Nahverkehr in Mainz

Der Nahverkehr in Mainz wird durch die Bus- und Straßenbahnlinien der Mainzer Verkehrsgesellschaft (MVG) und der ESWE Verkehrsgesellschaft erbracht. Daneben wird das Stadtgebiet von Regional- und S-Bahn-Zügen der Unternehmen DB, vlexx und der Hessischen Landesbahn bedient. Zentraler Umsteigeknoten im Mainzer Nahverkehr ist der Hauptbahnhof. Hier halten alle Regional- und S-Bahn-Züge, die Mainz anfahren. Weiterhin wird er von allen Regionalbuslinien, den Straßenbahnlinien und den meisten Stadtbuslinien angefahren. Durch die immer stärkere Auslastung der Haltestellenanlage bedingt durch Angebotsverbesserungen ist es aber nicht möglich, alle Stadtbuslinien dort halten zu lassen, so fahren etwa die Linien 6, 64, 65 und 78 am Hauptbahnhof vorbei und halten ausschließlich an der Haltestelle „Hauptbahnhof West“.

Innerstädtischer Nahverkehr

Stadtbus

Logo der Mainzer Mobilität (Mainzer Verkehrsgesellschaft mbH)

Bus 831 des Typs Citaro C2 an der Haltestelle „Hauptbahnhof“ in Wiesbaden

Der innerstädtische Mainzer Busverkehr wird auf 26 Tag- und 4 Nachtlinien größtenteils durch die MVG (seit 2017 unter der Marke Mainzer Mobilität) sowie zu einem kleineren Teil durch die ESWE und die KRN erbracht.[1] Die beiden Nachbarstädte Mainz und Wiesbaden haben ein gemeinsames Nummernschema für ihre Bus- und Straßenbahnlinien, damit es im eng verzahnten ÖPNV beider Städte zu keinen Verwechslungen durch doppelte Belegung von Liniennummern kommt. Dieses wurde im Jahr 2000 bei einer Neuordnung des Liniennetzes eingeführt. Seitdem haben alle Wiesbadener Liniennummern zwischen 1 und 49, alle Mainzer Liniennummern zwischen 50 und 99. Zuvor kam es vor, dass es in Mainz und Wiesbaden Buslinien mit gleicher Nummer gab. Die Linien 6, 9 und 28 sind Gemeinschaftslinien, die von MVG und ESWE gemeinsam betrieben werden und Mainz und Wiesbaden miteinander verbinden. Die Linie 33 stellt eine Besonderheit dar: Obwohl sie ausschließlich auf Wiesbadener Stadtgebiet verläuft, wird sie von der MVG betrieben. Der Grund dafür ist historisch bedingt, der heutige Wiesbadener Stadtteil Mainz-Kostheim war bis 1945 Teil von Mainz. Auch wenn Wiesbaden im Zuge von Gebietsreformen auf Kosten von Mainz wuchs (siehe auch AKK-Konflikt), behielten die Stadtwerke Mainz die Konzessionen für die dorthin führenden Linien. So werden auch die von Mainz nach Mainz-Kastel (Wiesbaden) führenden Linien ausschließlich durch die MVG betrieben.

