Niederrheinisches Musikfest

Tonhalle, Konzertsaal des 31. Niederrheinischen Musikfestes in Düsseldorf

Das Niederrheinische Musikfest war eines der bedeutendsten Musikfeste des 19. und 20. Jahrhunderts im Bereich der Klassischen Musik, welches mit einigen meist kriegsbedingten Unterbrechungen jährlich von 1818 bis 1958 zu Pfingsten insgesamt 112 Mal im Wechsel mehrerer Städte im Rheinland stattfand.

Geschichte

Das Musikfest geht zurück auf die Musikdirektoren Johannes Schornstein aus der vor 1929 noch selbstständigen Stadt Elberfeld (seitdem zu Wuppertal) und Friedrich August Burgmüller aus Düsseldorf, die im Rahmen einer Konzertveranstaltung von Elberfelder und Düsseldorfer Musikern im Jahre 1817 in Elberfeld den Entschluss gefasst hatten, diese Veranstaltung in einem regelmäßigen jährlichen Turnus durchzuführen. Zwei Jahre nach dem Anschluss an das Königreich Preußen und in der musikalischen Epoche der Hochromantik bestand im Rheinland ein immenser Hunger nach Kultur in der Bevölkerung, dem diese Konzertreihe Rechnung tragen sollte.

Anzeige des 37. Niederrheinischen Musikfestes in einer niederländischen Zeitung

Auf Initiative von Burgmüller schlossen sich nach dem ersten Erfolg in Elberfeld verschiedene Düsseldorfer Musikvereine zum „Verein für Tonkunst“ und schließlich bereits im Jahre 1818 zum „Städtischen Musikverein e. V.“ unter seiner Leitung zusammen, aus dem sich dann später auch die Düsseldorfer Symphoniker entwickelten. Diese veranstalteten noch zu Pfingsten des gleichen Jahres das offizielle 1. Niederrheinische Musikfest. Es war wiederum ein durchschlagender Erfolg und so entschieden sich die beiden Musikdirektoren für die Beibehaltung dieser Veranstaltung alljährlich zu Pfingsten im Wechsel zwischen Elberfeld und Düsseldorf. Im Jahr 1821 kam die Stadt Köln hinzu, wohingegen Elberfeld mit einer letzten Veranstaltung im Jahr 1827 ausschied, da diese Stadt dem Ansturm an Musikern und Gästen logistisch nicht mehr gewachsen war. Dafür sprang dann im Jahr 1825 die Stadt Aachen ein, die dieses Musikfest zum Anlass nahm, ihr neu errichtetes Theater Aachen mit der Erstaufführung der 9. Symphonie von Ludwig van Beethoven in Deutschland einzuweihen. Im Zeitraum der Revolutionsjahre 1848/49 wurde das Musikfest ebenso wie später während des Ersten Weltkrieges mehrere Jahre aus Sicherheitsgründen abgesagt. In der Zeit des Nationalsozialismus entsprach das Programm nicht den musikalischen Vorstellungen des Regimes, und so wurde es ab 1934 von den Machthabern nicht mehr genehmigt und stattdessen durch die Reichsmusiktage abgelöst, die 1938 und 1939 stattfanden. Erst nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das traditionelle Musikfest im Jahr 1946 in Aachen erneut aufgenommen. Anlässlich des Musikfestes im Jahr 1948 trat jedoch Köln aus dem Zyklus aus. Stattdessen sprangen zum einen Wuppertal ein, das nach 1929 aus Barmen und Elberfeld hervorgegangen war und sich deshalb der Tradition verpflichtet fühlte, sowie zum anderen Duisburg, das dann im Jahr 1958 auch die Abschlussveranstaltung des Niederrheinischen Musikfestes organisierte, da von diesem Jahr ab die Veranstaltung endgültig eingestellt werden sollte.

Im Jahr 1984 folgte sodann, initiiert und unterstützt durch den Westdeutschen Rundfunk Köln (WDR), als Neuauflage dieser Konzertreihe zunächst jeweils das „Rheinische Musikfest“ und das „Westfälische Musikfest“, welches ebenfalls eine traditionsreiche Geschichte in der preußischen Zeit des Rheinlandes nachweisen kann. Beide Musikfeste wurden dann später ab 2006 vollends unter der Schirmherrschaft des WDR gemeinsam als „WDR-Musikfest“ mit einem umfangreicheren und zeitgemäßen Programm zusammengefasst.

