Neuses (Roßtal)

Neuses
Markt Roßtal
Koordinaten: 49° 24′ 51″ N, 10° 51′ 34″ O
Höhe: 314 m ü. NHN
Einwohner:198 (1. Jan. 2018)[1]
Postleitzahl:90574
Vorwahl:09127
© Derzno (via Wikimedia-Commons), CC BY-SA 4.0
Steinkreuz
(c) Siegmar S., CC BY-SA 3.0
Milchhaus

Neuses (umgangssprachlich: „Naises“[2]) ist ein Gemeindeteil des Marktes Roßtal im Landkreis Fürth (Mittelfranken, Bayern).

Geographie

Das Dorf liegt an der Bibert und am Muselbach, der dort als rechter Zufluss in die Bibert mündet. Der Ort ist von Acker- und Grünland mit vereinzeltem Baumbestand umgeben. Unmittelbar östlich befindet sich der Petersbuck (336 m ü. NHN), unmittelbar westlich der Steinbuck (333 m ü. NHN).

Eine Gemeindeverbindungsstraße führt die Kreisstraße FÜ 15 kreuzend nach Herboldshof (0,8 km westlich) bzw. an der Kernmühle vorbei nach Weinzierlein zur Staatsstraße 2409 (2,8 km nordöstlich), eine weitere führt die FÜ 15 kreuzend nach Buttendorf (1 km südlich).[3]

Geschichte

Der Ort wurde um 1204 als „Nivsazzen“ erstmals in einer Urkunde erwähnt, in der dem Kloster Heilsbronn eine Lehen der Eichstätter Kirche übergeben wird. Der Ortsname bedeutet zum neuen Sitz.[2]

Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Neuses neun Anwesen und ein Gemeindehirtenhaus. Das Hochgericht übte das brandenburg-ansbachische Richteramt Roßtal aus. Grundherren waren das Rittergut Neudorf (ein Halbhof), die Pfarrei Roßtal (ein Halbhof), die Reichsstadt Nürnberg: Landesalmosenamt (ein Hof), St.-Klara-Klosteramt (ein Gut) und Nürnberger Eigenherren: von Kreß (ein Halbhof), von Oelhafen (eine Mühle), von Tucher (ein Hof), von Wölckern (ein Gut). Die Dorf- und Gemeindeherrschaft wurde von den Grundherren im Turnus ausgeübt.[4] 1801 gab es im Ort zehn Anwesen, von denen einer ansbachisch und neun fremdherrisch waren.[5]

Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde Neuses dem 1808 gebildeten Steuerdistrikt Weinzierlein und der im selben Jahr gegründeten Ruralgemeinde Weinzierlein zugeordnet. Ein Anwesen unterstand in der freiwilligen Gerichtsbarkeit bis 1812 und von 1822 bis 1835 dem Patrimonialgericht Lohe und Behringersdorf, ein Anwesen von 1820 bis 1836 dem Patrimonialgericht Neudorf und ein Anwesen bis 1812 dem Patrimonialgericht von Oelhafen.[6]

Im Rahmen der Gebietsreform in Bayern wurde Neuses am 1. Mai 1978 nach Roßtal eingemeindet.

Baudenkmäler

  • Bibertstraße 4, 6: Mühle mit Wohnhaus und Scheune
  • Bibertstraße 9: Wohnhaus, Wirtschaftsgebäude
  • Gedenksäule
  • Steinkreuz

Einwohnerentwicklung

Jahr001818001840001861001871001885001900001925001950001961001970001987001997002007002018
Einwohner120118133123131121115179149198182214*203*198*
Häuser[7]1520232322223246
Quelle[8][9][10][11][12][13][14][15][16][17][18][1][1][1]
* inklusive Zweitwohnsitzen

Religion

Der Ort ist seit der Reformation überwiegend protestantisch. Die Einwohner evangelisch-lutherischer Konfession sind nach St. Laurentius (Roßtal) gepfarrt, die Einwohner römisch-katholischer Konfession sind nach Christkönig (Roßtal) gepfarrt.

Literatur

Weblinks

Commons: Neuses (Roßtal) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Fußnoten

  1. a b c d Einwohnerzahlen auf der Website rosstal.de
  2. a b W. Wiessner: Stadt und Landkreis Fürth, S. 70.
  3. Neuses im BayernAtlas. Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
  4. H. H. Hofmann: Nürnberg-Fürth, S. 144.
  5. J. K. Bundschuh: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken, Bd. 3, Sp. 775.
  6. H. H. Hofmann: Nürnberg-Fürth, S. 234 f.
  7. Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahre 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser und 1885 bis 1987 als Wohngebäude.
  8. Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, S. 63 (Digitalisat).
  9. Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, S. 70 (Digitalisat).
  10. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 1032, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  11. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1198, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  12. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 1128 (Digitalisat).
  13. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1196 (Digitalisat).
  14. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1234 (Digitalisat).
  15. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 1065 (Digitalisat).
  16. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 782 (Digitalisat).
  17. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 174 (Digitalisat).
  18. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 337 (Digitalisat).

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Wappen von Roßtal.
Das Wappen zeigt ein weißes Pferd, das aus einer roten Kirche kommt, auf gelbem Hintergrund.
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