LinieLinienweg
6Wiesbaden Nordfriedhof – Wiesbaden Hauptbahnhof – Bahnhof Wiesbaden Ost – Amöneburg Dyckerhoffstraße – Kastel Brückenkopf (– Mainz Hauptbahnhof) – Mainz Hauptbahnhof West – Universität – Münchfeld – Gonsenheim Wildpark
9Wiesbaden-Schierstein Oderstraße – Zeilstraße – Äppelallee-Center – Biebrich Rheinufer – Amöneburg Dyckerhoffstraße – Kastel Brückenkopf – Mainz Hauptbahnhof (– Jakob-Heinz-Straße/Arena)
28Wiesbaden Platz der Deutschen Einheit – Wiesbaden Hauptbahnhof – Erbenheim Egerstraße – Delkenheim Domäne Mechtildshausen – Kastel Otto-Suhr-Ring – Kastel Bahnhof – Kastel Brückenkopf – Mainz Höfchen – Schusterstraße – Synagogenplatz – Goetheplatz – Bismarckplatz
33Kostheim Winterstraße – Kastel Otto-Suhr-Ring – (Kastel Peter-Sander-Straße –) Amöneburg Dyckerhoffstraße – Bahnhof Wiesbaden Ost – Wiesbaden Hauptbahnhof – Wiesbaden Platz der Deutschen Einheit – Wiesbaden Fasaneriestraße – Wiesbaden Tierpark Fasanerie
54Gustavsburg Haagweg – Gustavsburg Bahnhof – Kostheim Uthmannstraße – Kastel Bahnhof – Kastel Brückenkopf – Landtag – Höfchen – Mainz Hauptbahnhof – Universität – Drais – Lerchenberg Hebbelstraße – (Lerchenberg Hindemithstraße) – Ober-Olm Forsthaus – Klein-Winternheim Bahnhof
55Kastel Krautgärten – Kastel Bahnhof – Kastel Brückenkopf – Landtag – Höfchen – Mainz Hauptbahnhof – Universität – Drais – Lerchenberg Hebbelstraße – Lerchenberg Hindemithstraße
56Ginsheim Friedrich-Ebert-Platz – Bischofsheim Bahnhof – Gustavsburg Friedhof – Kostheim Mainbrücke – Kastel Bahnhof – Kastel Brückenkopf – Höfchen – Mainz Hauptbahnhof – Universität – Finthen Markthalle – Wackernheim Rathausplatz – Ingelheim am Rhein Bahnhof
57Kastel Peter Sander Straße/Kastel Krautgärten – Kostheim Uthmannstraße – Kastel Bahnhof – Kastel Brückenkopf – Höfchen – Mainz Hauptbahnhof – Bretzenheim Sankt Bernhard – Bretzenheim Südring (– Bretzenheim Gutenberg-Center)
58Bischofsheim Treburer Straße – Bischofsheim Mainweg – Gustavsburg Friedhof – Kastel Bahnhof – Höfchen – Mainz Hauptbahnhof – Finthen Theodor-Heuss-Straße
60Ginsheim Neckarstraße – Weisenau Wormser Straße – Höfchen – Mainz Hauptbahnhof – Mombacher Tor – Mombach Am Polygon
62Weisenau Friedrich-Ebert-Straße – Volkspark – Universitätsmedizin – Hauptbahnhof – Höfchen – Synagogenplatz – Bismarckplatz – Gonsenheim Wildpark – Gonsenheim Josef-Ludwig-Platz
63Weisenau Chana Khan Straße – Weisenau Wormser Straße – Höfchen – Hauptbahnhof – Mombacher Tor – Mombach Am Polygon
64(Laubenheim Hans Zöller Straße –) Hechtsheim Frankenhöhe (– Am Großberg) – Bahnhof Römisches Theater – Höfchen – Hauptbahnhof West – Universität – Südwestrundfunk – Hartenbergpark – Hartenberg Ketteler-Kolleg
65Weisenau Paul-Gerhardt-Weg – Am Großberg – Bahnhof Römisches Theater – Höfchen – (Brückenplatz)/Hauptbahnhof West – Universität – Südwestrundfunk – Hartenbergpark – Hartenberg Ketteler-Kolleg
66Nieder-Olm Schulzentrum/Zornheim Hahnheimer Straße – Ebersheim – Heuerstraße – Hechtsheim Mühldreieck – Bahnhof Römisches Theater – Brückenplatz
67Zornheim Hahnheimer Straße – Ebersheim – Hechtsheim – Pariser Tor – Universitätsmedizin – Mainz Hauptbahnhof – Synagogenplatz – Goetheplatz
68Hochheim Altenwohnheim – Kastel Bahnhof – Kastel Brückenkopf – Mainz Hauptbahnhof – Universität – Gonsenheim Lennebergplatz – Budenheim Bahnhof
69Harxheim – Lörzweiler – Nackenheim – Bodenheim – Gau-Bischofsheim – Möbel Martin – Bretzelbäckerei Ditsch – Mühldreieck (– Landwehrweg – Universitätsmedizin – Hauptbahnhof – Goetheplatz)
70Marienborn Bahnhof – Bretzenheim Sankt Bernhard – Pariser Tor – Höfchen – Kaisertor – Straßenbahnamt
71Finthen Poststraße – Lerchenberg Hindemithstraße – Bretzenheim Südring – Bretzenheim Albert-Stohr-Straße – Pariser Tor – Bahnhof Römisches Theater – Höfchen – Straßenbahnamt – TSV Schott Gonsenheim
74Wiesbaden-Biebrich Äppelallee Center – In der Dalheimer Wiese – Gonsenheim Elbestraße – Bretzenheim Hans Böckler Straße – über Autobahn A 60 nach Hechtsheim Mühldreieck
76Laubenheim Rüsselsheimer Allee – Laubenheim Bahnhof – Frankenhöhe – Kath. Klinikum Mainz – Universitätsmedizin – Hauptbahnhof – Straßenbahnamt – Mombach am Lemmchen
78Landwehrweg – Höfchen – Hauptbahnhof West – Universität – Münchfeld – Finthen Theodor-Heuss-Straße/Finthen Römerquelle
79Brückenplatz – Höfchen – Mainz Hauptbahnhof – Universität – Gonsenheim – Heidesheim – Heidenfahrt – Ingelheimer am Rhein Bahnhof
80Laubenheim Riedweg – Laubenheim Bahnhof – Weisenau Wormser Straße – Stadtpark – Höfchen – Hauptbahnhof – Bismarckplatz – Waldfriedhof – Budenheim – Uhlerborn – Heidesheim – Wackernheim – Ingelheim am Rhein Bahnhof
81Laubenheim Hans-Zöller-Straße – Laubenheim Bahnhof – Weisenau Wormser Straße – Stadtpark – Höfchen – Hauptbahnhof – Bismarckplatz – Mombach Am Lemmchen

Die Linien 6, 9, 28, 33 und 74 sind Gemeinschaftslinien mit der ESWE Verkehrsgesellschaft mbH.

Im Mainzer Stadtgebiet verkehren darüber hinaus noch weitere Linien der KRN (630, 652, 653, 654 und 660), die aber ausschließlich von dieser betrieben werden und im Mainzer Stadtgebiet als Schnelllinien, also ohne Halt an allen auf der Strecke liegenden Haltestellen, verkehren. Dennoch gelten hier im Mainzer Stadtgebiet die Fahrausweise des Rhein-Main-Verkehrsverbundes.

Nachtlinien

LinieLinienweg
90Laubenheim Rüsselsheimer Allee – Wormser Straße – Höfchen – Mainz Hauptbahnhof – Universität – Südring – Marienborn Bahnhof
91Ginsheim Friedrich-Ebert-Platz – Bischofsheim Bahnhof – Gustavsburg – Kostheim Uthmannstraße – Kastel Bahnhof – Kastel Brückenkopf – Höfchen – Mainz Hauptbahnhof – Universität – Münchfeld – Finthen Theodor Heuss Straße (– Wackernheim Rathausplatz – Ingelheim am Rhein Bahnhof)
92Weisenau Friedrich-Ebert-Straße – Hechtsheimer Straße – Kath. Klinikum Mainz – Universitätsmedizin – Mainz Hauptbahnhof – Synagogenplatz – Straßenbahnamt – Mombach Am Lemmchen – Gonsenheim Wildpark
93Frankenhöhe – Hechtsheimer Straße – Bahnhof Römisches Theater – Höfchen – Hauptbahnhof – Universität – Lerchenberg Hindemithstraße

Die Linien 9, 28 und 54 bis 78 sind reine Taglinien, die Linien 90, 91, 92 und 93 sind reine Nachtlinien. Auf den Linien 6 und 66 gibt es sowohl Tag- als auch Nachtverkehr.

