Nalanda

Ausgrabungsstätte von Nalanda Mahavihara
UNESCO-Welterbe UNESCO-Welterbe-Emblem

Nalanda.jpg
Stupa von Sariputta bei Nalanda
Vertragsstaat(en):Indien Indien
Typ:Kultur
Kriterien:iv, vi
Referenz-Nr.:1502
UNESCO-Region:Asien und Pazifik
Geschichte der Einschreibung
Einschreibung:2016  (Sitzung 40)

Nalanda (Hindi: नालन्दा, Nālandā) ist eine 15 km nördlich von Rajgir (im heutigen indischen Bundesstaat Bihar) gelegene Ruinenstätte. Hier befand sich die im 5. Jahrhundert gegründete größte buddhistische Universität Indiens, an der zeitweise über 10.000 Studenten und 1.000 Professoren studierten und lehrten. Im Juli 2016 nahm die UNESCO Nalanda in die Liste des Weltkulturerbes auf.

Geschichte

Das buddhistische Kloster von Nalanda erlebte seine Blütezeit unter der Gupta-Dynastie, aber auch Harsha von Kannauj förderte die Bildungsstätte. Das Kloster und die mit ihm verbundene Universität zogen Schüler aus weiten Teilen Asiens an; so z. B. hielten sich im 7. Jahrhundert die chinesischen Pilger Xuanzang und Yijing einige Zeit hier auf und verfassten Berichte, aus denen das Vorherrschen des Mahayana-Buddhismus hervorgeht. Unter der Pala-Dynastie begann der allmähliche Niedergang von Nalanda. Zu Beginn des 13. Jahrhunderts schließlich zerstörte der muslimische Heerführer und Usurpator Muhammad bin Bakhtiyar Khalji das Kloster, das nicht wieder aufgebaut wurde.

Blick über mehrere Klöster (viharas)
Sockelrelief an Tempel 2

Klosteranlage

Zur aus Ziegelsteinen errichteten Klosteranlage (Bruchsteine dienten manchmal als Füllmaterial) gehörten in ihrer Blütezeit 9-stöckige Bauten sowie zahlreiche Tempel und Klöster. Die Bibliothek soll 9 Millionen Bücher umfasst haben. Sie war damit zugleich das größte Lehrzentrum der antiken Welt überhaupt.

vergrößern und Informationen zum Bild anzeigen
Nalanda – Grundriss eines Teils der Anlage mit Tempeln (T) und Klöstern (M)

Museen

Neben den archäologisch gut gepflegten Anlagen der Klöster und Tempel ziehen insbesondere das Museum, das Multimedia-Museum und die etwas nördlich gelegene neu errichtete Gedenkstätte für den in Nalanda im 7. Jahrhundert lehrenden Xuanzang Pilger und Touristen aus aller Welt an.

Siehe auch

  • Um die Tradition als international bedeutsamer Universitätsstandort wieder aufzunehmen, wurde auf Initiative der indischen Regierung im Jahr 2010 die Nalanda University gegründet.
  • Ein Lehrzentrum mit Namen Nalanda wurde im Jahr 1351 in Tibet errichtet.
  • Die etwas später erbaute buddhistische Klosteranlage Somapura Mahavihara befindet sich etwa 500 km östlich.

Literatur

  • August J. Bernet Kempers: The Bronzes of Nalanda and Hindu-Javanese art. Brill, Leiden 1933 (Zugl. Dissertation, Universität Leiden 1933).
  • Max Deeg: Die älteste Universität der Welt. In: Spektrum der Wissenschaft. Nr. 5.17. Holtzbrinck, 2017, ISSN 0170-2971, S. 18–21 (Teilansicht [abgerufen am 30. April 2017]).
  • Chandra Mani (Hrsg.): The heritage of Nalanda. Aryan Books International, New Delhi 2008, ISBN 978-81-7305-330-6.

Weblinks

Commons: Nalanda – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Archaeological Site of Nalanda Mahavihara (Nalanda University) at Nalanda, Bihar auf der Website des Welterbezentrums der UNESCO (englisch und französisch).

Koordinaten: 25° 8′ N, 85° 27′ O

Auf dieser Seite verwendete Medien

Welterbe.svg
Logo UNESCO-Welterbe (Deutsche Version)
Nalanda Temple 2 ei7-54.jpg
Autor/Urheber: G41rn8, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Animal-headed Musician. South face panel reliefs, Temple 2, Nalanda. 7th century

A seated musician, with the head of an indeterminate animal, is playing the flute. The kalasha columns on either side are topped by palmettes.

Nalanda.jpg
Autor/Urheber: myself, Lizenz: CC BY-SA 2.5
Main stupa of Sariputta in the ancient Nalanda University, Bihar, India.
Nalanda Monastery 4 ei7-02.jpg
Autor/Urheber: G41rn8, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Monastery 4. Nalanda, 7th century

Looking north one sees the sunken court of the monastery, surrounded by monks' cells. In the northwest corner is a well. A stepped platform occupies the center of the north edge of the court.

Nalanda, excavated remains.jpg
Autor/Urheber: Cpt.a.haddock, Lizenz: CC BY-SA 4.0
A map of the excavated remains of w:Nalanda based on the one included in w:Amalananda Ghosh's A Guide to Nalanda (5 ed.) (1965) published by the w:Archaeological Survey of India.

Legend: M1 represents Monastery Site 1.

T3 represents Temple Site 3.