Norital
Norital (auch: Nurihtal, Vallis Norica, Orital, Ourital, Ovrital) ist eine alte gemeinsame Bezeichnung für das mittlere Inntal (um Innsbruck, zwischen Melach- und Zillermündung), das Wipptal und das Eisacktal sowie einen Teil des Gadertals; es bildete im Mittelalter eine Gaugrafschaft. Ihr Gebiet war ein Teil der vormaligen römischen Provinz Raetia,Raetia#Ursprüngliche Bewohner.Breonen
Ab dem 12. Jahrhundert wurde das Norital gemeinsam mit dem Vinschgau (dem Westen Südtirols) und das Passeier (nördlich von Meran) zur Grafschaft Tirol zusammengefasst.
Grafen im Norital waren:
- Welf II. († 1030), Graf von Altdorf, im Inntal und Norital
- Hartwig aus der Familie der Sieghardinger, Bischof von Brixen 1022–1039, wird 1027 von Kaiser Konrad II. mit dem Norital belehnt; noch im gleichen Jahr gab er die Verwaltung des Noritals an seinen Bruder Engelbert weiter
- Engelbert IV. († 1040), Graf im Pustertal, Norital und Lavanttal
- Adalbert I. von Eurasburg († 1100), Graf im Norital
- Adalbert I. († 1125), dessen Sohn, Graf von Tirol
Literatur
- Paul Gleirscher: Vallis Norica – Sabiona – Prihsina. Zu territorial-politischen Fragen im Eisacktal. In: Helmut Flachenecker, Hans Heiss, Hannes Obermair (Hrsg.): Stadt und Hochstift / Città e Principato. Veröffentlichungen des Südtiroler Landesarchivs 12. Bozen: Athesia 2000. ISBN 88-8266-084-2, S. 27–47