Olympische Sommerspiele 2020/Leichtathletik – 4 × 100 m (Frauen)

SportartLeichtathletik
Disziplin4-mal-100-Meter-Staffel
GeschlechtFrauen
Teilnehmer68 Athletinnen aus 16 Ländern
Wettkampfort Nationalstadion
Wettkampfphase5. August 2021 (Vorlauf)
6. August 2021 (Finale)
Siegerzeit41,02 s
Medaillengewinnerinnen
Jamaika Jamaika
Vereinigte Staaten USA
Vereinigtes Konigreich Großbritannien
20162024
Leichtathletikwettbewerbe bei den
Olympischen Spielen 2020
Qualifikation
Laufdisziplinen
100 mFrauenMänner
200 mFrauenMänner
400 mFrauenMänner
800 mFrauenMänner
1500 mFrauenMänner
5000 mFrauenMänner
10.000 mFrauenMänner
MarathonFrauenMänner
100 m HürdenFrauen
110 m HürdenMänner
400 m HürdenFrauenMänner
3000 m HindernisFrauenMänner
4 × 100 m StaffelFrauenMänner
4 × 400 m StaffelFrauenMännerMixed
Gehen
20 km GehenFrauenMänner
50 km GehenMänner
Sprungdisziplinen
HochsprungFrauenMänner
StabhochsprungFrauenMänner
WeitsprungFrauenMänner
DreisprungFrauenMänner
Wurfdisziplinen
KugelstoßenFrauenMänner
DiskuswurfFrauenMänner
HammerwurfFrauenMänner
SpeerwurfFrauenMänner
Mehrkampf
SiebenkampfFrauen
ZehnkampfMänner

Die 4-mal-100-Meter-Staffel der Frauen bei den Olympischen Spielen 2020 in Tokio wurde am 5. und 6. August 2021 im Nationalstadion ausgetragen.

Olympiasieger wurde das Team aus Jamaika in der Besetzung Briana Williams, Elaine Thompson-Herah (Finale), Shelly-Ann Fraser-Pryce (Finale) und Shericka Jackson sowie den im Vorlauf außerdem eingesetzten Natasha Morrison und Remona Burchell.
Silber gewannen die USA mit Javianne Oliver, Teahna Daniels, Jenna Prandini (Finale) und Gabrielle Thomas (Finale) sowie den im Vorlauf außerdem eingesetzten English Gardner und Aleia Hobbs.
Bronze ging an Großbritannien (Asha Philip, Imani Lansiquot, Dina Asher-Smith, Daryll Neita).

Auch die im Vorlauf für die Medaillengewinnerinnen eingesetzten Läuferinnen aus Jamaika und den Vereinigten Staaten erhielten entsprechendes Edelmetall. Der im Finale durch Jamaika aufgestellte Landesrekord stand dagegen nur den tatsächlich laufenden Athletinnen zu.

Die Auswahl aus der Schweiz verpasste mit Riccarda Dietsche, Ajla Del Ponte, Mujinga Kambundji und Salomé Kora auf dem vierten Platz knapp das Podium, die deutsche Mannschaft (Rebekka Haase, Alexandra Burghardt, Tatjana Pinto, Gina Lückenkemper) lag 0,04 s dahinter auf dem Rang fünf.

Aktuelle Titelträgerinnen

OlympiasiegerinnenVereinigte Staaten USA41,01 sRio de Janeiro 2016
WeltmeisterinnenJamaika Jamaika41,44 sDoha 2019
EuropameisterinnenVereinigtes Konigreich Großbritannien41,88 sBerlin 2018
Nord-/Zentralamerika-/Karibik-MeisterinnenVereinigte Staaten USA42,50 sToronto 2018
SüdamerikameisterinnenBrasilien Brasilien44,70 sLima 2019
AsienmeisterinnenChina Volksrepublik China42,87 sDoha 2019
AfrikameisterinnenNigeria Nigeria43,77 sAsaba 2018
OzeanienmeisterinnenAustralien Australien44,47 sTownsville 2019

Rekorde

Bestehende Rekorde

WeltrekordVereinigte Staaten USA (Tianna Madison, Allyson Felix,
Bianca Knight, Carmelita Jeter)
40,82 sFinale OS London, Großbritannien10. August 2012[1]
Olympischer Rekord

Der bestehende olympische Rekord, gleichzeitig Weltrekord, wurde bei diesen Spielen nicht erreicht. Die schnellste Zeit erzielten die Olympiasiegerinnen aus Jamaika im Finale am 6. August mit 41,02 s. Damit verfehlten sie den Rekord um nur zwanzig Hundertstelsekunden.

