Musculus pectoralis major

Musculus pectoralis major
Pectoralis major.png
Pectoralis major
Ursprung
Schlüsselbein, Sternum, Knorpel der zweiten bis sechsten Rippe
Ansatz
Oberarmknochen (Crista tuberculi majoris humeri)
Funktion
Adduktion, Vorführen und Einwärtsdrehung des Arms
Innervation
Nervi pectorales lateralis et medialis
Spinale Segmente
C5-Th1
(c) Martin Rulsch, Wikimedia Commons, CC BY-SA 4.0
Aktivierung und Schutz des Musculus pectoralis major durch einen Gerätturner unter Zuhilfenahme von Talkum.
Austrian Future Cup 2018-11-23 Training Morning Pommel horse (Martin Rulsch) 1233.jpg
(c) Martin Rulsch, Wikimedia Commons, CC BY-SA 4.0

Der Musculus pectoralis major (lat. für „größerer Brustmuskel“), deutsch vorderer Brustmuskel oder großer Brustmuskel, ist ein Skelettmuskel und bedeckt den gesamten vorderen Rippenbereich.

Am Arm überschneiden sich die Fasern des Musculus pectoralis major: Die Fasern, die von weit unten kommen, setzen am Oberarm weiter oben an als die Fasern, die vom Schlüsselbein kommen. Dadurch entsteht ein Bogen, der die vordere Begrenzung der Achselhöhle bildet. Der Musculus pectoralis major bedeckt den kleinen Brustmuskel (Musculus pectoralis minor). Außen liegt ihm die Brustfaszie an, welche ihn von der oberflächlichen Schicht der Brustwand trennt.

Der große Brustmuskel besteht aus drei Teilen:

  • Pars clavicularis (Schlüsselbeinteil)
  • Pars sternocostalis (Brustbein-Rippen-Teil)
  • Pars abdominalis (Bauchteil)

Funktion

Der Musculus pectoralis major zieht den Arm zum Körper (Adduktion), dreht ihn nach innen (Innenrotation) und zieht ihn nach vorne (Anteversion). Außerdem gehört er zur Atemhilfsmuskulatur. Abhängig von der Position des Oberarms verändert der Pectoralis jedoch seine Funktion. Er führt den Arm aus einer Anteversionsstellung zurück (Retroversion).[1]

Innervation

Der Musculus pectoralis major wird vom Nervus pectoralis lateralis und vom Nervus pectoralis medialis innerviert.

Varietäten

In erster Linie kann es zu Verwachsungen mit dem Musculus latissimus dorsi oder dem Musculus deltoideus kommen, dann ist eine klare optische Trennung dieser Muskeln kaum möglich. Diese Verwachsungen sind nicht ungewöhnlich; sie kommen bei etwa 7 % aller Menschen vor.

Der Musculus pectoralis major kann auch auf einer Seite komplett fehlen. Dieser Defekt wird als Poland-Syndrom bezeichnet.

Literatur

  • H. Ferner, J. Staubesand: Sobotta. Atlas der Anatomie des Menschen. 18. Auflage. Urban & Schwarzenberg, 1982, ISBN 3-541-02828-9
  • Walther Graumann, Dieter Sasse: Compact:Lehrbuch Anatomie. Band 2: Bewegungsapparat. Schattauer Verlag, Stuttgart 2004, ISBN 978-3-7945-1944-6, S. 271–272.

Weblinks

Commons: Musculus pectoralis major – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Waschke, Böckers, Paulsen: Anatomie Das Lehrbuch (Sobotta). 1. Auflage. Urban & Fischer Verlag, München 2015, ISBN 978-3-437-44080-9, S. 155.

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Vormittagstraining am Pferd beim 15. Austrian TGW Future Cup Linz 2018. Abgebildet: David Bickel.
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Vormittagstraining am Pferd beim 15. Austrian TGW Future Cup Linz 2018. Abgebildet: David Bickel.