, CC BY-SA 3.0
Historische Lokomotive

Otjiwarongo (Herero für „schöner Platz der fetten Rinder“; historisch in Khoekhoegowab Gûdi-ǁGamsKlicklaut) ist Verwaltungssitz und Hauptstadt der Region Otjozondjupa (Namibia) sowie Kreisstadt des gleichnamigen Wahlkreises. Die Stadt hat 28.000 Einwohner.[1][3]

Sie liegt zentral an der B1 zwischen dem nordnamibischen Maisdreieck (Otavi, Tsumeb, Grootfontein) und der 250 Kilometer südlich gelegenen Hauptstadt Windhoek. Otjiwarongo ist dadurch gut erreichbar und hat dementsprechend Funktionen als Stadt und insbesondere als Zentrum für das landwirtschaftlich geprägte Umland, in dem unter anderem die Orte Kalkfeld und Okakarara liegen. Rund 50 Kilometer südöstlich der Stadt liegt das Waterberg-Massiv; 70 Kilometer südlich der Berg Etjo.

Geschichte

Otjiwarongo wurde 1892 als einer der ersten Orte in Südwestafrika gegründet. 1900 zogen die ersten deutschen Siedler in den zuvor nur von Herero und wenigen Damara bewohnten Ort, an dem 1904 auch der Aufstand der Herero und Nama begann. 1906 eröffnete Julius Doll den ersten Laden in Otjiwarongo.

Am 2. April 1906 erhielt der Ort einen Eisenbahnanschluss an die Otavibahn. Vor dem Bahnhof steht noch die alte Dampflok „Nr. 41“, die im Jahre 1912 von der Firma Henschel in Kassel gebaut wurde, weshalb sie heute oft „alte Henschel-Lokomotive“ genannt wird. Sie wurde einst auf der Bahnlinie zwischen Swakopmund und Otavi eingesetzt.

Das Stadtrecht wurde dem aufgrund der zentralen Lage beträchtlich gewachsenen Ort 1939 verliehen.

Bevölkerung und Sprachen

90 % der Einwohner sollen Afrikaans sprechen und verstehen. Etwa 75 % sprechen Englisch und ca. 35 % Deutsch. Überwiegend sind jedoch indigene Sprachen wie Otjiherero, Khoekhoegowab und Oshivambo anzutreffen.[4]

Kommunalpolitik

Bei den Kommunalwahlen 2020 wurde folgendes amtliches Endergebnis ermittelt.[5]

ParteiStimmenStimmenanteilSitze
SWAPO312852,53 %4  
IPC120820,29 %1 NEU
PDM53709,02 %1  
LPM48808,19 %1 NEU
UDF34605,81 %0
NUDO15102,54 %0
RP8801,48 %0
RDP900,15 %0
Insgesamt5955100 %7

Wirtschaft

2008, im „Internationalen UN-Jahr für sanitäre Grundversorgung“, startete das lokale Clay House Project (CHP) zusammen mit der deutschen Entwicklungsorganisation SODI ein neues Projekt: Trockentoiletten, inzwischen über 600 Stück, auch als Otji-Toiletten[6] bekannt, wurden in den Siedlungsgebieten der Stadt Otjiwarongo und anderen Landesteilen gebaut. Damit sollen Infektionserkrankungen, wie Durchfall und Cholera, die eine der größten Gefahren für die Gesundheit und das Leben von Kindern und Erwachsenen darstellen, zukünftig vermieden werden.

Am 2. Juli 2015 vereinbarte der lokale Stromversorger Cenored einen Stromabnahmevertrag mit der HopSol Power Generation.[7] Er sichert die Abnahme von Energie vom HopSol Solarpark Otjiwarongo, dessen Bau im November 2015 abgeschlossen wurde. Die 5-Megawatt-Photovoltaikanlage entstand in der Nähe von Otjiwarongo und soll ab 2016 rund 13,5 Mio. kWh pro Jahr erzeugen.[8]

Im Oktober 2018 nahm die Whale-Rock-Zementfabrik ihren Betrieb auf.[9]

Bildung

  • Karundu Primary School
  • Orwetoveni Primary School
  • Otjiwarongo Primary School
  • Rogate Primary School
  • Spes Bona Primary School
  • Vooruit Primary School
  • TrainOccasion Primary School[10]
  • Donatus School Otjiwarongo (von 1966–1995: Deutsche Schule Otjiwarongo)
  • Edugate Academy Private School[11]
  • Monica Geingos Secondary School
  • Otjiwarongo Secondary School[12]
  • Paresis Secondary School
  • Perivoli Okonjima Country School (bei Otjiwarongo)[13]
  • (Deutsche) Privatschule Otjiwarongo (seit 2000)[14]
  • Tsaraxa-Aibes Combined School

Sehenswürdigkeiten

  • ETANENO ist ein 1999 von Erwin Gebert und Alfonso Hüppi errichtetes Kunstmuseum und Atelier 50 km südlich von Otjiwarongo.
  • Die Stadt ist Sitz zweier Einrichtungen, die sich dem Schutz der afrikanischen Großkatzen verschrieben haben: die AfriCat-Stiftung sowie der Cheetah Conservation Fund.
  • Am östlichen Stadtrand von Otjiwarongo befindet sich die älteste Krokodilfarm in Namibia.
  • Vor dem Bahnhof befindet sich eine sehenswerte Schmalspurlokomotive (siehe Absatz Geschichte).
  • Der Waterberg-Plateau-Park befindet sich etwa 50 Kilometer südöstlich der Stadt.
  • Seit Juni 2022 beherbergt die Stadt das nationale Museum für namibische Mode.

