Militärmusik Vorarlberg

Das Kommandogebäude vom Bodensee aus gesehen
Militärmusik Vorarlberg

Die Militärmusik Vorarlberg dient in erster Linie der Ausbildung junger Musiker in Vorarlberg und den benachbarten Bundesländern. Ihren Sitz hat sie in der Kaserne Kommandogebäude Oberst Bilgeri in Bregenz. Jährlich nehmen ca. 40 Rekruten die Ausbildungsmöglichkeit in Anspruch und werden im Anschluss daran gerne als Kapellmeister oder in ähnlichen Funktionen in den örtlichen Musikvereinen eingesetzt.

Formationen

Derzeit tritt die Militärmusik Vorarlberg in folgenden Formationen auf:

Gesamtkapelle

Als Gesamtkapelle (ca. 50 Musiker) zu den verschiedenen Anlässen wie z. B. Eröffnung der Bregenzer Festspiele, Empfang hoher Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft und Kultur, Konzerte im In- und Ausland, Rasenshows bei festlichen Anlässen, Mitwirkung bei Veranstaltungen der Länder, Gemeinden, karitativen Organisationen, Sportveranstaltungen, Angelobungen, Großer Zapfenstreich von Österreichs Bundesheer, Teilnahme an internationaler Militärmusiktreffen. Der musikalische Höhepunkt ist das alljährlich stattfindende Galakonzert im Festspielhaus.

Kleine Harmonie

Als Kleine Harmonie in kleiner Blasmusikbesetzung mit 20 Musikern (Egerländer Besetzung) für böhmische und egerländer Unterhaltungsmusik, Frühschoppen und Abendunterhaltungen.

Bläserensemble

Das Bläserensemble (5 Musiker) in Kammermusikbesetzung mit Literatur aller Epochen zur Umrahmung von festlichen Anlässen verschiedener Art (Staatsbürgerschaftsverleihung, Gottesdienste usw.).

Jazzensemble

Jazzensemble Von der Combo bis zur Big-Band werden Jazzstandards dargeboten.

Geschichte

Beim geschichtlichen Rückblick auf das Militärmusikwesen in Vorarlberg fällt auf, dass in der k. u. k. Zeit die Anzahl der Militärmusiker durch den ständigen Wechsel der Regimenter im Land, stark schwankte. Erst seit der Ersten Republik besitzt Vorarlberg eine eigene Militärmusik. Sie gehörte zum selbständigen Alpenjägerbataillon Nr. 4 und wurde von Karl von Thann (1877–1946) sehr erfolgreich geleitet. Nach dem Zweiten Weltkrieg begann der damalige Kommandant des in Bregenz und Lochau stationierten Jägerbataillons Nr. 23, Major A. Überacker, in Eigeninitiative mit der Aufstellung einer Militärmusik. Die Musiker spielten damals zunächst „ehrenamtlich“. Sie hatten ihre hauptsächliche Verwendung im Jägerbataillon. Im Jahre 1959 wurde Stabswachtmeister Josef Kohsich vom Gardebataillon Wien mit der Führung der Militärmusik Vorarlberg beauftragt. Seit dieser Zeit ist diese Einrichtung ein fester Bestandteil im militärischen und kulturellen Leben Vorarlbergs. Von 2001 bis 2008 lag die Leitung der Militärmusik Vorarlberg in den Händen von Militärmusikkapellmeister Karl Gamper, vor allem die musikalische Aus- und Weiterbildung der Musiker.

Bisherige Militärkapellmeister

  • Milkplm Obst Prof Franz Reiter 1959–1973
  • Musikmeister Vzlt Hans Zaisberger 1973–1976 (mit der Führung betraut)
  • Milkplm Oblt Eduard Stallinger 1976–1979
  • Milkplm Obst Prof. Erich Hendl 1979–1999
  • Milkplm Mjr Ernst Herzog 1999–2000
  • Musikmeister Vzlt Alois Jäger 2000 (mit der Führung betraut)
  • Milkplm Mjr Karl Gamper 2001–2008
  • Milkplm Mjr Johannes Apfolterer 2008–2009
  • Milkplm Mjr Wolfram Öller seit 2010

