Michael Weber (Schauspieler)

Michael Weber (* 27. Mai 1958 in Hamburg) ist ein deutscher Schauspieler, Autor und Regisseur.

Werdegang

Michael Weber wuchs in Schleswig-Holstein auf und erhielt nach einem abgebrochenen Studium der Geschichte in Berlin seine Ausbildung als Schauspieler an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Hamburg. Nach seinem Abschluss wurde er 1982 an das Thalia Theater in Hamburg engagiert.[1][2] Daneben bekam er erste Film- und Fernsehrollen. Schwerpunkt seiner Arbeit blieb jedoch auch in den folgenden Jahren die Theaterarbeit. Es folgten zahlreiche Engagements an namhaften Theatern in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Zudem spielte er in zahlreichen Kino- und Fernsehfilmen und wirkte in vielen Hörspiel- und Featureproduktionen, besonders des Deutschlandfunks, mit. Michael Weber hat vier Kinder und lebt mit seiner Familie in Hamburg. Er ist verheiratet mit der Schauspielerin Ruth Marie Kröger.

Theater

Seit 1985 spielte Michael Weber unter anderem am Schauspiel Frankfurt (1985–1988 und 2002–2006), am Staatstheater Stuttgart (1987–1989), am Schauspielhaus Bochum (1991–1996), am Residenztheater München (1987 und 2001), am Schauspielhaus Zürich (1996/97), am Deutschen Schauspielhaus Hamburg (1996–2000 und wieder seit 2013), am Theater Basel (2005/06), bei den Salzburger Festspielen (2005), am Burgtheater Wien (2000–2003), am Königlichen Theater Kopenhagen (2006), sowie am Schauspiel Köln (2007–2013).[3]

Seit 2013 ist er wieder festes Ensemblemitglied des Deutschen Schauspielhauses in Hamburg in der Intendanz von Karin Beier, wo er seitdem unter anderem in den Produktionen „Der Sturm“, „Pfeffersäcke in Zuckerland/Strahlende Verfolger“, „Die Ratten“, „Die Schule der Frauen“, „König Artus“, „Pastor Ephraim Magnus“ und „Versuch über die Pubertät“ zu sehen ist.[2] Weber arbeitet mit vielen namhaften Regisseuren zusammen und war als Schauspieler oft beim Berliner Theatertreffen zu sehen.

Als Theaterregisseur inszenierte er in Hamburg 1990 das eigene Kinderstück „Raffzahn und Erdnuß“ am damaligen Klecks-Theater, 2005 am Schauspiel Frankfurt „Weissman und Rotgesicht“ von George Tabori. 2015 folgten die Inszenierungen „Am Beispiel meines Bruders“ von Uwe Timm am Polittbüro in Hamburg, sowie 2016 „Aufbruch/Inquilab“ von Michael A. Müller am Deutschen Schauspielhaus in Hamburg[3].

Neben seiner Tätigkeit an Stadt- und Staatstheatern gründete er die freien Theatergruppen „Kranke Leute“ (1984) und „Spielverderber“ (1989) in Hamburg, für die er auch die Texte schrieb[3]. 1999 gründete er gemeinsam mit Christian Ebert die Produktionsfirma für Texte und Videos „Black Trash Productions“. Dort realisierte er u. a. die Videofilme „Cowboy Canoe Coma“ (2002) und „Last Ship Home“ (2016) nach eigenen Drehbüchern und edierte die Buchreihe „Baustellen“[4]. Außerdem entwickelte er ab 2003 zusammen mit Thomas Ebermann die Lesereihe „Vers- und Kaderschmiede“ im Polittbüro Hamburg und nahm bis 2015 an Veranstaltungen der Reihe als Schauspieler und Sprecher teil.[5]

Film und TV

1982 spielte Michael Weber in seinem ersten großen Fernsehfilm „Fremdes Land“ (Regie: Claus Peter Witt) (ZDF, Deutschland und Kanada) mit.[6] Seitdem war er in weiteren Kinofilmen, wie „Die Reise“ (Regie: Markus Imhoof), die „Die Denunziantin“ (Regie: Thomas Mitscherlich) und das Hochzeitsvideo (Regie: Sönke Wortmann) zu sehen. Des Weiteren arbeitete er für das Fernsehen, wo er u. a. im „Tatort“ sowie in Einzelfolgen bekannter deutscher Fernsehserien, wie „Großstadtrevier“, „Pastewka“ oder „Mord mit Aussicht“ zu sehen war.

Auszeichnungen

1988 erhielt Michael Weber den O.E. Hasse-Preis der Akademie der Künste Berlin,[7] 2015 den Ehrenpreis der DIDF für seinen Einsatz für die Solidarität und Brüderlichkeit der Völker.[3]

Werke

Neben gelegentlichen Artikeln in Zeitschriften veröffentlichte Michael Weber:

  • „Hyperion“ – eine Bühnenfassung von Hölderlins Briefroman (2004, zusammen mit Christian Ebert, Black Trash Productions, Hamburg und Bochum, 2004)
  • „Spielverderber“- eine Groteske in Versen für 4 Schauspieler (2004, zusammen mit A. Werner, A. Grothgar und C. Finger, Black Trash Productions, Hamburg und Bochum, 2004)
  • „Die Wolke Wolfgang“ – ein Kinderbuch (Black Trash Productions, Hamburg und Bochum, 2009)[3]
  • 2014 erschien sein Roman „Martha“, der vom Leben auf St. Pauli in den 1980er Jahren handelt.[8]

Theaterrollen (Auswahl)

Filmografie (Auswahl)

Weblinks

Einzelnachweise

  1. http://www.patriciahorwitz.de/schauspieler/michael-weber.html (Memento vom 23. September 2015 im Internet Archive)
  2. a b Michael Weber. Abgerufen am 31. Juli 2021.
  3. a b c d e Michael Weber | Theater. Abgerufen am 31. Juli 2021.
  4. Phloxic Productions. Abgerufen am 31. Juli 2021.
  5. das polittbüro. Abgerufen am 31. Juli 2021.
  6. Fremdes Land oder Als die Freiheit noch zu haben war (1). In: TV Spielfilm. Abgerufen am 31. Juli 2021.
  7. O.E. Hasse-Stiftung. Abgerufen am 31. Juli 2021.
  8. Michael Weber: Martha. In: Baustelle. Band 9. LAIKA, Hamburg 2014, ISBN 978-3-944233-22-2.