Norken

WappenDeutschlandkarte

Koordinaten: 50° 40′ N, 7° 54′ O

Basisdaten
Bundesland:Rheinland-Pfalz
Landkreis:Westerwaldkreis
Verbandsgemeinde:Bad Marienberg (Westerwald)
Höhe:458 m ü. NHN
Fläche:6,04 km2
Einwohner:933 (31. Dez. 2020)[1]
Bevölkerungsdichte:154 Einwohner je km2
Postleitzahl:57629
Vorwahl:02661
Kfz-Kennzeichen:WW
Gemeindeschlüssel:07 1 43 280
Gemeindegliederung:2 Ortsteile
Adresse der Verbandsverwaltung:Kirburger Straße 4
56470 Bad Marienberg (Westerwald)
Website:norken.de
Ortsbürgermeisterin:Simone Jungbluth
Lage der Ortsgemeinde Norken im Westerwaldkreis
Haus Norken im Landschaftsmuseum Westerwald

Norken (mundartlich: Noorge[2]) ist eine Ortsgemeinde im Westerwaldkreis in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Bad Marienberg (Westerwald) an.

Geographie

Die Gemeinde liegt im Westerwald zwischen Limburg an der Lahn und Siegen. Das Gemeindegebiet liegt zwischen der Großen Nister und der Kleinen Nister.

Geschichte

Norken wurde 1262 zum ersten Mal urkundlich erwähnt.

Norken war Teil der Grafschaft Sayn. Die Einwohner wurden nach der Einführung der Reformation in der Grafschaft Sayn erst lutherisch und später reformiert.[3] Nach der Landesteilung der Grafschaft Sayn 1652 gehörte Norken zur Grafschaft Sayn-Hachenburg. 1799 kam die Grafschaft auf dem Erbweg an die Fürsten von Nassau-Weilburg und 1806 an das Herzogtum Nassau.

Der Ortsteil Bretthausen wurde 1813 zur Zeit der nassauischen Regierung eingemeindet.

Bevölkerungsentwicklung

Die Entwicklung der Einwohnerzahl von Norken, die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[4]

JahrEinwohner
1815225
1835287
1871318
1905416
1939515
1950573
1961644
JahrEinwohner
1970761
1987862
19971.007
20051.032
2011998
2017972
2020933[1]

Politik

Gemeinderat

Der Gemeinderat in Norken besteht aus zwölf Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer Mehrheitswahl gewählt wurden, und der ehrenamtlichen Ortsbürgermeisterin als Vorsitzender. Bis 2009 gehörten dem Gemeinderat 16 Mitglieder an.[5]

Bürgermeister

Simone Jungbluth wurde im Sommer 2019 Ortsbürgermeisterin von Norken. Bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 war sie mit einem Stimmenanteil von 55,60 % für fünf Jahre gewählt worden.[6]

Jungbluths Vorgänger Friedrich Wagner hatte das Amt 15 Jahre ausgeübt.[7]

Wappen

Wappen von Norken
Blasonierung: „Von Gold, Rot und Schwarz durch Göpelschnitt geteilt; vorn ein wachsendes, lotrecht stehendes, rotes Messer mit umgebogener Klingenspitze; hinten ein steigender, blaubewehrter, goldener Löwe; unten ein sechsspeichiges, silbernes Rad.“[8]
Wappenbegründung: Das rote Messer, ein bis zum Zweiten Weltkrieg verwendetes Heep, stellt die Verbindung zur Haubergwirtschaft des Ortes her. Das Rad symbolisiert den Wagenverkehr auf der Handelsstraße Köln-Leipzig, für den die Norkener wegen der hier starken Steigung in früheren Zeiten Vorspanndienste zu leisten hatten. Norken gehörte in früherer Zeit zur Grafschaft Sayn und später zur Grafschaft Sayn-Hachenburg. Der saynische Löwe weist auf diese Zugehörigkeit hin.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Kulturdenkmäler

Ein repräsentatives Gehöft aus Norken wurde Anfang der 1980er Jahre abgebaut und im Landschaftsmuseum Westerwald als Eingangsgebäude wieder aufgebaut.

Regelmäßige Veranstaltungen

Veranstaltungen der Vereine und der Gemeinde finden im Dorfgemeinschaftshaus statt.

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

In unmittelbarer Nähe des Ortes verläuft die B 414, die von Hohenroth nach Altenkirchen führt. Die nächsten Autobahnanschlussstellen sind in Siegen oder Wilnsdorf an der A 45 DortmundHanau, etwa 26 Kilometer entfernt. Der nächstgelegene ICE-Halt ist der Bahnhof Montabaur an der Schnellfahrstrecke Köln–Rhein/Main.

Bildung

Die Grundschule Norken und der Kindergarten Norken/Mörlen stehen unter der Trägerschaft der Ortsgemeinde. Seit Ende 2009 gehören beide dem Bildungsstätten-Netzwerk der UNESCO an. Am 8. März 2010 wurde der Förderverein der Bildungsstätte Norken-Mörlen e. V. gegründet.

Persönlichkeiten

  • Manfred Stock (* 1932), Gartenbauer und Umweltschützer, wohnt seit 1995 in Norken.
  • Detlef Schütz (* 1966), ehemaliger Fußballschiedsrichter, ist in Norken geboren.

Literatur

  • Ortsgemeinde Norken (Hrsg.): Chronik der Gemeinde Norken. 1262–1987. Norken 1987.
  • Daniel Schneider: Die Entwicklung der Konfessionen in der Grafschaft Sayn im Grundriss. In: Heimat-Jahrbuch des Kreises Altenkirchen 58. 2015, S. 74–80.

Weblinks

Commons: Norken – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. a b Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 2020, Kreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
  2. Hermann-Josef Hucke: Ortsnamen im Westerwaldkreis in ihrer mundartlichen Aussprache sowie Ortsneckereien. (PDF; 129 kB) (Nicht mehr online verfügbar.) 2010, S. 3, archiviert vom Original am 9. Januar 2014; abgerufen am 26. April 2021.
  3. Daniel Schneider: Die Entwicklung der Konfessionen in der Grafschaft Sayn im Grundriss. In: Heimat-Jahrbuch des Kreises Altenkirchen 58. 2015, S. 74–80.
  4. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz: Mein Dorf, meine Stadt. Abgerufen am 26. April 2021.
  5. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2019, Stadt- und Gemeinderatswahlen.
  6. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019. Abgerufen am 4. Juni 2020 (siehe Bad Marienberg, Verbandsgemeinde, 16. Ergebniszeile).
  7. Nadja Hoffmann-Heidrich: Wahl der Ortsbürgermeister in der Verbandsgemeinde Bad Marienberg am 26. Mai. In: Westerwälder Zeitung. 27. Februar 2019, abgerufen am 4. Juni 2020.
  8. Wappenbeschreibung auf norken.de

Auf dieser Seite verwendete Medien