Olympische Winterspiele 1948/Bob

Bobsport bei den
Olympischen Winterspielen 1948
StMoritz1948.jpg
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Information
AustragungsortSchweiz St. Moritz
WettkampfstätteOlympia Bobrun
Nationen9
Athleten71 (71 Marssymbol (männlich))
Datum30. Januar bis 7. Februar 1948
Entscheidungen2
Garmisch 1936

Bei den V. Olympischen Winterspielen 1948 in St. Moritz fanden zwei Wettbewerbe im Bobfahren statt. Austragungsort war der Olympia Bobrun, eine Naturbahn mit einer Länge von 1576 m und einem Höhenunterschied von 130 m. Die Teams hatten jeweils vier Läufe zu absolvieren, deren Laufzeiten zu einem Gesamtresultat addiert wurden.

Bilanz

Medaillenspiegel

PlatzLandGoldSilberBronzeGesamt
1Schweiz Schweiz112
2Vereinigte Staaten 48 Vereinigte Staaten123
3Belgien Belgien11

Medaillengewinner

KonkurrenzGoldSilberBronze
ZweierbobSchweiz Felix Endrich, Fritz WallerSchweiz Fritz Feierabend, Paul EberhardVereinigte Staaten 48 Frederick Fortune, Schuyler Carron
ViererbobVereinigte Staaten 48 Francis Tyler, Patrick Martin, Edward Rimkus, William D’AmicoBelgien Max Houben, Alfred Mansveld, Louis-Georges Niels, Jacques MouvetVereinigte Staaten 48 James Bickford, Thomas Hicks, Donald Dupree, William Dupree

Ergebnisse

(alle Zeiten in min)

Zweierbob

PlatzLandSportler1. Lauf2. Lauf3. Lauf4. LaufGesamt
1Schweiz SUISchweiz II: Felix Endrich, Fritz Waller1:22,41:22,71:21,71:22,45:29,2
2Schweiz SUISchweiz I: Fritz Feierabend, Paul Eberhard1:23,71:24,01:21,41:21,35:30,4
3Vereinigte Staaten 48 USAUSA II: Frederick Fortune, Schuyler Carron1:25,51:24,11:22,51:23,25:35,3
4Belgien BELBelgien I: Max Houben, Jacques Mouvet1:24,41:24,41:24,51:24,25:37,5
5Vereinigtes Konigreich GBRGroßbritannien I: William Coles, Raymond Collings1:25,21:24,41:24,21:24,15:37,9
6Italien ITAItalien II: Mario Vitali, Dario Poggi1:25,01:25,01:23,81:24,25:38,0
7Norwegen NORNorwegen II: Arne Holst, Ivar Johansen1:25,61:25,01:23,71:23,95:38,2
8Italien ITAItalien I: Nino Bibbia, Edilberto Campadese1:25,11:25,11:24,01:24,45:38,6
9Vereinigte Staaten 48 USAUSA I: Tuffield Latour, Leo Martin1:24,91:24,81:24,11:25,45:39,2
10Belgien BELBelgien II: Marcel Leclef, Louis-Georges Niels1:26,81:24,91:23,61:24,55:39,8

1. und 2. Lauf: 30. Januar 1948
3. und 4. Lauf: 31. Januar 1948

16 Bobs am Start, davon 15 in der Wertung.

Der Beginn der Läufe war jeweils mit 13 Uhr angesetzt.[1] Es nahmen insgesamt 16 Teams teil. Großbritannien II stürzte im dritten Lauf und schied aus. Somit kamen 15 Bobs in die Wertung. Von diesen war Argentinien in 5:52,8 der Letzte. Die beiden Schweizer Mannschaften erzielten in den vier Läufen jeweils zwei beste Laufzeiten, wobei Feierabend mit 1:21,30 im letzten Lauf die absolut schnellste Zeit aller Zweier-Piloten erzielte. Im vierten Lauf gingen Endrich/Waller als erste an den Start – ihre 1:22,40 stellten eine langsamere Zeit als in allen anderen Läufern dar, doch Fortune/Carron blieben deutlich dahinter, womit die Goldmedaille für die Schweiz bereits gesichert war.[2]