Ein Bus auf der Gemeinschaftslinie 6 am Wiesbadener Hauptbahnhof

Eine Besonderheit im Mainzer Liniennetz stellen die Linien 66, 74 und 78 dar. Sie sind die einzigen Buslinien, die weder die Innenstadt, noch den Hauptbahnhof berühren.

Die Linie 66 wurde auf den Abschnitt Ebersheim – Hechtsheim gekürzt, nachdem das Projekt einer Straßenbahnstrecke von Hechtsheim nach Ebersheim als Verlängerung der heutigen Linien 50 und 51 1997 an einem negativen Kosten-Nutzen-Faktor gescheitert war.[2] Daraufhin entstand die neue Linienführung mit dem Ziel einer wirtschaftlichen und dennoch guten ÖPNV-Anbindung dieses Stadtteils, nachdem in Hechtsheim am Mühldreieck eine so genannte „Backe-an-Backe-Umsteigehaltestelle“ errichtet worden war, d. h. eine Haltestelle, an der überdacht am gleichen Bussteig/Bahnsteig in die weiterfahrende Straßenbahn/den weiterfahrenden Bus umgestiegen werden kann. Mittlerweile wurde die Linie wieder über den Bahnhof Römisches Theater bis zum Brückenplatz verlängert.

Ab Mitte 2019 sollten 4 Brennstoffzellenbusse als Teil des Projekts H2Bus Rhein-Main eingesetzt werden, davon 2 Solo- und 2 Gelenkbusse vom Hersteller Autosan in Sanok (Polen). Die Reichweite sollte 300 km mit einer 15 minütigen Füllung betragen. Die nötige Infrastruktur wurde in Wiesbaden auf dem Betriebsgelände der ESWE Verkehr in Form einer Wasserstofftankstelle bereitgestellt. Ebenso sollte Wiesbaden 4 und Frankfurt am Main 3 Stück dieser Brennstoffzellenbusse im Zuge des auf 6 Jahre angelegten Projekts erhalten. Da der Hersteller jedoch nicht liefern konnte, wurde lediglich die Wiesbadener Wasserstofftankstelle im Rahmen des Projekts finanziert.

Mit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2019 wurden größere Änderungen im Liniennetz durchgeführt. Die neue Linie 74 verbindet die Stadtteile Gonsenheim, Bretzenheim und Hechtsheim direkt, ohne dabei durch die Innenstadt zu fahren.

Straßenbahn

Straßenbahnen der Typen M8C und GT6M-ZR am Hauptbahnhof

Neben den Stadtbuslinien betreibt die MVG ein Straßenbahnnetz mit fünf Linien. Die Länge liegt derzeit bei 29,7 Kilometern.[3] Am gesamten Streckennetz der MVG (mit Buslinien) hat die Straßenbahn einen Anteil von unter 10 %, jedoch befördert sie fast 25 % aller Fahrgäste im Gesamtnetz (Stand: 2007).[4]

Folgende Linien sind 2018 in Betrieb:

LinieLinienweg
50Hechtsheim Bürgerhaus – Mühldreieck – Pariser Tor – Schillerplatz – Mainz Hauptbahnhof − Bismarckplatz – Kapellenstraße – Finthen Römerquelle
51Lerchenberg Hindemithstraße – Hochschule Mainz – Universität – Mainz Hauptbahnhof – Bismarckplatz – Kapellenstraße – Finthen Poststraße
52Hechtsheim Am Schinnergraben – Pariser Tor – Schillerplatz – Mainz Hauptbahnhof – Bretzenheim Bahnstraße
53Lerchenberg Hindemithstraße – Hochschule Mainz – Universität – Mainz Hauptbahnhof – Schillerplatz – Pariser Tor – Mühldreieck – Hechtsheim Bürgerhaus
59Hochschule Mainz – Universität – Mainz Hauptbahnhof – Bismarckplatz – Zollhafen

meinRad

Ausleihstation

„meinRad“ ist ein 2012 ins Leben gerufenes Fahrradverleihprogramm der Mainzer Verkehrsgesellschaft, die dafür in ganz Mainz, in den rechtsrheinischen ehemaligen Mainzer Stadtteilen und in Budenheim Stationen betreibt. Zumeist sind diese Stationen an Bus- oder Bahnhaltestellen gelegen. Zudem besteht eine tarifliche Verzahnung zum normalen Ticketangebot der MVG, so bestehen für Inhaber von Zeitkarten Vergünstigungen. Auch Mainzer Studierende können zu einem vergünstigten Tarif Fahrräder ausleihen. Damit ist „meinRad“ als Ergänzung zum übrigen ÖPNV in Mainz zu betrachten.[5]

Regionalbus

Mainz wird von Regionalbussen der KRN angesteuert. Innerhalb der Stadt Mainz verkehren diese Linien als eine Art Schnellbus und bedienen nur ausgewählte Haltestellen. Der Übergang zwischen Stadt- und Regionalbuslinien ist dabei eher fließend. Viele Stadtbuslinien verlassen das Mainzer Stadtgebiet und nehmen auch im Umland Aufgaben von Regionalbuslinien wahr. Mit dem Fahrplanwechsel im Landkreis Mainz-Bingen im Oktober 2022 wurde der vorherige Betreiber der Regionalbuslinien, der Omnibusverkehr Rhein-Nahe (ORN), durch die KRN abgelöst. Diese Linien sind aus der Verschmelzung von MVG- und ORN-Linien hervorgegangen und wurden als Gemeinschaftslinien von beiden Unternehmen betrieben; inzwischen werden diese Linien jeweils nur von einem Verkehrsunternehmen betrieben.

