Naphthylen-1,5-diisocyanat
Strukturformel | ||||||||||||||||
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Allgemeines | ||||||||||||||||
Name | Naphthylen-1,5-diisocyanat | |||||||||||||||
Andere Namen |
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Summenformel | C12H6N2O2 | |||||||||||||||
Kurzbeschreibung | schwer entzündbare Schuppen, weißer bis gelblicher Feststoff mit aromatischem Geruch[1] | |||||||||||||||
Externe Identifikatoren/Datenbanken | ||||||||||||||||
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Eigenschaften | ||||||||||||||||
Molare Masse | 210,19 g·mol−1 | |||||||||||||||
Aggregatzustand | fest[1] | |||||||||||||||
Dichte | 1,42 g·cm−3[1] | |||||||||||||||
Schmelzpunkt | ||||||||||||||||
Siedepunkt | ||||||||||||||||
Dampfdruck | ||||||||||||||||
Löslichkeit | praktisch unlöslich in Wasser[1] | |||||||||||||||
Sicherheitshinweise | ||||||||||||||||
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Toxikologische Daten | ||||||||||||||||
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa). |
Naphthylen-1,5-diisocyanat ist eine chemische Verbindung aus der Gruppe der organischen Diisocyanate.
Gewinnung und Darstellung
Naphthylen-1,5-diisocyanat wird industriell in hohen Ausbeuten durch Pyrolyse von Naphthylen-1,5-bismethylcarbamat[S 1] produziert, das wiederum ausgehend von 1,5-Naphthylendinitril[S 2] und Bildung eines Carbonsäureamids, Chlorierung und Hofmann-Umlagerung synthetisiert wird.[5]
Eigenschaften
Naphthylen-1,5-diisocyanat ist ein brennbarer, schwer entzündbarer, weißer bis gelblicher Feststoff mit aromatischem Geruch, der praktisch unlöslich in Wasser ist und sich langsam in diesem unter Kohlenstoffdioxidabspaltung zersetzt. Ab einer Temperatur von 200 °C beginnt die Verbindung sich zu zersetzen.[1]
Verwendung
Naphthylen-1,5-diisocyanat wird hauptsächlich in der Autoindustrie zur Herstellung von Polyurethan-Elastomeren und synthetischem Gummi verwendet. In reiner und technischer Form ist es eine feste Substanz, deren Wirkungen denen des Diphenylmethan-4,4'-diisocyanat vergleichbar sind.[2]
Sicherheitshinweise
Naphthylen-1,5-diisocyanat hat eine starke Reizwirkung auf Haut und Schleimhäute. Der Metabolit von 1,5-Naphthylendiisocyanat, das 1,5-Diaminonaphthalin, ist genotoxisch und im Tierversuch karzinogen. 1,5-Naphthylendiisocyanat ist von der MAK-Kommission als krebserzeugend, Kategorie 3 eingestuft.[6]
Einzelnachweise
- ↑ a b c d e f g h i j Eintrag zu Naphthylen-1,5-diisocyanat in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 22. April 2025. (JavaScript erforderlich)
- ↑ a b Leng, G. (2012): 1,5-Naphthylendiisocyanat (NDI), BAT Value Documentation, 2009, Annual Thresholds and Classifications for the Workplace, doi:10.1002/3527600418.bb317372d0015.
- ↑ Eintrag zu 1,5-Naphthylendiisocyanat im Classification and Labelling Inventory der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA), abgerufen am 28. Januar 2019. Hersteller bzw. Inverkehrbringer können die harmonisierte Einstufung und Kennzeichnung erweitern.
- ↑ Eintrag zu 1,5-Diisocyanatonaphthalene, > 98.0% bei TCI Europe, abgerufen am 22. April 2025.
- ↑ Patentanmeldung DE10034226A1: Verfahren zur Herstellung von 1,5-Naphthylendiisocyanat. Angemeldet am 14. Juli 2000, veröffentlicht am 25. Januar 2001, Anmelder: Mitsubishi Gas Chemical Co, Erfinder: Takashi Okawa et al.
- ↑ Ständige Senatskommission zur Prüfung gesundheitsschädlicher Arbeitsstoffe: MAK- und BAT-Werte-Liste 2021. 57. Mitteilung. In: Deutsche Forschungsgemeinschaft (Hrsg.): Maximale Arbeitsplatzkonzentrationen und Biologische Arbeitsstofftoleranzwerte. PUBLISSO, 2021, ISBN 978-3-9822007-1-2, doi:10.34865/mbwl_2021_deu.
Anmerkungen
- ↑ Externe Identifikatoren von bzw. Datenbank-Links zu Naphthylen-1,5-bismethylcarbamat: CAS-Nr.: 63896-10-6, PubChem: 4594667 , Wikidata: Q125628373.
- ↑ Externe Identifikatoren von bzw. Datenbank-Links zu Naphthalin-1,5-dicarbonitril: CAS-Nr.: 13554-71-7, PubChem: 11458009, Wikidata: Q82293030.
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Globales Harmonisiertes System zur Einstufung und Kennzeichnung von Chemikalien (GHS) Piktogramm für gesundheitsgefährdende Stoffe.
Global harmonisiertes System zur Einstufung und Kennzeichnung von Chemikalien (GHS): Piktogramm für giftige / toxische Chemikalien
1,5-naphthalene diisocyanate