Neuromodulator

Neuromodulatoren sind chemische Substanzen, die die Arbeitsweise des Nervensystems beeinflussen. Sie können vom Körper selbst produziert werden und sind für die normale, physiologische Arbeitsweise des Gehirns unverzichtbar. Neuromodulatoren sind aber auch zahlreiche pharmakologisch aktive Substanzen, die dem Körper von außen zugeführt werden und als Medikamente oder Drogen wirken. Diesen Substanzen übergeordnet ist die Synapse – eine anatomische Struktur, die die Neuromodulation erst ermöglicht. Hier werden elektrische Impulse, sog. Aktionspotentiale, in eine chemische Signalübertragung umgewandelt.

Neuromodulatorische Stoffe sind:

Kotransmitter

Kotransmitter beeinflussen die Wirkung eines Neurotransmitters auf ein Neuron. Sie werden von zahlreichen – vielleicht von allen – Neuronen im Gehirn ausgeschüttet und reagieren wesentlich langsamer als die klassischen, schnellen Neurotransmitter. Dafür wirken sie langanhaltend von einigen Minuten (Flush) bis lebenslang (Erinnerungen, Lernen) und haben eine Reichweite über große Areale des Zentralnervensystems bis hin in die Peripherie (alle Kotransmitter findet man im Magen-Darm-Trakt). Sie haben einen Anteil an der Aufmerksamkeit, dem Verhalten, der Wach- und Schlaffunktion, vegetativen Reaktionen, Durst, Hunger, Sexualverhalten u.v.m. Kotransmitter sind Gegenstand aktueller Forschungen, und man beginnt erst langsam zu verstehen, wie mannigfaltig und komplex das Zusammenspiel der chemischen Signalübertragung tatsächlich ist.

Weitere Neuromodulatoren

Siehe auch: Drogen, klassifiziert nach Stoffklasse

Literatur

  • Purves u. a.: Neuroscience Including Sylvius, 3. Auflage 2004, Sinauer Verlag, ISBN 0878937250
  • Nicholls, Martin, Wallace, Fuchs: From Neuron To Brain, 4. Auflage 2001, Sinauer Verlag, ISBN 0878934391
  • Klinke, Papge, Silbernagl: Physiologie, Thieme 2005, ISBN 3137960053
  • Birbaumer, Schmidt: Biologische Physiologie, Springer
  • Wilson: Biological foundations of human behavior, 2. Auflage 2003, Thomson/Wadsworth, ISBN 0155074865
  • Spitzer: Geist im Netz (Modelle für Lernen, Denken und Handeln), 2000, ISBN 3-8274-0572-6
  • Aktories u. a.: Pharmakologie und Toxikologie, Urban & Fischer, 9. Auflage 2005