Oblast Kursk

Subjekt der Russischen Föderation
Oblast Kursk
Курская область
FlaggeWappen
Flagge
Flagge
Wappen
Wappen
FöderationskreisZentralrussland
Fläche29.997 km²[1]
Bevölkerung1.127.081 Einwohner
(Stand: 14. Oktober 2010)[2]
Bevölkerungsdichte38 Einw./km²
VerwaltungszentrumKursk
Offizielle SpracheRussisch
Ethnische
Zusammensetzung
Russen (95,9 %)
Ukrainer (1,7 %)
(Stand: 2002)
GouverneurRoman Starowoit
Gegründet13. Juni 1934
ZeitzoneUTC+3
Telefonvorwahlen(+7) 471xx
Postleitzahlen305000–307999
Kfz-Kennzeichen46
OKATO38
ISO 3166-2RU-KRS
Websiterkursk.ru
Lage in RusslandIranTurkmenistanChinaKasachstanUsbekistanMongoleiJapanNordkoreaChinaNorwegenDänemarkDeutschlandSchwedenVereinigte StaatenFinnlandKirgisistanGeorgienTürkeiArmenienAserbaidschanUkrainePolenLitauenLettlandEstlandBelarusNorwegenOblast SachalinRegion KamtschatkaJüdische Autonome OblastRegion PrimorjeRegion ChabarowskTuwaChakassienOblast KemerowoRepublik AltaiRegion AltaiOblast NowosibirskOblast OmskOblast TjumenOblast TomskBurjatienRegion TransbaikalienOblast AmurOblast MagadanAutonomer Kreis der TschuktschenOblast IrkutskSachaRegion KrasnojarskAutonomer Kreis der Jamal-NenzenAutonomer Kreis der Chanten und Mansen/JugraOblast SwerdlowskOblast TscheljabinskOblast KurganOblast OrenburgAutonomer Kreis der NenzenRepublik KomiBaschkortostanRegion PermOblast WologdaRepublik KarelienOblast MurmanskOblast ArchangelskOblast KaliningradSankt PetersburgOblast LeningradTatarstanUdmurtienOblast KirowOblast KostromaOblast SamaraOblast PskowOblast TwerOblast NowgorodOblast JaroslawlOblast SmolenskMoskauOblast MoskauOblast WladimirOblast IwanowoMari ElTschuwaschienMordwinienOblast PensaOblast Nischni NowgorodOblast UljanowskOblast SaratowOblast BrjanskOblast KalugaOblast TulaOblast RjasanOblast OrjolOblast LipezkOblast WoroneschOblast BelgorodOblast KurskOblast TambowOblast WolgogradOblast RostowOblast AstrachanKalmückienDagestanAdygejaRegion KrasnodarKaratschai-TscherkessienKabardino-BalkarienRegion StawropolNordossetien-AlanienInguschetienTschetschenien
Lage in Russland

Koordinaten: 51° 39′ N, 36° 22′ O

Die Oblast Kursk (russisch Курская область/Kurskaja oblast) ist eine Oblast im südwestlichen Russland. Sie grenzt an die Ukraine (Oblast Sumy) und liegt günstig an der Verbindung zwischen Moskau und den dicht bevölkerten, industriell geprägten Gebieten der östlichen Ukraine.

Geschichte

Die Oblast Kursk wurde am 13. Juni 1934 innerhalb der Russischen SFSR gebildet. Sie entstand zusammen mit der Oblast Woronesch bei der der Aufteilung der Zentralen Schwarzerdeoblast.[3] Am 27. September 1937 wurde ein Teil des Gebiets zur Bildung der Oblast Orjol abgetrennt.[4] Am 6. Januar 1954 wurden weitere Teile zur Bildung der Oblast Belgorod und der Oblast Lipezk ausgegliedert.[5][6]

Bei der Schaffung der Föderationskreise 2000 wurde die Oblast Kursk dem Föderationskreis Zentralrussland unterstellt.[3]

Geografie und Wirtschaft

Das Gebiet liegt am Westrand der Mittelrussischen Platte mit Höhen von 150 bis etwa 300 m und einer Ausdehnung von 250 × 150 km. Er wird großteils vom Seim und der Swapa nach Westen zum Dnepr entwässert, im Süden und Osten auch von den Flüssen Psel und Oskol. Die Hauptstadt Kursk liegt ungefähr im Zentrum der Oblast.

Wirtschaftlich bedeutend ist der Eisenerz-Abbau. Das Kursker Becken enthält das größte bekannte Eisenerz-Vorkommen und verursacht mit der Kursker Magnetanomalie die weltweit stärkste Anomalie des Erdmagnetfeldes. Weitere wichtige Bodenschätze sind Gold, Uran und Platin. Wichtige Industriezweige sind neben der Eisenverarbeitung die chemische und die Nahrungsmittelindustrie. Der Boden besteht aus fruchtbarer Schwarzerde und wird landwirtschaftlich stark genutzt.

In der Nähe von Kurtschatow liegt das Kernkraftwerk Kursk. Dort werden vier graphitmoderierte Reaktoren des Typs RBMK-1000 betrieben. Der gleiche Reaktortyp war im Kernkraftwerk Tschernobyl im Einsatz. Die Reaktoren gingen zwischen 1977 und 1986 in Betrieb.

