Olympische Sommerspiele 1924/Leichtathletik – 10.000 m Gehen (Männer)

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SportartLeichtathletik
Disziplin10.000-Meter-Gehen
GeschlechtMänner
Teilnehmer23 Athleten aus 15 Ländern
WettkampfortStade de Colombes
Wettkampfphase9./11. Juli 1924 (Vorrunde)
13. Juli 1924 (Finale)
Medaillengewinner
GoldmedailleUgo Frigerio (Italien 1861Königreich Italien (1861–1946) ITA)
SilbermedailleGordon Goodwin (Vereinigtes Konigreich 1801Vereinigtes Königreich Großbritannien und Irland GBR)
BronzemedailleCecil McMaster (Sudafrika 1912Südafrikanische Union RSA)

Das 10.000-Meter-Gehen der Männer bei den Olympischen Spielen 1924 in Paris wurde am 9., 11. und 13. Juli 1924 im Stade de Colombes ausgetragen. 23 Athleten nahmen teil. Es war der einzige Gehwettbewerb in Paris. Die Distanz über 10.000 Meter wurde erst wieder in London 1948 ausgetragen.

Es gewann der italienische Olympiasieger von 1920 Ugo Frigerio. Silber ging an den Briten Gordon Goodwin. Der Südafrikaner Cecil McMaster gewann die Bronzemedaille.

Eine Besonderheit bestand darin, dass die Stadionrunde im Stade de Colombes eine Länge von 500 Metern hatte.

Bestehende Rekorde

Weltrekord45:26,4 minGunnar Rasmussen (DanemarkDänemark Dänemark)Kopenhagen Dänemark18. August 1918[1]
Olympischer Rekord45:28,4 minGeorge Goulding (Kanada 1868Kanada Kanada)OS Stockholm Schweden11. Juli 1912
Das Olympiastadion während der Eröffnungszeremonie

Der bestehende olympische Rekord wurde hier nicht erreicht. Im Finale, dem schnellsten Wettbewerb, verfehlte der italienische Olympiasieger Ugo Frigerio diese Zeit um 2:20,6 min.

Durchführung des Wettbewerbs

Die Geher absolvierten zwei Vorrunden, wobei eine am 9. und die andere am 11. Juli gestartet wurde. Die fünf besten Geher jeder Vorrunde – hellblau unterlegt – qualifizierten sich für das Finale, das am 13. Juli stattfand.[2]

Qualifikation

Es sind nicht alle Zeiten überliefert.

Vorrunde 1

Datum: 9. Juli 1924

PlatzNameNationZeitAnmerkung
1Gordon GoodwinVereinigtes Konigreich 1801Vereinigtes Königreich Großbritannien und Irland Großbritannien49:04,0 min
2Donato PavesiItalien 1861Königreich Italien (1861–1946) Königreich Italien49:09,0 min
3Harry HinkelVereinigte Staaten 48Vereinigte Staaten USAk. A.
4Luigi BosatraItalien 1861Königreich Italien (1861–1946) Königreich Italien
5Henri ClermontDritte Französische RepublikDritte Französische Republik Frankreich
6Henk KeeminkNiederlandeNiederlande Niederlandek. A.
DSQDaniel EslavaMexiko 1918Mexiko Mexiko
Eversleigh FreemanKanada 1921Kanada Kanada
Ernie AustenAustralienAustralien Australien
Arvīds ĶibildsLettlandLettland Lettland
Rudolf KühnelOsterreichÖsterreich Österreich
Alfrēds RuksLettlandLettland Lettland

