Neue Kantonsschule Aarau

Neue Kantonsschule Aarau
Neue Kantonsschule Aarau, September 2010
SchulformKantonsschule (Gymnasium)
Gründung1979
Adresse

Schanzmättelistrasse 32

OrtAarau
KantonAargau
StaatSchweiz
Koordinaten645737 / 248584
Schüler900[1]
Lehrkräfte143[1]
Websitewww.nksa.ch
Neubau der NKSA (1989), Foto Januar 2012

Die Neue Kantonsschule Aarau (NKSA) ist eine öffentliche Mittelschule in Aarau. Sie besteht aus einer Maturitäts- und einer Fachmittelschule. Gegenwärtig wird die NKSA von über 900 Schülern besucht.

Nach der Einführung gymnasialer Strukturen in den 1970er Jahren hiess sie ab 1978 Kantonsschule Zelgli. Nachdem sich das damals bereits bestehende Gymnasium[2] auf dem Platz Aarau in den 1980er Jahren die Bezeichnung Alte Kantonsschule Aarau gegeben hatte, änderte 1989 die Kantonsschule Zelgli aus Symmetriegründen ihren Namen in Neue Kantonsschule Aarau (NKSA).[3]

Geschichte

Die Geschichte der Schule lässt sich bis ins 18. Jahrhundert zurückverfolgen. 1787 wurde in Aarau ein privates Töchterinstitut eingerichtet. Die erste Lehrerin war Dorothea Ziegler. Nach einigen Jahren muss die Schule untergegangen sein. Sie wurde jedenfalls 1822 formell neu gegründet. 1935 erfolgte die Umbenennung zur Töchterschule, 1989 die Umwandlung in eine (zweijährige) Diplommittelschule (DMS), die schliesslich Anfang des 21. Jahrhunderts zur (dreijährigen) Fachmittelschule (FMS) ausgebaut wurde. Seit Neuem besteht im Anschluss an die FMS die Möglichkeit, die Fachmaturität zu erwerben, die den Zugang zur Fachhochschule eröffnet.

Die Vorgeschichte des gymnasialen Lehrgangs geht auf das Jahr 1873 zurück. Damals wurde das Lehrerinnenseminar eröffnet. Die Verstaatlichung fand erst 1911 statt.[4] Von 1919 bis 1978 war dem Lehrerinnenseminar eine Übungsschule (1.–6. Klasse) angegliedert. Seit 1902 wurden ausserdem unter der Schirmherrschaft der Kulturgesellschaft des Bezirks Aarau «weibliche Fortbildungskurse» eingeführt. Daraus entstand das Hauswirtschaftslehrerinnen-Seminar, das anfangs 1960er Jahre nach Brugg überführt wurde.[5]

Die 1960er Jahre brachten zwei grosse Veränderungen: Einerseits wurde die Koedukation eingeführt, anderseits 1965 aufgrund des damaligen Lehrermangels eine Zweigschule in Zofingen eröffnet, die sich aber schon nach wenigen Jahren verselbständigte. Ab 1976 erfolgte die Überführung der seminaristischen Lehrerbildung in die neu gegründete HPL (Höhere Pädagogische Lehranstalt) in Zofingen. Die gleichzeitig aufgebaute Kantonsschule umfasste zunächst die Typen D (neusprachlich) und PSG (pädagogisch-soziales Gymnasium), die seit 2002 vollständig durch Maturitätsklassen nach MAR (eidgenössisches Maturitätsanerkennungsreglement) ersetzt sind.[6] 2010 erhielt die Neue Kantonsschule Aarau den Schulpreis der Wissenschafts-Olympiade. 2017 überreichte die Stiftung Schweizer Jugend forscht der Neuen Kantonsschule Aarau eine Auszeichnung für die Schule mit den meisten Preisträgern in den Jahren 2006–2016.[7]