Das Niederrheinische Musikfest verlief anfänglich über zwei Tage, wurde aber auf Grund der großen Resonanz seit dem Jahr 1826 bis zur Einstellung dieser Konzertreihe im Jahr 1958 auf die gesamten drei Tage des Pfingstwochenendes ausgedehnt. Zwischenzeitlich, im Jahre 1834, hatte der preußische König Friedrich Wilhelm III. aus pietistischen Gründen untersagt, dieses Fest an den Pfingsttagen abzuhalten. Durch Vermittlung des Prinzen Friedrich von Preußen, welcher ein Kunst liebender in Düsseldorf residierender Neffe des Königs sowie Protektor der Düsseldorfer Kunst-, Musik- und Theatervereine war, konnte ab 1836 die Veranstaltung wie gewohnt wieder an den Pfingstfeiertagen durchgeführt werden, allerdings mit der Auflage, „dass am Morgen des ersten Feiertages keine Musikprobe gehalten, am Abend des ersten Tages immer, wie bisher, ein Oratorium und auch am anderen Tage nur klassische Werke der Tonkunst ausgeführt, überhaupt aber alle Störungen der kirchlichen Feier der Festtage vermieden werden“.

Charakteristik

Das Niederrheinische Musikfest verstand sich von Anfang an als ein gesellschaftlich kultureller Höhepunkt auf hohem künstlerischem Niveau. Den in- und ausländischen Gästen sowie den anwesenden Mitgliedern des Hochadels, einflussreichen Politikern und Geschäftsleuten sowie musikalisch bewanderten Bürgern wurde alles geboten, was zur jeweiligen Zeit in der Musik eine bedeutende Rolle spielte. Außer den örtlich amtierenden Musikdirektoren traten dabei als Festspielleiter oder Gastdirigenten oftmals die großen Komponisten persönlich auf, ebenso wie auch bekannte Virtuosen. Immer wieder wurde diese Veranstaltung auch als Podium für Erstaufführungen oder Neueinspielungen von Werken bekannter Persönlichkeiten aus der Musikszene sowie als Chance zur Einführung von weniger bekannten Komponisten oder Solisten genutzt. Den Schwerpunkt bildete die Aufführung der Musik der vergangenen Epochen des Barocks und der Wiener Klassik sowie der aktuellen Musikstile besonders in Form der großen symphonischen Werke. Die Festspielleitung verschloss sich aber auch nicht, zukunftweisende Neuerungen, wie beispielsweise später die Zeitgenössische Musik, mit einzubauen. Einen weiteren und maßgeblichen Schwerpunkt bildete die geistliche Musik in Form der großen Messen, Oratorien, Chorälen und Kantaten ebenso wie der Genuss der Kammermusik in einem mehr privat familiären Rahmen und ab 1833 die Matinees.

Dies alles brachte es mit sich, dass an den jeweiligen Veranstaltungen insgesamt zwischen 400 und manchmal deutlich mehr als 600 Orchester- und Chormusiker beteiligt waren, was einschließlich der anreisenden Gäste eine lukrative Einnahmequelle für das Hotel- und Gaststättengewerbe aber auch eine finanzielle und logistische Herausforderung für die Festspielleitung bedeutete.

Chronologie

Im Folgenden eine Chronologie der Niederrheinischen Festspiele im Einzelnen, so wie sie aus den verschiedenen Quellen hervorgeht, wobei allerdings die Einträge unter „Besonderheiten“ nur eine grobe Auswahl darstellen können.