LinieStreckenverlauf
630Mainz Hauptbahnhof – Universität – Lerchenberg ZDF – Ober-Olm – Stadecken – Sprendlingen – Bad Kreuznach
652Mainz Hauptbahnhof – Universitätsmedizin – Pariser Tor – Klein-Winternheim – Nieder-Olm – Undenheim
653Mainz Hauptbahnhof – Schillerplatz – Pariser Tor – Klein-Winternheim – Ober-Olm – Essenheim – Nieder-Olm
654Mainz Hauptbahnhof – Schillerplatz – Pariser Tor – Klein-Winternheim – Ober-Olm – Essenheim – Budenheim – Ingelheim
656Mainz Lerchenberg – Klein-Winternheim – Essenheim – Nieder-Olm
660Mainz Hauptbahnhof – Universitätsmedizin – Pariser Tor – Mühldreieck – weiter in Richtung Alzey
ORN-Bus an der Haltestelle „Hauptbahnhof West“

Aus der Verschmelzung von Stadt- und Regionalbuslinien entstandene Gemeinschaftslinien, die in das Umland hineinreichen und dort Aufgaben von Regionalbussen wahrnehmen, sind auch die Stadtbuslinien 66 und 68. Dort kamen bis zum 1. Januar 2022 sowohl Busse der MVG als auch Busse der ORN zum Einsatz, seither werden beide Linien nur von der MVG bedient.[6] Die vormalige Gemeinschaftslinie 75 wurde hingegen ausschließlich von der ORN bedient, bis diese Linie mit der Linie 650 zu der neuen Buslinie 630 umgewandelt wurde.[7]

Eisenbahn

Mainz ist durch den Eisenbahnverkehr sehr gut erschlossen. Es gibt mit dem Hauptbahnhof einen Fernbahnhof, daneben existieren noch die von S- und Regionalbahnen bedienten Haltepunkte Mombach, Marienborn, Gonsenheim, Waggonfabrik, Mainz Nord, Römisches Theater und Laubenheim. Die Bahnhöfe Mainz-Kastel, Mainz-Gustavsburg und Mainz-Bischofsheim gehören nur dem Namen nach zu Mainz, siehe dazu auch „AKK-Konflikt“.

S-Bahn

S8 der S-Bahn Rhein-Main am Mainzer Hauptbahnhof

Mainz ist durch die Linie S8 an das Netz der S-Bahn Rhein-Main angebunden. Zudem verkehren die Linien S1 und S9 über das innenstadtnahe und ehemals zu Mainz gehörende Mainz-Kastel. Im Zuge des weiteren Ausbaus der S-Bahn RheinNeckar wird Mainz seit 2018 auch durch die S6 aus Bensheim über Mannheim und Worms erreicht. Diese Züge sind alle barrierefrei.

LinieStreckeAnmerkungen
S1Wiesbaden Hauptbahnhof – Mainz Kastel – Hochheim (Main) – Frankfurt (Main) Hbf – Konstablerwache – Offenbach Ost – Rödermark Ober-Roden30-Minuten-Takt, stündlicher Nachtverkehr an Wochenenden
S 6Bensheim – Mannheim Hauptbahnhof – Worms – Mainz LaubenheimMainz Römisches TheaterMainz HauptbahnhofS-Bahn RheinNeckar seit 10. Juni 2018; zuvor Vorlaufbetrieb als RB44
S8 S9Wiesbaden Hauptbahnhof – Mainz Hauptbahnhof (S8) / Mainz Kastel (S9) – Rüsselsheim – Frankfurt Flughafen – Frankfurt (Main) Hauptbahnhof – Konstablerwache – Offenbach Ost – Hanau Hauptbahnhof15-Minuten-Takt auf dem gemeinsamen Streckenabschnitt Mainz-Bischofsheim – Offenbach Ost. Täglich stündlicher Nachtverkehr der S8.

Regionalverkehr

Der bedeutendste Bahnhof für den Regionalverkehr ist der Mainzer Hauptbahnhof, an welchem neben den Regional- und S-Bahn-Zügen auch IC- und ICE-Züge halten. Folgende Linien steuern Mainz an:

LinieLinienwegBetreiber
RB 26Köln – Bonn – Remagen – Andernach – KoblenzBoppardOberweselBingen (Rhein)IngelheimMainztrans regio
RB 31MainzMainz WaggonfabrikMainz-Gonsenheim – Mainz-Marienborn – Klein Winternheim-Ober Olm – Nieder-Olm – Saulheim – WörrstadtArmsheim – Albig – Alzeyvlexx
RB 33(Neubrücke (Nahe) –) Idar-ObersteinKirnBad KreuznachMainzvlexx
RB 75WiesbadenMainzMainz-BischofsheimGroß-GerauDarmstadtDieburgBabenhausenAschaffenburgHessische Landesbahn (HLB)
RE 2Koblenz – Boppard – Bingen (Rhein) – Mainz – Mainz-Bischofsheim – Frankfurt (Main) Flughafen RegionalbfFrankfurt (Main) HbfSÜWEX (DB Regio Mitte)
RE 3SaarbrückenSt. WendelTürkismühle – Idar-Oberstein – Bad Kreuznach – Mainz – Frankfurt (Main) Flughafen Regionalbf – Frankfurt (Main) Hbf (Nahe-Express)vlexx
RE 13Mainz – Nieder-Olm – Wörrstadt – Saulheim – Armsheim – Alzey – Alzey West – WahlheimFreimersheimKirchheimbolandenvlexx
RE 4Frankfurt Hbf – Hochheim – Mainz – Worms – Frankenthal (Pfalz) – Ludwigshafen (Rhein) Hbf – GermersheimKarlsruheSÜWEX (DB Regio Mitte)
RE 14Frankfurt Hbf – Hochheim – Mainz – Worms – Frankenthal (Pfalz) – Ludwigshafen (Rhein) Mitte – Mannheim
RE 15Mainz – Bad Kreuznach – Hochspeyer – Kaiserslauternvlexx

Neben dem Hauptbahnhof gibt es auf dem Stadtgebiet noch die Bahnhöfe Laubenheim an der S6, Römisches Theater an der RB75, S6, S8 und dem RE2, Mombach an der RB26, Mainz Nord an der S8 sowie an der RB31 die Bahnhöfe Waggonfabrik, Gonsenheim und Marienborn.

