Neu Zippendorf

Neu Zippendorf
Stadt Schwerin
Koordinaten:53° 36′ N, 11° 27′ O
Einwohner:5032 (31. Dez. 2022)
Postleitzahl:19063
Vorwahl:0385
Karte
Lage von Neu Zippendorf in Schwerin

Neu Zippendorf ist ein Stadtteil der mecklenburg-vorpommerschen Landeshauptstadt Schwerin.

Neu Zippendorf ging nach der Wende aus dem Großen Dreesch hervor, als dieser entsprechend seinen drei Bauabschnitten in die Ortsteile Großer Dreesch, Neu Zippendorf und Mueßer Holz aufgeteilt wurde.

Lage

Der Ortsteil Neu Zippendorf befindet sich im Südosten der Stadt südlich des Schweriner Sees. Im Norden grenzt Neu Zippendorf an den Ortsteil Zippendorf, in welchem sich der Zoo und ein Badestrand befinden, weiterhin grenzen der Große Dreesch und die waldreichen Stadtteile Göhrener Tannen und Mueßer Holz an Neu Zippendorf.

Geschichte

Bereits vor Beginn der Bautätigkeit errichtete man bis 1964 auf dem Gebiet des künftigen Stadtteils den Schweriner Fernsehturm mit Turmcafé und den benachbarten Sendemast. Baubeginn für den zweiten Bauabschnitt des Großen Dreesches war am 5. Februar 1976. Für etwa 16.000 Einwohner sollten insgesamt 5400 Wohneinheiten in Plattenbauweise entstehen, welche vor allem für Arbeiter des Industriegebiets Schwerin-Süd benötigt wurden. Neben den üblichen infrastrukturellen Einrichtungen entstand 1979 die Bezirksparteischule, die im Volksmund den Namen Apachenhügel trug. Eine seit 1979 einsetzende massive Sparpolitik verhinderte geplante Gesellschaftsbauten, wie zum Beispiel den Bau einer Schwimmhalle oder eines Touristenhotels, stattdessen erfolgte eine Lückenbebauung mit den zu DDR-Zeit üblichen Fünfgeschossern. Lediglich eine verkehrsfreie Zone vom Naherholungsgebiet am Schweriner See in Zippendorf bis in die Nähe des Fernsehturms sowie Einkaufs- und Dienstleistungseinrichtungen am Berliner Platz, der am 1. Mai 1987 eingeweiht wurde, bot man den Einwohnern.

Seit der Wende gelten die drei Bauabschnitte des ehemaligen Großen Dreesches als sozialer Brennpunkt mit erhöhter Kriminalitätsrate und Arbeitslosenquote. Im Rahmen des Stadtumbaus Ost, welcher mit Mitteln des Bundes, des Landes und der Stadt unterstützt wird, versucht man durch Rückbau und Umbau hochwertigere und größere Wohnungen und ein ansprechenderes Wohnumfeld zu schaffen. Insbesondere rund um den Berliner Platz sind weitgehende Abrisse der Wohnhochhäuser vorgesehen, die ab Frühjahr 2017 umgesetzt werden sollen. Das Zentrum Neu Zippendorfs könnte anschließend neu entwickelt werden.[1][veraltet]

Sehenswürdigkeiten

Verkehrsanbindung

Im Stadtteil verkehren drei der vier Straßenbahnlinien des Schweriner Nahverkehrs, zudem bestehen innerstädtische Busverbindungen durch die Linien 13 und 16. Die Umlandanbindung ist durch die Linie 6 sowie die durch die SGS Bus & Reisen bediente Linie 119 gewährleistet. An der nordwestlichen Stadtteilgrenze verläuft die Bundesstraße 321. Die Straßen wurden in erster Linie nach Städten in Osteuropa (z. B. Tallinn, Pécs) und Ostdeutschland (Rostock, Magdeburg, Cottbus etc.) benannt.

Söhne und Töchter

  • Günter Millahn (1930–2018), Förster, Pädagoge und Jäger

Literatur

  • Bernd Kasten und Jens-Uwe Rost: Schwerin. Geschichte der Stadt. Thomas Helms Verlag, Schwerin 2005. ISBN 3-935749-38-4.
  • Landeshauptstadt Schwerin: Stadtteil im Wandel – Großer Dreesch, Neu Zippendorf, Mueßer Holz. Schwerin 2002.

Weblinks

Commons: Neu Zippendorf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Was wird aus Berliner Platz?, Schweriner Volkszeitung, 13. Januar 2015

Auf dieser Seite verwendete Medien

Neu Zippendorf in Schwerin.png
Lage des Ortsteils Neu Zippendorf in Schwerin
Bundesarchiv Bild 183-1987-0519-025, Schwerin, Großer Dreesch, Berliner Platz, Wasserkaskade.jpg
(c) Bundesarchiv, Bild 183-1987-0519-025 / Wolfried Pätzold / CC-BY-SA 3.0
Es folgt die historische Originalbeschreibung, die das Bundesarchiv aus dokumentarischen Gründen übernommen hat. Diese kann allerdings fehlerhaft, tendenziös, überholt oder politisch extrem sein.
Schwerin, Großer Dreesch, Berliner Platz, Wasserkaskade ADN-ZB Pätzold-19.5.1987 Schwerin: Städteporträt-Für etwa 60000 Schweriner wurde das Neubaugebiet "Großer Dreesch" in der jüngsten Vergangenheit zum Zuhause. Der Berliner Platz mit einer gerade fertiggestellten Wasserkaskade, entworfen von der Berliner Künstlerin Ingeborg Huntzinger, wurde ein Ort zur Entspannung und zum Verweilen. Mehrere phantasievolle Spielplätze entstanden. Vieles entstand im Rahmen der Bürgerinitiative. -siehe auch 1987-0519-23 und 24N-
Umbau Grosser Dreesch.jpg
Umgebaute Plattenbauwohnungen in Neu Zippendorf (zu DDR-Zeiten: 2. Bauabschnitt des Großen Dreesches) in Schwerin, Germany
Fernsehturm Schwerin A.jpg
Autor/Urheber: Niteshift, Lizenz: CC BY 2.5
Schweriner Fernsehturm und Sendemast
Bundesarchiv Bild 183-1987-0519-024, Schwerin, Großer Dreesch, Berliner Platz.jpg
(c) Bundesarchiv, Bild 183-1987-0519-024 / Wolfried Pätzold / CC-BY-SA 3.0
Es folgt die historische Originalbeschreibung, die das Bundesarchiv aus dokumentarischen Gründen übernommen hat. Diese kann allerdings fehlerhaft, tendenziös, überholt oder politisch extrem sein.
Schwerin, Großer Dreesch, Berliner Platz ADN-ZB Pätzold-19.5.1987 Schwerin: Städteporträt-Mitten im Neubaugebiet "Großer Dreesch" liegt der Berliner Platz. Zahlreiche Bänke laden zum Verweilen ein. Mit einem Durchschnittsalter von rund 34 Jahren ist Schwerin eine der jüngsten Großstädte der DDR. Jeder zweite wohnt in einer neugebauten oder rekonstruierten Wohnung. -siehe auch 1987-0519-23 und 25N-