Lfd. Nr.JahrOrtFestspielleitung(en)Besonderheiten/Erstaufführungen/bedeutende Solisten (Auswahl)
01817ElberfeldJohannes Schornsteinzählt offiziell noch nicht zum Zyklus, gilt aber als Initialzündung
11818DüsseldorfFriedrich August BurgmüllerSchwerpunkt Joseph Haydn: „Die Jahreszeiten“ und „Die Schöpfung
21819ElberfeldJohann Schornstein
31820DüsseldorfFriedrich August Burgmüllerdeutsche Erstaufführung des Oratoriums „Samson“ von Georg Friedrich Händel; Solist: Johannes Schornstein (Klavier)
41821KölnFriedrich August Burgmüller,Stadt Köln neu als Veranstaltungsort; gefördert unter anderem durch Erich Verkenius
51822DüsseldorfFriedrich August BurgmüllerAufführung des Oratoriums „Das befreite Jerusalem“ (Originaltitel: „Die Befreyung von Jerusalem“) von Abbé Maximilian Stadler; Düsseldorf sprang aus organisatorischen Gründen für Elberfeld ein; erstmals im Rittersaal des Alten Düsseldorfer Schlosses
61823ElberfeldJohannes Schornstein
71824KölnFriedrich SchneiderUraufführung „Sündflut“ von Friedrich Schneider
81825AachenFerdinand RiesStadt Aachen neu im Programm; deutsche Erstaufführung der 9. Sinfonie von Ludwig van Beethoven anlässlich der Eröffnung des Stadttheaters Aachen
91826DüsseldorfLouis Spohr und Ferdinand RiesDüsseldorfer Erstaufführung des Oratoriums „Die letzten Dinge“ von Louis Spohr (Text: Johann Friedrich Rochlitz) und der Sinfonie Nr. 6 D-Dur op. 146 von Ferdinand Ries; Veranstaltung erstmals über drei Tage
101827ElberfeldJohann Schornstein und Erich Verkeniusletzte Mitwirkung der Stadt Elberfeld
111828KölnBernhard Klein und Ferdinand Ries und Carl LeiblUraufführung des Oratoriums „Jephtha“ von Bernhard Klein und einer neu eingespielten Ouvertüre zu „Don Carlos“ von Ferdinand Ries
121829AachenFerdinand Ries
131830DüsseldorfFerdinand Riesdeutsche Erstaufführung der Ouvertüre „Braut von Messina“ op. 162 und Ferdinand Ries (Text: Friedrich Schiller) sowie Düsseldorfer Erstaufführung des Oratoriums „Judas Maccabäus“ von Georg Friedrich Händel
141832KölnFerdinand Ries
151833DüsseldorfFelix Mendelssohn Bartholdydeutsche Erstaufführung der Italienischen Sinfonie und einer „Festouvertüre“ von Felix Mendelssohn Bartholdy sowie des Oratoriums Israel in Ägypten in der deutschen Urfassung von Georg Friedrich Händel; neu im Programm: Morgenkonzerte
161834AachenFerdinand RiesSolist: Frédéric Chopin (Klavier)
171835KölnFelix Mendelssohn BartholdySolomon nach Originalpartituren und mit Orgelbegleitung von Georg Friedrich Händel; Chorleiterin: Fanny Hensel
181836DüsseldorfFelix Mendelssohn BartholdyUraufführung des Oratorium „Paulus“ von Felix Mendelssohn Bartholdy; Chorleiter: Johannes Schornstein
191837AachenFerdinand RiesUraufführung des Oratoriums „Die Könige in Israel“ von Ferdinand Ries
201838KölnFelix Mendelssohn Bartholdy
211839DüsseldorfFelix Mendelssohn BartholdyGastauftritt und Durchbruch von Hubert Ferdinand Kufferath (Komponist); Uraufführung einer Konzertouvertüre von Julius Rietz; Chorleiter: Johannes Schornstein
221840AachenLouis Spohr
231841KölnConradin Kreutzer
241842DüsseldorfFelix Mendelssohn Bartholdy
251843AachenCarl Gottlieb Reißiger
261844KölnHeinrich Ludwig Egmont Dorndeutsche Erstaufführung der Missa solemnis D-Dur op. 123 von Ludwig van Beethoven
271845DüsseldorfJulius RietzDüsseldorfer Erstaufführung des „Requiems“ von Wolfgang Amadeus Mozart; neun Jahre Pause folgen (Deutsche Revolution 1848/49)
281846AachenFelix Mendelssohn BartholdySolistin und Entdeckung der „Schwedischen Nachtigall“ Jenny Lind (Sopran)
291847KölnHeinrich Dorn, Gaspare Spontini und George Onslowdeutsche Erstaufführung der 4. Sinfonie G-Dur op. 71 von George Onslow
301851AachenPeter Joseph von Lindpaintner
