Olympische Sommerspiele 2020/Leichtathletik – Hammerwurf (Männer)

SportartLeichtathletik
DisziplinHammerwurf
GeschlechtMänner
Teilnehmer31 Athleten aus 21 Ländern
WettkampfortNationalstadion
Wettkampfphase2. bis 4. August 2021
Siegerzeit82,52 m
Medaillengewinner
Polen Wojciech Nowicki (POL)
Norwegen Eivind Henriksen (NOR)
Polen Paweł Fajdek (POL)
20162024
Leichtathletikwettbewerbe bei den
Olympischen Spielen 2020
Qualifikation
Laufdisziplinen
100 mFrauenMänner
200 mFrauenMänner
400 mFrauenMänner
800 mFrauenMänner
1500 mFrauenMänner
5000 mFrauenMänner
10.000 mFrauenMänner
MarathonFrauenMänner
100 m HürdenFrauen
110 m HürdenMänner
400 m HürdenFrauenMänner
3000 m HindernisFrauenMänner
4 × 100 m StaffelFrauenMänner
4 × 400 m StaffelFrauenMännerMixed
Gehen
20 km GehenFrauenMänner
50 km GehenMänner
Sprungdisziplinen
HochsprungFrauenMänner
StabhochsprungFrauenMänner
WeitsprungFrauenMänner
DreisprungFrauenMänner
Wurfdisziplinen
KugelstoßenFrauenMänner
DiskuswurfFrauenMänner
HammerwurfFrauenMänner
SpeerwurfFrauenMänner
Mehrkampf
SiebenkampfFrauen
ZehnkampfMänner

Der Wettkampf im Hammerwurf der Männer bei den Olympischen Spielen 2020 in Tokio fand am 2. August 2021 (Qualifikation) und 4. August 2021 (Finale) im neuerbauten Nationalstadion statt.

Olympiasieger wurde der Pole Wojciech Nowicki. Der Norweger Eivind Henriksen gewann die Silbermedaille. Bronze ging an den Polen Paweł Fajdek.

Aktuelle Titelträger

OlympiasiegerDilschod Nasarow (Tadschikistan Tadschikistan)78,68 mRio de Janeiro 2016
WeltmeisterPaweł Fajdek (Polen Polen)80,50 mDoha 2019
EuropameisterWojciech Nowicki (Polen Polen)80,12 mBerlin 2018
Nord-/Zentralamerika-/KaribikmeisterRoberto Sawyers (Costa Rica Costa Rica)72,94 mToronto 2018
SüdamerikameisterGabriel Kehr (Chile Chile)75,27 mLima 2019
AsienmeisterDilschod Nasarow (Tadschikistan Tadschikistan)76,14 mDoha 2019
AfrikameisterMostafa el-Gamel (Agypten Ägypten)73,50 mAsaba 2018
OzeanienmeisterCosta Kousparis (Australien Australien)66,20 mTownsville 2019

Rekorde

Bestehende Rekorde

WeltrekordJurij Sedych (Sowjetunion Sowjetunion)86,74 mStuttgart, BR Deutschland (heute Deutschland)30. August 1986[1]
Olympischer RekordSergei Litwinow (Sowjetunion Sowjetunion)84,80 mFinale von Seoul, Südkorea26. September 1988

Der nun schon seit 33 Jahren bestehende olympische Rekord wurde auch bei diesen Spielen nicht erreicht. Der weiteste Wurf gelang dem polnischen Olympiasieger Wojciech Nowicki mit seinem dritten Versuch im Finale am 4. August auf 82,52 m. Damit blieb er 2,28 m unter dem Olympia- und 4,22 m unter dem Weltrekord.

