Noname (Rapperin)

Noname 2017 auf dem Splash

Noname (* 18. September 1991; bürgerlich: Fatimah Nyeema Warner) ist eine US-amerikanische Rapperin, Dichterin und Musikproduzentin aus Chicago, Illinois.

Leben

Fatimah Nyeema Warner wuchs bis zur Middleschool in Bronzeville, Chicago, bei ihren Großeltern auf, die versuchten, die Mutter zu entlasten. Warners Mutter hatte zum Zeitpunkt der Geburt ihrer Tochter einen Buchladen eröffnet, den sie führte und ihr Vater war wegen seiner Tätigkeit als Verlagsleiter ebenfalls ausgelastet. Nachdem sie wieder zu ihrer Mutter zurückkehrte, blieb die Beziehung der beiden belastet, zumal diese mittlerweile eine weitere Tochter hatte.[1][2]

Fatimah Warner entwickelte in ihrer Kindheit und Jugend eine Vorliebe für Blues, ihr Interesse an der Rapmusik kam aber über Slam-Poetry. Nachdem sie sich mehrere Def Poetry-Slams angesehen hatte, besuchte sie YOUMedia, ein lokales Programm für Nachwuchsautoren, wo sie auch Chance the Rapper, Mick Jenkins, Jamila Woods und Smino kennenlernte. Dort nannte sie sich „Noname Gypsy“ (deutsch: „Namenloser Zigeuner“). Über die Slams baute sie sich eine Fanbase auf. 2013 hatte sie einen viel beachteten Auftritt auf Chance the Rappers Album Acid Rap.[3] Nachdem sie 2016 erkannte, dass „gypsy“, ähnlich dem deutschen „Zigeuner“, ein diskriminierender Begriff war, legte sie das Pseudonym ab.[2]

Etwa zur gleichen Zeit veröffentlichte sie ihr Debüt-Mixtape Telefone, mit dem sie erstmals durch die Vereinigten Staaten tourte. Anschließend zog sie nach Los Angeles, wo sie ihre musikalische und dichterische Karriere fortsetzte. Sie trat in verschiedenen Rap- und Stand-up-Clubs auf und freundete sich mit der Comedian-Szene von Los Angeles an.[2] 2017 absolvierte sie einen Auftritt auf dem Splash.

Am 14. September 2018 veröffentlichte sie ihr Debütalbum Room 25, das von den Kritikern hoch gelobt wurde. In der Jahresliste des deutschsprachigen Rolling-Stone-Magazins belegte es Platz 5.[4] Der englische Rolling Stone bezeichnete sie als eine der besten lebenden Rapperinnen.[3] Oktober 2018 trat sie mit einem Medley von drei Songs bei Stephen Colbert auf.[5]

Musikstil

Nonames Rapstil ist stark von der Poetry-Slam-Szene beeinflusst, daher sehr poetisch und soft. Sie bedient sich dabei Themen wie Liebe, Sex, Tod und Identität.[4] Warner spielt einen von Soul, Funk und Jazz inspirierten Rap in der Tradition von De La Soul, A Tribe Called Quest und Lauryn Hill.[6]

Diskografie

Alben

  • 2018: Room 25 (Eigenproduktion)

Mixtapes

  • 2016: Telefone (Eigenproduktion)

Singles

  • 2019: Song 31 (feat. Phoelix)
  • 2019: Song 32

Gastauftritte

TitelJahrKünstlerAlbum
The Truth2013Mick JenkinsTrees & Truths
LostChance the RapperAcid Rap
TouchdownJohn WaltGet Happy 2.0
All Love2014C-Sick, Taylor Bennett, Nick AstroLa Collection
ComfortableMick JenkinsThe Water[s]
Future Plans Pt. IIIWoo ParkSmokes
The Truth2015IKON, Saba, Malcolm London, Anthony PavelPrivate Stock
Warm EnoughDonnie Trumpet & The Social Experiement, J. ColeSurf
Israel (Sparring)Chance the RapperSingle
Last DanceChance the Rapper, Lil BFree (Based Freestyles Mixtape)
Dead FriendsKirk Knight, ThundercatLate Knight Special
I Had Music2016Mont JakeShadow
Finish Line / DrownChance the Rapper, T-Pain, Kirk Franklin, Eryn Allen KaneColoring Book
Only the BeginningtheMINDSummer Camp
VRY BLKJamila WoodsHEAVN
Into YouJesse Boykins IIIBartholomew
AnglesMick Jenkins, Xavier OmärThe Healing Component
Church / Liquor StoreSabaBucket List Project
CounterfeitPhoelix, Chelsea Reject, SabaCountdown 2 Midnight
The TragedyJeremih, Chance the RapperMerry Christmas Lil' Mama
Amphetamine2017Sminoblkswn
KaleJoseph Chilliams, Supa BweHenry Church

Weblinks

Einzelnachweise

  1. DOWNLOAD: Bronzeville Rapper NoNameGypsy's Bright, Vibrant 'Sunday Morning': Chicagoist. 9. November 2014, abgerufen am 12. Mai 2019.
  2. a b c Rawiya Kameir: Here comes Noname. In: The Fader. Abgerufen am 12. Mai 2019 (englisch).
  3. a b Brendan Klinkenberg: Noname Is One of the Best Rappers Alive. In: Rolling Stone. 14. September 2018, abgerufen am 12. Mai 2019 (amerikanisches Englisch).
  4. a b Die Alben des Jahres 2018. In: Rolling Stone. 291 (Januar 2019). Axel Springer SE, S. 53.
  5. Watch Noname Perform Room 25 Medley on “Colbert”. In: Pitchfork. Abgerufen am 12. Mai 2019 (englisch).
  6. Süddeutsche Zeitung: Noname. Abgerufen am 7. Mai 2020.


Auf dieser Seite verwendete Medien

Noname – splash! Festival 20 (2017).jpg
Autor/Urheber: Nicolas Völcker, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Die US-amerikanische Rapperin Noname beim splash! Festival 20 (2017).