Rekordverbesserung

Es wurden fünf Landesrekorde aufgestellt:

Vorläufe

Die Vorrunde wurde in zwei Läufen durchgeführt. Für das Finale qualifizierten sich pro Lauf die ersten drei Staffeln (hellblau unterlegt). Darüber hinaus kamen die beiden nachfolgend zeitschnellsten Teams, die sogenannten Lucky Loser (hellgrün unterlegt), weiter.

Lauf 1

5. August, Start: 10:00 Uhr (3:00 Uhr MESZ)

PlatzNationAthletinnenZeit (s)Anmerkung
1Vereinigtes Konigreich GroßbritannienAsha Philip
Imani Lansiquot
Dina Asher-Smith
Daryll Neita
41,55NR
2Vereinigte Staaten USAJavianne Oliver
Teahna Daniels
English Gardner (Vorlauf)
Aleia Hobbs (Vorlauf)
41,90SB
3Jamaika JamaikaBriana Williams
Natasha Morrison (Vorlauf)
Remona Burchell (Vorlauf)
Shericka Jackson
42,15SB
4Frankreich FrankreichCarolle Zahi
Orlann Ombissa-Dzangue
Gémima Joseph
Cynthia Leduc
42,68SB
5Niederlande NiederlandeNadine Visser
Dafne Schippers
Marije van Hunenstijn
Naomi Sedney
42,81SB
6Italien ItalienIrene Siragusa
Gloria Hopper
Anna Bongiorni
Vittoria Fontana
42,84NR
7Japan JapanHanae Aoyama
Mei Kodama
Ami Saito
Remi Tsuruta
43,44SB
8Ecuador EcuadorMarizol Landázuri
Anahí Suárez
Yuliana Angulo
Ángela Tenorio
43,69NR

Lauf 2

5. August, Start: 10:09 Uhr (3:09 Uhr MESZ)

PlatzNationAthletinnenZeit (s)Anmerkung
1Deutschland DeutschlandRebekka Haase
Alexandra Burghardt
Tatjana Pinto
Gina Lückenkemper
42,00SB
2Schweiz SchweizRiccarda Dietsche
Ajla Del Ponte
Mujinga Kambundji
Salomé Kora
42,05
3China Volksrepublik ChinaLiang Xiaojing
Ge Manqi
Huang Guifen
Wei Yongli
42,82
4Polen PolenMarika Popowicz-Drapała
Klaudia Adamek
Paulina Paluch
Pia Skrzyszowska
43,09SB
5Brasilien BrasilienBruna Farias
Ana Cláudia Silva
Vitória Cristina Rosa
Rosângela Santos
43,15SB
6Nigeria NigeriaTobi Amusan
Nzubechi Grace Nwokocha
Patience Okon George
Ese Brume
43,25
7Danemark DänemarkMathilde Kramer
Astrid Glenner-Frandsen
Emma Beiter Bomme
Ida Karstoft
43,51NR
8Trinidad und Tobago Trinidad und TobagoKhalifa St. Fort
Michelle-Lee Ahye
Kai Selvon
Kelly-Ann Baptiste
43,62SB