Architektur, künstlerische Ausstattung

Der 1955 eingeweihte Altbau im ruhigen Zelgliquartier[8] ist ein Werk der Gebrüder Oeschger,[9] deren Namen auch mit der Nationalbibliothek in Bern (1927/1931), dem City-Hochhaus in Zürich (1953/1958) und mehreren Flughafengebäuden (darunter Kloten 1947/1962) verbunden ist.[10]

Der Altbau wurde bald zu klein für die wachsende Schülerzahl. 1966 und 1970 wurden deshalb provisorische Bauten errichtet, um dem Platzmangel entgegenzuwirken. 1989 wurde der Neubau eingeweiht, ein kompaktes, schlichtes und transparentes Werk der Architekten Alfons Barth und Hans Zaugg.[11]

Kunst im Altbau: Erwähnenswert sind unter anderem die Majolika (Wandkeramik) von Wilhelm Schmid (1892–1971) und eine Glaswand von Max Hunziker (1901–1976).[12]

Personen

Klassenfoto des Lehrerinnenseminars aus dem Jahr 1905

Ehemalige Lehrkräfte (Auswahl):

Ehemalige Schülerinnen und Schüler (Auswahl):

Literatur

  • Beat Hodler: Junge Schule, lange Geschichte. Die Neue Kantonsschule Aarau. Hier und Jetzt, Baden 2014, ISBN 978-3-03919-329-5.

Weblinks

Commons: Neue Kantonsschule Aarau – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. a b nksa.ch (Memento des Originals vom 2. Februar 2018 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/nksa.ch
  2. Vgl. Heinrich Staehelin: Die Alte Kantonsschule Aarau 1802–2002. Aarau 2002.
  3. Vgl. Protokolle der Lehrerkonferenzen von 1988 im Archiv der Neuen Kantonsschule Aarau.
  4. Franz Kretz: Schritte aus dem Haus. Anfänge und Jugendzeit der Lehrerinnen-Bildung in Aarau. Aarau 1994.
  5. vgl. Archiv der Neuen Kantonsschule Aarau, Protokolle der Kommission für hauswirtschaftliche Bildungskurse
  6. Vgl. dazu Christian Lerch, Patrick Zehnder, Manuel Pörtner (Hgg.), In 200 Jahren von 1 auf 7. Die Aargauer Kantonsschulen, Aarau 2002.
  7. Schweizer Jugend forscht. (Nicht mehr online verfügbar.) Archiviert vom Original am 21. Oktober 2019; abgerufen am 21. Oktober 2019.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/nksa.ch
  8. Vgl. dazu: Stadtmuseum Schlössli Aarau (Hrsg.): Hausgeschichten aus dem Zelgli. Aarau 2009.
  9. Isabelle Rucki, Dorothee Huber (Hrsg.): Architektenlexikon der Schweiz. 19./20. Jahrhundert. Basel 1998.
  10. Vgl. dazu den Nachlass Oeschger im gta-Archiv an der ETHZ
  11. Baudepartement des Kantons Aargau (Hrsg.): Neue Kantonsschule Aarau. Erweiterungsbau. Aarau 1989.
  12. Vgl. dazu: Beat Wismer, Paul-André Jaccard: Werke des 20. Jahrhunderts von Cuno Amiet bis heute. Aargauer Kunsthaus Aarau. Sammlungskatalog Band 2. Aarau 1983.

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Neubau der Neuen Kantonsschule Aarau.JPG
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Ansicht des Nebaus der NKSA
Neue Kantonsschule Aarau 2010.jpg
Neue Kantonsschule Aarau 2010
Klassenfoto des Lehrerinnenseminars aus dem Jahr 1905.jpg
Autor/Urheber: LVoe, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Folgende Schülerinnen sind (laut Inschrift auf der Rückseite der Foto) auf diesem Bild zu erkennen: Emilie Blattner, Johanna Frey, Martha Fricker, Alwine Härdi; Martha Holliger, Matilde Jehle, Ida Käppeli, Marie Läubli, Mina Merk, Margareta Saxer, Martha Schüepp, Frida Steiner, Hanna Suter, Martha Trüb, Alice Wirz, Ida Zumsteg