Monmarvès

Monmarvès
StaatFrankreich
RegionNouvelle-Aquitaine
Département (Nr.)Dordogne (24)
ArrondissementBergerac
KantonSud-Bergeracois
GemeindeverbandCommunes de Portes Sud Périgord
Koordinaten44° 43′ N, 0° 37′ O
Höhe82–172 m
Fläche5,66 km²
Einwohner63 (1. Januar 2019)
Bevölkerungsdichte11 Einw./km²
Postleitzahl24560
INSEE-Code

Turm bei Monmarvès

Monmarvès ist eine französische Gemeinde mit 63 Einwohnern (Stand 1. Januar 2019) im Département Dordogne in der Region Nouvelle-Aquitaine (vor 2016: Aquitanien). Die Gemeinde gehört zum Arrondissement Bergerac und zum Kanton Sud-Bergeracois (bis 2015: Kanton Issigeac).

Der Name in der okzitanischen Sprache lautet Mont Marvès. Der erste Namensteil bedeutet „Anhöhe“, „Berg“, die Herkunft des zweiten Namensteils ist dagegen unbekannt. Er könnte auf den Namen einer Person zurückgehen, die mit „Marv-“ beginnt.[1]

Geographie

Monmarvès liegt ca. 20 km südöstlich von Bergerac im Gebiet Bergeracois der historischen Provinz Périgord an der südlichen Grenze zum benachbarten Département Lot-et-Garonne.

Umgeben wird Monmarvès von den Nachbargemeinden:

Issigeac
PlaisanceKompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigtBoisse
Saint-Quentin-du-Dropt
(Lot-et-Garonne)
Cavarc
(Lot-et-Garonne)

Monmarvès liegt im Einzugsgebiet des Flusses Garonne.

Die Nette, ein Nebenfluss der Bournègue, bewässert das Gebiet der Gemeinde zusammen mit ihrem Nebenfluss, dem Ruisseau du Grand Pigat, der in Monmarvès entspringt.[2]

Geschichte

Toponymie

Toponyme und Erwähnungen von Monmarvès waren:

  • Monmarvès (1298, Gewohnheitsrechte von Issigeac),
  • Mons Mirvesius (1312, Schriftensammlung des Abbé de Lespine, Issigeac),
  • Mons Marvesius (1365, Schriftensammlung des Abbé de Lespine, Kastellanei des Périgord),
  • Montmarvey (1750, Karte von Cassini),
  • Monmarvés (1793, Notice Communale),
  • Monmarvès (1801, Bulletin des Lois),
  • Mont-Marvès (1873, Dictionnaire topographique du département de la Dordogne).[3][4][5]

Einwohnerentwicklung

Zu Beginn der Aufzeichnungen am Ende des 18. Jahrhunderts hatte die Größe der Gemeinde ihre Höchststände mit rund 180 Einwohnern. In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts sank die Einwohnerzahl zunächst, konnte aber bis zur Mitte des gleichen Jahrhunderts nochmals auf einen relativen Höchststand von rund 170 Einwohnern steigen. In der Folgezeit begann eine lange Phase der Stagnation, bei der die Größe der Gemeinde bei kurzen Erholungsphasen bis zu den 1980er Jahren auf rund 40 Einwohner sank, bevor eine moderate Wachstumsphase einsetzte, die bis heute anhält.

Jahr196219681975198219901999200620102019
Einwohner696244425457475863
Ab 1962 offizielle Zahlen ohne Einwohner mit Zweitwohnsitz
Quellen: EHESS/Cassini bis 2006,[5] INSEE ab 2010[6]

Sehenswürdigkeiten

Kirche Sainte-Marie

Die Gemeinde ist die einzige des Départements, die keine Kirche mehr besitzt. Die frühere Kirche wurde im 12. Jahrhundert errichtet und in den Hugenottenkriegen zerstört. Heute ist nur eine Ruine zu sehen mit der südlichen Hälfte der Apsis und den romanischen Wänden des Langhauses.[7][8]

Schloss Gauthié

Die unterschiedlichen Teile des Schlosses datieren aus dem 15. 17. und 19. Jahrhundert. Es wurde nach der Tradition des Périgord restauriert und befindet sich inmitten eines acht Hektar großen Parks mit hundertjährigen Bäumen. Zur Schlossanlage, die heute Gästezimmer anbietet, gehört ein Garten, ein Rosengarten und ein Teich.[8]

Wirtschaft und Infrastruktur

Weinberg der AOC Côtes de Bergerac

Ackerbau, Weinbau und Tourismus sind die wichtigsten Wirtschaftsfaktoren der Gemeinde.[7]

Mescoules liegt in den Zonen AOC des Bergerac mit den Appellationen Bergerac (blanc, rosé, rouge) und Côtes de Bergerac (blanc, rouge).[9]

Aktive Arbeitsstätten nach Branchen am 31. Dezember 2015[10]
Gesamt = 10

Sport und Freizeit

Der Rundweg Boucle de la Nette - Monmarvès besitzt eine Länge von 6,5 km bei einem Höhenunterschied von 71 m. Er führt zu Fuß oder mit dem Fahrrad vom Zentrum der Gemeinde zum Flusslauf der Nette und ihrem Stausee. Der Weg führt auch am Menhir der Nachbargemeinde Boisse, an Taubenschlägen und am Turm einer ehemaligen Windmühle vorbei, die einst die Windkraft an ihrem Standort auf dem Kamm eines Hügels nutzte, um Getreidemehl zu produzieren.[11]

Verkehr

Die Route départementale 21 durchquert das Gebiet der Gemeinde von Nord nach Süd. Sie verbindet Monmarvès im Norden mit Issigeac, dem Hauptort des ehemaligen Kantons, im Süden mit Castillonnès im benachbarten Département Lot-et-Garonne auf der Verkehrsachse Bergerac–Agen.

Weblinks

Commons: Monmarvès – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Le nom occitan des communes du Périgord (fr) Départementrat des Départements Dordogne. Archiviert vom Original am 3. März 2016.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/communes-oc.cg24.fr Abgerufen am 4. Dezember 2018.
  2. Ma commune : Monmarvès (fr) Système d’Information sur l’Eau du Bassin Adour Garonne. Abgerufen am 4. Dezember 2018.
  3. Paul Vicomte de Gourgues: Dictionnaire topographique du département de la Dordogne (fr) In: Dictionnaire topographique de la France. Imprimerie nationale. S. 208. 1873. Abgerufen am 4. Dezember 2018.
  4. France 1750 (en) David Rumsey Map Collection: Cartography Associates. Abgerufen am 4. Dezember 2018.
  5. a b Notice Communale Monmarvès (fr) EHESS. Abgerufen am 4. Dezember 2018.
  6. Populations légales 2015 Commune de Monmarvès (24279) (fr) INSEE. Abgerufen am 4. Dezember 2018.
  7. a b Monmarvès (fr) Gemeindeverband Communauté de communes des Portes Sud Périgord. Abgerufen am 4. Dezember 2018.
  8. a b Château Gauthié (fr) chateau-fort-manoir-chateau.eu. Abgerufen am 4. Dezember 2018.
  9. Institut national de l’origine et de la qualité : Rechercher un produit (fr) Institut national de l’origine et de la qualité. Abgerufen am 4. Dezember 2018.
  10. Caractéristiques des établissements en 2015 Commune de Monmarvès (24279) (fr) INSEE. Abgerufen am 4. Dezember 2018.
  11. Boucle de la Nette - Monmarvès (fr) Institut national de l’information géographique et forestière (IGN). 1. August 2018. Abgerufen am 4. Dezember 2018.

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