311853DüsseldorfRobert Schumann, Ferdinand Hiller und Julius TauschSolisten: Clara Schumann (Klavier) und Joseph Joachim (Violine); Uraufführung der 4. Sinfonie in d-moll op. 120 und der Fest-Ouvertüre Op. 123 von Robert Schumann
321854AachenPeter Joseph von Lindpaitner
331855DüsseldorfFerdinand HillerSonderaufführung des Oratoriums „Das Paradies und die Peri“ von Robert Schumann auf besonderen Wunsch der Solistin Jenny Lind (Sopran)
341856DüsseldorfJulius RietzDüsseldorf sprang kurzfristig ein, weil in Köln der Gürzenich restauriert und umgebaut wurde
351857AachenFranz Liszt
361858KölnFerdinand HillerUraufführung des Oratoriums „Saul“ von Ferdinand Hiller
371860DüsseldorfFerdinand HillerSolist: Joseph Joachim (Violine)
381861AachenFranz LachnerSolistin: Clara Schumann (Klavier)
391862KölnFerdinand HillerErstaufführung von Robert Schumanns „Szenen aus Goethes Faust“ unter Anwesenheit von Clara Schumann
401863DüsseldorfOtto Goldschmidt und Julius TauschSolistin: Jenny Lind (Sopran)
411864AachenJulius Rietz und Franz Wüllnererstmals in der neuen Redoute, dem Ballsaal des alten Kurhauses; Einsatz einer neuen Orgel der Firma Ibach Orgelbau
421865KölnFerdinand HillerSolist: Friedrich Nietzsche als Sänger
431866DüsseldorfOtto Goldschmidt und Julius TauschSolistinnen: Clara Schumann (Klavier), Joseph Joachim (Violine) und Jenny Lind (Sopran); Einweihung der neuen Tonhalle Düsseldorf
441867AachenJulius Rietz und Ferdinand Breunung
451868KölnFerdinand HillerAufführung des Violinkonzert in g-Moll, op. 26, von Max Bruch unter der Leitung von Hiller mit Joseph Joachim als Solisten
461869DüsseldorfJulius Rietz und Julius TauschSolist: Joseph Joachim (Violine)
471870AachenFranz Lachner und Ferdinand Breunungletzter Auftritt von Jenny Lind mit dem Sopransolo des Oratoriums „Ruth“ von Otto Goldschmidt
481871KölnFerdinand Hiller
491872DüsseldorfAnton Grigorjewitsch Rubinstein und Julius TauschUraufführung des geistlichen Oper „Der Turm zu Babel“ von Anton Grigorjewitsch Rubinstein
501873AachenJulius Rietz und Ferdinand BreunungSolistinnen: Marie Wilt (Sopran), Johann Christoph Lauterbach (Violine) und Clara Schumann (Klavier)
511874KölnFerdinand Hiller
521875DüsseldorfJoseph Joachim und Julius TauschDüsseldorfer Erstaufführung der Missa solemnis von Beethoven
531876AachenFerdinand BreunungNeue Orgel von Georg Stahlhuth wird eingeweiht; Solist und künstlerischer Durchbruch von Adolf Wallnöfer (Tenor)
541877KölnFerdinand HillerGastauftritt als Dirigent von Giuseppe Verdi mit seiner Messa da Requiem
551878DüsseldorfJoseph Joachim und Julius TauschUraufführung des Chorwerkes „Germanenzug“ von Julius Tausch; Durchbruch der 2. Sinfonie von Johannes Brahms; Düsseldorfer Erstaufführung von „Szenen aus Goethes Faust“ von Robert Schumann; Solistin: Clara Schumann (Klavier)
561879AachenFerdinand Breunung und Max Bruch
571880KölnFerdinand HillerSolistin: Clara Schumann (Klavier)
581881DüsseldorfNiels Wilhelm Gade und Julius TauschSolist: Eugen Gura (Bariton)
591882AachenFranz Wüllner
601883KölnFerdinand Hiller
611884DüsseldorfJohannes Brahms und Julius TauschSolist: Eugen d’Albert (Klavier)
621885AachenJulius Kniese und Carl Reinecke
631886KölnFranz Wüllner
641887DüsseldorfHans Richter und Julius TauschSolist: Eugen d’Albert (Klavier)
651888AachenHans Richter und Eberhard Schwickerath
661889KölnFranz Wüllner
671890DüsseldorfHans Richter und Julius ButhsSolist: Bernhard Stavenhagen (Klavier)
681891AachenErnst von Schuch und Eberhard Schwickerath
691892KölnFranz Wüllner
701893DüsseldorfJulius Buths
711894AachenErnst von Schuch und Eberhard Schwickerath
721895KölnFranz Wüllner
731896DüsseldorfJohannes Brahms, Julius Buths und Richard Straussletzter Auftritt von Johannes Brahms im Rheinland; Solisten: Pablo de Sarasate (Violine) und Ferruccio Busoni (Klavier)
741897AachenHans Richter und Eberhard Schwickerath