Rekordverbesserungen

Ein Landesrekord wurde viermal verbessert:

  • 78,79 m – Eivind Henriksen (Norwegen), erster Versuch in der Qualifikation (Gruppe B) am 2. August
  • 79,18 m – Eivind Henriksen (Norwegen), erster Versuch im Finale am 4. August
  • 80,31 m – Eivind Henriksen (Norwegen), dritter Versuch im Finale am 4. August
  • 81,58 m – Eivind Henriksen (Norwegen), fünfter Versuch im Finale am 4. August

Legende

Kurze Übersicht zur Bedeutung der Symbolik – so üblicherweise auch in sonstigen Veröffentlichungen verwendet:

verzichtet
xungültig
rWettkampf nicht fortgesetzt (retired)

Qualifikation

Die Athleten traten zu einer Qualifikationsrunde in zwei Gruppen an. Fünf Wettbewerber (hellblau unterlegt) übertrafen die den direkten Finaleinzug Weite von 77,50 m. Damit war die Mindestanzahl von zwölf Finalteilnehmern nicht erreicht. So wurde das Finalfeld mit sieben weiteren Wettbewerbern (hellgrün unterlegt) aus beiden Gruppen nach den nächstbesten Weiten aufgefüllt. Für die Teilnahme am Finale waren schließlich 75,73 m zu erbringen.

Gruppe A

2. August 2021, 9:00 Uhr (2:00 Uhr MESZ)

PlatzNameNation1. Versuch2. Versuch3. VersuchWeite (m)
1Quentin BigotFrankreich Frankreich76,1078,7378,73
2Mychajlo KochanUkraine Ukraine76,8278,3678,36
3Nick MillerVereinigtes Konigreich Großbritannienx76,93x76,93
4Eşref ApakTurkei Türkei75,8776,7675,1576,76
5Paweł FajdekPolen Polen74,28x76,4676,46
6Serghei MarghievMoldau Republik Moldau74,3172,2575,9475,94
7Waleri PronkinOlympia ROC75,0975,8075,8075,80
8Gabriel KehrChile Chile74,4672,6175,6075,60
9Bence HalászUngarn Ungarn75,39x75,0375,39
10Diego del RealMexiko Mexikox73,3275,1775,17
11Alex YoungVereinigte Staaten USA75,0975,02x75,09
12Iwan ZichanBelarus Belarus72,4874,57x74,57
13Christos FrantzeskakisGriechenland Griechenland72,19x70,6472,19
14Hleb DudarauBelarus Belarusx71,0471,6071,60
15Suhrob XoʻjayevUsbekistan Usbekistan70,87x71,2671,26

Gruppe B

2. August 2021, 10:30 Uhr (3:30 Uhr MESZ)

PlatzNameNation1. Versuch2. Versuch3. VersuchWeite (m)Anmerkung
1Wojciech NowickiPolen Polen79,7800079,78
2Rudy WinklerVereinigte Staaten USA76,3900078,8178,81
3Eivind HenriksenNorwegen Norwegen78,79 NR78,79NR
4Javier CienfuegosSpanien Spanien72,7600075,5676,9176,91
5Daniel HaughVereinigte Staaten USAx000x75,7375,73
6Humberto MansillaChile Chile73,1700074,7672,7774,76
7Juryj WassiltschankaBelarus Belarusx00073,2774,0074,00
8Hlib PiskunowUkraine Ukraine72,4200073,3773,8473,84
9Tristan SchwandkeDeutschland Deutschland72,9200072,7473,7773,77
10Michalis AnastasakisGriechenland Griechenland73,5200073,22x73,52
11Mostafa el-GamelAgypten Ägypten72,1300072,7671,8572,76
12Marcel LomnickýSlowakei Slowakei71,17000x72,5272,52
13Ashraf Amgad el-SeifyKatar Katar71,84000xx71,84
14Taylor CampbellVereinigtes Konigreich Großbritannienx71,34x71,34
15Mergen MämmedowTurkmenistan Turkmenistan62,9300067,4167,5367,53
16Özkan BaltacıTurkei Türkei63,63000r63,63

Finale

Nach drei Bronzemedaillen bei Weltmeisterschaften (2015/2017/2019) und Olympiabronze 2016 gewann der amtierende Europameister Wojciech Nowicki nun olympisches Gold

