Messier 12

Kugelsternhaufen
Messier 12
Panoramaaufnahme
Panoramaaufnahme
AladinLite
SternbildSchlangenträger
Position
ÄquinoktiumJ2000.0, Epoche: J2000.0
Rektaszension16h 47m 14,5s [1]
Deklination−01° 56′ 52″ [1]
Erscheinungsbild
KonzentrationsklasseIX [2]
Helligkeit (visuell)6,1 mag [3]
Winkelausdehnung16′ [4]
Farbexzess
E(B-V) (Rötung)
0,17
Physikalische Daten
ZugehörigkeitMilchstraße
Integrierter SpektraltypF8
Rotverschiebung(−145 ± 2)  10−6
Radialgeschwindigkeit(−43,5 ± 0,6) km/s
Entfernung16 kLj
(4,9 kpc) [4]
Absolute Helligkeit−7,5 mag
Durchmesser75 Lj
Konzentration lg(rt/rc)1,38
Metallizität [Fe/H]−1,48
Geschichte
EntdeckungCharles Messier
Entdeckungsdatum30. Mai 1764[5]
Katalogbezeichnungen
 M 12 • NGC 6218 • C 1644-018 • GCl 46 •

Messier 12 oder M12 (auch als NGC 6218 bezeichnet) ist ein 6,1 mag heller Kugelsternhaufen mit einem scheinbaren Durchmesser von 16′ im Sternbild Schlangenträger (Ophiuchus). Von den 5 Kugelhaufen des Sternbilds (M9, 10, 12, 14 und 107) ist er damit der hellste.

Er wurde am 30. Mai 1764 vom französischen Astronomen Charles Messier entdeckt – einen Tag nach seinem „Zwilling“, dem 3° südöstlich liegenden M10. Doch erst 1783 konnte ihn Wilhelm Herschel in Einzelsterne auflösen. Sein Sohn John erkannte seine Reichhaltigkeit, A. Smyth einen hellen Sternenkranz ums Zentrum und Lord Rosse um 1850 eine angedeutete Spiralstruktur.

Mit etwa 250.000 Sonnenmassen gehört M12 zu den größeren Kugelhaufen und zum inneren galaktischen Halo, von dem er sich in 130 Mill. Jahren Umlaufzeit nie weiter als 20.000 Lichtjahre entfernt.

In einem 10-x-50-Feldstecher erkennt man ein kleines, verschwommenes Scheibchen, ähnlich wie beim benachbarten und auch räumlich nahen Kugelhaufen Messier 10. Doch in einem Fernrohr mit 10–15 cm Öffnung wirkt sein Zentrum zerstreuter als beim etwa gleich alten M10, und die im Sechs- bis Achtzöller gut erkennbaren hellen Einzelsterne ab 12.-Größe sind lockerer strukturiert.

Das breite Zentrum misst 2½', einige Sternketten reichen bis auf 10' Durchmesser, der neuerdings bei Aufnahmen bis zur Grenzhelligkeit 20 mag sogar auf 30' taxiert wird. Unter den nur fünf Veränderlichen sind zwei RR-Lyrae-Zwerge und ein Cepheid.

Es wird angenommen, dass der Kugelsternhaufen bei einer oder mehreren Passagen durch die Milchstraße infolge von Gezeitenkräften etwa eine Million Sterne eingebüßt hat, was etwa vier Fünftel seiner ursprünglichen Masse entspricht.

Hochaufgelöste Aufnahme des Zentrums. Hubble-Weltraumteleskop

Literatur

  • Ronald Stoyan: Atlas der Messier-Objekte -- Die Glanzlichter des Deep Sky, p.92–93. Oculum-Verlag, Erlangen 2006.
  • Bernd Koch, Stefan Korth: Die Messier-Objekte -- Die 110 klassischen Ziele für Himmelsbeobachter. S. 32/33, Kosmos-Verlag, Stuttgart 2010.

Weblinks

Commons: Messier 12 – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. NASA/IPAC EXTRAGALACTIC DATABASE
  2. Harlow Shapley, Helen B. Sawyer: A Classification of Globular Clusters. In: Harvard College Observatory Bulletin. Band 849, 1927, S. 11–14, bibcode:1927BHarO.849...11S.
  3. SEDS: NGC 6218
  4. a b Messier 12 bei SEDS
  5. Seligman


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Bildtafel Messierobjekte.jpg
Autor/Urheber:

diverse

, Lizenz: CC-by 3.0
Bildtafel der 110 Messier-Objekte.

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M12 Hubble.jpg
The high concentration of stars within globular clusters, like Messier 12, shown here in an image from the NASA/ESA Hubble Space Telescope, makes them beautiful photographic targets. But the cramped living quarters in these clusters also makes them home to exotic binary star systems where two stars are locked in tight orbits around each other and matter from one is gobbled up by its companion, releasing X-rays. It is thought that such X-ray binaries form from very close encounters between stars in crowded regions, such as globular clusters, and even though Messier 12 is fairly diffuse by globular cluster standards, such X-ray sources have been spotted there.

Astronomers have also discovered that Messier 12 is home to far fewer low-mass stars than was previously expected (eso0604). In a recent study, astronomers used the European Southern Observatory’s Very Large Telescope at Cerro Paranal, Chile, to measure the brightness and colours of more than 16 000 of the globular’s 200 000 stars. They speculate that nearly one million low-mass stars have been ripped away from Messier 12 as the globular has passed through the densest regions of the Milky Way during its orbit around the galactic centre.

It seems that the serenity of this view of Messier 12 is misleading and the object has had a violent and disturbed past.

Messier 12 lies about 23 000 light-years away in the constellation of Ophiuchus (The Serpent Bearer). This image was taken using the Wide Field Channel of Hubble’s Advanced Camera for Surveys. The colour image was created from exposures through a blue filter (F435W, coloured blue), a red filter (F625W, coloured green) and a filter that passes near-infrared light (F814W coloured red). The total exposure times were 1360 s, 200 s and 364 s, respectively. The field of view is about 3.2 x 3.1 arcminutes.
M12HunterWilson.jpg
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