Monaco Franze – Der ewige Stenz

Fernsehserie
TitelMonaco Franze – Der ewige Stenz
ProduktionslandDeutschland
OriginalspracheDeutsch
Länge48 Minuten
Episoden10 in 1 Staffel
IdeeHelmut Dietl, Patrick Süskind, Franz Geiger
ProduktionJürgen Dohme, Balance Film München
MusikDario Farina, Gian Piero Reverberi
Erstausstrahlung2. März – 11. Mai 1983 auf Deutsches Fernsehen
Besetzung

Nebendarsteller:

Denkmal an der Münchner Freiheit – Helmut Fischer in seiner Rolle als Monaco Franze

Monaco Franze – Der ewige Stenz ist eine zehnteilige bayerische Fernsehserie rund um die gleichnamige Hauptfigur, überwiegend unter der Regie von Helmut Dietl.

Figuren

Hauptfigur ist der zu Beginn der Handlung 45-jährige Münchner Kriminalkommissar und Lebemann, der „ewige Stenz“ (Frauenheld) Franz Münchinger; am Ende der Handlung ist er über 50 Jahre alt. Er wurde im Münchner Westend in der Kazmairstraße als uneheliches Kind geboren; sein Stiefvater war Änderungsschneider. Er hat einen unehelichen Sohn. Er wird nach der italienischen Bezeichnung für München (Monaco di Baviera) „Monaco Franze“ genannt.[1] Im Verlauf der Handlung wird er zum Frühpensionär und zeitweise zum Privatdetektiv.

Münchinger lebt mit seiner Frau Annette von Soettingen in harmonischer Ehe in München-Schwabing. Er liebt seine Stadt und seine Frau Annette, die er liebevoll „Spatzl“ nennt. Und Annette liebt Monaco Franze, obwohl sie aus besseren Kreisen stammt. Er hat sie vor einem Heiratsschwindler bewahrt.[2]

Monaco Franze aber liebt auch das Abenteuer. Ihm eigen ist sein brennendes Interesse am weiblichen Geschlecht. Er hat immer wieder Beziehungen zu anderen Frauen, was Annette durchaus bewusst ist und was sie wohl oder übel toleriert. Sein bester Freund Manfred „Manni“ Kopfeck, sein Kollege bei der Münchener Polizei, ist ihm beim Anbahnen von Affären und ihrem Verschleiern vor seiner Frau behilflich.

Annette betreibt einen Antiquitätenladen und verkehrt standesgemäß in der sogenannten besseren Gesellschaft, mit der Monaco Franze wenig anfangen kann. Dieser Kontrast führt oft zu komischen Situationen, so etwa, wenn er mit allen Mitteln versucht, einen Opernbesuch zu vermeiden.

Folgen

Nr.TitelErstausstrahlung
1Ein bissel was geht immer2. März 1983
2Die italienische Angelegenheit9. März 1983
3Kalt erwischt!16. März 1983
4Der Friedensengel23. März 1983
5Der Herr der sieben Meere30. März 1983
6Mehr seelisch, verstehn’s?6. April 1983
7Ein ernsthafter älterer Herr13. April 1983
8Macht’s nur so weiter!27. April 1983
9Wo ist das Leben noch lebenswert?4. Mai 1983
10Abgestürzt11. Mai 1983

Ein bissel was geht immer

Monaco genießt als alternder Stenz die Freiheiten, die seine Frau ihm lässt. Manchmal muss er allerdings ein bisschen nachhelfen. So etwa, wenn sie ihn zu einem Opernbesuch mit ihren Freunden aus der „besseren Gesellschaft“ mitnehmen möchte. Er schiebt eine dringende Fahndung vor, und sein Freund Manni muss ihm da beistehen.

Statt einer dienstlichen Fahndung leiten die beiden jedoch die Suche nach einer jungen Frau ein, die Monaco vor kurzem kennengelernt hat. Obwohl er seinen Charme hat spielen lassen, hat er weder erfahren, wie sie heißt, noch wo sie wohnt. Mit kriminalistischem Spürsinn und mit Mannis Hilfe versucht er nun, die junge Frau im Münchner Nachtleben aufzuspüren. Auch sie konnte den Charmeur nicht vergessen und hofft ihrerseits, Monaco wiederzufinden.

