Oedenreuth

Oedenreuth
Markt Roßtal
Koordinaten: 49° 22′ 50″ N, 10° 54′ 36″ O
Höhe: 402 m ü. NHN
Einwohner:224 (1. Jan. 2018)[1]
Postleitzahl:90574
Vorwahl:09127

Oedenreuth (umgangssprachlich: „Eidnraid“[2]) ist ein Gemeindeteil des Marktes Roßtal im Landkreis Fürth (Mittelfranken, Bayern).

Geographie

0,25 km östlich des Dorfes entspringt der Zwieselbach, der ein linker Zufluss der Rednitz ist. Im Osten liegen die Tränkäcker und im Süden der Oedenreuther Wald. Gemeindeverbindungsstraßen führen zur Staatsstraße 2409 (0,7 km nordwestlich), die St 2409 kreuzend nach Kastenreuth (0,7 km nördlich), zur Bundesstraße 14 (0,5 km südlich) und zu einer Gemeindeverbindungsstraße bei Wimpashof (1,1 km westlich).[3]

Geschichte

Der Ort wurde 1413 als „Klein Rewt“ erstmals urkundlich erwähnt. Erst seit 1741 wurde der Ort „Oedenreuth“ genannt. Das Grundwort -reuth verweist darauf, dass der Ort eine Rodungssiedlung war. Das Bestimmungswort Klein- diente zur Unterscheidung von dem älteren und wahrscheinlich auch größeren Kastenreuth, das damals einfach nur „Rewt“ genannt wurde. Das neuerliche Bestimmungswort Öden- leitet sich vom Adjektiv öde ab.[2]

Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Oedenreuth sechs Anwesen (drei Güter, ein Gütlein, eine Schmiede). Das Hochgericht übte das brandenburg-ansbachische Richteramt Roßtal aus. Der Nürnberger Eigenherr von Kreß war alleiniger Grundherr.[4] 1802 gab es im Ort fünf Anwesen.[5]

Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde Oedenreuth dem 1808 gebildeten Steuerdistrikt Buchschwabach und der im selben Jahr gegründeten Ruralgemeinde Weitersdorf zugeordnet. Zwei Anwesen unterstanden in der freiwilligen Gerichtsbarkeit von 1818 bis 1830 dem Patrimonialgericht Kraftshof.[6]

Im Rahmen der Gebietsreform in Bayern wurde Oedenreuth am 1. Mai 1978 nach Roßtal eingemeindet.

Baudenkmäler

  • Am Dorfplatz 2: altes Schloss
  • Wimpashofer Str. 1: erdgeschossiges Wohnstallhaus
  • Wirtschaftsgebäude
  • Haus Nr. 6: Gastwirtschaft; erdgeschossiges, langgestrecktes Satteldachhaus, massiv, verputzt; Mitte des 18. Jahrhunderts; dreigeschossiger Ostgiebel aus Fachwerk (K-Streben, Andreaskreuze)[7]

Einwohnerentwicklung

Jahr001818001840001861001871001885001900001925001950001961001970001987001997002007002018
Einwohner6773931058685125124138179221*230*224*
Häuser[8]1111221919202444
Quelle[9][10][11][12][13][14][15][16][17][18][19][1][1][1]
Angaben fehlen
* inklusive Zweitwohnsitzen

Religion

Die Bewohner des Ortes sind seit der Reformation überwiegend evangelisch. Die Einwohner evangelisch-lutherischer Konfession sind nach St. Laurentius (Roßtal), die Einwohner römisch-katholischer Konfession nach Christkönig (Roßtal) gepfarrt.

Literatur

Weblinks

Fußnoten

  1. a b c d Einwohnerzahlen auf der Website rosstal.de
  2. a b W. Wiessner: Stadt und Landkreis Fürth, S. 71.
  3. Oedenreuth im BayernAtlas. Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
  4. H. H. Hofmann: Nürnberg-Fürth, S. 158.
  5. J. K. Bundschuh: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken, Bd. 4, Sp. 243.
  6. H. H. Hofmann: Nürnberg-Fürth, S. 235.
  7. A. Gebeßler: Stadt und Landkreis Fürth, S. 138. Denkmalschutz aufgehoben, Objekt evtl. abgerissen. Ursprüngliche Hausnummerierung.
  8. Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahre 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser und 1885 bis 1987 als Wohngebäude.
  9. Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, S. 69 (Digitalisat).
  10. Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, S. 70 (Digitalisat).
  11. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 1032, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  12. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1198, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  13. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 1128 (Digitalisat).
  14. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1196 (Digitalisat).
  15. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1234 (Digitalisat).
  16. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 1066 (Digitalisat).
  17. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 782 (Digitalisat).
  18. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 174 (Digitalisat).
  19. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 337 (Digitalisat).

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Wappen von Roßtal.
Das Wappen zeigt ein weißes Pferd, das aus einer roten Kirche kommt, auf gelbem Hintergrund.