Neutralrot

Strukturformel
Struktur von Neutralrot
Freie Base
Allgemeines
NameNeutralrot
Andere Namen
  • 3-Amino-7-dimethylamino-2-methylphenazin·Hydrochlorid
  • N8,N8,3-Trimethyl-2,8-phenazindiaminmonohydrochlorid
  • Toluylenrot
  • C.I. Basic Red 5
  • C.I. 50040
SummenformelC15H16N4·HCl (Hydrochlorid)
Kurzbeschreibung

dunkelgrünes geruchloses Pulver[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer553-24-2 (Hydrochlorid)
EG-Nummer209-035-8
ECHA-InfoCard100.008.215
PubChem11105
WikidataQ417515
Eigenschaften
Molare Masse288,78 g·mol−1 (Hydrochlorid)
Aggregatzustand

fest

Schmelzpunkt

290 °C (Zersetzung)[2]

Löslichkeit

mäßig in Wasser (50 g·l−1 bei 25 °C)[1] und Alkohol[2]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung [1]
keine GHS-Piktogramme
H- und P-SätzeH: keine H-Sätze
P: keine P-Sätze [1]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Neutralrot ist ein roter Phenazin-Farbstoff.

Gewinnung und Darstellung

Neutralrot kann aus N,N-Dimethyl-4-nitrosoanilin und 2,4-Diaminotoluol durch Zugabe von Salzsäure hergestellt werden.[3]

Eigenschaften

Neutralrot färbt tannierte Baumwolle violettrot. Die Färbung ist nicht lichtecht. Der Farbstoff wird als Indikator (Farbumschlag von Rot nach Gelb bei pH 6,8–8,0[4]) und als Redoxindikator für biologische Untersuchungen wie der Bestimmung der Zellviabilität per Neutralrot-Test verwendet, da es nicht toxisch ist.

Neutralrot liegt von pH 13 bis 7,5 ungeladen vor und ist von gelber Farbe. Ungeladen ist Neutralrot membrangängig. Ab pH 7,4 und saurer wird der Farbstoff protoniert und nimmt rote Farbe an (pKs 5,89[5]). Als Kation vermag Neutralrot Membranen nicht mehr zu durchdringen. Es reichert sich daher in sauren Kompartimenten von Zellen an (sog. ion trapping bzw. Ionenfalle).

Einzelnachweise

  1. a b c d Datenblatt Neutralrot (C.I. 50040) (PDF) bei Carl Roth, abgerufen am 17. Oktober 2018.
  2. a b Eintrag zu Neutralrot. In: Römpp Online. Georg Thieme Verlag, abgerufen am 12. November 2014.
  3. seilnacht.com: Neutralrot, abgerufen am 16. Oktober 2018.
  4. Mikroskopische Technik: Romeis. Springer DE, 2010, ISBN 3-8274-2254-X, S. 44 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  5. Hermann Kölbel: Zum Wert und Reaktions-Mechanismus des Neutralrot-Testes. Medical Microbiology and Immunology, 143(4), Februar 1957, doi:10.1007/BF02156826.

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