Carsharing

Zwischen der MVG und dem Carsharing-Anbieter book-n-drive besteht eine Kooperation, die sich in Rabatten für Zeitkarteninhaber der MVG auswirkt (ausgenommen Job- und Semesterticket).[8] book-n-drive ist in allen Städten des Rhein-Main-Gebietes vertreten. Wie in anderen Städten auch kann Carsharing – auch wenn es kein Bestandteil des ÖPNV ist – das ÖPNV-Netz sinnvoll ergänzen.

Tarif

Verkehrsverbünde

Logo des VMW
Logo des RMV
Logo des RNN

In Mainz existieren drei Verkehrsverbünde: Der Verkehrsverbund Mainz-Wiesbaden (VMW), der Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) und der Rhein-Nahe-Nahverkehrsverbund (RNN). Tariflich kommt dem VMW heute keine Bedeutung mehr zu, aber er bewirkt, dass Mainz Teil des RMV und Wiesbaden Teil des RNN ist. Bei Fahrten innerhalb des VMW-Gebietes (Stadtgebiet Mainz und Wiesbaden) und aus dem VMW-Gebiet ins hessische Umland kommt dabei immer der RMV-Tarif zur Anwendung, bei Fahrten aus dem VMW-Gebiet ins rheinland-pfälzische Umland der des RNN. Relevant ist dies bei den Buslinien 56, 66, 68, 69, 80 und 81 sowie bei den Regionalbussen der KRN, die über die Mainzer Stadtgrenzen hinaus ins rheinhessische Umland verkehren.

Semesterticket

Für 226,14 € (Wintersemester 2022/2023) wird für Studenten der Mainzer Hochschulen (Johannes Gutenberg-Universität, Hochschule Mainz, Katholische Hochschule) ein Semesterticket angeboten. Dieses gilt im gesamten RMV-Gebiet, im RNN-Gebiet und lässt sich bei Bedarf auf das VRN-Gebiet ausweiten.[9]

Historisches

Der Gemeinschaftstarif des Verkehrsverbundes Mainz-Wiesbaden (VMW) besteht seit 1975. Darin integriert waren alle Bus- und Straßenbahnlinien der Stadtwerke Mainz und der Stadtwerke Wiesbaden sowie S-Bahnen und Regionalzüge zwischen Mainz-Kastel und Wiesbaden Hbf bzw. Mainz Süd (heute Mainz Römisches Theater) und Wiesbaden Hbf. Zum Sommerfahrplan trat der Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) in Kraft, der den VMW auf tariflicher Ebene ersetzte. 1999 wurde Mainz zudem in den Rhein-Nahe-Nahverkehrsverbund (RNN) integriert. Der VMW ist somit in der öffentlichen Wahrnehmung wenig präsent, dennoch ist er bis heute von großer Bedeutung: Mainz als nicht-hessische Stadt ist nicht Gesellschafterin des RMV. Die Integration in diesen erfolgt über den VMW und die Stadt Wiesbaden als Gesellschafterin. Umgekehrt ist Wiesbaden über den VMW in den rheinland-pfälzischen RNN integriert.

Geschichte des Mainzer Nahverkehrs

Historischer Überblick

Erstmals Nahverkehr auf (heutigem) Mainzer Stadtgebiet fand mit der Eröffnung der Bahnstrecke Mainz–Mannheim im Jahr 1853 statt. Bis 1871 folgten die Bahnstrecken nach Köln, nach Aschaffenburg, nach Frankfurt sowie nach Alzey. Dabei ist jedoch zu beachten, dass von allen heutigen (und auch ehemaligen) Mainzer Bahnhöfen nur der Südbahnhof innerhalb der damaligen Stadtgrenzen lag, und da die Bedeutung der Strecke Mainz Süd – Mainz Hauptbahnhof für den innerstädtischen Nahverkehr schon aufgrund der kurzen Wegstrecke vernachlässigbar scheint, kann von Nahverkehr im Sinne von ÖPNV keine Rede sein.

Damit beginnt die Geschichte des Mainzer Nahverkehrs mit der Pferdestraßenbahn, die 1883 eröffnet wurde und bis 1904 von der Dampfstraßenbahn vertrieben wurde. Ebenfalls 1904 begann die Elektrifizierung der Straßenbahn, somit verkehrte zuletzt 1923 eine Dampfstraßenbahn durch Mainz.[10] Im Jahr 1927 wurde schließlich die erste Omnibuslinie in Mainz eröffnet, die vom Hauptbahnhof über Bretzenheim/Drais nach Nieder-Olm führte. Bald darauf folgten weitere, auch innerstädtische Buslinien. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde 1946 der Mainzer O-Bus eröffnet, der bis 1967 in der Domstadt verkehrte.[11] 1975 wurde mit dem Verkehrsverbund Mainz-Wiesbaden erstmals eine Tarifgemeinschaft in den beiden Nachbarstädten eingerichtet. 1983 wurde Mainz erstmals von der S 14 (heute S8) der S-Bahn Rhein-Main erreicht. Eine große Zäsur im Mainzer Nahverkehr erfolgte 1999/2000, als im Zuge einer grundlegenden Liniennetzreform ein gemeinsames Nummernschema mit Wiesbaden vereinbart wurde, im Zuge dessen alle Mainzer Linien mit den Nummern 50–99 gekennzeichnet sind. Der vorerst neueste Verkehrsträger kam 2012 mit MVGmeinRad nach Mainz. Zuletzt war das Mainzer Liniennetz Ende 2016 größeren Änderungen unterworfen, als die neue Straßenbahnstrecke zum Lerchenberg in Betrieb ging.

