Olympische Sommerspiele 2004/Leichtathletik – 400 m (Frauen)

SportartLeichtathletik
Disziplin400-Meter-Lauf
GeschlechtFrauen
Teilnehmer42 Athletinnen aus 32 Ländern
WettkampfortOlympiastadion Athen
Wettkampfphase21. August 2004 (Vorrunde)
22. August 2004 (Halbfinale)
24. August 2004 (Finale)
Medaillengewinnerinnen
Tonique Williams-Darling (Bahamas BAH)
Ana Guevara (Mexiko MEX)
Natalja Antjuch (Russland RUS)

Der 400-Meter-Lauf der Frauen bei den Olympischen Spielen 2004 in Athen wurde am 21., 22. und 24. August 2004 im Olympiastadion Athen ausgetragen. 42 Athletinnen nahmen teil.

Olympiasiegerin wurde Tonique Williams-Darling von den Bahamas. Sie gewann vor der Mexikanerin Ana Guevara und der Russin Natalja Antjuch.

Athletinnen aus Deutschland, der Schweiz, Österreich und Liechtenstein nahmen nicht teil.

Aktuelle Titelträgerinnen

Olympiasiegerin 2000Cathy Freeman (Australien Australien)49,11 sSydney 2000
Weltmeisterin 2003Ana Guevara (Mexiko Mexiko)48,89 sParis 2003
Europameisterin 2002Olesja Sykina (Russland Russland)50,45 sMünchen 2002
Panamerikanische Meisterin 2003Ana Guevara (Mexiko Mexiko)50,36 sSanto Domingo 2003
Zentralamerika und Karibik-Meisterin 2003Hazel-Ann Regis (Grenada Grenada)51,56 sSt. George’s 2003
Südamerika-Meisterin 2003Geisa Aparecida Coutinho (Brasilien Brasilien)51,81 sBarquisimeto 2003
Asienmeisterin 2003Yin Yin Khine (Myanmar 1974 Myanmar)52,96 sManila 2003
Afrikameisterin 2004Fatou Bintou Fall (Senegal Senegal)50,62 sBrazzaville 2004
Ozeanienmeisterin 2002Makalesi Bulikiobo (Fidschi Fidschi)56,67 sChristchurch 2002

Rekorde

Bestehende Rekorde

Weltrekord47,80 sMarita Koch (Deutschland Demokratische Republik 1949 DDR)Canberra, Australien6. Oktober 1985[1]
Olympischer Rekord48,25 sMarie-José Pérec (Frankreich Frankreich)Finale OS Atlanta, USA29. Juli 1996

Der bestehende olympische Rekord wurde bei diesen Spielen nicht erreicht. Die schnellste Zeit erzielte die Olympiasiegerin Tonique Williams-Darling von den Bahamas mit 49,42 s im Finale am 24. August. Den Olympiarekord verfehlte sie dabei um 1,17 Sekunden. Zum Weltrekord fehlten ihr 1,62 Sekunden.

Rekordverbesserungen

Es wurden fünf neue Landesrekorde aufgestellt:

  • 63,57 s – Ruwida El-Hubti (Libyen), erster Vorlauf am 21. August
  • 53,77 s – Amantle Montsho (Botswana), dritter Vorlauf am 21. August
  • 51,91 s – Egle Uljas (Estland), vierter Vorlauf am 21. August
  • 60,92 s – Shifana Ali (Malediven), vierter Vorlauf am 21. August
  • 63,28 s – Salamtou Hassane (Niger), sechster Vorlauf am 21. August

Vorrunde

Insgesamt wurden sechs Vorläufe absolviert. Für das Halbfinale qualifizierten sich pro Lauf die ersten drei Athletinnen (hellblau unterlegt). Darüber hinaus kamen die sechs Zeitschnellsten, die sogenannten Lucky Loser (hellgrün unterlegt), weiter.

Anmerkung: Alle Zeitangaben sind auf Ortszeit Athen (UTC+2) bezogen.

