Niederdombach

Niederdombach
Stadt Herrieden
Koordinaten: 49° 16′ 12″ N, 10° 26′ 58″ O
Höhe: 424 m ü. NHN
Einwohner:32 (25. Mai 1987)[1]
Postleitzahl:91567
Vorwahl:09825

Niederdombach ist ein Gemeindeteil der Stadt Herrieden im Landkreis Ansbach (Mittelfranken, Bayern).

Geografie

Das Dorf liegt am Höllmühlbach, der 100 Meter weiter westlich als linker Zufluss in die Altmühl mündet. Der Ort liegt in einem Talbecken umgeben von Ackerland und Grünland mit vereinzeltem Baumbestand. 0,75 km nordöstlich erhebt sich der Kronberg, dort steht auch die Bildsäule zur Heiligen Dreifaltigkeit. 0,5 km nördlich befindet sich die bewaldete Anhöhe Rotenberg (470 m ü. NHN). Im Südwesten jenseits der Altmühl liegt das Flurgebiet Speckwiesen.

Die Staatsstraße 2249 führt nach Neunstetten zur Staatsstraße 1066 (0,9 km südöstlich) bzw. über die Weißenmühle und Rauenbuch nach Leutershausen (4,5 km nordwestlich).[2]

Geschichte

Der Ort wurde 1275 als „Tunnenbach“ erstmals urkundlich erwähnt. Im Jahre 1397 wurde der Ort „Tünbach“ genannt.[3]

Niederdombach gehörte gemäß einer Auflistung von 1830 zu einem „die Brünst“ oder „die Brunst“ genannten, seit dem Mittelalter stellenweise gerodeten umfangreichen Waldgebiet zwischen Leutershausen und Kloster Sulz mit dem Hauptort Brunst. Die Brünst war für ihre gute Rinderviehzucht bekannt; ihre 22 Dörfer galten als reich.[4]

Im 16-Punkte-Bericht des Fürstentums Ansbach von 1684 werden für Niederdombach 7 Mannschaften verzeichnet: 1 Anwesen unterstand dem brandenburg-ansbachischen Stiftsamt Ansbach und 6 Anwesen dem eichstättischen Oberamt Wahrberg-Herrieden. Das Hochgericht übte das brandenburg-ansbachische Hofkastenamt Ansbach aus, die Dorf- und Gemeindeherrschaft und den Hirtenstab hatten das Oberamt Wahrberg-Herrieden.[5]

1732[3] wie auch 1801 gab es im Ort sieben Haushalte, von denen sechs dem eichstättischen Oberamt Wahrberg-Aurach und einer Ansbach untertan waren.[6] Von 1797 bis 1808 unterstand der Ort dem Justiz- und Kammeramt Ansbach.

Mit dem Gemeindeedikt (frühes 19. Jahrhundert) wurde Niederdombach dem Steuerdistrikt und der Ruralgemeinde Neunstetten zugewiesen. Am 1. Januar 1972 wurde diese im Zuge der Gebietsreform nach Herrieden eingemeindet.

Baudenkmäler

  • katholische St.-Antonius-Kapelle, kleiner massiver Satteldachbau mit Ziergiebel, Putzgliederung, bezeichnet 1736, mit Dachreiter, mit Ausstattung, in der Ortsmitte in der Nähe des Höllmühlbaches
  • Am Forst: Bildstock mit Dreifaltigkeitsrelief, 1730, 1100 m außerhalb am Weg zur Höllmühle
  • Grobwiesen: Wegkreuz, Gusseisen, zweites Drittel 19. Jahrhundert, 100 Meter außerhalb in Richtung Neunstetten
  • St 2249: Wegkreuz, Kruzifix auf Steinsockel, erste Hälfte 20. Jahrhundert, 100 Meter außerhalb in Richtung Leutershausen

Einwohnerentwicklung

Jahr001818001840001861001871001885001900001925001950001961001970001987
Einwohner4927565644474951515332
Häuser[7]10899891010
Quelle[8][9][10][11][12][13][14][15][16][17][1]

Religion

Der Ort ist römisch-katholisch geprägt und nach St. Veit (Neunstetten) gepfarrt.[9][18] Die Einwohner evangelisch-lutherischer Konfession waren ursprünglich nach St. Laurentius (Elpersdorf bei Ansbach) gepfarrt,[16] heute ist die Pfarrei Herrieden zuständig.[19]

Literatur

Weblinks

Fußnoten

  1. a b Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 328 (Digitalisat).
  2. Niederdombach im BayernAtlas. Sämtliche Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
  3. a b A. Rupprecht: Neunstetten an der Furt, S. 310.
  4. Friedrich Oechsle: Beiträge zur Geschichte des Bauernkrieges in den schwäbisch-fränkischen Grenzlanden, Heilbronn 1830, S. 320, Fußnote.
    Friedrich Benedict Weber: Bemerkungen und Notizen über verschiedene Gegenstände der Landwirthschaft, Leipzig 1815, S. 194.
    Heinrich Wilhelm Bensen: Kurze Beschreibung und Geschichte der Stadt Rotenburg ob der Tauber, Erlangen 1856, S. 29.
  5. Staatsarchiv Nürnberg, Ansbacher Salbuch 128, 2700. Zitiert nach Manfred Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 35). Band 2. Kommission für bayerische Landesgeschichte, München 2009, ISBN 978-3-7696-6856-8, S. 689.
  6. J. K. Bundschuh: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken, Bd. 4, Sp. 1f.
  7. Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahre 1818 wurden diese als „Feuerstellen“ bezeichnet, 1840 als „Häuser“ und 1885 bis 1987 als „Wohngebäude“.
  8. Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, OCLC 1071656043, S. 64 (Digitalisat).
  9. a b Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, OCLC 635011891, S. 160 (Digitalisat).
  10. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 1024, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  11. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1190, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  12. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 1121 (Digitalisat).
  13. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1189 (Digitalisat).
  14. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1226 (Digitalisat).
  15. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 1057 (Digitalisat).
  16. a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 777 (Digitalisat).
  17. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 170 (Digitalisat).
  18. Pfarrverband Herrieden-Aurach. In: bistum-eichstaett.de. Abgerufen am 20. März 2023.
  19. Die Christuskirchengemeinde Herrieden. In: herrieden-christuskirche.de. Abgerufen am 20. März 2023.

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