751898KölnFranz Wüllner
761899DüsseldorfRichard Strauss und Julius Buths
771900AachenRichard Strauss und Eberhardt Schwickerath
781901KölnKarl Wolff und Erich Urban
791902DüsseldorfRichard Strauss und Julius ButhsVeranstaltung wurde integriert im Rahmen der Industrie- und Gewerbeausstellung Düsseldorf; zweite deutsche und Düsseldorfer Aufführung und Durchbruch des Oratoriums „The Dream of Gerontius“ von Edward Elgar.
801903AachenFelix Weingartner und Eberhard SchwickerathSolist: George Enescu (Violine)
811904KölnFritz Steinbach
821905DüsseldorfJulius ButhsSolisten: Ernst von Dohnanyi (Klavier), Irene Abendroth (Sopran)
831906AachenFelix Weingärtner und Eberhard Schwickerath
841907KölnFritz Steinbach
851909AachenMax von Schillings, Eberhard Schwickerath und Richard Strauss
861910KölnFritz Steinbach
871911DüsseldorfKarl PanznerSolist: Eugène Ysaÿe (Violine)
881912AachenKarl Muck und Eberhard Schwickerath
891913KölnFritz SteinbachKölner Erstaufführung der 8. Sinfonie von Gustav Mahler
901914DüsseldorfKarl PanznerSolisten: Elly Ney (Klavier), Bronisław Huberman (Violine)
911920AachenKarl Muck und Eberhard Schwickerath
921922KölnHermann AbendrothKölner Erstaufführung der romantischen Kantate Von deutscher Seele von Hans Pfitzner
931924AachenPeter Raabe und Walter Braunfels
941925KölnHermann Abendroth und Richard Straussintegriert im Rahmen der Jahrtausendfeier der Rheinlande
951926DüsseldorfHans Weisbachdeutsche Erstaufführung des dramatischen symphonischen Psalms „König David“ von Arthur Honegger; Solisten: Ludwig Wüllner (Rezitativ), Edwin Fischer (Klavier)
961927AachenPeter Raabe und Walter Braunfels
971928Köln
981929DüsseldorfHans WeisbachUraufführung der „Marianischen Antiphonen“ von Wolfgang Fortner sowie des Kammerkonzert op. 43 a von Adolf Busch und der Sonate für Flöten, 2 Gamben und Basso continuo nach einem Manuskript aus der Hessischen Landesbibliothek von Georg Philipp Telemann
991930AachenPeter Raabe und Paul PellaHöhepunkt: Wozzeck von Alban Berg
1001933AachenGottlob Karl Springsfeld, Aachener Nadelfabrikant und Förderer der Musikfeste gestorben
1011946AachenTheodor Bernhard Rehmann, Heinrich Hollreiser, Günther Wand, Wilhelm Pitz und Felix RaabeNeuauflage nach der kriegsbedingten Pause; Schwerpunkt waren englische (Edward Elgar und Vaughan Williams) sowie französische Werke (César Franck und Maurice Ravel)
1021947DüsseldorfHeinrich Hollreiserdeutsche Erstaufführung der Symphonischen Metamorphosen von Themen Carl Maria von Webers von Paul Hindemith
1031948Köln
1041949AachenFelix Raabe, Theodor Bernhard Rehmann, Hans Weisbach, Michael SittardUraufführung der symphonischen Kantate „Zwischen Zeit und Ewigkeit“ op. 65 von Franz Philipp sowie der „Variationen für Orchester“ von Ernst Pepping
1051950Wuppertal
1061951DüsseldorfHeinrich HollreiserDüsseldorfer Erstaufführung „Das Unaufhörliche“ von Paul Hindemith
1071952AachenFelix Raabe, Heinrich Hollreiser, Theodor Bernhard Rehmann, Günther Wand und Hans WeisbachUraufführung der Sinfonischen Zwischenspiele aus dem lyrischen Drama Boulevard Solitude von Hans Werner Henze
1081954DuisburgGeorg Ludwig JochumUraufführung des Chorwerkes „Wiegenlied der Mutter Gottes“ von Hans Werner Henze, Text: Lope de Vega
1091955WuppertalPaul HindemithUraufführung der Kantate „Ite angeli veloces“ von Paul Hindemith, Text: Paul Claudel
1101956DüsseldorfHermann ScherchenUraufführung des Chorwerks „Tedeum“ von Ernst Pepping sowie des Konzerts für Klavier und Orchester von Hans Vogt
1111957AachenWolfgang Sawallisch, Theodor Bernhard Rehmann, Rudolf Pohl, Wilhelm Pitz, Leo Nießen und Karl VenthUraufführung des 2. Klavierkonzertes von Wolfgang Meyer-Tormin, Solist: Rudolf Dohm
1121958DuisburgGeorg Ludwig Jochumletzte Veranstaltung der Niederrheinischen Musikfestes