Vorlauf 1

21. August 2004, 9:50 Uhr

PlatzNameNationZeit (s)Anmerkung
1Ana GuevaraMexiko Mexiko50,93
2Lee McConnellVereinigtes Konigreich Großbritannien51,19
3Grażyna ProkopekPolen Polen51,29
4Fatou Bintou FallSenegal Senegal51,87
5Hortense BéwoudaKamerun Kamerun52,11
6Oksana LunewaKirgisistan Kirgisistan52,94
7Ruwida El-HubtiPolitisches System der Libysch-Arabischen Dschamahirija Libyen63,57NR

Vorlauf 2

21. August 2004, 9:57 Uhr

PlatzNameNationZeit (s)
1Monique HennaganVereinigte Staaten USA51,02
2Marijana DimitrowaVereinigtes Konigreich Großbritannien51,29
3Kaltouma NadjinaTschad Tschad51,50
4Nadia DavyJamaika Jamaika52,04
5Maria Laura AlmirãoBrasilien Brasilien52,10
6Kirsi MykkänenFinnland Finnland52,53
7Bo FanfangChina Volksrepublik Volksrepublik China56,01

Vorlauf 3

21. August 2004, 10:04 Uhr

PlatzNameNationZeit (s)Anmerkung
1Natalja NasarowaRussland Russland50,82
2Donna FraserVereinigtes Konigreich Großbritannien51,19
3Hazel-Ann RegisGrenada Grenada51,66
4Estie WittstockSudafrika Südafrika51,89
5Amy Mbacké ThiamSenegal Senegal52,44
6Amantle MontshoBotswana Botswana53,77NR
7Samira AmirowaUsbekistan Usbekistan54,43

Vorlauf 4

21. August 2004, 10:11 Uhr

PlatzNameNationZeit (s)Anmerkung
1Natalja AntjuchRussland Russland50,54
2DeeDee TrotterVereinigte Staaten USA50,56
3Novlene Williams-MillsJamaika Jamaika50,59
4Aliann PompeyGuyana Guyana51,33
5Egle UljasEstland Estland51,91NR
6Swetlana BodrizkajaKasachstan Kasachstan53,35
7Shifana AliMalediven Malediven60,92NR

Vorlauf 5

21. August 2004, 10:18 Uhr

PlatzNameNationZeit (s)
1Tonique Williams-DarlingBahamas Bahamas51,20
2Swjatlana UssowitschBelarus 1995 Belarus51,37
3Antonina JefremowaUkraine Ukraine51,53
4Mireille NguimgoKamerun Kamerun51,90
5Allison BeckfordJamaika Jamaika52,85
6Sandrine Thiébaud-KangniTogo Togo52,87
7Damayanthi DharshaSri Lanka Sri Lanka54,58

Vorlauf 6

Geisa Aparecida Coutinho – ausgeschieden als Fünfte des sechsten Vorlaufs

21. August 2004, 10:25 Uhr

PlatzNameNationZeit (s)Anmerkung
1Sanya Richards-RossVereinigte Staaten USA50,11
2Christine AmertilBahamas Bahamas50,23
3Christine OhuruoguVereinigtes Konigreich Großbritannien50,50
4Tiandra PonteenSaint Kitts Nevis St. Kitts und Nevis51,17
5Geisa Aparecida CoutinhoBrasilien Brasilien52,18
6Makelesi BulikioboFidschi Fidschi53,58
7Salamtou HassaneNiger Niger63,28NR

Halbfinale

Für das Finale qualifizierten sich in den drei Halbfinalläufen pro Lauf die ersten zwei Athletinnen (hellblau unterlegt). Darüber hinaus kamen die zwei Zeitschnellsten, die sogenannten Lucky Loser (hellgrün unterlegt), weiter.

Lauf 1

Christine Ohuruogu – ausgeschieden als Vierte des ersten Halbfinals

22. August 2004, 22:20 Uhr

PlatzNameNationZeit (s)
1Ana GuevaraMexiko Mexiko50,15
2Christine AmertilBahamas Bahamas50,17
3Sanya Richards-RossVereinigte Staaten USA50,54
4Christine OhuruoguVereinigtes Konigreich Großbritannien51,00
5Tiandra PonteenSaint Kitts Nevis St. Kitts und Nevis51,33
6Swjatlana UssowitschBelarus 1995 Belarus51,42
7Hazel-Ann RegisGrenada Grenada51,47
8Egle UljasEstland Estland53,13

