Moonraker

Moonraker
OriginaltitelMoonraker
Deutscher TitelMondblitz (1963)

Moonraker (2012)

AutorIan Fleming
deutsche ÜbersetzungM.F. Arnemann (1963)

Anika Klüver und Stephanie Pannen (2012)

VerlagScherz Verlag (1963)

Cross Cult (2012)

Vorheriger RomanLeben und Sterben lassen
Nachfolgender RomanDiamantenfieber

Moonraker ist ein Roman von Ian Fleming und das dritte Buch der James-Bond-Serie. Der Roman erschien am 5. April 1955 in England und erst 1963 unter dem Titel Mondblitz in Deutschland. Die neueren Ausgaben verwenden den englischen Originaltitel.

Im September 2012 erschien Moonraker in einer Neuübersetzung von Stephanie Pannen und Anika Klüver beim Verlag Cross Cult. Erstmals ist der Roman in einer ungekürzten Übersetzung und mit den originalen Kapitelabschnitten und -überschriften in Deutschland erhältlich. Anlass für die neue Neuübersetzung und -veröffentlichung aller Bond-Romane war das 50-jährige Jubiläum des ersten Bond-Films im Jahr 2012.

Handlung

Die gesamte Handlung spielt innerhalb von nur fünf Tagen.

Sir Hugo Drax will England die Superrakete „Moonraker“ als Instrument der nuklearen Abschreckung schenken und wird deshalb dort als Nationalheld verehrt. Der Metallmagnat und Multimillionär wird im exklusiven Londoner Blades-Club des Falschspiels verdächtigt. M, der den Besitzer des Clubs kennt und selbst dort spielt, bittet James Bond, das unerhörte Vorkommnis aufzuklären. Sir Hugo Drax betrügt beim Bridge, denn er verwendet einen Spiegel beim Kartengeben. M und Bond durchschauen und überlisten ihn durch einen Trick. Währenddessen wird der Sicherheitsoffizier Tallon in einem Lokal nahe Drax’ Raketengelände von einem deutschen Mitarbeiter ermordet.

M vermutet im Rahmen eines geplanten Testabschusses der Rakete in die Nordsee eine mögliche Sabotage durch SMERSH. Er sieht in Bond einen Ersatz für Tallon und die Möglichkeit, einen seiner Agenten einzuschleusen. In Drax' Anlage in Kent lernt Bond Sir Hugos schöne Privatsekretärin Gala Brand kennen, die insgeheim für Scotland Yard arbeitet. Aber auch der Wissenschaftler Dr. Walter und Drax’ Adjutant und Leibwächter Willy Krebs geraten in das Blickfeld des Geheimagenten. So legt sich Bonds Verdacht schnell auf die übrigen Arbeiter, bei denen es sich ausschließlich um Deutsche handelt.

Während Bond die Anlage erforscht, erwischt er Krebs beim Schnüffeln in seinem Zimmer. Da dieser auch Galas Zimmer durchsucht hat, glaubt er, den feindlichen Spion gefunden zu haben, wird jedoch von Drax beschwichtigt. Als Bond mit Gala den Strand um die Anlage erkundet, werden sie von herabstürzenden Kreidefelsen beinahe erschlagen. Bonds Spekulationen, dass Drax noch mehr zu verbergen hat, erhärten sich währenddessen immer mehr.

Am nächsten Tag kann Gala die wahre Bestimmung des Moonraker-Projekts aufdecken: Mithilfe von Drax' geheimen Notizbuch erkennt sie, dass die geplanten Zielkoordinaten der Rakete nicht in der Nordsee, sondern in London liegen. Doch sie wird von Drax und Krebs entführt und gefoltert. Nach einer wilden Verfolgungsjagd wird auch Bond gefangen genommen.

Zurück in der Anlage offenbart Sir Hugo Drax, in Wahrheit der ehemalige deutsche Wehrmachtsoldat Graf Hugo von der Drache, seine wahre Geschichte und den Racheplan, London zu zerstören; durch einen von einem russischen U-Boot gelieferten Atomsprengkopf, der in der Moonraker-Rakete eingebaut wird. Danach will er sich mit diesem U-Boot über die Nordsee absetzen. Bond und Gala gelingt es, sich zu befreien. Nachdem alle Wachen die Anlage in Richtung U-Boot verlassen haben, schafft es Bond Minuten vor dem geplanten Start der Rakete, die Zielkoordinaten in die ursprünglichen Werte zu ändern. Drax startet medienwirksam die Rakete und verschwindet danach mit seinen Schergen. Bonds Plan geht auf und die Rakete landet genau in dem Moment im Meer, als Drax' U-Boot auftaucht. Er und seine Gehilfen finden den Tod.

Bond erhält zur Rehabilitation einen Monat Sonderurlaub, den er eigentlich mit Gala in Frankreich verbringen will, doch sie erzählt ihm, dass sie am nächsten Tag heiratet.

Kritik

„Moonraker“ gilt als einer der besten James-Bond-Romane. In Deutschland allerdings wurde er wegen seiner anti-deutschen Tendenzen kritisch aufgenommen und aus diesem Grund erst acht Jahre nach der englischen Erstauflage veröffentlicht.

Verfilmung

Das Buch diente als Vorlage für den 1979 gedrehten James-Bond-Film Moonraker, mit Roger Moore in der Hauptrolle. Die Handlung wurde stark verändert und modernisiert und hat kaum mehr etwas mit der Vorlage zu tun.

Im vorangegangenen Film Der Spion, der mich liebte (1977) war bereits die Idee mit den U-Booten und den Atomraketen verwendet worden. Hier werden die Raketen ebenfalls umgelenkt, so dass sich die beiden gekaperten U-Boote gegenseitig vernichten.

Literatur

  • Ian Fleming: Moonraker. Cross Cult / Amigo Grafik, Ludwigsburg 2012, ISBN 978-3-86425-074-3.

Herkunft des Titels

Als Moonraker bezeichnet man das höchste Rahsegel eines Klippers.