Mit dem Verein Straßenbahnfreunde Mainz e.V. gibt es einen gemeinnützigen Verein, dessen Ziel unter anderem die Aufarbeitung der Mainzer Nahverkehrsgeschichte sowie die Erhaltung historisch wertvoller Fahrzeuge und Betriebsanlagen des Mainzer ÖPNV ist.[12] Im Rahmen der Vereinsarbeit werden beispielsweise Sonderfahrten mit historischen Fahrzeugen oder Vorträge zu verkehrshistorischen Themen organisiert. Zudem erscheint die Vereinszeitung Die Elektrisch, die sich mit dem Mainzer Nahverkehr befasst, vier Mal im Jahr zu einem Preis von 3 €;[13] zu besonderen Anlässen erscheinen außerdem Sonderhefte.[14]

Liniennetzreform 2017

Mit der Eröffnung der neuen Straßenbahnstrecke zum Lerchenberg („Mainzelbahn“) im Dezember 2016 traten weitreichende Änderungen im Mainzer Liniennetz in Kraft. Während einige Linien unverändert blieben, wurde die Linienführung anderer Linien zum Teil erheblich geändert. Einige Linien fielen auch komplett weg.

Folgende Linienführungen waren bis Dezember 2016 aktuell:

Linieehemaliger StreckenverlaufAnmerkungen
6

Wiesbaden/Nordfriedhof – Wiesbaden/Hauptbahnhof – Kastel/Brückenkopf – Mainz/Hauptbahnhof – Universität – Bretzenheim/Essenheimer Straße – Bretzenheim/Albert-Stohr-Straße – Bretzenheim/Wilhelm-Quetsch-Straße – Bretzenheim/Gutenberg-Center bzw. Marienborn/Pfarrer-Dorn-Straße

9

Schierstein/Oderstraße – Schierstein/Zeilstraße – Biebrich/Äppelallee-Center – Biebrich/Friedrich-Bergius-Straße – Biebrich/Rheinufer – Amöneburg/Dyckerhoffstraße – Kastel/Brückenkopf – Mainz/Hauptbahnhof

28

Wiesbaden/Platz der Deutschen Einheit – Wiesbaden/Hauptbahnhof – Erbenheim/Egerstraße – Kastel/Otto-Suhr-Ring – Kastel/Brückenkopf – Mainz/Höfchen – Mainz/Hauptbahnhof West

45

(Wiesbaden/Raiffeisenplatz –) Wiesbaden/Hauptbahnhof – Freudenberg/Eichendorffschule – Schierstein/Zeilstraße – Biebrich/Friedrich-Bergius-Straße – Mombach/Karlsstraße – Südwestrundfunk – Universität – Mainz/Hauptbahnhof

Liniennummer auf Mainzer Seite entfallen, Ersatz dort durch Linie 78 von Mombach zur Hochschule Mainz
47

Wiesbaden/Wilhelmstraße – Wiesbaden/Hauptbahnhof – Biebrich/Bahnhof  – Biebrich/Friedrich-Bergius-Straße – Schierstein/Schiersteiner Brücke – Mombach/Karlsstraße – Gonsenheim/Wilhelm-Raabe-Straße

Liniennummer auf Mainzer Seite entfallen, Ersatz dort durch Linie 76
51Finthen Poststraße ↔ Kapellenstraße ↔ Bismarckplatz ↔ Mainz Hauptbahnhof S ↔ Schillerplatz ↔ Pariser Tor ↔ Mühldreieck ↔ Hechtsheim Bürgerhaus
54

Ginsheim/Friedrich-Ebert-Platz – Bischofsheim/Bahnhof – Kastel/Bahnhof – Kastel/Brückenkopf – Höfchen – Mainz/Hauptbahnhof – Universität – Lerchenberg/Lortzingstraße

56

Kostheim/Winterstraße – Kastel/Bahnhof – Kastel/Brückenkopf – Höfchen – Mainz/Hauptbahnhof – Universität – Münchfeld 

57

Kastel/Krautgärten – Kastel/Bahnhof – Kastel/Brückenkopf – Höfchen – Mainz/Hauptbahnhof – Universität – Münchfeld – Gonsenheim/Mainzer Straße – Gonsenheim/Wildpark

58

Wackernheim/Rathausplatz – Finthen/Markthalle – Universität – Mainz/Hauptbahnhof – Straßenbahnamt/MVG – Nordbahnhof/Werner & Mertz GmbH – Mombacher Kreisel oder
Finthen/Römerquelle – Finthen/Markthalle – Universität – Mainz/Hauptbahnhof – Straßenbahnamt/MVG – Nordbahnhof/Werner & Mertz GmbH – Mombacher Kreisel oder
Finthen/Theodor-Heuss-Straße – Finthen/Markthalle – Universität – Mainz/Hauptbahnhof – Straßenbahnamt/MVG – Nordbahnhof/Werner & Mertz GmbH – Mombacher Kreisel

Liniennummer entfallen, Ersatz durch Linien 56 und 76
64

Laubenheim/Rüsselsheimer Allee – Hechtsheim/Frankenhöhe – (Am Großberg –) Bahnhof Römisches Theater/CineStar – Höfchen – Mainz/Hauptbahnhof – Universität – Südwestrundfunk – (Hartenbergpark –) Hartenberg/Ketteler-Kolleg – Gonsenheim/Mainzer Straße – Gonsenheim/Kapellenstraße/Gesundheitszentrum –Gonsenheim/Lennebergplatz – Budenheim/Bahnhof

66

(Nieder-Olm/Selztalcenter –) Nieder-Olm/Bahnhof – Zornheim – Ebersheim – Hechtsheim/Mühldreieck

67

Zornheim/Hahnheimer Straße – Ebersheim – Hechtsheim – Pariser Tor – Universitätsmedizin – Mainz/Hauptbahnhof

