Mièges

Mièges
Mièges (Frankreich)
StaatFrankreich
RegionBourgogne-Franche-Comté
Département (Nr.)Jura (39)
ArrondissementLons-le-Saunier
KantonSaint-Laurent-en-Grandvaux
GemeindeverbandChampagnole Nozeroy Jura
Koordinaten46° 47′ N, 6° 2′ O
Höhe721–879 m
Fläche7,68 km²
Einwohner167 (1. Januar 2021)
Bevölkerungsdichte22 Einw./km²
Postleitzahl39250
INSEE-Code

Kirche Saint-Germain

Mièges ist eine französische Gemeinde im Département Jura in der Region Bourgogne-Franche-Comté.

Gliederung

Ortsteilehemaliger
INSEE-Code
Fläche
(km²)
Höhenlage
(m)
Einwohnerzahl
(2016)[1]
Dichte
(Einw. je km²)
Esserval-Combe00392131,76730–84602313,1
Mièges393293,19721–83110633,2
Molpré393402,73739–87902609,5

Geographie

Mièges liegt auf 750 m, etwa elf Kilometer ostnordöstlich der Stadt Champagnole (Luftlinie). Das Bauerndorf erstreckt sich im Jura, im Val de Mièges leicht erhöht zwischen den Talniederungen der Serpentine im Süden und des Ruisseau du Gouffre de l’Houle im Westen, gegenüber von Nozeroy.

Die Fläche des 7,68 km² großen Gemeindegebiets umfasst einen Abschnitt des französischen Juras. Die südliche Grenze verläuft entlang der Serpentine, die hier mit gewundenem Lauf durch eine breite Talniederung nach Westen fließt und das Gebiet zum Ain entwässert. Von dieser Mulde des Val de Mièges erstreckt sich das Gemeindeareal nordwärts auf das angrenzende Hochplateau, auf dem mit 831 m die höchste Erhebung von Mièges erreicht wird. Der westliche Teil des Gebietes wird von der Talniederung des Ruisseau du Gouffre de l’Houle (Zufluss der Serpentine) eingenommen. Ganz im Westen reicht das Gebiet auf das Hochplateau von Doye (800 m).

Nachbargemeinden von Mièges sind Plénise und Esserval-Combe im Norden, Censeau und Molpré im Osten, Nozeroy im Süden sowie Doye, Onglières und Plénisette im Westen.

Geschichte

Bereits im 6. Jahrhundert wird Mièges erstmals urkundlich erwähnt. Im 9. Jahrhundert wurde hier von Mönchen aus dem Kloster Saint-Oyend-de-Joux (heute Saint-Claude) ein Priorat gegründet. Die Mönche machten das Land in der Umgebung urbar und legten damit den Grundstein für die Besiedlung des Val de Mièges. Nachdem die Bevölkerung 1348 durch eine Pestepidemie stark dezimiert worden war, wurden der Ortschaft, die nun zur Herrschaft Nozeroy gehörte, im Jahr 1350 gewisse Freiheitsrechte zugesprochen, um die Wiederbesiedlung des Gebietes zu fördern. Im Jahr 1639 wurde Mièges von den vorbeiziehenden Truppen des Herzogs Bernhard von Sachsen-Weimar geplündert und zerstört. Zusammen mit der Franche-Comté gelangte das Dorf mit dem Frieden von Nimwegen 1678 an Frankreich. Das 1813 nach Mièges eingemeindete Dorf Molpré wurde 1846 wieder abgetrennt und erhielt seine Selbständigkeit zurück.

Am 1. Januar 2016 wurden die Gemeinden Esserval-Combe und Molpré nach Mièges eingegliedert.

Sehenswürdigkeiten

Die aus dem Mittelalter stammende Dorfkirche von Mièges wurde später mehrfach umgebaut. Sie besitzt ein bemerkenswertes, mit Skulpturen versehenes Portal aus dem 16. Jahrhundert und eine reiche Ausstattung, darunter Statuen aus dem 15. Jahrhundert, Chorgestühl aus dem 17. Jahrhundert und einen Altar aus dem 18. Jahrhundert. Die Kapelle Notre-Dame de Mièges (im 19. Jahrhundert restauriert) ist ein Pilgerziel.

Bevölkerung

Mit 167 Einwohnern (Stand 1. Januar 2021) gehört Mièges zu den kleinsten Gemeinden des Département Jura. Nachdem die Einwohnerzahl in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts deutlich abgenommen hatte (1896 wurden noch 243 Personen gezählt), wurden seit Mitte der 1970er Jahre nur noch geringe Schwankungen verzeichnet.

Bevölkerungsentwicklung

GemeindeEinwohnerzahlen (Census)
19621968197519821990199920062008201120132016
Esserval-Combe003130232017211215182023
Mièges1411251111031119195998884106
Molpré5153353832332929222126
Mièges223208169161160145136143128125155
Quellen: Cassini und INSEE

Die (Gesamt-)Einwohnerzahlen der Gemeinde Mièges wurden durch Addition der bis Ende 2015 selbständigen Gemeinden ermittelt.

Wirtschaft und Infrastruktur

Mièges war bis weit ins 20. Jahrhundert hinein ein vorwiegend durch die Landwirtschaft, insbesondere Milchwirtschaft und Viehzucht geprägtes Dorf. Noch heute leben die Bewohner zur Hauptsache von der Tätigkeit im ersten Sektor. Außerhalb des primären Sektors gibt es nur wenige Arbeitsplätze im Dorf. Einige Erwerbstätige sind auch Wegpendler, die in den umliegenden größeren Ortschaften ihrer Arbeit nachgehen.

Die Ortschaft liegt abseits der größeren Durchgangsstraßen an einer Departementsstraße, die von Nozeroy nach Censeau führt. Weitere Straßenverbindungen bestehen mit Charbonny, Plénise und Molpré.

Weblinks

Commons: Mièges – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. Einwohnerzahlen rückwirkend zum 1. Januar 2016

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