Annette kann ihren Mann schließlich dazu überreden, stattdessen beim nächsten Opernbesuch mitzukommen. Als eher bodenständiger Lebemann interessiert er sich überhaupt nicht für die Oper. Daher graut ihm vor allem vor dem im Anschluss an das Ereignis geplanten Umtrunk mit Annettes kulturbeflissenen Freunden. Listig befragt er nach der Vorstellung den angesehenen Opernkritiker der „Süddeutschen Zeitung“ nach dessen Einschätzung, damit er weiß, ob er die Inszenierung gut oder schlecht finden soll. Während Annettes Freunde die Vorstellung überschwänglich loben, äußert sich Monaco sehr abschätzig („A rechter Scheißdreck war’s!“) – er kennt ja den Verriss des Musikkritikers. Es kommt zum Eklat. Als sein Urteil aber direkt nach dem Verlassen des Gasthauses mit der Opernkritik in der Frühausgabe der Zeitung untermauert wird, ist ihm Annette nicht länger böse und nun sogar auf seiner Seite.

Die italienische Angelegenheit

Abgewandelter Spruch „Immer des Gschiss mit der Elli“, daneben ein Bild von Monaco bei einer Demonstration in München (2024)

Münchinger ist mit der Aufklärung von Schutzgelderpressungen in diversen italienischen Gaststätten betraut, was er elegant damit verbindet, seine Liebschaften zum Essen auszuführen und ihnen mit seiner scheinbar gefährlichen Mission zu imponieren. Auch verschafft ihm die „italienische Angelegenheit“ ein hervorragendes Alibi, seine nächtlichen Abenteuer vor seiner Annette zu kaschieren. Als ihn seine Geliebte Elli (die Dame aus der ersten Folge) in einem der beschatteten Lokale mit einer anderen seiner Affären (Dolly Dollar) erwischt, kündigen ihm beide die Beziehung auf. Um ihn besser kontrollieren zu können, lässt ihn Annette von ihrem Freund Prof. Hallerstein, der sie verehrt, ihren Monaco aber nicht ausstehen kann, untersuchen und für dienstunfähig erklären. Münchinger wird in den vorzeitigen Ruhestand versetzt. Über die Figur Elli sagt Monaco mehrfach „Immer des Gschiss mit der Elli“, was zu einem geflügelten Wort wurde.

Kalt erwischt

Der Tierpark-Toni, ein durchtriebener Münchner Gauner, der seine Tricks mit Hilfe von Tieren ausführt, wurde seinerzeit vom Monaco eingebuchtet. Nachdem er seine Haft abgesessen hat, möchte er sich nun rächen. Dazu überlegt er sich mit zwei Gaunerkollegen eine hinterlistige Aktion: Er will dem Monaco eine Affäre anhängen. Der ist seit kurzem Frühpensionär und vertreibt sich seine hinzugewonnene Zeit auch in Waschsalons, wo er jüngere Frauen mit Geschichten über seine Tätigkeit als Privatdetektiv zu beeindrucken versucht.

Der Friedensengel

Plötzlich und unerwartet taucht eine fünf Jahre zurückliegende Schweizer Liebschaft (Hilde Ziegler) samt Ehemann (Walo Lüönd) in München auf, an die sich der Monaco Franze zunächst nicht erinnern kann. Da die Schweizerin ihn über die Jahre jedoch einfach nicht vergessen konnte, ist auch der Ehemann inzwischen davon überzeugt, dass es das Beste sei, Monaco und seine Frau kämen noch einmal zusammen. Monaco ist davon gar nicht begeistert, möchte er sich doch ungern zu sehr binden. Nach einigen Kapriolen kann die Schweizer Ehe dann auch wieder gekittet werden. Monaco jedoch muss zumindest zeitweise zu Hause aus- und in seine Detektei-Räume einziehen.

Der Herr der sieben Meere

Der Fasching steht an und der Großstadt-Casanova Monaco und sein bester Freund Manni wollen da nicht fehlen. Annette will den Fasching wie jedes Jahr in ihren gut situierten Kreisen verbringen, diesmal auf dem legendären Maskenball von Staatssekretär Dr. Braun. Monaco jedoch hindert ein grippaler Infekt daran, sie zu begleiten, was ihm recht gelegen kommt.