68

Klein-Winternheim/Bahnhof – Ober-Olm/Forsthaus – Lerchenberg/Hindemithstraße – Lerchenberg/ZDF – Koblenzer Straße/HDI-Gerling – Universität – Mainz/Hauptbahnhof – Kastel/Brückenkopf – Kastel/Bahnhof – Hochheim/Antoniushaus – Hochheim/Berliner Platz

69

Mainz/Hauptbahnhof – Universität – Hanns-Dieter-Hüsch-Weg – Hochschule Mainz – Kisselberg/Coface Deutschland – Mainz/Isaac-Fulda-Allee/Aareon AG

Liniennummer entfallen, Ersatz durch die neue Linie 78
70

(Finthen/Katzenberg/Nelkenweg – Drais/Heßlerweg –) Lerchenberg/Hindemithstraße – Marienborn/Pfarrer-Dorn-Straße – Bretzenheim/Marienborner Straße – Bretzenheim/Albert-Stohr-Straße – Pariser Tor – Höfchen – Bismarckplatz – Straßenbahnamt/MVG

71

Lerchenberg/Hindemithstraße – Lerchenberg/ZDF – Bretzenheim/Gutenberg-Center – Bretzenheim/Südring –Bretzenheim/Albert-Stohr-Straße – Pariser Tor – Bahnhof Römisches Theater/CineStar – Höfchen – Mainz/Hauptbahnhof – Landwehrweg

76

Hechtsheim/Möbel Martin ( – Hechtsheim/Mühldreieck) – Hechtsheimer Straße – Universitätsmedizin – Mainz/Hauptbahnhof – Hindenburgplatz – Goetheplatz

79

Mainz/Hauptbahnhof – Fritz-Kohl-Straße – Mombacher Tor (– Bismarckplatz)

Liniennummer entfallen, Ersatz durch verlängerte Linie 28
90

Weisenau/Schillerschule – Weberstraße – Hechtsheim/Frankenhöhe – Höfchen – Mainz/Hauptbahnhof – Universität – Kisselberg – Drais – Lerchenberg/Hindemithstraße – Lerchenberg/Lortzingstraße

91

Ginsheim/Friedrich-Ebert-Platz – Bischofsheim/Treburer Straße – Gustavsburg – Kostheim/Uthmannstraße – Kastel/Bahnhof – Kastel/Brückenkopf – Mainz/Hauptbahnhof – Höfchen – Universität – Südwestrundfunk – Hartenbergpark – Hartenberg/Ketteler-Kolleg – Münchfeld – Gonsenheim/Bahnhof – Finthen/Markthalle – Finthen/Poststraße

92

Laubenheim/Rüsselsheimer Allee – Im Brühl/Bahnhof – Weisenau/Wormser Straße – Bahnhof Römisches Theater/CineStar – Mainz/Hauptbahnhof – Synagogenplatz – Bismarckplatz – Mombach/Am Lemmchen – Gonsenheim/Wildpark

Unverändert blieben die Linien 33, 50, 52, 55, 60, 61, 62, 63, 65 und 75 sowie die Nachtlinie 99.

Bustrasse über das Universitätsgelände

Im Zuge der Mainzelbahn wurde zudem eine neue Bus-Trasse eröffnet, die den Uni-Campus mit der Fachhochschule und de Mewa Arena verbindet und auf dem Linienweg der Linie 9 liegt.[15] Eine dafür entstandene Brücke über die Koblenzer Straße wurde im Januar 2016 Gegenstand einer Folge des NDR-Formates „extra 3 – der reale Irrsinn“. Kritisiert wird, dass die Brücke zwar fertig gestellt ist, aber aufgrund von verwaltungsinternen Fehlplanungen die Straßenanbindung (und somit die Möglichkeit eines Buslinienverkehrs) nicht hergestellt werden konnte.[16] Erst 2019 wurde die Brücke an den Busverkehr angeschlossen.[17]

Erweiterung des Liniennetzes im Jahr 2022

Im April 2022 erfolgte ein Fahrplanwechsel, bei dem einige Buslinien in den Landkreis Mainz–Bingen verlängert wurden. Die Linie 61 wurde eingestellt und der Linienweg auf die neuen Linien 80 und 81 aufgeteilt. Die Linie 80 fährt seitdem über das Mainzer Stadtgebiet hinaus über Heidesheim nach Ingelheim. Die Linie 69 fährt in die Verbandsgemeinde Bodenheim, wobei alle Gemeinden untereinander stündlich je einmal „im Uhrzeigersinn“ sowie „gegen den Uhrzeigersinn“ bedient werden.[18]

In einem zweiten Schritt wurde am 17. Oktober 2022 das Liniennetz im Landkreis Mainz-Bingen neu gegliedert, weshalb es zu weiteren Veränderungen kam. So wurden u. a. die Linien 75 und 650 zu der Buslinie 630 zusammengelegt und die Linien 653, 654 und 656 neu eingeführt. Alle Regionalbuslinien werden nun von der KRN betrieben.

Zukunft

Verlängerung der S-Bahn RheinNeckar

Seit dem 10. Juni 2018 verkehrt die neue Linie S6 der S-Bahn RheinNeckar zwischen Mannheim und Mainz und ersetzte hier die bis dahin im Vorlaufbetrieb mit adaptierten S-Bahn-Fahrzeugen der Baureihe 425 verkehrende Regionalbahnlinie RB 44. Voraussichtlich ab Dezember 2021 wird die Linie S6 mit neuen Fahrzeugen des Typs Siemens Mireo von Bensheim über Mannheim und Worms nach Mainz sowie in den Stoßzeiten darüber hinaus bis Wiesbaden verkehren.[19] Innerhalb des Mainzer Stadtgebietes werden dabei neben dem Hauptbahnhof die Bahnhöfe Römisches Theater und Laubenheim bedient. Am Mainzer Hauptbahnhof sowie am Bahnhof Römisches Theater entstand erstmals eine Verknüpfung der S-Bahn-Systeme Rhein-Main und Rhein-Neckar.