Verwaltungsgliederung und größte Städte

Die Oblast Kursk gliedert sich in 28 Rajons und 5 Stadtkreise. Die größten Städte neben dem Verwaltungssitz Kursk sind die Bergbaustadt Schelesnogorsk sowie Kurtschatow und Lgow. Insgesamt gibt es in der Oblast 10 Städte und 22 Siedlungen städtischen Typs.

Größte Städte
NameRussischer NameEinwohner
(14. Oktober 2010)[2]
KurskКурск415.159
SchelesnogorskЖелезногорск95.049
KurtschatowКурчатов42.706
LgowЛьгов21.453
SchtschigryЩигры17.040
RylskРыльск15.671

Bevölkerung

Obschon die Zahl der Einwohner ständig sinkt, erhöht sich der Anteil der städtischen Bevölkerung von Volkszählung zu Volkszählung. Dies verdeutlicht folgende Tabelle:

Stadtbevölkerung und Gesamtbevölkerung in der Oblast Kursk

Anmerkung: die Stadtbevölkerung in Grün, die Gesamtbevölkerung in Rot

Bei den letzten russischen Volkszählungen in den Jahren 2002 und 2010 gab es eine Bevölkerungszahl von 1.235.091 respektive 1.127.081 Bewohnern. Somit sank die Einwohnerzahl in diesen acht Jahren um 108.010 Personen (−8,75 %). In Städten wohnten 2010 734.649 Menschen. Dies entspricht 65,18 % der Bevölkerung (in Russland 73 %). Bis zum 1. Januar 2014 sank die Einwohnerschaft weiter auf 1.118.915 Menschen. Die Verteilung der verschiedenen Volksgruppen sah folgendermaßen aus:

Lenin-Statue vor dem Sitz der Regionalverwaltung in Kursk
Bevölkerung der Oblast nach Volksgruppen
NationalitätVZ 1989ProzentVZ 2002ProzentVZ 2010Prozent
Russen1.293.66396,871.184.04995,871.036.56191,97
Ukrainer22.7281,7020.9201,6913.6431,21
Armenier1.1490,095.8990,485.7260,51
Zigane2.0520,152.2910,192.1810,19
Belarussen3.3820,252.8780,231.7470,16
Aserbaidschaner1.0200,081.9330,161.7360,15
Tataren1.0630,081.5760,131.2790,11
Türken30,001.1740,101.2470,11
Moldawier7430,061.2510,101.1200,10
Juden2.9690,228770,074610,04
Einwohner1.335.428100,001.235.091100,001.127.081100,00

Anmerkung: die Anteile beziehen sich auf Gesamtzahl der Einwohner. Also mitsamt dem Personenkreis, der keine Angaben zu seiner ethnischen Zugehörigkeit gemacht hat (2002 2.615 resp. 2010 52.722 Personen)

Die Bevölkerung des Gebiets besteht zu mehr als 90 % aus Russen. Die Ukrainer sind die einzige nennenswerte ethnische Minderheit in der Oblast Kursk. Ihre Zahl – wie auch die Anzahl der Belarussen und Juden – sinkt allerdings stark. Aus dem Transkaukasus, Anatolien und Zentralasien dagegen sind seit dem Ende der Sowjetunion zahlreiche Russen zugewandert.

Weblinks

Commons: Oblast Kursk – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Kursk (Oblast) – Reiseführer

Einzelnachweise

  1. Administrativno-territorialʹnoe delenie po subʺektam Rossijskoj Federacii na 1 janvarja 2010 goda (Administrativ-territoriale Einteilung nach Subjekten der Russischen Föderation zum 1. Januar 2010). (Download von der Website des Föderalen Dienstes für staatliche Statistik der Russischen Föderation)
  2. a b Itogi Vserossijskoj perepisi naselenija 2010 goda. Tom 1. Čislennostʹ i razmeščenie naselenija (Ergebnisse der allrussischen Volkszählung 2010. Band 1. Anzahl und Verteilung der Bevölkerung). Tabellen 5, S. 12–209; 11, S. 312–979 (Download von der Website des Föderalen Dienstes für staatliche Statistik der Russischen Föderation)
  3. a b Herwig Kraus: Die Sowjetunion und ihre Nachfolgestaaten. K. G. Saur Verlag, 2007, ISBN 978-3-598-11773-2, S. 290, doi:10.1515/9783110954050.
  4. Herwig Kraus: Die Sowjetunion und ihre Nachfolgestaaten. K. G. Saur Verlag, 2007, ISBN 978-3-598-11773-2, S. 374, doi:10.1515/9783110954050.
  5. Herwig Kraus: Die Sowjetunion und ihre Nachfolgestaaten. K. G. Saur Verlag, 2007, ISBN 978-3-598-11773-2, S. 92, doi:10.1515/9783110954050.
  6. Herwig Kraus: Die Sowjetunion und ihre Nachfolgestaaten. K. G. Saur Verlag, 2007, ISBN 978-3-598-11773-2, S. 308, doi:10.1515/9783110954050.

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Flag of Kursk Oblast.svg
Flag of Arms of Kursk oblast.
Kursk in Russia.svg
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Lage von XY (siehe Dateiname) in Russland.
Monument to Lenin ( Kursk ).jpg
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monument to Lenin in Kursk in front of House of Soviets, seat of the Kursk Oblast Government