Mitteldorf (Weisendorf)

Mitteldorf
Koordinaten: 49° 36′ 58″ N, 10° 48′ 34″ O
Höhe: 317 m ü. NHN
Einwohner:113 (10. Jul. 2019)[1]
Postleitzahl:91085
Vorwahl:09135
Mitteldorf Luftaufnahme (2020)

Mitteldorf ist ein Gemeindeteil des Marktes Weisendorf im Landkreis Erlangen-Höchstadt (Mittelfranken, Bayern).

Geografie

Das Dorf liegt an der Seebach, einem linken Zufluss der Regnitz. Die Seebach speist eine Kette von Weihern unmittelbar südöstlich des Ortes, Herrenweiher genannt. 100 Meter nordöstlich schließt sich die Siedlung Weisendorf an. Im Süden jenseits des Seebachs liegt das Waldgebiet Berghölzer. Ansonsten ist der Ort von Acker- und Grünland umgeben. Eine Gemeindeverbindungsstraße verläuft nach Weisendorf zur Staatsstraße 2259 (1,2 km nordöstlich) bzw. nach Sintmann zur Kreisstraße ERH 28 (1,2 km westlich).[2]

Geschichte

Mitteldorf wurde 1416 erstmals urkundlich erwähnt. In der Urkunde wurde bestätigt, dass die Herren von Maienthal zu Neuenbürg von Wilhelm von Seckendorff-Rynhofen den Ort (bestehend aus vier Höfen und dem großen Herrenweiher) als Eigengut kauften. In der Folgezeit kam es zu mehrmaligem Besitzerwechsel. 1573 tauschte der markgräfliche Kammerschreiber Endres Mußmann mit der Reichsstadt Nürnberg den Weiler gegen Dürrenmungenau. Von da an blieb er im Besitz des Landalmosenamtes Nürnberg.[3]

Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Mitteldorf 15 Anwesen. Das Hochgericht übte das bambergische Centamt Herzogenaurach aus. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft übernahm die Vogtei Lonnerstadt des nürnbergischen Landesalmosenamtes. Alleiniger Grundherr über die 15 Güter war die Vogtei Lonnerstadt.[4]

Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde Mitteldorf dem 1811 gebildeten Steuerdistrikt Hammerbach zugewiesen, 1812 dem Steuerdistrikt Weisendorf. 1813 gehörte es zur neu gebildeten Ruralgemeinde Sauerheim. Mit dem Zweiten Gemeindeedikt (1818) bestand die Ruralgemeinde nur noch aus Mitteldorf. 1824 wurde die Ruralgemeinde, benannt nach Rezelsdorf, wiederhergestellt.[5]

Am 1. Januar 1972 wurde Mitteldorf im Zuge der Gebietsreform in die Gemeinde Weisendorf eingegliedert.

Einwohnerentwicklung

Jahr001818001861001871001885001900001925001950001961001970001987002019
Einwohner616051565744676065101113
Häuser[6]161010881223
Quelle[7][8][9][10][11][12][13][14][15][16][1]

Religion

Die Einwohner waren nach Weisendorf gepfarrt.[4] Seit der Reformation ist der Ort evangelisch-lutherisch geprägt. Die Einwohner römisch-katholischer Konfession sind seit dem späten 19. Jahrhundert nach St. Josef (Weisendorf) gepfarrt.

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b Zahlen und Daten (Memento des Originals vom 30. September 2019 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/weisendorf.de auf der Website weisendorf.de. Höchstwahrscheinlich inkl. Nebenwohnsitzen.
  2. Mitteldorf im BayernAtlas. Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
  3. F. Krug (Hrsg.): Der Landkreis Erlangen-Höchstadt, S. 183. = G. Daßler (Hrsg.): Landkreis Höchstadt a. d. Aisch, S. 117.
  4. a b H. H. Hofmann: Höchstadt-Herzogenaurach, S. 75.
  5. H. H. Hofmann: Neustadt-Windsheim, S. 193. Nach H. H. Hofmann: Höchstadt-Herzogenaurach, S. 146f. ist Mitteldorf 1813 dem Steuerdistrikt Weisendorf zugewiesen worden.
  6. Es werden nur bewohnte Häuser angegeben. 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1871 bis 1987 als Wohngebäude.
  7. Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, S. 59 (Digitalisat).
  8. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 878, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  9. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1051, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  10. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 996 (Digitalisat).
  11. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1044 (Digitalisat).
  12. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1078 (Digitalisat).
  13. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 925 (Digitalisat).
  14. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 681 (Digitalisat).
  15. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 174 (Digitalisat).
  16. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 336 (Digitalisat).

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