Als er auch am Faschingssamstag das Bett hütet, ruft Manni Kopfeck an und überredet ihn, mit auf den Faschingsball im Donnersberger Hof zu gehen. Dort ist die traditionelle Wirtschaft allerdings einem Fast-Food-Betrieb gewichen, so erzählt ihnen der Wirt (Fritz Straßner); der Ball finde also heuer nicht statt. Enttäuscht beschließen die beiden, den Abend zu beenden, und Manni fährt Monaco wieder nach Hause. Dort angekommen muss er feststellen, dass er seinen Hausschlüssel in der Wohnung vergessen hat. Da er auf keinen Fall nach seiner Frau in der gemeinsamen Wohnung eintreffen will, da der Schwindel dann aufgedeckt würde, stürzen sich die beiden wieder ins nächtliche Getümmel, um nach einem altbekannten Kriminellen zu suchen, der für sein Talent bekannt ist, verschlossene Türen zu öffnen.

Im Nachtleben trifft Monaco auf seine alte Liebschaft Lilly (Michaela May) und begleitet sie nach Hause. Zu seinem Bedauern erfährt er, dass seine frühere Angebetete mittlerweile ein Kind von einer anderen Faschingsbekanntschaft hat und sie ohnehin nur darauf aus ist, über Monacos Kontakte zur „besseren Gesellschaft“ an eine größere Wohnung zu kommen. Enttäuscht macht sich Monaco auf den Heimweg. Annette ist zur gleichen Zeit auf ihrem gediegenen Maskenball ziemlich angetrunken, schnappt Dr. Schoenferber nach einem eindeutigen Annäherungsversuch seinen Porsche weg und fährt auf und davon.

Als Monaco am folgenden Morgen übernächtigt heimkommt, findet er nur die Haushälterin Irmgard vor, von seiner Frau fehlt jede Spur. Verzweifelt leitet Monaco alles in die Wege, um Annette wiederzufinden. Aber erst am Aschermittwoch taucht sie gut gelaunt wieder auf und lässt ihn im Unklaren darüber, wie sie das Faschingswochenende verbracht hat.

Mehr seelisch, verstehn’s?

Monaco, der sich seit der Trennung von Annette in einem seelischen Tief befindet, wohnt nun in seinem Büro, während Annette ihr neues Leben ohne ihren Monaco sehr zu genießen scheint. Sein ehemaliger Kollege Manni Kopfeck arbeitet unterdessen an einem Handtaschendiebstahl, bei dem der polizeibekannte Tierpark-Toni wohl eine Rolle spielt. Toni hat allerdings nicht nur ein „Ding“ am Laufen. Er nimmt mit Annette Kontakt auf, um antike Heiligenfiguren über deren Antiquitätengeschäft zu verkaufen. Toni lässt allerdings die Heiligenfiguren zersägen und mit Rekonstruktionen ergänzen, um so zwei Originale verkaufen zu können.

Monaco kann derweil seinen Freund Manni zu einem spontanen gemeinsamen Urlaub überreden. Sie buchen für sich „Stille Tage“ in einem Kloster, die aus spartanischen Mahlzeiten und Exerzitien bestehen. Als dann aber Annette wegen der „Fälschungen“ von der Polizei verhaftet wird, brechen die beiden ihren „Abenteuerurlaub für die Seele“ ab und Monaco eilt seinem Spatzl zu Hilfe.

Ein ernsthafter älterer Herr

Monaco steht am Ende seiner Laufbahn als Detektiv und räumt seine Detektei. Dabei macht er Bekanntschaft mit einem geläuterten Lebemann (Harald Leipnitz), der durch seinen Lebenswandel beinahe alles verloren hätte und jetzt ein „ernsthafter älterer Herr“ werden will. Monaco erkennt sich in ihm wieder, doch er denkt noch lange nicht daran, mit seinem Lebenswandel als „ewiger Stenz“ zu brechen. Im Gegenteil, er schlittert jetzt erst so richtig in die Midlife Crisis. Er lässt sich von Friseur Loisl (Martin Sperr) die grauen Schläfen färben und lernt seinen „Engel“ kennen: Jacqueline (Olivia Pascal), die ihrem Alter nach ohne weiteres seine Tochter sein könnte. Annette kämpft unterdessen mit dem Finanzamt. Sie hat den Steuerprüfer Wiesbeck (Wilfried Klaus) in ihrem Laden, während ihr geliebter Franzl zwanghaft versucht, sich mit Jogging, Squash, Schwimmbad und Sauna fit zu machen. Doch das reicht ihm noch nicht und so geht er in einem Boxverein trainieren, wo er den „King“ Ludwig zu einem Kampf herausfordert.

