Netz (Textilie)

Geknotete Netze für den Fischfang

Ein Netz ist ein großmaschiges textiles Flächengebilde mit regelmäßigen Maschen oder Öffnungen.[1][2] Die Maschen bzw. Öffnungen können beispielsweise rhombisch, quadratisch oder sechseckig ausgebildet sein.

Geknotete und knotenlose Netze

Historische Netzherstellung

Traditionell werden Netze dadurch hergestellt, dass bereits gedrehtes oder geflochtenes Garn an den Kreuzungspunkten des Netzes verknüpft wird. Hierzu kann eine Netznadel oder eine Netzknüpfmaschine verwendet werden.[1]

Es sind jedoch auch knotenlose Netze bekannt. Solche knotenlosen Netze können zum Beispiel Gewirke sein, bei denen die Stege des Netzes durch eine Maschenverbindung verbunden sind. Zur Herstellung eines knotenlosen Netzes kann beispielsweise eine Raschelmaschine verwendet werden.[3][4]

Knotenlose Netze sind beim reibenden Anstreifen glatter.

Thermoplastisch erzeugte Netze

Aus stabiler Plane, durch Lochung und 2-dimensionalles Zerren des Materials werden netzartige Planen hergestellt. Typisch mit fast runden Öffnungen von etwa 3 cm Durchmesser und 2 cm Stegbreite, oft orange als Schutzgeländer am Bau, Fangschutz beim Schifahren, gegen Schneeverwehungen an Straßen. Beim Anstreifen mit Bekleidung fast so glatt wie die Folie selbst.

Besonders feinmaschige Vogel- und Katzenschutznetze, die auch für Luftballonregen genutzt werden, haben typisch nur 7 g/m2 Flächenmasse und bestehen aus dünnem doch massivem Thermoplast.

Geschichte

Die ältesten Funde von Netzen gehen auf das Mesolithikum zurück. Da allerdings kaum Fundstellen vorhanden sind, in denen das organische Material früher Netze bis heute überstehen konnte, kann nicht ausgeschlossen werden, dass Netze bereits im Jungpaläolithikum bekannt waren.[5]

Arten

Netze kommen in unterschiedlichsten Anwendungsgebieten zum Einsatz. Demgemäß gibt es eine Vielzahl verschiedener Netztypen, beispielsweise:

  • Baumverpackungsnetz z. B. für Weihnachtsbäume siehe auch: Netzmaschine
  • Fischernetze und Kescher für den Fischfang, Netze zum Vogelfang
  • Netze für den Agrarbereich, z. B. Vogelschutznetze
  • Verpackungs- und Schutznetze im Transportwesen, z. B. der Girsack
  • Einkaufsnetze
  • Sportnetze, z. B. Tornetz, Tennisnetz, Pfeilfangnetz
  • Moskitonetze
  • Netzhemden
  • Haarnetze
  • Auffangnetze zur Arbeitssicherheit
  • Arbeitsplattformnetze als Gerüstersatz
  • Tarnnetze
  • Nebelfängernetze zur Trinkwassergewinnung (Atrapanieblas)
  • Kleidung mit netzartigem Gewebe
  • Hängematte
  • Relingsnetz auf Segelschiffen
  • Herniennetz: Kunststoffnetz (zum Beispiel aus Polypropylen) zum Verschluss oder zur Verhütung von Hernien

Einzelnachweise

  1. a b Alois Kießling, Max Matthes: Textil-Fachwörterbuch. Fachverlag Schiele & Schoen, 1993, ISBN 3-7949-0546-6, S. 56.
  2. Meyers enzyklopädisches Lexikon. 9. Auflage. 17 (Nau – Os). Bibliographisches Institut, Mannheim 1980.
  3. Herstellung von textilen Netzen. In: netzprofi.de. Abgerufen am 28. Februar 2022.
  4. Gebrauchsmuster DE1826716U: Knotenloses Netz, insbesondere Fisch- oder Tarnnetz. Angemeldet am 18. Oktober 1960, veröffentlicht am 16. Februar 1961, Anmelder: Plutte Koecke & Co.
  5. Martin Trachsel: Ur- und Frühgeschichte: Quellen, Methoden, Ziele. UTB, 2008, ISBN 978-3-8252-8369-8, S. 56.

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Remains of a Neolithic fishing net, Canton of Bern (Switzerland), shown on a gray canvas.