Viererbob

PlatzLandSportler1. Lauf2. Lauf3. Lauf4. LaufGesamt
1Vereinigte Staaten USAUSA II: Francis Tyler, Patrick Martin,
Edward Rimkus, William D’Amico
1:17,11:19,61:21,41:22,05:20,1
2Belgien BELBelgien I: Max Houben, Alfred Mansveld,
Louis-Georges Niels, Jacques Mouvet
1:17,31:20,91:22,01:21,15:21,3
3Vereinigte Staaten USAUSA I: James Bickford, Thomas Hicks,
Donald Dupree, William Dupree
1:17,41:20,71:21,81:21,65:21,5
4Schweiz SUISchweiz I: Fritz Feierabend, Fritz Waller,
Felix Endrich, Heinrich Angst
1:16,91:21,21:22,31:21,75:22,1
5Norwegen NORNorwegen I: Arne Holst, Ivar Johansen,
Reidar Berg, Alf Large
1:17,31:20,81:21,41:23,05:22,5
6Italien ITAItalien I: Nino Bibbia, Giancarlo Ronchetti,
Edilberto Campadese, Luigi Cavalieri
1:18,21:20,81:22,11:21,95:23,0
7Vereinigtes Konigreich GBRGroßbritannien I: William Coles, William McLean,
Raymond Collings, George Holliday
1:18,51:20,91:22,51:23,05:24,9
8Schweiz SUISchweiz II: Franz Kapus, Werner Spring,
Bernhard Schilter, Paul Eberhard
1:17,61:20,81:22,31:24,75:25,5
9Frankreich FRAFrankreich I: René Charlet, Jean Morin,
Jacques Descatoire, Amédée Ronzel
1:18,91:22,21:23,81:24,55:29,4
10Norwegen NORNorwegen II: Bjarne Schrøen, Gunnar Thoresen,
Arnold Dyrdahl, Benn John Valsø
1:20,01:22,61:23,61:23,55:29,7

1. Lauf: 6. Februar 1948
2., 3. und 4. Lauf: 7. Februar 1948

15 Bobs am Start, alle in der Wertung.

Nach dem ersten Lauf führte Schweiz I. Der zweite Lauf musste nach acht von fünfzehn Teams abgebrochen werden, weil die Bahn durch einen Wasserleitungsbruch am „Sunny Corner“ beschädigt wurde. Die bisherigen Zeiten mussten annulliert und der Wettbewerb am folgenden Tag fortgesetzt werden. Auf dem zweiten Platz war USA II vor den zeitgleich drrittplatzierten Belgien I und Norweger I zu finden, USA I war Vierter. Für die drei Läufe am 7. Februar gab es bei Schweiz II eine Umstellung, denn Zweier-Silbermedaillist Paul Eberhard hatte einen Steißbeinbruch erlitten; für ihn kam Rolf Spring zum Einsatz.[3]

Wegen des heftigen Schneefalls wurde der Start des zweiten Laufs um vier Stunden verschoben, doch es schneite weiter. Zwar räumte man immer wieder die Bahn, was während des Rennens aber nicht mehr möglich war. Zusätzlich gab es für die Piloten auch teilweise schlechte Sicht. Es stellte sich heraus, dass die Schlitten gegenüber dem Vortag um rund drei Sekunden pro Lauf langsamer waren. Um 13 Uhr wurden vorerst einige Spurbobs abgelassen. USA II hatte einen Vorteil, denn die Piste war noch nicht stark mit Schnee besetzt. Ihre 1:19.6 waren dann auch die Tagesbestzeit. Überraschend gut kam Norwegen I herunter, während Schweiz I um 1,6 Sekunden hinter der Bestzeit blieb. Im vierten Lauf Heat holte Belgien zum allgemeinen Erstaunen mit 0,5 Sekunden Vorsprung die beste Zeit, was noch den Vorstoß auf Silber ermöglichte. USA II fuhr bei seiner „Goldfahrt“ zwar nur die fünftbeste Zeit, doch der Vorsprung war noch groß. Ein Grund für den Rückfall der Schweizer lag in deren geringeren Gewicht. Die beiden amerikanischen und der belgische Schlitten hatten mit ihren 400-kg-Crews die Schneedecke durchgedrückt und das darunter liegende Eis als Fahrfläche benutzen können.[4]

Weblinks

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Einzelnachweise

  1. «Am Vorabend der Olympiade»; Untertitel: «Der Stundenplan in St. Moritz». In: Arbeiter-Zeitung. Wien 30. Jänner 1948, S. 4 (Die Internetseite der Arbeiterzeitung wird zurzeit umgestaltet. Die verlinkten Seiten sind daher nicht erreichbar. – Digitalisat).
  2. «Gold- und Silbermedaille für die Schweiz im Zweierbob». In: Sport-Zürich, 2. Februar 1948, S. 10.
  3. «Die Viererbobs im Kampf». In: Sport Zürich, 6. Februar 1948, S. 6.
  4. «Großerfolg der Amerikaner im Viererbob». In: Sport Zürich, 9. Februar 1948, S. 6.

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