Neu-Moresnet

Neu-Moresnet
Neu-Moresnet (Lüttich)
Neu-Moresnet (Lüttich)
Neu-Moresnet
Staat:Belgien Belgien
Region:Wallonien
Provinz:Lüttich
Bezirk:Verviers
Koordinaten:50° 43′ N, 6° 1′ O
Einwohner:2.360
Postleitzahl:4721
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Neu-Moresnet (Aussprache auf deutsch: [ˈmɔʁəsnɛt], [ˈmoːʁəsnɛt], [ˌmɔʁəsˈnɛt], (historisch) [moʁəˈneː];[1] auf französisch: [mɔʁɛsˈnɛt][2]) ist ein Dorf im Norden der Deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens, das zur Gemeinde Kelmis gehört. Zum 31. Dezember 2013 wohnten 2360 Menschen in Neu-Moresnet.[3]

Geografie

Neu-Moresnet liegt zwischen den ebenfalls zur Gemeinde Kelmis gehörenden Ortschaften Kelmis und Hergenrath und grenzt im Nordosten an Deutschland an.

Geschichte

Neu-Moresnet ging 1920 aus dem bis 1919 zu Deutschland gehörenden Teil Moresnets (Preußisch-Moresnet) hervor. Nach dem Sturz Napoleons konnten sich das Vereinigte Königreich der Niederlande und das Königreich Preußen nicht vollends darüber einigen, an wen die Moresneter Region fallen sollte. So kam es, dass das Gebiet zunächst in drei Teile aufgeteilt wurde. Der westliche Teil wurde dem Vereinigten Königreich der Niederlande zugesprochen und gehörte schließlich ab 1830 dem Königreich Belgien an, während der südliche und östliche Teil dem Königreich Preußen (ab 1871 Deutsches Reich) zugesprochen wurden. Eine 3,4 km² große Fläche in der Mitte dagegen, über deren Zugehörigkeit beide Mächte sich aufgrund der reichlich vorhandenen Bodenschätze nicht einigen konnten, wurde zu neutralem Territorium erklärt, dem sogenannten Neutral-Moresnet. Erst mit dem Inkrafttreten des Versailler Vertrages erkannte Deutschland unter Protest die volle Souveränität Belgiens über Neutral-Moresnet an. Aus Neutral-Moresnet wurde Kelmis und aus Preußisch-Moresnet Neu-Moresnet. Am 1. Januar 1977 stieß die zunächst eigenständige Gemeinde Neu-Moresnet mit der Gemeinde Hergenrath im Zuge der Gemeindefusion zum Kelmiser Gemeindegebiet. Die heutige Gemeinde Kelmis war geschaffen.[4]

Sprache

Neben dem in der Schule unterrichteten und in der Gemeinde gebräuchlichen Standarddeutsch spricht die Bevölkerung das regionale Platdiets, ein Limburgischer Dialekt.

Sehenswürdigkeiten

  • Kapelle St. Rochus
  • Kirche St. Johannes
  • Judas-Thaddäus-Kapelle

Wirtschaft

In Neu-Moresnet befindet sich eine Niederlassung der Heimbach-Gruppe aus Düren, die aus der Übernahme der Filztuchfabrik Reinhard Bruch & Cie. im Jahr 2007 hervorgegangen ist. Dort werden technische Textilien gefertigt.

Persönlichkeiten

  • Friedrich von Lasaulx (1870–1914), Kaufmann und Mitglied des Provinziallandtages der Provinz Hessen-Nassau

Weblinks

Commons: Neu-Moresnet – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Brockhaus Konversations-Lexikon, Ausgabe 14, 12. Band, Leipzig/Berlin/Wien 1895, S. 2, Eintrag Moresnet. Hier ist als Aussprache „Moreneh“ angegeben.
  2. Tele Vesdre, Plombières : visite du Viaduc de Moresnet par les écoles, 16. September 2016.
  3. Offizielle Angaben der Gemeinde Kelmis, eingeholt am 20. Februar 2014
  4. kelmis.be: Geschichte der Gemeinde Kelmis (Memento desOriginals vom 1. März 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.kelmis.be

Auf dieser Seite verwendete Medien

Gefallenendenkmal, Neu Moresnet (2).JPG
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Gefallenendenkmal Neu-Moresnet, Nähe Casinoweiher in Kelmis; Inschrift: "Zum Andenken an ihre im Weltkrieg 1914/1918 gefallenen Söhne", Nebenstein: "sowie an die Opfer des Krieges - et aux Victimes de la Guerre 1940/1945"
Kelmis - Kasinoweiher 2.JPG
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evangelische Kirche Kelmis-Neu-Moresnet
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Jansmühle in Kelmis-Neu-Moresnet
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Kelmis St Rochus Kapelle 1.JPG
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Judas-Thaddäus-Kapelle in Kelmis-Neu-Moresnet