Morungen (Adelsgeschlecht)

Wappen derer von Morungen in Siebmachers Wappenbuch

Morungen ist der Name eines 1719 ausgestorbenen thüringisch-sächsischen Uradelsgeschlechts.

Geschichte

Das Geschlecht stammt aus dem gleichnamigen Ort Morungen im Südharz und war ursprünglich ein Burgmannen- bzw. Ministerialgeschlecht. Sein erster bekannter Ahnherr ist Heinrich von Morungen († nach dem 17. August 1218 in Leipzig), ein bedeutender altdeutscher Minnesänger. Zu Besitzungen des Geschlechts gehörten Breitungen (Südharz), Grillenburg (1430–1547), Morungen, Obersdorf, Ostrau bei Merseburg (1432–1448), Roldisleben (ab 1432) und Sangerhausen (Morunger Hof). Es zählte zu den Vasallen der Wettiner, der Grafen zu Stolberg und der Grafen von Schwarzburg.[1] Die Familie starb im Mannesstamm mit dem Tod von Carl Otto von Morungen auf Obersdorf 1719 aus.[2][3]

Wappen

Blasonierung des Wappens von Heinrich von Morungen im Codex Manesse (Anfang 14. Jahrhundert)
In Blau drei (2:1) liegende silberne Halbmonde, an den Spitzen überhöht von goldenen Sternen. Auf dem Helm mit blau-goldenen Helmdecken der silberne Mond mit den zwei Sternen.[4][5]
Blasonierung des späteren Wappens in Siebmachers Wappenbuch
In Blau ein goldener senkrecht stehender ungebildeter Halbmond, vor diesem ein goldener Stern. Auf dem Helm mit blau-goldenen Decken ein geharnischter Ritter mit befiederten Helm in ganzer Figur, in der Rechten ein Schwert haltend.[1]

Persönlichkeiten

  • Bertha von Morungen († 1144), Klosterstifterin
  • Heinrich von Morungen († nach dem 17. August 1218 in Leipzig), bedeutender Minnesänger
  • Volkmar von Morungen, Vogt und Amtmann von Stolberg (Harz)
  • Melchior von Morungen, Epitaph in der Ulrichskirche in Sangerhausen

Literatur

Einzelnachweise

  1. a b Mülverstedt (1908), S. 39.
  2. Mülverstedt (1884), S. 111.
  3. Fr. Schmidt: Das obersächsische (südharzische) Ministerialgeschlecht von Morungen (Geschlecht des Minnesingers Heinrich v. Morungen zu Sangerhausen und Obersdorf). In: Zeitschrift des Harz-Vereins für Geschichte und Altertumskunde 343 (1900), S. 171.
  4. Uwe Meves: Regesten deutscher Minnesänger des 12. und 13. Jahrhunderts. de Gruyter, Berlin/New York 2005, S. 652.
  5. Horst Brunner: Geschichte der deutschen Literatur des Mittelalters und der Frühen Neuzeit im Überblick. In: Reclams Universal-Bibliothek. 3. Auflage. Nr. 17680. Reclam, Stuttgart 2013, S. 169.

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Wappen derer von Morungen
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Wappen derer von Morungen
Codex Manesse 076v Heinrich von Morungen.jpg
Codex Manesse, UB Heidelberg, Cod. Pal. germ. 848, fol. 76v: Herr Heinrich von Morungen