Jacqueline aber hat bereits gelernt, ihre Jugend gezielt einzusetzen. Sie trennt sich von Monaco und wendet sich einer finanziell wesentlich besser gestellten Herrenbekanntschaft (Axel Regnier) zu. Als Monaco nach einem Boxkampf gegen King Ludwig im Krankenhaus wieder aufwacht, kann er sich an nichts von dem erinnern, was seit seiner Begegnung mit dem „ernsthaften älteren Herren“ passiert ist.

Macht’s nur so weiter!

Angesichts der um sich greifenden Wirtschaftskrise besucht Monaco einen Dolmetscher-Kurs. Annette freut sich, könnte man doch auf die bessere Qualifikation zurückgreifen, wenn die Lage sich weiter verschlechtert. Monaco zeigt allerdings im Unterricht nur mäßigen Ehrgeiz. Er genießt vor allem die Zeit mit seinen Mitschülerinnen, bei denen er sich trotz der Krise sehr spendabel zeigt.

Sowohl Monaco als auch Annette erinnern sich unabhängig voneinander an die Zeiten ihrer Jugend – der Kontrast zur derzeitigen wirtschaftlichen Situation könnte für beide kaum gegensätzlicher ausfallen. Während Monaco sich darüber freut, dass für ihn seither alles steil bergauf ging, schnallen die bisher verwöhnte Annette und ihre Angestellte Olga den Gürtel enger.

Als Monaco schließlich bei der Abschlussprüfung durchzufallen droht, seine Frau aber für diesen Fall ankündigt, aus München wegzuziehen, sucht er händeringend nach einem Ausweg – so lässt er dann seinen Charme bei der Kursleiterin (Ulli Philipp) spielen.

Wo ist das Leben noch lebenswert?

Nach einem Vortrag über steuerlich interessante, lebenswerte und weniger vom Atomkrieg gefährdete Länder beschließt Annette, auf die Bermudas auszuwandern. Franz dagegen möchte in seinem geliebten München bleiben, und der Abschied von seinen geliebten Münchnerinnen fällt ihm schwer. Er versucht, die Abreise immer weiter hinaus zu zögern, doch Annette entgegnet, dass sie den nächsten Winter hier nicht mehr mitmachen wolle und bedrängt ihn, doch mitzukommen.

Franz will sich nun schweren Herzens von den für ihn wichtigsten über 100 weiblichen Bekanntschaften aus den letzten 20 Jahren verabschieden, jeweils mit einem kleinen Präsent und einem Portraitfoto. Nun befindet sich aber sein Notizbuch mit den Adressen im Schreibtisch, der schon im Umzugscontainer ist. Deshalb muss Franz auf Manfred Kopfeck zurückgreifen, der das Einwohnermeldeamt zur Mithilfe einschaltet. Während die Abreise immer näher rückt, wird Franz bereits von vorgezogenem Heimweh geplagt. Weil die Zahl seiner Affären beträchtlich ist, muss er die Verabschiedungen planvoll angehen.

Nach der Rückkehr von einem Kuraufenthalt am Tegernsee storniert Annette die von Monaco beabsichtigte Vermietung der Wohnung an Manni Kopfeck und verkauft beider langjähriges 180-m²-Domizil. Nach einem wehmütigen Abschied von Olga, Irmgard und Manni wartet Annette am Flughafen vergeblich auf ihren Mann. Sie besteigt das Flugzeug und hofft, dass er vielleicht vor ihr eingestiegen sei. Stattdessen sieht Monaco dem startenden Flugzeug nach – er konnte sein geliebtes München nicht verlassen.

Abgestürzt

Annette hat auf den Bermudas ein neues Leben begonnen. Monaco Franze vermisst sein „Spatzl“ in München und findet sich in seinem alten Leben nicht mehr zurecht. Er quartiert sich bei Manni Kopfeck ein, verscherzt es sich jedoch zunehmend mit seinem alten Freund und verfällt dem Alkohol. Als Franz schließlich auch noch einen Brand in Kopfecks Wohnung auslöst, kommt es zum Bruch und Franz sackt in die Obdachlosigkeit ab. Fortan lebt er als Wermutbruder und zieht durch die Münchner Kneipen.

