Nikolaj Denkow

Nikolaj Denkow (2021)

Nikolaj Denkow Denkow (auch Nikolay Denkov Denkov geschrieben; bulgarisch Никола́й Де́нков Де́нков; * 3. September 1962 in Stara Sagora, Bulgarien) ist ein bulgarischer Politiker und seit 6. Juni 2023 Ministerpräsident der Republik Bulgarien. Denkow ist Physiker, Physikochemiker und Chemiker. Er ist Mitglied der Bulgarischen Akademie der Wissenschaften und Dozent an der Universität Sofia.

Leben

Nikolaj Denkow wurde am 3. September 1962 in der thrakischen Stadt Stara Sagora geboren. Nach der Grundschule zog er in die bulgarische Hauptstadt Sofia, wo er das Abitur am Nationalen Gymnasium für Naturwissenschaften und Mathematik 1980 abschloss. Dem folgte ein Magisterstudium der Chemie und Pharmazie an der St.-Kliment-Ohridski Universität Sofia, das er 1987 beendete. 1993 verteidigte er seine Dissertation und erlangte den Doktortitel. Seit 1997 ist Denkow außerplanmäßiger Dozent und seit 2008 Professor für Physikalische Chemie an der Universität Sofia. Zwischen 2008 und 2015 war er Leiter der Fakultät für Technische Chemie und Direktor des Masterstudiengangs Disperse Systems in Chemical Technologies an der Fakultät für Chemie und Pharmazie der Universität Sofia. Seit 2007 ist er promovierter Chemiker. Er spezialisierte sich in Japan sowie an der Universität Uppsala in Schweden und arbeitete als leitender Wissenschaftler in den Forschungsinstituten privater Unternehmen wie Unilever (USA) und Rhône-Poulenc (Frankreich).[1][2]

Denkow war zwischen 2012 und 2013 Mitglied in verschiedenen Arbeitsgruppen im Ministerium für Bildung und Wissenschaft sowie im Ministerrat. Er beteiligte sich aktiv an der Entwicklung des Konzepts des Operationellen Programms Wissenschaft und Bildung für intelligentes Wachstum und an den Diskussionen für das Partnerschaftsabkommen für 2013 bis 2020 zwischen der Republik Bulgarien und der Europäischen Kommission.[1][2]

Von August 2014 bis April 2016 war Denkow stellvertretender Minister für Bildung und Wissenschaft in der Regierung Borissow II, zuständig für Hochschulbildung und die Europäischen Strukturfonds, einschließlich der Umsetzung des Operationellen Programms Wissenschaft und Bildung für intelligentes Wachstum. Vom 27. Januar 2017 bis 4. Mai 2017 war er Interimsminister für Bildung und Wissenschaft in der Interimsregierung Gerdschikow.[1]

Für seine Forschungsleistungen wurde Denkow 2019 der Solvay-Preis der European Colloid and Interface Society (ECIS) verliehen und er wurde zum ordentlichen Mitglied der Academia Europaea gewählt. 2010 wurde ihm vom bulgarischen Ministerium für Bildung und Wissenschaft die höchste nationale Auszeichnung „Pythagoras“ für wissenschaftliche Leistungen verliehen. 2013 erhielt er die Ehrenmedaille mit blauem Band der Universität Sofia.[1]

Zwischen dem 12. Mai 2021 und 13. Dezember 2021 war er während der COVID-19-Pandemie erneut Interimsminister für Bildung und Wissenschaft in den kommissarischen Regierungen Janew I und Janew II. Als nach der Parlamentswahl im November 2021 die Partei Wir setzen den Wandel fort (PP) die stärkste Parlamentsfraktion wurde und eine Koalitionsregierung bilden konnte, wurde Denkow zum Bildungsminister im Kabinett von Kiril Petkow gewählt.[1][2][3]

Nach der Parlamentswahl in Bulgarien 2023 wurde Denkow von der zweitstärksten parlamentarischen Fraktion, die der Koalition Wir setzen den Wandel fort-Demokratisches Bulgarien (PP-DB), als Ministerpräsident vorgeschlagen. Am 6. Juni 2023 wurde er schließlich als Ministerpräsident angelobt.[4][5]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b c d e Biografie von Minister Nikolaj Denkow. (Nicht mehr online verfügbar.) In: Bulgarischen Ministerium für Bildung und Wissenschaft. Ehemals im Original; abgerufen am 13. Dezember 2021 (bulgarisch).@1@2Vorlage:Toter Link/www.mon.bg (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven.)
  2. a b c CV von Nikolay Denkow. In: Sofia University. Faculty of Chemistry and Pharmacy, Sofia University, abgerufen am 13. Dezember 2021 (englisch).
  3. Das Kabinett von Petkow wird gewählt, die neuen Minister übernehmen die Macht. In: bgnes.bg. 12. Dezember 2021, abgerufen am 13. Dezember 2021 (bulgarisch).
  4. Bulgarien: Parlament bestätigt neue Regierung. In: Der Spiegel. 6. Juni 2023, ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 17. Juli 2023]).
  5. Mathias Fiedler: Lieber Brüssel als Moskau. Abgerufen am 17. Juli 2023.

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Die Europaflagge besteht aus einem Kranz aus zwölf goldenen, fünfzackigen, sich nicht berührenden Sternen auf azurblauem Hintergrund.

Sie wurde 1955 vom Europarat als dessen Flagge eingeführt und erst 1986 von der Europäischen Gemeinschaft übernommen.

Die Zahl der Sterne, zwölf, ist traditionell das Symbol der Vollkommenheit, Vollständigkeit und Einheit. Nur rein zufällig stimmte sie zwischen der Adoption der Flagge durch die EG 1986 bis zur Erweiterung 1995 mit der Zahl der Mitgliedstaaten der EG überein und blieb daher auch danach unverändert.
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(c) President.bg, CC BY 2.5 bg
Official portrait of Nikolai Denkov during his time as Minister of Education and Science in the Yanev government