Sport

Die wichtigsten örtlichen Fußballclubs sind Mighty Gunners und Life Fighters[15], deren Heimstadion das Mokati-Stadion ist.

Städtepartnerschaften

Kanada Dundas
FrankreichFrankreich Ensisheim
NiederlandeNiederlande Heusden
Botswana Mochudi/Kgatleng
Namibia Katima Mulilo
Namibia Khorixas
Namibia Okakarara
Namibia Windhoek

Quelle:[16]

Söhne und Töchter der Stadt

  • Niel Barnard (* 1949), südafrikanischer Geheimdienstchef
  • Dan Craven (* 1983), namibischer Radrennfahrer
  • Maike Diekmann (* 1994), namibische Ruderin
  • Hage Geingob (1941–2024), namibischer Politiker, erster Premierminister und dritter Präsident Namibias
  • Michaela Hübschle (* 1950), namibische Politikerin
  • Robert Nauseb (* 1974), namibischer Fußballspieler und -trainer
  • Vekuii Rukoro (1954–2021), traditioneller Führer der Herero
  • Agnes Samaria (* 1972), Mittelstreckenläuferin
  • Calle Schlettwein (* 1954), namibischer Politiker
  • Johan Strydom (* 1938), namibischer Richter

Weblinks

Commons: Otjiwarongo – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b Namibia 2011 Population and Housing Census Preliminary Results. National Planning Commission, April 2012, abgerufen am 9. Mai 2019
  2. Otjiwarongo’s newly elected Mayor promises change. OtjiFM, 5. Februar 2021
  3. Otjiwarongo auf einer aus der Zeit Deutsch-Südwestafrikas stammenden Karte
  4. Siehe auch: regionale Hauptsprachen in Namibia, nach dem Zensus 2001.
  5. Wahlergebnis der Regional- und Kommunalwahlen 2020, ECN (Memento desOriginals vom 10. April 2021 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/elections.na, abgerufen am 1. April 2021.
  6. Website der Otji-Toiletten
  7. Allgemeine Zeitung, 10. Juli 2015
  8. HopSol-Projektseite (Memento desOriginals vom 26. November 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.hopsol.ch, abgerufen am 25. November 2016
  9. Whale Rock Cement workers claim exploitation. Lela Mobile Online, abgerufen am 7. Juni 2019
  10. Homepage TrainOccasion Primary School, abgerufen am 4. Dezember 2016
  11. http://www.edugate.org.na/
  12. http://otjisec.webs.com/
  13. http://www.perivoliokonjimacountryschool.org/
  14. http://www.dsvo.org/
  15. Life Fighters promoted to Premier League. The Namibian, 13. März 2016.
  16. Otjiwarongo mit Kgatleng verbunden. Allgemeine Zeitung, 25. Oktober 2011

Auf dieser Seite verwendete Medien

Flag of Canada (Pantone).svg
Flag of Canada introduced in 1965, using Pantone colors. This design replaced the Canadian Red Ensign design.
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Flagge Namibias
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(c) Uwe Dedering in der Wikipedia auf Deutsch, CC BY-SA 3.0
Location map of Namibia

Equirectangular projection. Strechted by 108.0%. Geographic limits of the map:

  • N: -16.4° N
  • S: -29.6° N
  • W: 11.0° E
  • E: 25.8° E
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Aerial view of Otjiwarongo.jpg
Autor/Urheber: Hp.Baumeler, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Aerial view of Otjivarongo
NA-otjiwarongo-lok.jpg
(c) User: Bgabel auf wikivoyage shared, CC BY-SA 3.0
Alte Schmalspurlokomotive beim Bahnhof Otjiwarongo
Otjiwarongo 2013 002.JPG

Otjiwarongo im Oktober 2013.
Wahlkreis Otjiwarongo (2014).svg
(c) Karte: NordNordWest, Lizenz: Creative Commons by-sa-3.0 de
Wahlkreis Otjiwarongo in der Region Otjozondjupa, Namibia (2014)
Otjiwarongo Church 2013.JPG

Die Kirche von Otjiwarongo im Oktober 2013.
Otjiwarongo COA.svg
Autor/Urheber: Fenn-O-maniC, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Coat of arms of Otjiwarongo, Namibia