Als seine Frau – von Manni wegen Monacos Abtauchen verständigt – von den Bermudas zurückkehrt, macht sie sich auf die Suche nach ihm. Auch sie hat sich auf den Bermudas nicht wohlgefühlt. Sie versucht über mehrere Stationen den sozialen Abstieg ihres Mannes zurückzuverfolgen. In den frühen Morgenstunden findet sie ihn schließlich in einer Spelunke am Viktualienmarkt, wo sich beide in die Arme fallen. Als sie die Wirtschaft verlassen, weist Annette Franz darauf hin, dass heute ihr 20. Hochzeitstag sei. Sie hoffen beide, dass ab jetzt alles besser wird. Mit dem rührenden Wiedersehen der beiden findet die Serie ihren Abschluss.

Hintergrund

Helmut Fischer in seiner Rolle als Monaco Franze – Graffiti an einer Wand in München (2021)

Die vom Bayerischen Rundfunk produzierte Serie wurde 1983 bundesweit in allen ARD-Programmen ausgestrahlt.[3] Aufgrund ihrer enormen Popularität wurde sie mehrfach wiederholt.[4] Ursprünglich für das Vorabendprogramm geplant, wurde „Monaco Franze – Der ewige Stenz“ später auch im Abendprogramm zur besten Sendezeit gezeigt.

1983 erhielten die beiden Hauptdarsteller Helmut Fischer und Ruth Maria Kubitschek sowie der Autor und Regisseur Helmut Dietl für die Serie den Goldenen Gong.[5]

Für Helmut Fischer war die Rolle des Monaco Franze der Durchbruch zum Star. Er wurde „über Nacht populär“.[6] Die Figur wird als seine „Paraderolle“[7] angesehen, ihre Charaktereigenschaften prägten auch weitere seiner Rollen.[3] Die Figur des Monaco Franze weist in ihrer Herkunft Parallelen zur Lebensgeschichte Helmut Fischers auf,[6] allerdings betonte Fischer zeitlebens, dass es zahlreiche Charaktereigenschaften gebe, in denen er sich stark von seiner Rolle unterschied.[3][8]

Die Serie entwickelt die Rolle eines Münchner Kriminalkommissars weiter, die Fischer bereits seit 1972 im Tatort aus München gespielt und die er noch bis 1987 innehatte; sein Vorgesetzter wurde in beiden Fällen von Gustl Bayrhammer gespielt.

Einige Charaktere, die Helmut Fischer in späteren Rollen verkörperte, beruhten auf dem Monaco Franze, so etwa in den Serien Unsere schönsten Jahre und Die Hausmeisterin. Auch in der Episode „Lästige Zeiten“ des Films Starke Zeiten wird darauf verwiesen. Fischer spielte sich darin 1988 in der Rolle des als „Monaco Franze“ bekannt gewordenen Schauspielers selbst.

Für den Typus des Stenz bezieht sich Monaco Franze auf das vom Volkssänger Alois Hönle komponierte Couplet Der Stolz von der Au. Helmut Dietl, der Hauptregisseur der Serie, definierte den Stenz folgendermaßen:

„Von etwas windiger Eleganz, der jeweils herrschenden Mode immer einen Schritt vorausstolzierend, hat der Stenz die Pflege seines Haupthaares sowie die Pflege seiner Schuhe (von denen er unzählige besitzt) zu kultischen Handlungen entwickelt. Er legt Wert auf Umgangsformen bzw. auf das, was er dafür hält, und schafft es, das oberste Ausstrahlungsziel dabei nicht aus den Augen zu verlieren: immer cool und lässig zu sein. Seine Sprache ist cool und lässig, die Art, wie er ein Glas, eine Zeitung oder eine Sonnenbrille hält, ist cool und lässig.“

Helmut Dietl: Interview in der Süddeutschen Zeitung[6]

Der Titel der ersten Folge ist gleichzeitig das Motto des Monaco Franze: „Ein bisserl was geht immer“. Der Ausspruch ist mittlerweile in den allgemeinen Sprachgebrauch übergegangen.[3]

Die Musik zur Serie stammt von den Komponisten Dario Farina und Gian Piero Reverberi. An den Drehbüchern für die einzelnen Episoden der Serie waren Patrick Süskind, Helmut Dietl und Franz Geiger beteiligt. Die Drehbücher von acht der zehn Episoden erarbeiteten Süskind und Dietl zusammen. Die Regie führte in diesen Folgen Helmut Dietl alleine. Geiger war alleiniger Autor und Regisseur der beiden Folgen Der Friedensengel und Mehr seelisch, verstehn’s?.[9] Franz Geiger hat in der Serie mehrere Cameo-Auftritte als Kriminaldirektor, Patrick Süskind ist ebenfalls in einer Episode kurz zu sehen.

