Mudenbach

WappenDeutschlandkarte

Koordinaten: 50° 40′ N, 7° 44′ O

Basisdaten
Bundesland:Rheinland-Pfalz
Landkreis:Westerwaldkreis
Verbandsgemeinde:Hachenburg
Höhe:286 m ü. NHN
Fläche:4,78 km2
Einwohner:721 (31. Dez. 2020)[1]
Bevölkerungsdichte:151 Einwohner je km2
Postleitzahl:57614
Vorwahl:02688
Kfz-Kennzeichen:WW
Gemeindeschlüssel:07 1 43 267
Gemeindegliederung:3 Ortsteile
Adresse der Verbandsverwaltung:Gartenstraße 11
57627 Hachenburg
Website:www.mudenbach.de
Ortsbürgermeisterin:Christa Hülpüsch
Lage der Ortsgemeinde Mudenbach im Westerwaldkreis

Mudenbach ist eine Ortsgemeinde im Westerwaldkreis in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Hachenburg an.

Geographische Lage

Mudenbach liegt auf 286 m ü. NHN im nördlichen Teil des Westerwaldes an der Wied. Die Gemeinde ist überwiegend landwirtschaftlich strukturiert. Zu Mudenbach gehören die Ortsteile Farrenau und Hanwerth.[2]

Die Gemarkung grenzt im Westen an Borod und Ingelbach (Landkreis Altenkirchen), im Norden an Kroppach und Marzhausen, im Osten an Hattert und im Süden beim Ortsteil Hanwerth an Wahlrod.

Geschichte

Der Ort wurde erstmals 1270 urkundlich erwähnt. Für 1772 ist Schieferabbau in der Gemarkung überliefert, für 1794 eine erste und 1849 eine zweite Pulvermühle. 1892 und 1898 wurde die Pulverproduktion eingestellt. Anstelle eines dieser Mühlen entstand das Hofgut Farrenau.

Mudenbach gehörte zum Kirchspiel Kroppach und landesherrlich zur Grafschaft Sayn. Die Einwohner wurden nach der Einführung der Reformation in der Grafschaft Sayn lutherisch und später reformiert.[3] Nach der Landesteilung der Grafschaft Sayn im 17. Jahrhundert gehörte Mudenbach zur Grafschaft Sayn-Hachenburg. 1799 kam die Grafschaft auf dem Erbweg an die Fürsten von Nassau-Weilburg. Im Zusammenhang mit der Bildung des Rheinbundes kam die Region und damit auch Mudenbach 1806 an das neu errichtete Herzogtum Nassau. Unter der nassauischen Verwaltung war Mudenbach dem Amt Hachenburg zugeordnet. Nach der Annexion des Herzogtums Nassau, kam der Ort 1866 an das Königreich Preußen und gehörte von 1868 an zur Provinz Hessen-Nassau und zum Oberwesterwaldkreis. Seit 1946 ist Mudenbach Teil des Landes Rheinland-Pfalz.

Kulturdenkmäler

→ siehe Liste der Kulturdenkmäler in Mudenbach

Bevölkerungsentwicklung

Die Entwicklung der Einwohnerzahl von Mudenbach, die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[4]

JahrEinwohner
157918 Häuser
162413 Feuerstätten
171441 Mann, 2 Witwen
1760140
1815203
1835260
1871356
JahrEinwohner
1905477
1939584
1950663
1961692
1970732
1987697
2005812

1723 sind erstmals Juden in Mudenbach nachgewiesen.

Hanwerth

Der Nachbarort Hanwerth wurde im Jahr 1818 nach Mudenbach eingemeindet. Hanwerth wird erstmals 1358 erwähnt. Vor 1818 gehörte der Ort zu Oberhattert. 1672 wurde im Ort eine Ölmühle errichtet, 1687 eine Eisenschmelze mit Hammerhütte. 1834 ersetzte eine Knochenmühle den Hammer, die von 1863 als Mahlmühle betrieben wurde. Daneben entstand 1866 eine Ölmühle, die sich aber bereits in der Gemarkung Wahlrod befand. Für 1576 werden in Hanwerth drei Häuser genannt, für 1624 drei Feuerstätten, für 1714 fünf Mann und für 1793 drei Häuser.

Politik

Gemeinderat

Der Gemeinderat in Mudenbach besteht aus zwölf Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer Mehrheitswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem.[5]

Bürgermeister

Christa Hülpüsch wurde im Juli 2014 Ortsbürgermeisterin von Mudenbach.[6] Bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 wurde sie mit einem Stimmenanteil von 81,68 % für weitere fünf Jahre in ihrem Amt bestätigt.[7]

Der Vorgänger von Christa Hülpüsch war Wolfgang Petri.[6]

Verkehr

Mudenbach wird über die Landesstraße 265 zur Bundesstraße 8 an das überörtliche Verkehrsnetz angeschlossen. Die Bundesstraße verbindet den Ort mit den Mittelzentren Hachenburg und Altenkirchen. Zu den Autobahnanschlüssen der A 3 Ransbach-Baumbach und Dierdorf gelangt man über die B 8/B 413. Zur Anschlussstelle Hennef der A 560 gelangt man direkt über die B 8. Der nächstgelegene ICE-Halt ist der Bahnhof Montabaur an der Schnellfahrstrecke Köln–Rhein/Main.

Literatur

  • Hellmuth Gensicke: Das Kirchspiel Kroppach. In: Nassauische Annalen 83. 1972, S. 209–231.
  • Markus Müller: Mudenbach – Die Geschichte eines Dorfes in Westerwald von 1270 bis 1995. Eine Chronik der Gemeinde Mudenbach und des Ortsteils Hanwerth nach topographischen, siedlungs- und landesgeschichtlichen, wirtschafts- und sozialhistorischen sowie kulturgeschichtlichen Untersuchungen. Mudenbach 1995.
  • Markus Müller: Der „Steinerne Pfeiler“ von Mudenbach im Westerwald. In: Rheinische Heimatpflege. Neue Folge, Jg. 32, 1995, S. 201–205.
  • Markus Müller: Die niederadligen Familien von Mudenbach und Hanwerth im Kontext der Ersterwähnung beider Orte. 'n: Heimat-Jahrbuch des Kreises Altenkirchen. Jg. 38, 1995, S. 257–259.
  • Hiltrud Schleiden: Das Schicksal einer Familie aus Mudenbach im Ersten Weltkrieg. In: Wäller Heimat. 2014, S. 57–58.
  • Daniel Schneider: Die Entwicklung der Konfessionen in der Grafschaft Sayn im Grundriss. In: Heimat-Jahrbuch des Kreises Altenkirchen. Jg. 58, 2015, S. 74–80.

Weblinks

Commons: Mudenbach – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 2020, Kreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
  2. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile. Stand: Januar 2019[Version 2022 liegt vor.]. S. 74 (PDF; 3 MB).
  3. Vgl. Daniel Schneider: Die Entwicklung der Konfessionen in der Grafschaft Sayn im Grundriss, S. 74–80.
  4. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Regionaldaten.
  5. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2019, Stadt- und Gemeinderatswahlen
  6. a b Nadja Hoffmann-Heidrich: Straßenausbau: Anlieger fühlen sich übergangen. Gartenstraße in Mudenbach. Westerwälder Zeitung (zitiert bei Ortsgemeinde Mudenbach), 19. Februar 2015, abgerufen am 7. Juni 2020.
  7. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019. siehe Hachenburg, Verbandsgemeinde, 23. Ergebniszeile. Abgerufen am 7. Juni 2020.

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