Sonstiges

Ab Oktober 2014 wurde aus Kostengründen die Auflassung von fünf österreichischen Militärkapellen, darunter auch die Militärmusik Vorarlberg, diskutiert.[1] Im Dezember 2014 einigte sich die Regierung auf ein Behalten der neun Standorte, allerdings soll das Personal reduziert werden.[2] Statt bisher 47 soll es künftig 20 Musiker pro Bundesland geben.[3] Im Mai 2016 beschloss die österreichische Landeshauptleutekonferenz gemeinsam mit Verteidigungsminister Hans Peter Doskozil einen Stopp der Heeresreform: die Militärmusik soll in jedem Bundesland erhalten bleiben, jede Militärmusik soll aus 43 bis 47 Musikern bestehen.[4]

Weblinks

Commons: Militärmusik Vorarlberg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. derStandard.at – Minister Klug spart 13 Kasernen ein – Zukunft der Eurofighter offen. Artikel vom 4. Oktober 2014, abgerufen am 14. Dezember 2014.
  2. derStandard.at – Bundesheer: Regierung verkündet Einigung. Artikel vom 23. Dezember 2014, abgerufen am 23. Dezember 2014.
  3. diepresse.com – Volksanwalt prüft Einsparungen bei Militärmusik. APA-Meldung vom 4. Februar 2015, abgerufen am 8. Februar 2015.
  4. derStandard.at – Bundesheer: Militärmusik und Kasernen bleiben. Artikel vom 11. Mai 2016, abgerufen am 11. Mai 2016.

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Wappen der Republik Österreich: Nicht gesetzeskonforme Version des österreichischen Bundeswappens, umgangssprachlich „Bundesadler“, in Anlehnung an die heraldische Beschreibung des Art. 8a Abs. 3 Bundes-Verfassungsgesetz mit zwar nach Wappengesetz detailliertem, aber schwarzem statt grauem Gefieder, mit zu grellem Gelb sowie mit inkorrekter Darstellung des Bindenschilds, da die weiße Binde zu breit und der untere rote Balken zu schmal sowie der Spitz, statt halbrund zu sein, zu flach gerundet ist:

Das ursprüngliche Staatswappen wurde in der ersten Republik Österreich im Jahr 1919 eingeführt. Im austrofaschistischen Ständestaat wurde es im Jahr 1934 wieder abgeschafft und, im Rückgriff auf die österreichisch-ungarische Monarchie, durch einen Doppeladler ersetzt. In der wiedererstandenen (zweiten) Republik im Jahr 1945 wurde das Bundeswappen mit dem Wappengesetz in der Fassung StGBl. Nr. 7/1945 in modifizierter Form wieder eingeführt. Der Wappenadler versinnbildlicht, diesem Gesetzestext entsprechend (Art. 1 Abs. 1), „die Zusammenarbeit der wichtigsten werktätigen Schichten: der Arbeiterschaft durch das Symbol des Hammers, der Bauernschaft durch das Symbol der Sichel und des Bürgertums durch das Symbol der den Adlerkopf schmückenden Stadtmauerkrone […]. Dieses Wappen wird zur Erinnerung an die Wiedererringung der Unabhängigkeit Österreichs und den Wiederaufbau des Staatswesens im Jahre 1945 dadurch ergänzt, dass eine gesprengte Eisenkette die beiden Fänge des Adlers umschließt.“

Mit dem Bundesverfassungsgesetz vom 1. Juli 1981, mit dem das Bundes-Verfassungsgesetz in der Fassung von 1929 geändert wird, BGBl. Nr. 350/1981, wurden die Wappengesetze von 1919 und 1945 außer Kraft gesetzt und dem Text des Bundes-Verfassungsgesetzes mit Artikel 8a B-VG eine Verfassungsbestimmung über die Farben, die Flagge und das Wappen der Republik Österreich hinzugefügt. Mit der Neuverlautbarung des Wappengesetzes mit BGBl. Nr. 159/1984 in § 1 in der grafischen Umsetzung der Anlage 1 wurde das Bundeswappen in seiner aktuellen Version eingeführt.
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