Oldentrup

Oldentrup
Koordinaten: 52° 0′ 45″ N, 8° 36′ 30″ O
Höhe: 100 m ü. NN
Fläche:5,25 km²
Einwohner:4711 (31. Dez. 2019)
Bevölkerungsdichte:897 Einwohner/km²
Eingemeindung:1. Januar 1973
Postleitzahl:33719
Vorwahl:0521
Lage von Oldentrup in Heepen
Stadt Bielefeld

Oldentrup ist ein Stadtteil der Stadt Bielefeld im nordöstlichen Stadtbezirk Heepen. Bis 1972 war Oldentrup eine eigenständige Gemeinde im Amt Heepen des Kreises Bielefeld.

Geografie

Die Stadt Bielefeld ist unterhalb der zehn Bezirke nicht weiter in administrative oder politische Einheiten gegliedert. Stadtteile sind in Bielefeld daher nur informelle Teilgebiete, deren Abgrenzung sich meist auf das Gebiet einer Altgemeinde bezieht. Zu statistischen Zwecken ist Bielefeld jedoch in 72 „statistische Bezirke“ eingeteilt. Die Altgemeinde Oldentrup entspricht dabei in etwa dem statistischen Bezirk 58 Oldentrup, der heute in etwa die Grenzen des informellen Stadtteils Oldentrup definiert.

Geschichte

Der Ortsname Oldentrup hat im Niederdeutschen die Bedeutung "Altes Dorf". Oldentrup gehörte ursprünglich zur Vogtei, dann zum Kanton und schließlich zum Amt Heepen. Auch kirchlich gehörte der Ort seit jeher zum evangelischen Kirchspiel Heepen, bis nach dem Zweiten Weltkrieg eine eigene Kirchengemeinde gegründet wurde.[1] Oldentrup hatte ursprünglich einen rein ländlichen Charakter und entwickelte sich im 20. Jahrhundert zu einer Industriegemeinde. 1904 erhielt der Ort mit einem Haltepunkt an der Bahnstrecke Bielefeld–Hameln Anschluss an das Eisenbahnnetz. Am 30. Oktober 1971 wurde der Oldentruper Park eingeweiht. Im Rahmen der kommunalen Neugliederung des Raums Bielefeld wurde Oldentrup am 1. Januar 1973 nach Bielefeld eingemeindet[2] und dem Stadtbezirk Heepen zugeordnet.

Einwohnerentwicklung

JahrEinwohnerQuelle
1811870[3]
1843939[4]
1864824[5]
19101046[6]
19391318[7]
19612403[2]
19662565[8]
19702800[2]
19723166[9]
20084434[10]
20194711[11]

Sehenswürdigkeiten

Der Oldentruper Park an der Oldentruper Straße/Ecke Spannbrink bietet mit seinen zirka 27.400 Quadratmetern neben einem Kinderspielplatz einem Bolzplatz sowie einem Ententeich genügend Platz zum Joggen und Walken. Außerdem findet dort jedes Jahr das Oldentruper Parkfest statt.

Zu den ältesten Höfen Oldentrups gehört der einstige Sattelmeierhof Obermeyer zu Ditzen an der Hillegosser/Ecke Bechterdisser Straße. Das inschriftlich 1661 datierte Haupthaus ist noch mit altertümlichen Kopfbändern versehen. Zu der noch gut erhaltenen Gesamtanlage gehört eine große Torscheune.

Wirtschaft

Martin Reuther und Werner Schetelich gründeten 1952 in Oldentrup die Union Werkzeugmaschinenfabrik, die 1960 erweitert wurde und bis 1994 Fräsmaschinen produzierte. Heute in Oldentrup ansässig sind unter anderem der Textilverlag JAB Anstoetz, der Polstermöbelhersteller BW Bielefelder Werkstätten, der Werkzeugmaschinenhersteller Droop+Rein sowie die Firmen Schüco Solar-Systeme, Torwegge (Räder und Förderelemente) und A. Viktor Wehling (Zeitschriftengroßvertrieb). Außerdem ist das Paketzentrum 33 der Deutschen Post in Oldentrup angesiedelt. Des Weiteren ist die Bundesanstalt Technisches Hilfswerk an der Friedrich-Hagemann-Str. mit dem Ortsverband Bielefeld, sowie der Regionalstelle Bielefeld vertreten.

Verkehr

Haltepunkt Oldentrup

Oldentrup verfügt über einen Haltepunkt an der Bahnstrecke Bielefeld–Lemgo. Auf dieser Strecke betreibt die Eurobahn im Stundentakt die Regionalbahnlinie 73 „Der Lipperländer“. Mehrere Buslinien verbinden Oldentrup mit den umliegenden Ortsteilen von Bielefeld sowie mit der Endhaltestelle Stieghorst der Linie 4 der Stadtbahn Bielefeld.

Die Oldentruper Straße stellt die Straßenverbindung zum Bielefelder Stadtzentrum her. Am östlichen Ortsrand von Oldentrup verläuft der Ostring. Diese wichtige Bielefelder Tangentialverbindung beginnt im Süden an der B 66 im Ortsteil Hillegossen, führt dann an Oldentrup und Heepen vorbei und geht schließlich in die Eckendorfer Straße über, die ins Bielefelder Stadtzentrum führt.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Kirchengemeinde Oldentrup. Abgerufen am 2. Juni 2010.
  2. a b c Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 320.
  3. Westfalen unter Hieronymus Napoleon. (Digitalisat) 1812, S. 47, abgerufen am 20. April 2010.
  4. Seemann: Geographisch-statistisch-topographische Übersicht des Regierungsbezirks Minden. (pdf; 802 kB) 1843, S. 52-57, abgerufen am 23. April 2010.
  5. Topographisch-statistisches Handbuch des Regierungs-Bezirks Minden. (Digitalisat) 1866, S. 12, abgerufen am 22. April 2010.
  6. Uli Schubert: Deutsches Gemeindeverzeichnis 1910. Abgerufen am 22. Mai 2009.
  7. Michael Rademacher: Bielefeld. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: treemagic.org.
  8. Landkreis Bielefeld (Hrsg.): 150 Jahre Landkreis Bielefeld. 1966, S. 60.
  9. Martin Bünermann, Heinz Köstering: Die Gemeinden und Kreise nach der kommunalen Gebietsreform in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1975, ISBN 3-555-30092-X, S. 97 f.
  10. Sozialleistungsbericht 2008. (pdf; 9,5 MB) Stadt Bielefeld, 31. Dezember 2008, S. 185, abgerufen am 25. Mai 2010: „Einwohnerzahl der Statistischen Bezirke Oldentrup-West und Oldentrup-Ost“
  11. Daten der Stadt Bielefeld

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Bielefeld, Deutschland: Bahnhof Oldentrup.
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