Vorrunde 2

Datum: 11. Juli 1924

PlatzNameNationZeitAnmerkung
1Ugo FrigerioItalien 1861Königreich Italien (1861–1946) Königreich Italien49:15,6 min
2Cecil McMasterSudafrika 1912Südafrikanische Union Südafrikanische Unionk. A.
3Arthur Tell SchwabSchweizSchweiz Schweiz
4Armando ValenteItalien 1861Königreich Italien (1861–1946) Königreich Italien
5Ernest ClarkVereinigtes Konigreich 1801Vereinigtes Königreich Großbritannien und Irland Großbritannien
6François DecrombecqueDritte Französische RepublikDritte Französische Republik Frankreichk. A.
DSQMihály FeketeUngarn 1918Königreich Ungarn Ungarn
Charles FosterVereinigte Staaten 48Vereinigte Staaten USA
Philip GrandvilleKanada 1921Kanada Kanada
Alfrēds KalniņšLettlandLettland Lettland
Rudolf KühnelOsterreichÖsterreich Österreich
Gordon WattsVereinigtes Konigreich 1801Vereinigtes Königreich Großbritannien und Irland Großbritannien

Dem Protest des Österreichers Rudolf Kühnel gegen seine Disqualifikation im ersten Vorrundenwettbewerb wurde stattgegeben. Kühnel durfte es dann im zweiten Rennen noch einmal versuchen, wurde dort aber ebenso disqualifiziert.

Finale

Olympiasieger Ugo Frigerio

Datum: 13. Juli 1924

PlatzNameNationZeitAnmerkung
1Ugo FrigerioItalien 1861Königreich Italien (1861–1946) Königreich Italien47:49,0 min
2Gordon GoodwinVereinigtes Konigreich 1801Vereinigtes Königreich Großbritannien und Irland Großbritannien48:37,9 min
3Cecil McMasterSudafrika 1912Südafrikanische Union Südafrikanische Union49:08,0 min
4Donato PavesiItalien 1861Königreich Italien (1861–1946) Königreich Italien49:17,0 min
5Arthur Tell SchwabSchweizSchweiz Schweiz49:50,0 min
6Ernest ClarkVereinigtes Konigreich 1801Vereinigtes Königreich Großbritannien und Irland Großbritannien49:59,2 min
7Armando ValenteItalien 1861Königreich Italien (1861–1946) Königreich Italien50:07,0 min
8Luigi BosatraItalien 1861Königreich Italien (1861–1946) Königreich Italien50:09,0 min
9Harry HinkelVereinigte Staaten 48Vereinigte Staaten USA50:16,8 min
10Henri ClermontDritte Französische RepublikDritte Französische Republik Frankreich51:41,6 min

Für die Geher gab es diesmal nur einen Wettbewerb. Auch hier in Paris wurde der Wettkampf wieder auf der Bahn ausgetragen. Und wieder war Ugo Frigerio der herausragende Athlet des Teilnehmerfeldes. Er gewann die Goldmedaille mit mehr als fünfzig Sekunden Vorsprung vor Gordon Goodwin und Cecil McMaster. George Gouldings olympischer Rekord blieb allerdings unangetastet. Der Kanadier war 1912 mehr als 2:20 Minuten schneller unterwegs gewesen. Vier Jahre nach den Spielen von Paris wurde das Gehen vorübergehend ganz aus dem olympischen Programm genommen, bevor es 1932 wieder einen Wettkampf gab, der in Los Angeles über die Distanz von fünfzig Kilometern ausgetragen wurde. Ugo Frigerio war dort wieder dabei und gewann die Bronzemedaille.

Cecil McMaster errang hier in Paris die erste südafrikanische Medaille im olympischen Gehen.

Literatur

  • Ekkehard zur Megede: Die Geschichte der olympischen Leichtathletik. Band 1: 1896–1936. 2. Auflage. Verlag Bartels & Wernitz KG, Berlin 1970, S. 164 f.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Athletics - Progression of outdoor world records (Men), 10.000 m race walking (track) - Men, sport-record.de (englisch), abgerufen am 3. Juni 2021
  2. VIIIeme Olympiade, Paris 1924, Rapport Officiel du Comité Olympique Français, S. 129f, französisch (PDF; 85.594 KB), abgerufen am 3. Juni 2021

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