Mispel (Heraldik)

Die Mispel, als Echte Mispel einer Pflanzenart der Kernobstgewächse, ist in der Heraldik eine seltene gemeine Figur und kann schnell mit der Wappenfigur Rose oder mit dem Fünfblatt verwechselt werden. Die genaue Bestimmung ist im Zweifelsfall durch die Wappenbeschreibungen zu klären. Verschiedene Bezeichnungen sind für diese Pflanze im Umlauf. Hier einige Beispiele: Aschperln, Asperl, Dörr- oder Dürrlitzen, Hesperl oder Hespelein und Mispelche.

Dargestellt wird im Wappenschild oder Feld stilisiert eine fünfblättrige Blüte mit Butzen in der Draufsicht. Zwischen den Blütenblättern sollten die schmalen spitzen Kelchblätter sichtbar sein, aber eine besondere Erwähnung in der Wappenbeschreibung erfahren diese nicht. Ein Blütenstiel, der ganze Baum, auch Früchte im Wappen oder eine andere Ansicht, ist selten und sollte erwähnt werden. Es sind alle heraldische Tinkturen erlaubt. Als heraldische Variante der Mispel gilt die sogenannte Geldernsche Rose.

Im italienischen Wappen der Gemeinde Nespolo (Latium) ist die Mispel als Gewächs redend (Mispel italienisch Nespolo) verwendet worden.

Siehe auch

Literatur

  • J. Siebmacher’s grosses und allgemeines Wappenbuch, Einleitungsband, Abteilung B: Grundsätze der Wappenkunst verbunden mit einem Handbuch der heraldischen Terminologie. Bauer und Raspe, Nürnberg 1889.
  • Walter Leonhard: Das große Buch der Wappenkunst. Entwicklung, Elemente, Bildmotive, Gestaltung. Lizenzausgabe. Bechtermünz, Augsburg 2001, ISBN 3-8289-0768-7, S. 254 Abb. 14.

Weblinks

Commons: Mispel in der Heraldik – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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Arenberg-Wappen 1905.jpg
Wappen des Herzogs von Arenberg
Blasonierung: In Rot drei (2.1) goldene Mispelblüten mit roten Butzen. Schildhalter: rechts ein doppelschwänziger schwarz bewehrter goldener Löwe, links ein schwarz bewehrter goldener Greif.
Duesseldorf Kalkum Wappen.JPG
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Düsseldorf, Deutschland; Schloss Kalkum, Wappen der Familie von Hatzfeld-Wildenberg am westlichen Portal. Es zeigt in den Feldern 1 und 4 das Hatzfeld-Wappen (schwarzer Maueranker in Gold), in den Feldern 2 und 3 das Wildenburgsche Wappen (drei rote Rosen in Silber). Geschaffen wurde das Relief im Jahr 1854 von dem Düsseldorfer Bildhauer Dietrich Mein(h)ardus, der auch die mit Schnitzereien reich verzierte, westliche Eingangstür des Herrenhauses gestaltete.