Einen weiteren Auftritt in der Rolle des Monaco Franze hatte Helmut Fischer 1987 mit dem Schlager „Spatzl, schau wie i schau“, komponiert von Claus Redl.[10][11]

Der Antiquitätenladen, den Monacos Frau Annette von Soettingen betreibt, befindet sich in der Fürstenstraße 10 im Stadtteil Maxvorstadt. Der Laden, der auch in der Realität ein Antiquitätengeschäft ist, diente als Drehort für die Serie. Dort werden auch heute noch historische Möbel verkauft. Die Wohnung von Franz Münchinger und seinem „Spatzl“ befindet sich in der Agnesstraße 16 im Stadtteil Schwabing.[12]

DVD- und Blu-ray-Veröffentlichung

Am 15. Januar 2004 erschien die Serie als Box-Set mit drei DVDs. Darin enthalten sind ein Interview mit Helmut Dietl und ein Booklet mit Hintergrundinformationen.[13] Im Dezember 2015 erschien die Serie schließlich in digital überarbeiteter Form mit verbessertem Ton und Bild im Blu-Ray-Format auf zwei Disks.[14]

Gastauftritte

Eine ganze Reihe bekannter Schauspieler hatte in der Serie einen Gastauftritt:

Neben Franz Geiger ist mit Patrick Süskind ein weiterer Autor der Serie in einem kurzen Cameo-Auftritt zu sehen.

Literatur

  • Helmut Dietl, Patrick Süskind: Monaco Franze: Der ewige Stenz. In der Originalfassung. Albrecht Knaus, München 1983.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. mit der Betonung [mo'nako] statt der im Italienischen korrekten ['monako]
  2. BR.de: Monaco Franze: Der ewige Stenz. In: BR Bayerisches Fernsehen. Abgerufen am 24. Juli 2013.
  3. a b c d Monaco Franze: Spät berufener Stenz. In: Bayerisches Fernsehen. Abgerufen am 24. Juli 2013.
  4. Monaco Franze – Der ewige Stenz (Monaco Franze – Der ewige Stenz) im kabel eins Serienlexikon. In: kabeleins. Abgerufen am 23. April 2009.
  5. Kurzbiografie von Ruth Maria Kubitschek. In: ruth-maria-kubitschek.ch. Abgerufen am 7. Dezember 2013.
  6. a b c Helmut Fischer – „Immer lässig und von etwas windiger Eleganz“. In: Süddeutsche Zeitung. 11. Mai 2010, abgerufen am 26. März 2016.
  7. Claudia Wessel: Helmut Fischer zum 10. Todestag – Spatzl schau, wie i schau. In: Süddeutsche Zeitung. 14. Juni 2007, abgerufen am 19. April 2009.
  8. Nico Fried: „Monaco Franze“ ist tot : Textarchiv : Berliner Zeitung Archiv. In: Berliner Zeitung. 16. Juni 1997, archiviert vom Original; abgerufen am 24. April 2009.
  9. Biografie von Franz Geiger. (PDF; 9 kB) Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 22. Dezember 2015; abgerufen am 8. Mai 2009.
  10. Spatzl, schau wie i schau (1987). In: Youtube. Abgerufen am 17. Mai 2020.
  11. „Spatzl schau, wie i schau“ Helmut Fischer zum 10. Todestag – 11. Mai 2010.
  12. Andrea David: Die Welt der Drehorte: Monaco Franze – Der ewige Stenz. 22. Juli 2013, abgerufen am 21. Juli 2023 (deutsch).
  13. „Geh’ Spatzl“: „Monaco Franze“ auf DVD. In: Website Amazon.de. Abgerufen am 17. Mai 2020.
  14. Monaco Franze Tassen & Aufkleber. In: franzmuenchinger.de. Abgerufen am 14. Dezember 2015.

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Graffiti an einer Wand in München - Helmut Fischer in seiner Rolle als Monaco Franze hat auch heute noch viele Fans in der bayerischen Landeshauptstadt. Foto von Graffiti (Außenaufnahme, Tageslicht, Querformat) an einer Wand in München mit Helmut Fischer in der Rolle des Monaco Franze.
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