Finale

6. August, Start: 22:30 Uhr (15:30 Uhr MESZ)

PlatzNationAthletinnenZeit (s)Anmerkung
1Jamaika JamaikaBriana Williams
Elaine Thompson-Herah (Finale)
Shelly-Ann Fraser-Pryce (Finale)
Shericka Jackson
im Vorlauf außerdem:
Natasha Morrison
Remona Burchell
41,02NR
2Vereinigte Staaten USAJavianne Oliver
Teahna Daniels
Jenna Prandini (Finale)
Gabrielle Thomas (Finale)
im Vorlauf außerdem:
English Gardner
Aleia Hobbs
41,45SB
3Vereinigtes Konigreich GroßbritannienAsha Philip
Imani Lansiquot
Dina Asher-Smith
Daryll Neita
41,88
4Schweiz SchweizRiccarda Dietsche
Ajla Del Ponte
Mujinga Kambundji
Salomé Kora
42,08
5Deutschland DeutschlandRebekka Haase
Alexandra Burghardt
Tatjana Pinto
Gina Lückenkemper
42,12
6China Volksrepublik ChinaLiang Xiaojing
Ge Manqi
Huang Guifen
Wei Yongli
42,71SB
7Frankreich FrankreichCarolle Zahi
Orlann Ombissa-Dzangue
Gémima Joseph
Cynthia Leduc
42,89
DNFNiederlande NiederlandeNadine Visser
Dafne Schippers
Marije van Hunenstijn
Naomi Sedney

Zum Finale gab es in zwei Teams Besetzungsänderungen:

  • Jamaika: Elaine Thompson-Herah und Shelly-Ann Fraser-Pryce liefen anstelle von Natasha Morrison und Remona Burchell
  • USA: Jenna Prandini und Gabrielle Thomas liefen anstelle von English Gardner und Aleia Hobbs

Als eindeutige Favoritinnen gingen die Jamaikanerinnen in diesen Wettkampf. Sie hatten im 100-Meter-Einzelrennen einen Dreifacherfolg erzielt und schienen im Duell mit den US-Amerikanerinnen, die 2012 und 2016 triumphiert hatten, diesmal eindeutig im Vorteil zu sein. Im Kampf um Bronze wurden Großbritannien die größten Chancen eingeräumt. Ihre stärksten Konkurrentinnen sollten am ehesten die Teams aus der Schweiz und aus Deutschland sein.

Mit einem starken Auftritt der neunzehnjährigen Startläuferin Briana Williams lag Jamaika auf Bahn acht beim ersten Wechsel knapp in Führung. Die Stabübergabe auf die 100-Meter-Einzelsiegerin Elaine Thompson-Herah klappte gut. Auch die zweitplatzierten US-Amerikanerinnen wechselten reibungslos, während die britische Startläuferin Asha Philip sich sehr strecken musste, um Imani Lansiquot noch zu erreichen.

Thompson-Herah lief gewohnt stark, sodass die 100-Meter-Silbermedaillengewinnerin Shelly-Ann Fraser-Pryce als Führende in die Kurve ging. Auch auf dem zweiten Platz änderte sich nichts, die US-Läuferin Teahna Daniels gab den Staffelstab weiter an Jenna Prandini. Auf Rang drei lagen vor dem letzten Wechsel die stark eingeschätzten Schweizerinnen knapp vor Deutschland und Großbritannien.

Die jamaikanische Schlussläuferin Shericka Jackson war nicht mehr zu gefährden und sicherte der Favoritenstaffel die erwartete Goldmedaille. Das Team verbesserte den Landesrekord um zwei Hundertstelsekunden auf 41,02 Sekunden. Gabrielle Thomas lief vier Zehntelsekunden dahinter für die USA als Zweite ins Ziel. Als vierte britische Läuferin zog Daryll Neita an der Deutschen Gina Lückenkemper und der Schweizerin Salomé Kora vorbei. So gab es Bronze für Großbritannien, das Quartett lag nur etwas mehr als vier Zehntelsekunden hinter den Vereinigten Staaten. Noch knapper waren die Abstände auf die beiden Ränge dahinter. Mit einem Rückstand von genau zwei Zehntelsekunden kam die Schweiz auf den vierten Platz, Deutschland belegte nur weitere vier Hundertstelsekunden zurück Rang fünf.

Jamaika gewann mit der drittschnellsten je gelaufenen Zeit olympisches Gold, das eine jamaikanische Sprintstaffel der Frauen zuletzt 2004 erobert hatte.

Video

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Athletics - Progression of outdoor world records (Women), 4x100 m - Women, sport-record.de (englisch), abgerufen am 3. Juni 2022

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