4. August 2021, 20:15 Uhr (13:15 Uhr MESZ)

PlatzNameNation1. Versuch2. Versuch3. Versuch4. Versuch5. Versuch6. VersuchWeite (m)Anmerkung
1Wojciech NowickiPolen Polen81,1800081,7282,52 PB81,3982,06000x00082,52PB
2Eivind HenriksenNorwegen Norwegen79,18 NR79,0680,31 NR77,7881,58 NR80,0200081,58NR
3Paweł FajdekPolen Polen77,5800078,5878,8300078,0481,5300079,6600081,53
4Mychajlo KochanUkraine Ukraine77,9100080,39x00079,7978,8100077,5200080,39
5Quentin BigotFrankreich Frankreich77,9300079,3978,3000078,84x00075,7800079,39
6Nick MillerVereinigtes Konigreich Großbritannien77,88000x77,4600077,64x00078,15 SB78,15SB
7Rudy WinklerVereinigte Staaten USA77,08000x75,95000x75,34000x00077,08
8Waleri PronkinOlympia ROC76,72000xx000x75,9700074,7300076,72
9Eşref ApakTurkei Türkei76,2200076,7174,28000nicht im Finale der
besten acht Werfer
76,71
10Javier CienfuegosSpanien Spanien74,62000x76,3000076,30
11Daniel HaughVereinigte Staaten USAx00076,22x00076,22
12Serghei MarghievMoldau Republik Moldau73,2800075,2474,9500075,24

Der Hammerwurfwettbewerb war wie eine ganze Reihe weiterer Konkurrenzen bei diesen Spielen von ausgesprochen hoher Qualität. Dass der seit 33 Jahren bestehende olympische Rekord nicht fiel, ist dabei nicht wirklich besonders verwunderlich, auch andere Rekorde gerade in den technischen Disziplinen haben sicherlich auch aufgrund einer im Laufe der Jahre veränderten Dopingkontrollpraxis eine sehr lange Bestandsdauer.

Favorisiert waren in erster Linie die beiden Teilnehmer aus Polen. Pawel Fajdek trat als unter anderem vierfacher Weltmeister (2013/2015/2017/2019) und Europameister von 2016 an. Wojciech Nowicki war der amtierende Europameister und hatte Bronze gewonnen bei den Spielen 2016, den Europameisterschaften 2016 sowie den Weltmeisterschaften 2015, 2017 und 2019.

Nowicki setzte sich mit dem einzigen Wurf jenseits von achtzig Metern (81,18 m) in der ersten Versuchsreihe gleich an die Spitze und steigerte sich mit seinem zweiten Wurf auf 81,72 m. In Durchgang zwei übertraf auch der Ukrainer Mychajlo Kochan die 80-Meter-Marke und lag mit 80,39 m auf dem zweiten Platz. Mit seinem dritten Versuch knackte der Norweger Eivind Henriksen ebenfalls die 80-Meter-Marke – es war sein zweiter norwegischer Rekord im Finale, nachdem er bereits in der Qualifikation einen Landesrekord aufgestellt hatte. Mit 80,31 m war er nun Dritter. Nowicki verbesserte sich derweil weiter auf jetzt 82,52 m.

In der Finalrunde der besten Acht passierte anfangs nicht viel, außer Nowicki kam niemand auf eine Weite jenseits von achtzig Metern. Aber der fünfte Durchgang hatte es noch einmal in sich. Eivind stellte mit nun 81,58 m einen weiteren nationalen Rekord auf und lag damit auf Platz zwei. Fajdek zog mit 81,53 m an Kochan vorbei auf den Bronzerang. Nowicki zeigte mit 82,06 m noch einmal seine Überlegenheit in diesem Wettbewerb. In Runde sechs änderte sich nichts mehr an der Rangfolge, der sechstplatzierte Brite Nick Miller steigerte zwar noch einmal seine Weite, nicht aber seine Platzierung.

So gab es einen souveränen Sieg für Wojciech Nowicki, der mit allen seinen fünf gültigen Versuchen weiter als 81 Meter warf. Überraschender Silbermedaillengewinner wurde Eivind Henriksen. Pawel Fajdek brachte sich mit seiner starken Weite aus dem fünften Durchgang auf den Bronzerang. Auch der viertplatzierte Mychajlo Kochan hatte in seinem Endresultat noch eine Weite von mehr als achtzig Metern aufzuweisen. Auf den fünften Platz kam der Franzose Quentin Bigot vor Nick Miller und dem US-Amerikaner Rudy Winkler.

Video

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Athletics - Progression of outdoor world records, Hammer throw – Men, sport-record.de (englisch), abgerufen am 27. Mai 2022

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