Lauf 2

22. August 2004, 22:29 Uhr

PlatzNameNationZeit (s)
1Tonique Williams-DarlingBahamas Bahamas50,00
2DeeDee TrotterVereinigte Staaten USA50,14
3Natalja NasarowaRussland Russland50,63
4Fatou Bintou FallSenegal Senegal51,21
5Kaltouma NadjinaTschad Tschad51,57
6Estie WittstockSudafrika Südafrika51,77
7Donna FraserVereinigtes Konigreich Großbritannien51,94
8Grażyna ProkopekPolen Polen51,96

Lauf 3

22. August 2004, 22:38 Uhr

PlatzNameNationZeit (s)
1Monique HennaganVereinigte Staaten USA49,88
2Natalja AntjuchRussland Russland50,04
3Novlene Williams-MillsJamaika Jamaika50,85
4Marijana DimitrowaBulgarien Bulgarien51,20
5Aliann PompeyGuyana Guyana51,61
6Antonina JefremowaUkraine Ukraine51,90
7Mireille NguimgoKamerun Kamerun52,21
8Lee McConnellVereinigtes Konigreich Großbritannien52,63

Finale

24. August 2004, 22:50 Uhr

PlatzNameNationZeit (s)
1Tonique Williams-DarlingBahamas Bahamas49,42
2Ana GuevaraMexiko Mexiko49,56
3Natalja AntjuchRussland Russland49,89
4Monique HennaganVereinigte Staaten USA49,97
5DeeDee TrotterVereinigte Staaten USA50,00
6Sanya Richards-RossVereinigte Staaten USA50,19
7Christine AmertilBahamas Bahamas50,37
8Natalja NasarowaRussland Russland50,65

Für das Finale hatten sich alle drei US-Amerikanerinnen sowie zwei Athletinnen von den Bahamas, zwei Russinnen und eine Mexikanerin qualifiziert.

Die amtierende Weltmeisterin Ana Guevara aus Mexiko galt als die Favoritin auf die Goldmedaille. Die WM-Fünfte Tonique Williams-Darling von den Bahamas, die sich in diesem Jahr deutlich verbessert hatte, wurde als ihre stärkste Konkurrentin angesehen. Weitere Medaillenkandidatinnen waren die WM-Dritte und Weltmeisterin von 2001 Amy Mbacké Thiam aus dem Senegal sowie die drei US-Amerikanerinnen Monique Hennagan, Sanya Richards-Ross und DeeDee Trotter. Mbacké Thiam war allerdings bereits im Vorlauf ausgeschieden.

Im Finale war lange alles offen. Bei Streckenhälfte waren die Abstände unter den ersten fünf Läuferinnen äußerst eng. Zu Beginn der Zielgeraden führte Williams-Darling knapp vor Guevara und Richards-Ross. Die beiden Favoritinnen hatten auf den letzten sechzig Metern das deutlich beste Stehvermögen. Guevara schob sich immer näher an ihre Konkurrentin heran, doch letztendlich konnte sie nicht an ihr vorbeiziehen. Tonique Williams-Darling gewann mit einem Vorsprung von vierzehn Hundertstelsekunden auf Guevara. Richards hatte ihr Tempo nicht halten können und war zurückgefallen. Als Dritte erreichte die Russin Natalja Antjuch das Ziel vor den drei US-Läuferinnen Monique Hennagan, DeeDee Trotter und Sanya Richards-Ross. Christine Amertil von den Bahamas wurde Siebte, die Russin Natalja Nasarowa Achte.

Tonique Williams-Darling war die erste Olympiasiegerin und Medaillengewinnerin von den Bahamas im 400-Meter-Lauf der Frauen.

Ana Guevara gewann die erste mexikanische Medaille in dieser Disziplin.

Video

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Athletics - Progression of outdoor world records, 400 m - Women, sport-record.de, abgerufen am 4. Februar 2022

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Memorial Van Damme, Christine Ohuruogu (GBR), 400m, Olympic champion 2008, world champion 2013

Christine Ijeoma Ohuruogu (born 17 May 1984) is a British athlete who specialises in the 400 metres, the event for which she is the current World and former Olympic and Commonwealth Champion.

She is a double World Champion, having also won the 400 m at the 2007 World Championships, and was a silver medalist at the Olympics in London.

(source: en.wikipedia.org/wiki/Christine_Ohuruogu)
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