Literatur (Auswahl)

  • Literaturverzeichnis der Rheinischen Musikfeste (Memento vom 1. Dezember 2015 im Internet Archive) in der Bibliothek des Beethovenhauses Bonn
  • Wilhelm Hauchecorne, Blätter der Erinnerung an die fünfzigjährige Dauer der Niederrheinischen Musikfeste, Köln 1868 (Digitalisat)
  • Programme sämtlicher in Aachen abgehaltener (Niederrheinischer) Musikfeste (von 1825–1879), in: Aachener Calender für das Jahr 1880, S. 107–119; auch in: Musik, Theater und Kunst im Jahre 1878/79. S. 97–101
  • Julius Alf, Geschichte und Bedeutung der Niederrheinischen Musikfeste in der ersten Hälfte des 19. Jh., in: Düsseldorfer Jahrbuch, Jg. 42 (1940) und Jg. 43 (1941) – Nachdruck Düsseldorf, 1987
  • Rudolf Dohm, Aachens Beitrag zur Musikgeschichte, in: 105. Niederrheinisches Musikfest 1950 in Wuppertal, S. 31–45
  • Willibald Gurlitt, Robert Schumann und die Romantik in der Musik, 106. Niederrheinisches Musikfest in Düsseldorf, Jahrbuch 1951, S. 13–52. - Nachdruck 1966
  • Julius Alf, Das Niederrheinische Musikfest in Wuppertal. „Moderne Musik“ in Geschichte und Gegenwart; in: Beiträge zur Rheinischen Musikgeschichte, Köln/Krefeld 005, 1952
  • Klaus Wolfgang Niemöller, Felix Mendelssohn Bartholdy und das Niederrheinische Musikfest 1835 in Köln; in: Beiträge zur Rheinischen Musikgeschichte, Köln/Krefeld 0625, 1952
  • Ursula Eckart-Bäcker, Friedrich Nietzsche als Sänger in Köln. Berichte über das 42. Niederrheinische Musikfest 1865; in: Beiträge zur Rheinischen Musikgeschichte, Köln/Krefeld 062, 1952
  • Reinhold Sietz, Das 35. Rheinische Musikfest 1857 unter dem Dirigenten Franz Liszt, in: Zeitschrift des Aachener Geschichtsvereins, 69. 1957. S. 79–110
  • Reinhold Sietz, Das Niederrheinische Musikfest 1834 zu Aachen, in: ZAGV. 70. 1958. S. 167–191
  • Reinhold Sietz, Die Niederrheinischen Musikfeste in Aachen in der ersten Hälfte des 19. Jh., in: ZAGV. 72. 1960. S. 109–164
  • Julius Alf, Das Niederrheinische Musikfest nach 1945. Ausklang einer Jahrhundert-Tradition, in: Düsseldorfer Jahrbuch, Jg. 57/58 (1980), S. 472–497
  • Rainer Großimlinghaus, Aus Liebe zur Musik – zwei Jahrhunderte Musikleben in Düsseldorf, Städtischer Musikverein zu Düsseldorf e.V., 1989
  • Samuel Weibel, Die deutschen Musikfeste des 19. Jahrhunderts im Spiegel der zeitgenössischen musikalischen Fachpresse. Kassel 2006
  • Arnold Jacobshagen, Die Niederrheinischen Musikfeste (1818–1958): Ideen – Strukturen – Repertoire, in: Ingrid Fuchs (Hg.): Musikfreunde. Träger der Musikkultur in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Kassel u. a. 2017, S. 467–481

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Festival della Musica del Reno Inferiore
Rotterdamsche Courant vol 1860 no 115 advertisement 37 niederrheinisches Musikfest in Düsseldorf.jpg
Advertentie 37 niederrheinisches Musikfest in Düsseldorf. Afkomstig uit de Rotterdamsche Courant, zondag en maandag 13 en 14 mei 1860, [p. 4].