Oberpfälzer Wald

Oberpfälzer Wald / Český les
Oberpfälzer Wald - Deutsche Mittelgebirge, Serie A-de.png
(c) Thomas Römer, CC BY-SA 3.0
Höchster GipfelČerchov (Schwarzkopf) (1042 m n.m.)
LageBayern (Deutschland), Tschechien
Teil desOberpfälzisch-Bayerischen Waldes
Koordinaten49° 23′ N, 12° 47′ O
TypMittelgebirge
GesteinGneis, Granit, Glimmerschiefer, Metabasite, Quarz
Fläche4.048 km²
f1
Geomorphologische Einteilung Tschechiens mit Český les (rot markiert)

Der Oberpfälzer Wald, tschechisch Český les (Böhmischer Wald), ist ein nord-südlich verlaufendes Mittelgebirge entlang der Grenze zwischen Bayern und Tschechien. Es gehört geologisch zur Böhmischen Masse, im Norden grenzt es ans Fichtelgebirge bzw. den Steinwald, im Süden an den Bayerischen Wald.

Geografie

Der Muglbach-Wasserfall im Norden des Oberpfälzer Waldes
Wegkreuz bei Weiden

Der Oberpfälzer Wald erstreckt sich in einer Länge von über 100 km zwischen den Städten Waldsassen im Norden und Waldmünchen im Süden. Seine Breite misst etwa 30 bis 40 km. Nach Süden geht er in die Cham-Further Senke, die Neumarker Senke, den Neumarker Pass und die Neugedeiner Furche über, die ihn vom Böhmerwald trennen. Das Naabgebirge ist der westlichste Ausläufer des Oberpfälzer Walds.

Kennzeichnend für das Mittelgebirge sind tiefe Täler, Burgen und Ruinen, weite Fernsichten, abgelegene Kirchen und Kapellen und sogenannte Rodungsinseln. Im Mittelalter wurden für die zahlreichen Eisenhämmer und Glashütten, die an den Flüssen und Bächen standen, große Waldflächen abgeholzt. Die damals erfolgten Rodungen sind nach den seitdem erfolgten Wiederaufforstungen noch erkennbar.

Die für den Oberpfälzer Wald charakteristischen Burgen und Burgruinen wurden vom 11. bis zum 13. Jahrhundert als Befestigungsanlagen errichtet.

Geomorphologische Klassifizierung

  • System: Hercynisch
  • Untersystem: Hercynisches Gebirge
  • Provinz: Böhmische Masse (Česká vysočina)
  • Subprovinz: Šumavská subprovincie (Böhmerwald-Subprovinz)
  • Gebiet: Českoleská oblast (Oberpfälzerwald-Gebiet)
  • Haupteinheit: Český les (Oberpfälzer Wald)
  • Untereinheit: Čerchovský les, Kateřinská kotlina, Přimdský les, Dyleňský les

Geologie

Geologisch besteht er, als Teil der Böhmischen Masse, im Wesentlichen aus verschiedenen Gneisen mit teilweise eingeschalteten Redwitziten und Kalksilikaten. Ferner gibt es große Granit-Intrusiva wie den Leuchtenberger oder den Flossenbürger Granit. Im Westen und Norden treten auch Serpentinite auf. Der südliche Teil des Oberpfälzer Waldes mit seinen polymetamorphen Gneisen gehört zum Moldanubikum, während der äußerste Norden um Waldsassen bereits zum Saxothuringikum gehört.

Der Oberpfälzer Wald war für seine Goldvorkommen bekannt, die in der Vergangenheit immer wieder ausgeschöpft wurden. Im Jahr 2009 begann die Deutsche Rohstoff AG erneut mit Erkundungen.[1]

Klima

Das Klima im Oberpfälzer Wald ist subkontinental oder feuchtkontinental, das langjährige Jahresmittel der Lufttemperatur liegt für Flossenbürg auf 840 m Seehöhe bei 6,2 °C. Der durchschnittliche Jahresniederschlag beträgt 960 l/m² (1998–2011) und die mittlere Vegetationsdauer 128 Tage (mit mehr als 10 °C Tagesmitteltemperatur).[2] Die Jahresdurchschnittstemperatur für Weiden (397 m über NHN) liegt hingegen bei 8,1 °C, der durchschnittliche Jahresniederschlag beträgt 715 mm bei einer Vegetationsperiode von 160 Tagen.[3][4]

Berge

Auf dem Gipfel des Čerchov
Der Tillen im Norden des Oberpfälzer Waldes
Hirschstein mit Burgruine

Die höchsten Erhebungen des Oberpfälzer Walds sind – sortiert nach Höhe (für die Berge in Deutschland in Meter (m) über Normalnull; für jene in Tschechien in metrů nad mořem (m n.m.; Meter über Meer)):

Wichtige Orte

Pleystein (2014)

Auf bayerischer Seite:

Auf tschechischer Seite:

Flüsse

Felsblöcke in der Waldnaab

Im Oberpfälzer Wald entspringen mehrere Flüsse:

Burgen und Burgruinen

Burg Falkenberg im gleichnamigen Ort des Landkreises Tirschenreuth

siehe auch: Liste von Burgen und Schlössern in Bayern/RB Oberpfalz

Natur-Sehenswürdigkeiten

Siehe auch

Weblinks

Commons: Oberpfälzer Wald – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Harald Elsner: Goldgewinnung in Deutschland – Historie und Potenzial. (PDF) Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe, 16. Februar 2009, abgerufen am 18. Mai 2012.
  2. https://www.lwf.bayern.de/boden-klima/umweltmonitoring/106056/index.php
  3. https://www.dwd.de/DE/wetter/wetterundklima_vorort/bayern/weiden/_node.html
  4. https://de.weatherspark.com/y/73259/Durchschnittswetter-in-Weiden-Deutschland-das-ganze-Jahr-%C3%BCber

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Felsblöcke im wildromantischen Waldnaabtal
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Burg Falkenberg
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Türme auf dem Gipfel des Cerchov
Pleystein 04 Mai 2014 01.JPG
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Pleystein, Landkreis Neustadt an der Waldnaab, Oberpfalz, Bayern
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Muglbach-Wasserfall, Oberpfälzer Wald
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Neualbenreuth mit dem Tillenberg, dessen Gipfel auf tschechischer Seite liegt. Dieser wurde in der k.k. Monarchie als Mittelpunkt Europas errechnet.
Stary Herstejn 3.JPG
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Burgruine Starý Herštejn
Wegkreuz in der Nähe von Weiden in der Oberpfalz.JPG
Wegkreuz im Osten der Stadt Weiden i. d. OPf.

Beschreibung

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