Oberpostdirektion Posen

Friedrichstrasse mit Post in Posen (1906)

Die Oberpostdirektion Posen ist ein historisches Gebäude in der westlichen Innenstadt, gegenüber dem Königlichen Residenzschloß, ul, Kościuszki 77 (am ehemaligen Niederwall) in Poznań (ehemals Posen). Als Oberpostdirektion[1] war sie eine Mittelbehörde der deutschen Postverwaltung in Posen und bestand vom 1. Januar 1850 bis 1918[2] und 1939 bis 1945.

Geschichte

Das erste Postamt befand sich bereits seit 1798 in der Altstadt. An diesem Ort (ehemals Friedrichstraße) wurde in den Jahren 1872 bis 1881 ein neues Post- und Telegrafen-Gebäude[3] im Stil der Neorenaissance mit einer Kuppel (Architekt Heinrich Koch) errichtet[4].

Ab 1869 erfolgte auch die Übertragung der Postverwaltungsgeschäfte für den Regierungsbezirk Bromberg.

Bekannte Bau- und Postbeamte die hier gewirkt haben: Richard Kux (1848–1923), 1884 Postbauinspektor und 1886–1887 stellvertr. Postbaurat in der OPD Posen (mit Bromberg); Arnold Stüler (1840–1914), 1888 Postbaurat in der OPD Posen - Sohn des Friedrich August Stüler, verheiratet mit Tochter des Hermann Wiebe, Gründungsrektor der Kgl. Technischen Hochschule Charlottenburg; Paul Rainer Sell (1852–1938), 1902 Baurat in der OPD Posen; Max Wildfang (1858–1935), 1906 Postbaurat in der OPD Posen.

Die Mittelbehörde bestand nicht von 1918 bis 1919 Großpolnischen Aufstand 1919, da mit der Ratifizierung des Versailler Vertrages Posen dem wiedererrichteten polnischen Staat ohne vorherige Volksabstimmung an Polen angegliedert wurde.

Im Jahr 1936 wurden die Innenräume nach dem Entwurf von Adam Ballenstedt (1880–1943) umgebaut, wobei die Post- und Fernmeldeabteilungen für diese Zeit modernisiert wurden. Die Arbeiten wurden während des Zweiten Weltkriegs fortgesetzt und gaben dem Gebäude sein heutiges Aussehen.

Ab 1939, nach deutscher Besetzung wurde sie wieder eingerichtet und als Reichspostdirektion (RPD) unter Leitung von OPR Fritz Richter bis zum Kriegsende 1945 weiter geführt.

Nach dem 2. Weltkrieg erfolgte ein umfangreicher Wiederaufbau des Gebäudekomplexes, indem sich Heute die Verwaltung der polnischen Urząd Pocztowy in Poznań befindet. Das ehemalige Hauptpostamt wurde ebenfalls umfangreich restauriert und befindet sich in der 23 Lutego 26 als Postamt Poznań 2.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Oehlschläger: Posen, Verlag Merzbach, Posen, 1866.
  2. Münzberg: Preußen-Postgeschichte und Postanstalten, Selbstverlag, Regensburg, 1991
  3. Deutsche Städtebilder-Posen, Die Gartenlaube 40, Keil, Leipzig, 1889.
  4. Neumanns Orts-Lexikon des Deutschen Reiches, Keil, Leipzig, 1894.

Koordinaten: 52° 24′ 25,1″ N, 16° 55′ 9,1″ O

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Vue de Posen au début du XXe siècle (aujourd'hui Poznań, en Pologne).