Bahnhof Mainz–Schott

Geplant ist zudem ein neuer Bahnhof im Stadtteil Neustadt mit dem Namen „Mainz–Schott“, ehemals „Mainz Bismarckplatz“.[20][21] An ihm sollen Regionalzüge nach Alzey, Ingelheim (und weiter ins Rheintal/Nahetal) sowie S-Bahnen der Linie S8 halten. Neben einer Aufwertung der angrenzenden Stadtteile verspricht man sich vom neuen Bahnhof eine Entlastung des Mainzer Hauptbahnhofs sowie verbesserte Umsteigemöglichkeiten aus Richtung Alzey und Ingelheim nach Wiesbaden und umgekehrt. Der neue Bahnhof soll die nahegelegenen Bahnhöfe „Mainz–Nord“ (S8) und „Mainz–Waggonfabrik“ (vlexx Mainz Hbf–Alzey) ersetzen. Der Baubeginn ist für das Jahr 2028 geplant, die Inbetriebnahme ein Jahr später.[22]

Fusion ESWE und MVG?

Auf lokalpolitischer Ebene werden Forderungen nach einer Verschmelzung der beiden Städtischen Betreibergesellschaften ESWE (Wiesbaden) und MVG (Mainz) laut. Begründet wird dies mit der ohnehin schon engen Kooperation beider Unternehmen sowie mit der Aussicht auf finanzielle Einsparungen durch den Wegfall von Verwaltungsebenen.[23] Als Vorbild könnte dabei die rnv im nahegelegenen Rhein-Neckar-Gebiet dienen, die aus der Verschmelzung der Verkehrsbetriebe in Mannheim, Ludwigshafen und Heidelberg sowie der OEG und der RHB hervorging.

Siehe auch

Literatur

  • H. Neise: Mainz und seine Straßenbahn 1883 – 1983, Kohlhammer-Verlag, Stuttgart 1983
  • H. Neise: 111 Jahre Mainzer Öffentlicher Personennahverkehr 1883 – 1994, Kohlhammer-Verlag, Stuttgart 1994, ISBN 978-3-17-013607-6
  • Sonderpublikation der Mainzer VerkehrsgesellschaftmbH anlässlich des Jubiläums im September 2008: 1883 – 2008: 125 Jahre Öffentlicher Personennahverkehr (ÖPNV) in Mainz, erschienen in der Reihe MAINZ Vierteljahreshefte, Mainz 2008, ISSN 0720-5945
  • G. Herbst: 125 Jahre Mainzer Straßenbahn 1883 – 2008, Straßenbahnfreunde Mainz 2008, ISBN 978-3-00-024130-7

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Alle Linienfahrpläne auf einen Blick abgerufen am 16. Oktober 2022
  2. Herbst, Günther: 125 Jahre Mainzer Straßenbahn, Mainz 2008, S. 60
  3. http://www.allgemeine-zeitung.de/lokales/mainz/nachrichten-mainz/mit-der-tram-zum-mainzer-zollhafen-strassenbahnlinie-59-nimmt-fahrt-auf_18253312.htm
  4. Herbst, Günther: 125 Jahre Mainzer Straßenbahn, 1. Auflage, Mainz 2008, S. 96
  5. meinRad abgerufen am 16. Oktober 2022
  6. Mainzer Mobilität erhöht Preise, Fahrplanwechsel ab dem 12. Dezember, sensor-magazin.de
  7. Fahrplanwechsel im Landkreis Mainz-Bingen abgerufen am 16. Oktober 2022
  8. https://www.book-n-drive.de/mvg
  9. https://www.studium.uni-mainz.de/semesterticket/
  10. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 28. August 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.mvg-mainz.de
  11. 1883–2008: 125 Jahre öffentlicher Personennahverkehr (ÖPNV) in Mainz, Sonderpublikation der Mainzer Verkehrsgesellschaft
  12. http://www.strassenbahnfreunde-mainz.de/Satzung_SfM_v_20060410_ohne_Unterschriftsseite.pdf
  13. http://www.strassenbahnfreunde-mainz.de/html/mitteilungsblatt.html
  14. http://www.strassenbahnfreunde-mainz.de/html/mainzer_literatur.html
  15. http://www.allgemeine-zeitung.de/lokales/mainz/stadtteile-mainz/oberstadt/strassenbahnausbau-schafft-bessere-anbindung-von-uni-und-fh--grossbaustelle-an-koblenzer-strasse_14506770.htm
  16. https://www.youtube.com/watch?v=C7qMKJMTViQ
  17. Mainzer Brücke führt nicht mehr "ins Nichts", swr.de, abgerufen am 4. November 2019
  18. Netzerweiterung 2022 abgerufen am 16. Mai 2022
  19. S-Bahn Rhein-Neckar (Netz 6b) soll an die DB Regio AG vergeben werden. (baden-wuerttemberg.de [abgerufen am 30. Juni 2017]).
  20. Mehr Infrastruktur für den Bismarckplatz: Neustadt--Bahnhof im Gespräch (Memento vom 2. September 2017 im Internet Archive) In: Allgemeine Zeitung. 6. März 2015.
  21. Nächster Halt: Mainz-Schott. Neuer Haltepunkt sorgt für bessere Vernetzung zwischen S-Bahn und Regionalverkehr abgerufen am 3. Dezember 2022
  22. Größtes Bahnhofsprojekt in Rheinland-Pfalz: Mainz bekommt neuen Bahnhof abgerufen am 3. Dezember 2022
  23. Wiesbadener CDU schmiedet Pläne für die Verschmelzung von Eswe-Verkehr und Mainzer Verkehrsgesellschaft (Memento vom 2. September 2017 im Internet Archive) In: Wiesbadener Kurier. 8. Juli 2015.

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